Gegenwärtige Nutzung, Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter Marketing-Instrumente

Eine kritische Analyse auf die Wettbewerbsfähigkeit von Création Gross GmbH & Co. KG


Internship Report, 2015

26 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Marketing als wichtige Funktion eines Unternehmens
1.2 Vorgehen und Zielsetzung der Arbeit

2 Marketingtechnische Grundfunktionen
2.1 Die Grundlegende Funktion des Marketings
2.2 Die Wettbewerbsfähigkeit und deren Sicherung
2.3 Die Produktpolitik
2.4 Die Preispolitik- und Konditionenpolitik
2.5 Die Distributionspolitik und deren Kanäle
2.6 Die Kommunikationspolitik

3 Das Marketing der Firma Création Gross
3.1 Aktuell genutzte Vertriebswege des Unternehmens
3.2 Die aktuelle Produktpolitik des Unternehmens
3.3 Die Preispolitik der Création Gross
3.4 Die aktuelle Distributionspolitik
3.5 Die Kommunikationspolitik der Création Gross
3.6 Potentielle Zielgruppen des Unternehmens

4 Eine kritische Analyse der Firma Création Gross
4.1 Die Entwicklung des Marketings im Unternehmen
4.2 Die optimale Nutzung der Produktpolitik
4.3 Mögliche Preisstrategien für das Unternehmen
4.4 Intensive Verteilung über den indirekten Absatzweg
4.5 Die Personalpolitik als fünftes Instrument
4.6 Generelle Handlungsempfehlung

5 Konkrete Handlungsempfehlung
5.1 Eine Steigerung des Bekanntheitswertes
5.2 Ausbau der Markeneventstrategie
5.3 Schaffung von Kapazitäten innerhalb der Firma

6 Schlussbemerkung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Positionierung der beiden Eigenmarken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ im Verhältnis zur Konkurrenz

Abbildung 2: Bekanntheitsgrad der beiden Eigenmarken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ im Verhältnis zur Konkurrenz

1 Einleitung

1.1 Marketing als wichtige Funktion eines Unternehmens

Zur Eroberung und zur Sicherung eines Absatzmarktes für die eigenen Produkte werden verschiedenste unternehmerische Maßnahmen genutzt.[1] Dabei orientiert sich ein marketingbewusstes Unternehmen mit all seinen Aktivitäten zielbewusst, planmäßig und organisatorisch an den Problemen, Wünschen und Bedürfnissen ausgewählter Kundengruppen.[2] Auf Käufermärkten, in welchem die Anbieter in scharfem Wettbewerb stehen und um die Gunst der Kunden buhlen[3] sind die Absatzwiderstände sehr groß. Wer als Anbieter Gewinn maximieren will, muss besser sein als seine Konkurrenten. Mit dem Einsatz ausgewählter Marketinginstrumente versucht ein Anbieter, seine Konkurrenten „in den Schatten zu stellen“ und damit Absatzwiderstände zu überwinden. Der direkte Einfluss solcher ausgewählter Instrumente auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ist somit gegeben. Verantwortlich für den Einsatz marketingtechnischer Instrumente im Unternehmen Création Gross GmbH und Co. KG ist eine eigene Abteilung mit 2 Mitarbeitern, die sich speziell mit der Vermarktung der beiden Eigenmarken „Carl Gross“ und „Club of Gents“ auseinandersetzt.

Carl Gross ist schon jetzt ein attraktives und zukunftsorientiertes Unternehmen, sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter, da es als Herrenausstatter nicht nur örtlich sondern auch regional eine zentrale Versorgungsstation vom mittleren Bayern bis weit in die ländlich strukturierten Gebiete des Frankenlandes erfüllt und ein vielfältiges Angebot an hochwertigen Kleidungsstücken für den Mann vorweisen kann. Dennoch befindet sich auch das Unternehmen Carl Gross in einem zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb. Zum einen stärken Direktkonkurrenten ihre Stellung am Markt mit ausgewählten Marketingaktionen sowie einer ausgebauten Medienpräsenz. Zum anderen besteht die Gefahr des Verpassens einer Abgrenzung der firmeninternen Eigenmarken und somit einer Positionierung am Markt mit einer zukunftsorientierten Markenstrategie.

