Komm, wir frühstücken. Projekt zum Thema „Gesunde Ernährung" (Sachkunde 3. Klasse)


Plan d'enseignement, 2011

25 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Leitfragen und Zielvorstellungen
1.2 Bezug zum Ausbildungsmodul
1.3 Bezug zu den Ausbildungsstandards

2. Unterrichtsplanung
2.1 Lernvoraussetzungen der Schüler
2.2 Theoretische Grundlagen des Lerngegenstandes
2.2.1 Gesunde Ernährung
2.2.2 Projektunterricht
2.3 Didaktische Überlegungen
2.3.1 Lebensweltbezug
2.3.2 Lehrplanbezug
2.3.3 Orientierung im Perspektivrahmen
2.3.4 Angestrebte Ziele und Kompetenzen
2.4 Methodische Überlegungen
2.4.1 Gruppenarbeit und regelmäßige Reflexionsphasen
2.4.2 Präsentation der Wandzeitungen
2.4.3 Planung und Vorbereitung des gesunden Frühstücks
2.4.4 Einkauf und Zubereitung
2.4.5 Präsentation des Frühstücks
2.5 Übersicht zum Unterrichtsverlauf

3. Evaluation
3.1 Evaluationsverfahren
3.2 Auswertung des Fragebogens und des Ernährungstagebuchs
3.2.1 Die täglichen Mahlzeiten
3.2.2 Das Schulfrühstück
3.3 Überprüfung der Indikatoren
3.4 Reflexion der angewandten Evaluationsverfahren
3.5 Schlussfolgerungen

4. Resümee

5. Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Wenn es um die Gesundheit geht, spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Bereits im Kindesalter manifestiert sich das menschliche Ernährungsverhalten. Der Einfluss der Familien ist hierbei von besonderer Bedeutung. Sind die Eltern zum Beispiel über die Zusammensetzung gesunder Ernährung informiert, kann dies zu einem bewuss- ten Kauf wertvoller Lebensmittel führen (Vgl. Meier 2002, S. 7). Leider trifft dieser Fall immer seltener zu. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, herrscht eine „allge- meine Orientierungslosigkeit in Ernährungsfragen” (Phillips 2004, S. 12). Insbeson- dere durch die Medien wie Internet und Fernsehen werden Fehlinformationen ver- breitet. Ein weiteres wesentliches Problem besteht darin, dass wir permanent einem Überfluss an Lebensmitteln ausgesetzt sind. Stetig nimmt das Angebot in den Su- permärkten zu. Überall wird mit ungesunden1 Sachen wie Schokoriegeln oder Chips gelockt. Das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen ist daher vor allem durch den erhöhten Verzehr von kalorienreichen Fertigprodukten und Süßigkeiten geprägt. Dies kann Gesundheitsstörungen wie Übergewicht, Karies und Diabetes Typ II zur Folge haben (Vgl. Statz 2008, S. 4).

Die Schule trägt eine besondere Verantwortung. Sie muss den Kindern in Zusam- menarbeit mit den Eltern Kenntnisse über gesundheitsfördernde Maßnahmen vermit- teln und praktisches Ernährungswissen nahebringen. Die Schüler2 erhalten so Ein- sichten in die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf ihren Körper und lernen, ihr ei- genes Essverhalten zu reflektieren. Wichtig ist dabei, den Lernenden nicht mit dem erhobenen Zeigefinger den Genuss ungesunder Lebensmittel zu verbieten und starre Essensregeln aufzustellen. Vielmehr soll bei den Kindern das Interesse an Nahrung und deren Zubereitung geweckt werden. Auf diese Weise ist es möglich, ihr Bewusst- sein für eine gesunde Ernährung zu fördern (Vgl. Schneider 2008, S. 2).

In der vorliegenden Arbeit wird ein Einblick in die Unterrichtseinheit zum Thema „Gesunde Ernährung” gegeben.

Während der gemeinsamen Frühstückspausen beobachtete die Klassenlehrerin der 3 vermehrt, dass die Kinder ungesunde Pausensnacks verzehrten. Dies stellte für mich den Handlungsanlass dar. Denn eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit und das Wachstum von Kindern (Vgl. Kai- ser 2007, S. 50).

Zu Beginn dieser Ausarbeitung werden meine persönlichen Leitfragen und Zielvor- stellungen, auf die sich mein pädagogisches Interesse verstärkt richtet, näher erläu- tert. Daran anschließend wird ein Bezug zum Modul sowie zu den Ausbildungsstan- dards hergestellt.

Unter dem zweiten Punkt werden einzelne Aspekte des Unterrichtsgeschehens dargestellt. Hierzu gehören beispielsweise die Vorerfahrungen der Schüler, die bei der Planung eine entscheidende Rolle spielten. Im Anschluss folgt eine theoretische Auseinandersetzung mit den Sachzusammenhängen des Lerngegenstandes sowie eine didaktische und methodische Begründung. Die tabellarische Darstellung des Unterrichtsverlaufes dient der besseren Übersichtlichkeit.

