Qualitätsentwicklung in pädagogischen Institutionen

Projektbeispiel. Planung, Durchführung und Entwicklung eines Lösungsansatzes in einer Kindertagesstätte


Dossier / Travail de Séminaire, 2013

27 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Einrichtung
2.1 Entstehungsgeschichte
2.2 Darstellung der Räumlichkeiten
2.3 Das Personal und die zu betreuenden Kinder
2.4 Das pädagogische Konzept

3. Untersuchungsdesign
3.1 Fragebogen ErzieherInnen
3.2 Fragebogendesign Erzieherinnen
3.3 Fragebogen Elternschaft
3.4 Fragebogendesign Elternschaft

4. Beratungsansatz auf Grundlage der gewonnen Ergebnisse
4.1 Analyse
4.2 Beratungsvorschlag zur Qualitätsentwicklung
4.3 Beispiel einer Kollegialen Beratung innerhalb der Kindertagesstätte

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

8. Anhang

1. Einleitung

Qualitätsmanagement ist heutzutage ein weit verbreiteter Begriff und wird in nahezu allen Lebensbereichen dazu verwendet und genutzt, ein hohes Maß an Sicherheit, Kompetenz und Qualität zu suggerieren. Dies geschieht in erster Linie um vorzugsweise Kunden oder Patienten von der Güte der Einrichtung, der hohen Wertigkeit einer Dienstleistung oder Qualität eines Produktes zu überzeugen. Wurde der Begriff und die Durchführung von Qualitätsmanagement in Europa seit der Gründung der European Foundation for Quality Management 1988[1] auf dem europäischen Kontinent überhaupt erst eingeführt, so wurde pädagogischen Institutionen bisher in diesem Zusammenhang wenig Beachtung geschenkt. Allerdings lassen der Bologna-Prozess und die Lissabon-Strategie auf Hochschulebene zum Einen und Studien wie PISA sowie Schlagworte wie Frühförderung und die Verkürzung der Schulzeiten (bei gleichbleibenden Anforderungen an den Schüler) auf Schulseiten andererseits, in diesem Bereich ein Ignorieren der Notwendigkeit von Qualitätsstandards und deren Sicherung nicht mehr zu.

Im Zuge dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Qualität von Kindertageseinrichtungen beschäftigen. Im Speziellen mit einer sich in Betrieb befindlichen Kindertagesstätte und Beispielhaft aufzeigen, wie ein Weg in Richtung Qualitätsstandards eingeschlagen werden könnte.

Kindertageseinrichtungen unterlagen bisher keinen einheitlichen Kontrollen oder einer Zertifikatspflicht in Bezug auf das pädagogische Arbeiten und des pädagogischen Konzeptes. Es gibt lediglich vor Öffnung der Einrichtung bauliche Vorgaben an die es sich zu halten gilt. Diese werden offiziell abgenommen. Zum Konzept des Kitaalltages und der Gestaltung des Angebots für die Kinder ist in den HamburgerBildungsempfehlungen[2] lediglich ein „fachlicher Orientierungsrahmen nachzulesen. Dort werden pädagogische Maßstäbe inwieweit die Arbeit in den Einrichtungen erfolgen sollte, dargestellt und ausführlich beschrieben. In der Realität wird bisher noch keine Überprüfung von öffentlicher Seite dahingehend vollzogen, ob die Empfehlungen praktisch umgesetzt werden.

Seit dem 1.08.2013 besteht zudem ein Rechtsanspruch[3] auf einen Kindergartenplatz ab dem ersten Lebensjahr, mit der Folge, dass die Nachfrage an Plätzen rapide angestiegen ist. Dies scheint auf den ersten Blick positiv. Langfristig gesehen, wird sich eine stärkere Konkurrenz unter den Einrichtungen, gepaart mit steigenden Ansprüchen der Elternschaft entwickeln – und bald auch der öffentlichen Träger. Die Stadt Hamburg plant 2014 die Einführung des „Kita-TÜV“[4]. Mit einer externen Evaluation die alle Hamburger Kindertagesstätten betreffen wird, stehen die Einrichtungen erstmals unter dem Druck, sich auf ihre pädagogischen Qualitäten hin prüfen lassen zu müssen. In den „Eckpunkten zur Durchführung der externen Evaluation der Qualität von Hamburger Kindertageseinrichtungen“, heißt es zum Beispiel auf Seite 2: „Die externe Evaluation von Kitas dient der fachlich fundierten Einschätzung der Qualität in Hamburger Kindertageseinrichtungen und deren Weiterentwicklung. Sie ist rechtlich und strukturell von der Kita-Aufsicht zu trennen.“[5]

Im folgenden Projektansatz möchte ich ein Beispiel dafür geben, wie es auch kleineren Einrichtungen, die mit einem überschaubaren finanziellen Budget ausgestattet sind, möglich ist, Qualitätsstandards im gegeben Rahmen zu entwickeln, bestehende Defizite in Bezug auf die pädagogische Arbeit und Systemstrukturen zu erkennen und ihnen sinnvoll und dauerhaft entgegenzuwirken. Letztlich mit dem Ziel, die im Hamburger Kinderbetreuungsgesetz (KibeG) unter §17 Absatz 1 erwähnte Qualitätsentwicklungsvereinbarung „wie die Träger die fachliche Qualität der Arbeit sichern und welche Maßnahmen getroffen werden, um sie regelmäßig zu überprüfen und kontinuierlich weiterzuentwickeln,“[6] erfolgreich unterzeichnen zu können.