Die Aufwertung der Eigenmarkenbekanntheit und die Abgrenzung von der Konkurrenz auf dem Absatzmarkt waren bisher nur ein geringer Bestandteil der vergangenen Marketingstrategien des Unternehmens Création Gross. Die Gefahr besteht, für den Endkunden austauschbar zu werden.

1.2 Vorgehen und Zielsetzung der Arbeit

Zu diesem Zweck wird eine Untersuchung und Bewertung der Marketingmaßnahmen, Instrumente und Strategien durchgeführt, um festzustellen, welche Relevanz diese zum Unternehmenswachstum, der Wettbewerbsfähigkeit und dem langfristigen Erfolg haben. Eine intensive Beobachtung und Zusammenarbeit mit der Marketingabteilung des Unternehmens, sowie eine Befragung von Mitarbeitern und deren Auswertung sind ebenfalls Bestandteil der Vorgehensweise zur Ausarbeitung dieser Arbeit.

Ziel dieser Praxisarbeit ist das Untersuchen und Bewerten der aktuell verwendeten Marketinginstrumente der Firma Création Gross und deren Erfolg. Abschließend sollen die derzeit genutzten Methoden kritisch bewertet und deren Effektivität durch Handlungsempfehlungen verbessert werden können.

2 Marketingtechnische Grundfunktionen

2.1 Die Grundlegende Funktion des Marketings

Als Marketing werden sämtliche unternehmerischen Maßnahmen bezeichnet, die darauf abzielen, einen Absatzmarkt für die eigenen Produkte zu erobern und zu sichern.[4] Die Planung und die Kontrolle dieser Unternehmensaktivitäten werden durch den zielgerichteten Einsatz absatzpolitische Instrumente auf eine Verbesserung der eigenen Marktposition ausgerichtet. Die Hauptaufgabe des Marketings ist somit die Brechung von Absatzwiderständen auf dem Absatzmarkt.[5]

2.2 Die Wettbewerbsfähigkeit und deren Sicherung

Die Wettbewerbsfähigkeit ist das Potenzial eines Unternehmens, innerhalb einer Branche eine Gewinnbringende Position zu erlangen, zu halten oder auszubauen. Das Erkennen von Chancen und Risiken eines Wettbewerbsumfeldes, die Ausnutzung der Stärken und die Minimierung der Schwächen eines Unternehmens definieren eine erfolgreiche Wettbewerbsstrategie.[6] Um eine Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten, muss sich mit der Frage auseinandergesetzt werden, wie man auf einem Käufermarkt, indem das Angebot die Nachfrage übersteigt, Absatzwiderstände überwinden kann. Die dabei einzusetzenden Mittel werden Marketinginstrumente als bezeichnet.

2.3 Die Produktpolitik

Unter Produktpolitik werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die die Steigerung der eigenen Wettbewerbsposition durch ein attraktiveres Leistungsangebot als die der Konkurrenz ermöglicht. Die Ziele dieses Marketing-Instrumentes leiten sich aus den generellen Unternehmenszielen und Strategien ab. Attraktiv ist ein Leistungsangebot dann, wenn es die Nutzenerwartungen eines Kunden in höchstem Maße erfüllt. Eine Unterscheidung erfolgt hier in einen materiellen Grundnutzen, der sich mit den physikalischen und ökonomischen Eigenschaften des Produktes befasst, wie z.B. die Sparsamkeit im Verbrauch und in den immateriellen Zusatznutzen, der sich mit Design oder mit Prestige für den Kunden beschreiben lässt.[7] Mit dem steigenden Wohlstand einer Gesellschaft wird die Befriedigung der Grundbedürfnisse selbstverständlich, eine Verlagerung des Wettbewerbes auf den Zusatznutzen folgt, was ein ansprechendes Design oder eine prestigeträchtige Marke absatzfördernder macht.[8] Eine Gestaltung der Produktpolitik erfolgt durch die Bearbeitung von Teilgebieten wie der Produktqualität, der Differenzierung des Produkt- und Leistungsangebotes, des Produktimages und des Kundendienstes.