Im dritten Abschnitt werden die ausgewählten Evaluationsverfahren vorgestellt und die Ergebnisse in Bezug auf die anfänglich gestellten Fragestellungen reflektiert. Am Ende dieser Arbeit wird eine Schlussfolgerung für mein weiteres unterrichtliches Handeln gezogen.

1.1 Leitfragen und Zielvorstellungen

Mein Erkenntnisinteresse richtet sich auf die nachfolgenden zwei Fragestellungen:

I. Beeinflusst die Unterrichtseinheit die Ernährungsgewohnheiten der Klasse 3 positiv?

Ein wesentliches Ziel des Heimat- und Sachunterrichts besteht darin, die Schüler zu einem wirksamen und verantwortlichem Handeln auch über Schule hinaus zu befähigen. Hierzu zählen meiner Ansicht nach auch die Kenntnisse und Fähigkei- ten, sich vollwertig ernähren zu können. Ausgehend von Beobachtungen trifft dies für die Klasse 3 nur bedingt zu. Nicht alle Schüler haben Freude an gesundem Essen (siehe Punkt 1). Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es, vorhandene gesund- heitsfördernde Gewohnheiten zu begünstigen und ein positives Ernährungsver- halten anzubahnen. Dafür müssen „Gelegenheiten geschaffen werden, die posi- tive Emotionen wecken, wie zum Beispiel fröhliche Tischrunden oder das Zu- sammensein mit Menschen, die man mag” (Methfessel 2005, S. 30-31).

II. Welche Erfahrungen mache ich als Lehrkraft im projektorientierten Heimat- und Sachunterricht und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

Um den Schülern ein entdeckendes Lernen mit vielen Sinnen zu ermöglichen, müssen sie Freiräume für eigene Arbeitsaktivitäten erhalten. Hierfür bieten sich vornehmlich offene Unterrichtsformen wie zum Beispiel die Projektarbeit an. Der wesentliche Vorteil dieser Methode besteht darin, die Selbstständigkeit der Kinder zu stärken (siehe Punkt 2.2.2). Schulische Grenzen wie Zeit und Raum werden aufgelöst (Vgl. Gudjons 1994, S. 24). Des Weiteren tritt die Lehrperson in den Hintergrund und fungiert dort als Beraterin. Sie gibt gezielte Hilfen für den Um- gang mit Aufgabenstellungen und Informationen. Ihre eigene Meinung hält sie in Entscheidungsprozessen zurück (Vgl. Reichen 1997, S. 91). „All dies erfordert [...] eine vermehrte Bereitschaft, Verunsicherungen auszuhalten, offen zu sein für Un- vorhergesehenes, Vertrauen zu haben in die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Kinder” (Reichen 1997, S. 91).

Für mich stellt die Wahl dieser Methode daher eine besondere Herausforderung dar. Meine Erlebnisse und die Entwicklung meiner Lehrerrolle werden am Ende dieser Arbeit reflektiert. en.

1.2 Bezug zum Ausbildungsmodul

Die Hausarbeit steht im inhaltlichen Zusammenhang mit dem Blockmodul GH-HSU- G1, welches ich im ersten Ausbildungssemester bei Frau Kusch-Wagner besuchte. Folgende Lernfelder wurden behandelt: (1) Ich und Wir, (2) Sicherung menschlichen Lebens sowie (3) Raum und Zeit. Der Schwerpunkt dieser Hausarbeit ist dem hier genannten zweiten Bereich zuzuordnen (Vgl. Lehrplan Schleswig-Holstein 1997, S. 103). Super

1.3 Bezug zu den Ausbildungsstandards

Die Grundlage für die vorliegende Unterrichtseinheit bilden primär die Anregungen aus dem oben genannten Modul und die Erfahrungen der Schüler. Ebenfalls in der Planung berücksichtigt sind die vom Ministerium definierten allgemeinen und fachspezifischen Ausbildungsstandards. Um ein gewisses Maß an Transparenz zu erreichen, werden in der Hausarbeit fortlaufende Bezüge hergestellt.

2. Unterrichtsplanung

In dem Zeitraum vom 12. September bis 7. Oktober 2011 habe ich gemeinsam mit meiner HSU-Klasse das Thema „Gesunde Ernährung” behandelt. Zu Beginn der Un- terrichtseinheit fand eine kognitive Wissensvermittlung statt. Im Projekt bekamen die Kinder dann die Möglichkeit, handlungsorientiert zu arbeiten. Um einen Einblick zu geben, werden im Folgenden die wichtigsten Aspekte der Unterrichtsplanung kurz erläutert.

