Der „Leviathan“ von Thomas Hobbes ist wohl eine der meistdiskutieren und kommentierten politik-philosophischen Schriften überhaupt. Durch die Reformation bedingte Bürgerkriege und Revolutionen in Frankreich und Deutschland
entwickelte Hobbes seine Gedanken die ein essentielles Ziel verfolgten: Die Erhaltung des Friedens. Dieser Leitgedanke bestimmte seine gesamte Staatsphilosophie und ist auch die
Grundessenz, die sich in seinem Werk „Leviathan“ wieder findet.
In diesem Werk fordert Hobbes die Unterwerfung des Volkes unter die Allmacht eines einzelnen Herrschers durch einen Staatsvertrag. Diese Forderung und die nach Meinung einiger Autoren völlige Aufgabe von Rechten seitens der Untertanen brachte ihm viel Kritik ein. Der Bruch mit der aristotelischen Tugendlehre und seiner Konstruktion des Staats als Mittel zum Zweck des Überlebens der Menschen machten das Denken Hobbes so modern. Es ist verständlich, dass vor allem nach heutigem Staatsverständnis welches von Demokratie, Gewaltenteilung und den Rechten des Individuums geprägt ist, diese von Hobbes beschriebene totalitäre und absolutistische Staatsidee auf Ablehnung und Unverständnis stößt.
Diese Seminararbeit soll aufzeigen, dass es sich bei dem im Leviathan beschriebenen Staat und dem ihm vorsitzenden
Herrscher jedoch nicht um einen totalitären Staat handelt so wie man ihn heute zu identifizieren meint. Besondere Beachtung und Augenmerk sollen deshalb auf das Widerstandsrecht der Untertanen, dem Hauptthema dieser Arbeit. Es soll gezeigt werden, dass die Untertanen nicht einem alles beherrschenden Staatsoberhaupt schutzlos ausgeliefert sind sondern auch essentielle Rechte besitzen die sie zum Schutz von Leib und Leben umsetzen können und sogar seinem Menschenbild folgend, müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Menschenbild bei Hobbes
- Naturzustand
- Naturrecht
- Naturgesetze
- Vertrag und Übereinkommen
- Das Staatsbild
- Eroberungsstaat und institutioneller Staat
- Freiheit des Bürgers im Staate
- Das Widerstandsrecht
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Thomas Hobbes und das Widerstandsrecht des Bürgers im „Leviathan““ untersucht die Staatsphilosophie von Thomas Hobbes und fokussiert insbesondere auf die Frage des Widerstandsrechts der Bürger. Ziel ist es, Hobbes' Gedanken im Kontext seiner Zeit zu verstehen und darzulegen, wie er das Widerstandsrecht innerhalb seiner Theorie vom Naturzustand, dem Gesellschaftsvertrag und dem absolutistischen Staat verortet.
- Hobbes' Menschenbild und seine Konzeption des Naturzustands
- Die Rolle von Naturrecht und Naturgesetzen in der hobbesschen Philosophie
- Der Staatsvertrag als Grundlage für den Leviathan und die Begründung für absolutistische Herrschaft
- Die Frage nach der Freiheit des Bürgers im Leviathan und die Begrenztheit seiner Rechte
- Die Analyse des Widerstandsrechts im Kontext von Hobbes' Staatsphilosophie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt Hobbes' „Leviathan“ als eines der wichtigsten politik-philosophischen Schriften vor. Sie erläutert die historischen Hintergründe und die Motivationen von Hobbes sowie die Besonderheiten seiner Staatsphilosophie im Vergleich zum zeitgenössischen Staatsverständnis.
- Das Menschenbild bei Hobbes: Dieses Kapitel beleuchtet Hobbes' pessimistisches Menschenbild, welches von Unruhe, Krieg und Unsicherheit geprägt ist. Es beschreibt die zentralen Elemente des Naturzustands, des Naturrechts und der Naturgesetze, die Hobbes' Theorie vom Menschen und seinen Handlungen zugrunde liegen.
- Vertrag und Übereinkommen: Dieses Kapitel widmet sich Hobbes' Vertragstheorie und der Entstehung des Staates. Es zeigt, wie er den Staat als Notwendigkeit zur Überwindung des Naturzustands betrachtet und die Begründung für die absolute Herrschaft des Souveräns liefert.
- Das Staatsbild: Hier wird Hobbes' Staatsbild im Detail untersucht, wobei die Unterscheidung zwischen Eroberungsstaat und institutionellem Staat im Fokus steht. Das Kapitel beleuchtet die Machtstruktur des Leviathan und die Position des Souveräns im Staat.
- Freiheit des Bürgers im Staate: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, welchen Freiheiten der Bürger im Leviathan genießt. Es analysiert die Grenzen der individuellen Rechte und den Grad an Freiheit, den der Bürger innerhalb des hobbesschen Staatsmodells besitzt.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Analyse von Thomas Hobbes' Staatsphilosophie und beleuchtet insbesondere die Aspekte von Naturzustand, Naturrecht, Naturgesetz, Staatsvertrag, absolutistischer Herrschaft, Freiheit des Bürgers und Widerstandsrecht. Die Arbeit befasst sich mit zentralen Konzepten aus Hobbes' „Leviathan“ und untersucht die Bedeutung des Widerstandsrechts im Kontext des hobbesschen Staatsmodells.
- Arbeit zitieren
- Rasmus Portmann (Autor:in), 2015, Thomas Hobbes und das Widerstandsrecht des Bürgers im „Leviathan“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339495