2.4 Die Preispolitik- und Konditionenpolitik

Die Preis- und Konditionenpolitik umfasst alle Entscheidungen, die sich mit der Festsetzung der Preise und der Lieferungs- und Zahlungsbedingungen für die angebotenen Leistungen beschäftigen.[9] Vereinfacht kann man sagen, das Ziel der Preispolitik ist die Ermittlung des optimalen Angebotspreises. Preispolitische Entscheidungen sind sehr problematisch, da mit Preissenkungen nicht unbedingt eine Absatzsteigerung erreicht wird, der Preis auch als Qualitätsmaßstab dient und Preissenkungen relativ schwer rückgängig zu machen sind. Zudem kann durch eine aggressive Preispolitik ein Wettbewerb entstehen, der das Unternehmen in den Ruin treibt. Die Festlegung von Preisen wird somit von einer Vielzahl von Kriterien beeinflusst wie die festgelegten Unternehmensziele und Marketingstrategien, die Kosten für Produktion und Vermarktung des Angebotes, die Konkurrenzaktivitäten und die Verhaltensmuster der Nachfrager.[10]

2.5 Die Distributionspolitik und deren Kanäle

Die Distributionspolitik umfasst alle langfristigen Entscheidungen, die den Weg des Produktes vom Hersteller zum Verwender betreffen. Sie betrifft alle Überlegungen über die Wahl des Absatzkanales und der Aufgabe, die richtige Ware zur festgelegten Zeit am gewünschten Ort und in der erforderlichen Menge zur Verfügung zu stellen. Eine Aufteilung der Distributionspolitik erfolgt in die zwei grundlegende Entscheidungsfelder der Wahl des Absatzweges und die der Vertriebsdurchführung. Die Wahl des Absatzweges hat die Fragen zum Inhalt, welche Institutionen die Vertriebstätigkeit zwischen Hersteller und Endkunde übernehmen und wie die Gesamtleistung auf die Beteiligten aufgeteilt wird.[11] Überlegungen sind hier zu treffen in Bezug auf die Wahl des direkten Absatzes an den Kunden über das Unternehmen selbst oder über einen indirekten Weg über einen Einzel- oder Fachhandelspartner.[12] Demgegenüber befasst sich die Vertriebsdurchführung mit den Aufgaben, die im Rahmen der Vertriebstätigkeit anfallen wie Transport, Lagerung und Auslieferung der Güter, Auftragseinholung- und Bearbeitung und dem Einsatz von Verkaufspersonal.[13]

2.6 Die Kommunikationspolitik

Die Marketingkommunikation ist die Verständigung des Unternehmens mit möglichen Konsumenten, mit Kunden, mit der Öffentlichkeit, der Konkurrenz und mit Unternehmensangehörigen. Ziel dieser Prozesse ist die Übermittlung von Informationen wie Qualität, Preisgestaltung der Angebote oder Bezugsquellen an unterschiedliche Zielgruppen durch den Einsatz spezifischer Instrumente. Potentielle Zielgruppe können direkte Zielkunden, Interessenten oder auch gegenwärtige Kunden sein. Welche Kombination aus Inhalt, Zielgruppe, Medium und Instrument Verwendung finden soll, ist von den Kommunikationszielen abhängig, welche sich mit dem Ziel befassen, dass Unternehmensbild- oder Image nach außen hin zu gestalten.[14] Die Festlegung der Werbeart wie Medienwerbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und persönlicher Verkauf, die Höhe des Werbebudgets, die Bestimmung des Werbeträgers wie Personen oder Printmedien, die Formulierung der Werbebotschaft und die abschließende Werbeerfolgskontrolle sind für eine optimale Werbeplanung unumgänglich.

3 Das Marketing der Firma Création Gross

3.1 Aktuell genutzte Vertriebswege des Unternehmens

Die Marketingabteilung der Création Gross ist seit 15 Jahren fester Bestandteil des Unternehmens und setzt sich zentral mit der Vermarktung der beiden Unternehmensmarken „Carl Gross“ und „Club of Gents“ auseinander. Der Fokus dieser Vermarktung liegt auf den beiden Absatzkanälen des Unternehmens, dem Direktvertrieb an den Endkunden und dem indirekten Verkauf über den Fachhandel. Diese beiden Absatzkanäle werden parallel verwaltet und beworben.