2.1 Lernvoraussetzungen der Schüler

Seit Februar 2011 unterrichte ich die Klasse 3, die sich aus 10 Mädchen und 13 Jungen zusammensetzt.

Die Kinder zeigen ein reges Interesse am Heimat- und Sachunterricht. Sie sind sehr ideenreich und lassen sich schnell motivieren. Vor allem offene Unterrichtsformen wie das Stationenlernen oder die Projektarbeit bereiten ihnen große Freude und wecken den Wissensdrang der Kinder.

Eine wesentliche Stärke der Schüler liegt im Unterrichtsgespräch. Hier weisen sie eine hohe Beteiligung auf und verhalten sich in der Regel sehr diszipliniert. Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Klasse mit den einzelnen Sozialformen gut vertraut ist. Die Mädchen und Jungen arbeiten gern in Expertengruppen zusammen und sind geübt, Informationen zu einem Thema aus Sachbüchern zu entnehmen und die erarbeiteten Inhalte im Plenum zu präsentieren. Bei Problemen versuchen die Schüler erst selbst- ständig eine Lösung zu finden, bevor sie die Lehrkraft um Rat fragen.

Durch die große Heterogenität innerhalb der Klassengemeinschaft erfolgt die Teilnahme am Unterricht auf sehr unterschiedlichen Niveaus. Ein deutlich erkennbares Leistungsgefälle herrscht hinsichtlich der Qualität der Ergebnisse, der Genauigkeit der Bearbeitung, der Fehlerhaftigkeit und dem Grad der liebevollen Gestaltung. Einzelne Schüler wie S., J., K. und N. wirken oftmals überfordert. Um ihnen einen Erfolg zu ermöglichen, erhalten sie differenzierte Materialien3 und mehr Zeit für die Bearbeitung einzelner Aufgaben.

Zu den leistungsstarken Schülern gehören K., J. D., H., K. und M.. Sie verfügen über ein erstaunliches fachspezifisches Wissen. Häufig bringen sie den Unterricht mit ihren Beiträgen voran. Ebenfalls gute mündliche Leistungen kommen von E., E. und L.. Um eine Unterforderung zu vermeiden, erhalten sie Forscheraufgaben, in denen sie das Gelernte anwenden müssen.4

Zu den inhaltlichen Lernvoraussetzungen zählt, dass die Kinder bereits Sachkennt- nisse zum Thema „Gesunde Ernährung” aus den ersten beiden Schuljahren besit- zen. Besonders Felix, der unter einer Laktose-Intoleranz leidet, verfügt über ein ho- hes Spezialwissen. Des Weiteren ist erkennbar, dass die Kinder bereits „eine deut- liche kulturelle Prägung ihres Geschmackssinnes und ihrer Essvorlieben” haben (Kaiser 2007, S. 49).

Um die Klasse an der Planung der Unterrichtseinheit zu beteiligen5, bekam sie vorab die Möglichkeit, Fragen zu formulieren. Diese lassen sich wie folgt tabellarisch zusammenfassen:

[...]


1 Ungesund wird im Folgenden als Synonym für „aus ernährungspsychologischer Sicht nicht empfehlenswert” gebraucht.

2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden im Folgenden die generalisierenden und umfassenden männlichen Bezeichnungen verwendet. Sie schließen die weiblichen Formen mit ein.

3 Die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV) berücksichtigt unterschiedliche Voraussetzungen und Kompetenzen der Lernenden (siehe Allg. Ausbildungsstands).

4 Kompetenzen entwickeln sich in Denkebenen. Die Forscheraufgaben entsprechen der höchsten Stufe. Die Kinder setzen sich mit Fragestellungen wie zum Beispiel: „Was würde passieren, wenn ...?” oder „Was würdest du vorschlagen?” auseinander. Ein Aufgabenbeispiel aus der Unterrichtseinheit lautet: „Entwerfe einen Plan für die Gesunderhaltung deines Körpers!”

5 Die LiV bezieht Lernende aktiv in die Gestaltung von Unterricht ein (siehe Allg. Ausbildungsstandards).

Fin de l'extrait de 25 pages

Résumé des informations

Titre
Komm, wir frühstücken. Projekt zum Thema „Gesunde Ernährung" (Sachkunde 3. Klasse)
Cours
Hausarbeit zur Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen im Fach HSU
Auteur
Année
2011
Pages
25
N° de catalogue
V340947
ISBN (ebook)
9783668326576
ISBN (Livre)
9783668326583
Taille d'un fichier
3898 KB
Langue
allemand
Mots clés
komm, projekt, thema, gesunde, ernährung, sachkunde, klasse
Citation du texte
Anja Giffey (Auteur), 2011, Komm, wir frühstücken. Projekt zum Thema „Gesunde Ernährung" (Sachkunde 3. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340947

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