Der Unternehmensschwerpunkt im Vertrieb liegt dennoch im Fachhandel. Mit einem Anteil von aktuell über 90% des Umsatzes und über 800 Fachhandelspartnern national und international besteht der Fokus seit vielen Jahren auf diesem Absatzkanal und wird kontinuierlich gepflegt und erweitert.[15] Mit jährlich 2 bis 3 Outletneueröffnungen ist aber auch im Direktvertrieb ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen. Der Retail fungiert in diesem System als ein normaler Kunde. Benötigt ein Outlet von Création Gross beispielsweise eine verkaufsfördernde Maßnahme, wird eine Werbeaktion gleich einem herkömmlichen Kunden vereinbart. Diese wird individuell besprochen, geplant und umgesetzt. Die Marketingabteilung der Création Gross stellt in diesem Zusammenhang die Website, also die technische Plattform zur Verfügung, betreut das Modelcasting und engagiert den Fotografen. Alle Fachhandelspartner können somit auf einen großen Pool an Werbeaktionen, Plakaten, Fotos, Flyern, Videos oder Kinospots zugreifen.

Fachhändler, die Produkte von Carl Gross im eigenem Sortiment an den Endkunden vertreiben und somit einen hohen Umsatz für das Unternehmen Carl Gross generieren, werden größtenteils kostenfrei mit Werbematerialen unterstützt. Dieser ausgewählte Kundenkreis dient dem Unternehmen als Investition, mit umsatzstarken Kunden werden weitere und intensivere Werbekampagnen ausgearbeitet, schwächelnde aber dennoch wichtige Handelspartner werden mit kostengünstigen Marketingmaßnahmen unterstützt.

3.2 Die aktuelle Produktpolitik des Unternehmens

Der Hauptfokus des Unternehmens Carl Gross ist die Definition der beiden Eigenmarken „Carl Gross“ und „CG - Club of Gents“. Die Basis der gesamten Produktpolitik des Unternehmens ist das Versehen der beiden Marken mit entsprechenden Werten und Aussagen. Die Bildsprache der Marke „Carl Gross“ vermittelt Werte wie „maskulin“, „sympathisch“ und „ehrlich“ und spricht als Zielgruppe den erfolgreichen und selbstbewussten Familien- und Businessmann an, während die Schwestermarke „CG - Club of Gents“ für Attribute wie „cool“, „authentisch“, „gemeinsam“ und „weltoffen“ steht und eine jüngere Zielgruppe im Fokus hat. Unter diesen Werten werden die entsprechenden Kleidungsstücke entworfen, designt, passenden Stoffen zugeordnet, produziert und vermarktet. Beide Marken werden somit in allen Bereichen überwacht und überprüft, ob eine Identifikation mit den vorgegebenen Werten besteht. Diese Aufgaben unterstehen innerhalb der Firma Carl Gross der Abteilung des Produkt-Managements.[16] Beide Marken werden hier unabhängig voneinander in Fragen des Designs, der Farben, der Stoffe und kreativer Besonderheiten bearbeitet. In Abhängigkeit der festgelegten Markenwerte werden anhand von zurückliegenden Saisons, kommenden und vergangenen Trends, Einflüssen von nationalen wie internationalen Modemessen und Erfahrungen der Mitarbeiter die Designs der kommenden Kollektionen beider Marken erarbeitet und festgelegt. Dieser Prozess steht kontinuierlich in enger Absprache mit dem Vertrieb des Unternehmens und somit auch mit den Fachhandelspartnern.

In den vergangenen Jahren hat Création Gross eine konsequente Strategie der Markentrennung verfolgt. Beide Marken wurden dadurch separat beworben und vertrieben. Diese Zweimarkenstrategie ist sehr stark händlerorientiert. Im Hauptfokus des Unternehmens steht somit die Flächenpräsenz, die Unterstützung aller Fachhandelspartner mit Bildern, Logos, Flyern, Anzeigen, Werbepakete für Schaufensterpräsentationen, Kinospots inklusive Integration des Fachhändlerlogos und ein Online-Händlerportal zum kostenfreien Zugriff auf Fotos von Fotoshootings und Werbeaktionen.

3.3 Die Preispolitik der Création Gross

Die Festlegung der Preise im Unternehmen Carl Gross ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Primär daran beteilig ist der qualitative materielle Aufbau des Produktes. Anfallende Gemein- sowie Fixkosten stehen schon zu Beginn der Preisbildung fest. Das Produkt-Management orientiert sich an diesen Kosten und einer vom Management festgelegten Endpreisgrenze sowie einer geplanten Gewinnmarge bei der Auswahl ihrer Produktmaterialien und ihren kreativen Handlungsspielräume. Verschiedene Stoffqualitäten sowie Anteile hochwertiger Stoffe am Endprodukt beeinflussen die Preisbildung ebenfalls. Abhängig davon, in welchem Preissegment sich das Kleidungsstück bewegen soll, ist der Handlungsfreiraum der Designer festgelegt.

Konkurrenzbedingt positioniert sich Carl Gross mit dem Preis seiner beiden Eigenmarken zwischen Marken wie Roy Robson und Barutti. Diese Positionierung ist langfristig und strategisch festgelegt. Abhängig von dieser Marktposition, der unmittelbaren Konkurrenz und der angesprochenen Zielgruppe wird der Preis auf ein gehobenes Mittelfeld kalkuliert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Positionierung der beiden Eigenmarken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ im Verhältnis zur Konkurrenz[17]

3.4 Die aktuelle Distributionspolitik

Das Unternehmen Carl Gross setzt zur Verteilung und Kommunikation mit seinen Fachhändlern Handelsvertreter und angestellte Vertreter ein. Diese Vertreter verkaufen im In- und Ausland im Namen der Firma Création Gross die Marken des Unternehmens an Fachhändler und Einzelkunden. National agieren in jedem einzelnen Bundesland Vertreter für die entsprechenden Marken. Die unter dem Namen Carl Gross laufenden Outlets in Deutschland stellen hier zwar einen direkten Vertriebsweg zum Endkunden dar, werden aber innerhalb des Unternehmens wie separate Fachhändler behandelt. Diese Outlet bestellen ihre Waren gleich einem externen Geschäftskunden. Der Fachhandelskundenkreis von Création Gross umfasst innerhalb von Deutschland bereits über 400 Kunden. Da ein Großteil des Kundenpotenzials bereits abgedeckt ist, liegt der Fokus auf der Bindung der bestehenden Handelspartner. Abhängig von der Intensität der Geschäftsbeziehungen und des generierten Umsatzes werden diese Kundenbeziehungen gepflegt und ausgebaut.

Ein weiterer genutzter Vertriebsweg stellt der Online-Handel dar, welcher ebenfalls einen direkten Absatz zum Endkunden ermöglicht. Dieser ist im Unternehmen Création Gross noch recht klein, wird aber mit viel Potential gewertet. Parallel dazu werden auch Plattformen wie YouTube oder Facebook zur Kommunikation genutzt. Beide Marken werden hier mit separaten Kanälen bereits beworben.

3.5 Die Kommunikationspolitik der Création Gross

Création Gross tritt als Modeunternehmen auf verschiedenen Modeveranstaltungen national wie international auf. Messen wie CPD Modemesse in Düsseldorf, die Fashionweek in Berlin oder auch international die CPM in Moskau dienen dem Unternehmen als Plattform für ihre Kollektionen.[18] Diese Messen nutzt die Création Carl Gross zur Präsentation vor der Fachpresse und Fachhändlern. Intern werden Aktionen wie Fotoshootings, Vorträge zum Thema Kundenbindung und Kollektionsvorstellungen durchgeführt, in der die gesamte Modefachpresse der Herrenbekleidung jährlich in das Unternehmen eingeladen wird, um ihr die neusten Kollektionen der kommenden Saison vorzustellen.

3.6 Potentielle Zielgruppen des Unternehmens

Die Zielgruppen der Firma Création Gross kann man nicht mehr in sozialdemografische Gruppe wie Alter oder Gehalt unterteilen. Eine Abgrenzung erfolgt hier bei der inneren Einstellung des Kunden. Wichtige Aspekte wie die gesellschaftliche Verknüpfung, Sicherheit, Stil und Familienverbundenheit stehen bei der Marke „Carl Gross“ im Vordergrund, dagegen steht die junge Marke „CG – Club of Gents“ für Werte wie „Gemeinschaftsgedanken“ oder „offen für neues“ und spricht überwiegend junge Menschen an. Ziel ist es, diese jungen Menschen an die Marke „CG – Club of Gents“ zu binden, um später auf die Marke „Carl Gross“ umzusteigen. Die hier genutzte Markenpolitik vermittelt dem Kunden einen gewissen Grad an Stil und Qualität, für die er auch bereit ist einen entsprechenden Preis zu zahlen. Diese Qualität ist in beiden Marken der Maßstab für den Preis, der sich in einem moderaten Mittelfeld befindet.

4 Eine kritische Analyse der Firma Création Gross

4.1 Die Entwicklung des Marketings im Unternehmen

Die Vermarktung der Marken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ ist seit über 15 Jahren ein fester Bestandteil des Unternehmens Création Gross. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Fachhandel hat die Firmenentwicklung in den letzten Jahren nachhaltig geprägt. Mit über 400 Fachhandelspartnern in Deutschland und über 400 Abnehmern im Ausland ist die Vertriebsstruktur fest mit dem indirekten Absatz über den Handel verbunden. Dieser Absatzkanal bildet den Großteil des Vertriebes der Firma Carl Gross. Der direkte Absatz zum Endkunden, der mit insgesamt 7 Outlets in Deutschland durchgeführt wird ist verglichen zum indirekten Absatz sehr klein, aber im Wachstum. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Versorgung des Fachhandels mit Waren und Dienstleistungen der Textilhandelsbranche (ausschließlich Männermode). Der fortwährende Vertrieb über diesen Absatzkanal hat die Entwicklung des Unternehmens maßgeblich beeinflusst. Der Endkunde kennt die Marke „Carl Gross“ nicht, mag es aber, sie zu tragen.[19] Das Unternehmen muss somit eine Aufwertung der beiden Marken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ durchführen, um langfristig und erfolgreich am Markt bestehen zu können.

4.2 Die optimale Nutzung der Produktpolitik

Die Qualität der aktuell genutzten Marketinginstrumente liegt derzeit auf einem hohen Niveau innerhalb des Unternehmens. Die Verknüpfung der beiden Marken mit speziellen Werten führte langfristig zu einer besseren Identifikation der Endkunden mit den Marken. Auf dem Absatzmarkt stehen 5 bis 6 direkte Konkurrenten in einem engen Markenkampf mit Carl Gross. Durch die hohe Anzahl an Mitbewerbern besteht die konkrete Gefahr des Verdrängungswettbewerbes.[20] Fällt einer der Bewerber aus, wird der neue freie Platz am Markt sofort von den Mitkonkurrenten ausgefüllt. Der kontinuierliche Ausbau der eigenen Markenbekanntheit ist somit unausweichlich um langfristig am Absatzmarkt bestehen zu können.

Alle Fachhandelspartner der Firma Gross nutzen aktuell ein breites Spektrum von Serviceleistungen wie die kostenfreie Nutzung von Logos, Flyern, Bildern, Anzeigen, Schaufensterpaketen und einem Onlinehändlerbereich zum Herunterladen von Fotos und Videos. Dieser stark händlerorientierte Service wird sehr positiv vom Fachhandel aufgenommen, kann aber allein dauerhaft keine Abgrenzung von der Konkurrenz und somit eine Aufwertung der Marke bewirken. Die Gefahr besteht, für den Fachhandel austauschbar zu werden und sich somit nicht mehr von der Konkurrenz abheben zu können. Mit der aktuellen Markenpolitik kann Création Gross den derzeitigen Stand am Verbrauchermarkt halten, langfristig aber werden nur der Serviceausbau gegenüber dem Endkunden und eine Aufwertung der eigenen Marken eine Sicherung am Absatzmarkt und eine dauerhafte Konkurrenzfähigkeit gewährleisten. Neue und den Marktveränderungen angepasste Marketing- und Produktkonzepte für den Endverbraucher müssen somit entwickelt und umgesetzt werden müssen.

4.3 Mögliche Preisstrategien für das Unternehmen

Die Qualität der Marken „Carl Gross“ und „CG – Club of Gents“ ist der Maßstab des Unternehmens im Textilhandel. Diese Qualität ist ein wichtiger Stützpfeiler der Firma am Absatzmarkt und kann somit nicht ohne die Gefahr von Umsatzminderungen reduziert werden. Da die Materialien für die Produktion im Einkauf kontinuierlich preisintensiver werden, wird bei einem gleichbleibenden Endpreis automatisch die Gewinnmarge geschmälert. Eine Erhöhung des Endpreises gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens maßgeblich, da Mitbewerber mit ähnlichen Gütern und Dienstleistungen für den Fachhandel und somit auch den Endkunden eine Ausweichmöglichkeit darstellen. Eine Änderung der Einkaufssituation oder eine Minderung der Eigenkosten kann hier nur bis zu einem gewissen Grad hilfreich sein und sich langfristig negativ auf die Produktqualität und die Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. Eine zweite Strategie ist die Einführung einer Premiumlinie innerhalb der Marken.[21] Die preislich und qualitativ intensivere Marke müsste unabhängig der aktuellen Markenpolitik beworben werden. Eine Marketingkampagne, angepasst an eine neue Zielgruppe müsste die Produkte hochwertiger und exklusiver vertreiben. Diese preislich intensiveren Kollektionen schaffen somit eine bessere Bewegungsfreiheit und einen größeren Handlungsspielraum bei der Sicherung des Qualitätsstandards und der Erhöhung der Markenpräsenz am Verbrauchermarkt. Aktuell kann sich das Unternehmen Carl Gross innerhalb einer gewissen Gewinnspanne bewegen und somit Endpreiserhöhung sowie Budgetkürzungen verhindern. Eine Lösung von steigenden Material- und Produktionskosten kann aber nur mit einer langfristig wirksamen Markenstrategie und Marktpräsenz erreicht werden.

[...]


[1] Vgl. Heinemeier, H., Limpke, P., Jecht, H.: Wirtschaftslehre, 2010, S. 241

[2] Vgl. Wöhe, G., Döring, U.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 355

[3] Vgl. Wöhe, G., Döring, U.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 370

[4] Vgl. Heinemeier, H., Limpke, P., Jecht, H.: Wirtschaftslehre, 2010, S. 276

[5] Vgl. Wöhe, G., Döring, U.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2013, S. 371

[6] Vgl. Benkenstein, M.: Entscheidungsorientiertes Marketing, 2001, S. 398

[7] Vgl. Wöhe, G., Döring,U.: Einführung die die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2013, S. 138

[8] Vgl. Krause, G.: Die Prüfung der Handelsfachwirte, 2011, S. 257

[9] Vgl. Heinemeier.: Wirtschaftslehre, 2010, S. 242

[10] Vgl. Benkenstein, M.: Entscheidungsorientiertes Marketing, Wiesbaden 2001, S. 463

[11] Vgl. Jung, H.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2010, S. 644

[12] Vgl. Die 4P's des Marketingmix: Produkt, Preis, Vertrieb, Kommunikation „https://www.fuer-gruender.de/wissen/existenzgruendung-planen/marketingmix/“ am 05.10.2015

[13] Vgl. Heinemeier.: Wirtschaftslehre, 2010, S. 255

[14] Vgl. Kreutzer, Ralf: Praxisorientiertes Marketing, 3. Auflage, Wiesbaden 2010, S. 324

15 Interview Putzer, J.: Marketingstrategien im Unternehmen Carl Gross, 15.09.2015

[16] Interview Putzer, J.: Marketingstrategien im Unternehmen Carl Gross, 15.09.2015

[17] Entnommen aus interner Unternehmensstudie, durchgeführt 2014

[18] Interview Putzer, J.: Marketingstrategien im Unternehmen Carl Gross, 15.09.2015

[19] Interview Putzer, J.: Marketingstrategien im Unternehmen Carl Gross, 15.09.2015

[20] Vgl. Krause, G.: Die Prüfung der Handelsfachwirt, 2011, S. 301

[21] Benkenstein, M.: Entscheidungsorientiertes Marketing, 2001, S. 66

Excerpt out of 26 pages

Details

Title
Gegenwärtige Nutzung, Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter Marketing-Instrumente
Subtitle
Eine kritische Analyse auf die Wettbewerbsfähigkeit von Création Gross GmbH & Co. KG
College
University of Cooperative Education Heidelberg
Grade
2,0
Author
Year
2015
Pages
26
Catalog Number
V341445
ISBN (eBook)
9783668322257
ISBN (Book)
9783668322264
File size
943 KB
Language
German
Keywords
gegenwärtige, nutzung, möglichkeiten, grenzen, marketing-instrumente, eine, analyse, wettbewerbsfähigkeit, création, gross, gmbh
Quote paper
Robin Gebauer (Author), 2015, Gegenwärtige Nutzung, Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter Marketing-Instrumente, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341445

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