2. Die Einrichtung

Als Grundlage und zum besseren Verständnis warum sich die beiden Inhaberinnen für eine Überprüfung der Strukturen ausgesprochen haben, möchte ich mit der Beschreibung der Kindertagesstätte (im Folgenden auch Kita, Pädagogische Einrichtung oder Kindergarten genannt) beginnen.

2.1 Entstehungsgeschichte

Die beiden Inhaberinnen der Kita, Frau S. und Frau D. genannt, lernten sich Anfang des vergangenen Jahrzehnts kennen. Sie nutzten als Mütter das Angebot einer Spielgruppe, die sich in den Räumen der jetzigen Einrichtung befand. Die Spielgruppe war ein privates Betreuungsangebot in den Vormittagsstunden von 9.00 Uhr – 13.00 Uhr. Sowohl Frau D. als auch Frau S. sind von Beruf Erzieherinnen und stellten schnell fest, dass dieses Betreuungsangebot einerseits gut besucht war, andererseits von vielen Müttern und Vätern als zu kurz empfunden wurde. Als der Initiator der Spielgruppe die Betreuung 2005 aufgab, übernahmen Frau S. und Frau D. diese und weiteten das Angebot aus. 2006 eröffneten sie offiziell einen Kindergarten der sehr gut angenommen wurde, da sich für die Eltern der privaten Spielgruppe nun höhere Betreuungszeiten anboten und dies ohne einschneidende Veränderungen für die Kinder und Eltern die dort schon betreut wurden. Es kamen weitere Kinder dazu. 2008 erfolgte dann der Schritt von der privat zu finanzierenden Einrichtung, zur Anbindung an das Kita-Gutschein-System[7] Hamburgs, der heutigen Namensgebung und der bestehenden Arbeitsweisen- und umstände.

2.2 Darstellung der Räumlichkeiten

Die Kindertageseinrichtung befindet sich in der Haushälfte eines Altbaus mit zwei Stockwerken in einem sozial besser gestellten Stadtteil Hamburgs. Es handelt sich um eine ehemalige Privatwohnung. Im oberen Stockwerk werden die Kinder hauptsächlich betreut, obwohl auch im Erdgeschoss Räume zur Verfügung stehen. Unter den gegebenen Umständen ist ein offenes Konzept, zum Beispiel in Anlehnung an das Reggio-Konzept[8], nicht umzusetzen. Ich erwähne diesen Aspekt im Hinblick auf die Zielstellung, da zur Zeit kein pädagogisches Konzept verfolgt wird und gehe in Punkt 2.4 näher darauf ein. Im Januar 2012 eröffneten Frau S. Und Frau D. in der direkten Nachbarschaft gelegen, in einer Erdgeschosswohnung eine weitere modernere Krippengruppe, mit dem Hintergrund, dass 2018 die Mietverträge für die Ursprungseinrichtung auslaufen und die beiden Erzieherinnen sich so den weiteren Betrieb am neuen Standort garantieren wollen. Auf den folgenden Abbildungen ist der Grundriss zur besseren Visualisierung abgebildet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenUntergeschoss ca 70 m²

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenObergeschoss ca 100 m2

Abbildung 1 Grundriss Kindertagesstätte

2.3 Das Personal und die zu betreuenden Kinder

Trotz der zusätzlich eröffneten Krippe und der sich dadurch erhöhten Kinderzahl beließen es die Geschäftsführung bei dem vorhandenen Personal. Zurzeit werden insgesamt ca. 50 Kinder von acht Angestellten betreut. Frau D. und Frau S. haben den Beruf der Erzieherin gelernt und führen die Kindertagesstätte als GbR. Eine weitere Erzieherin und eine Angestellte mit Magister in Erziehungswissenschaften bilden den Grundstock des Personals. Dazu kommen vier, meist für 20 Stunden in der Woche beschäftigte, Sozialpädagogische Assistentinnen. Da mir leider kein genauer Einblick in die Betreuungsverträge und somit die einzelnen Betreuungszeiten zur Verfügung steht, ist mir die Berechnung des Personalschlüssels und Fachkraft-Kind-Relation nicht möglich[9]. Eine dauerhaft gewährleistete gute pädagogische Betreuung wird jedoch schon durch die hohen Krankheitsausfälle (siehe Fragebogen Erzieherin 4.1) erschwert.

2.4 Das pädagogische Konzept

Auf der Internetseite der Kita heißt es „Unser Konzept ist nach den Hamburger Bildungsrichtlinien gestaltet und umfasst neben dem Betreuungsauftrag auch Verkehrs- und Vorschulerziehung[10].“ Forscht man über diese doch sehr allgemein gehaltene Konzeptbeschreibung im Internet nach, so wird man auf die „Richtlinien für den Betrieb von Kindertages- einrichtungen“[11] geleitet, welche die baulichen und Sicherheitsanforderungen in Kindertagesstätten vorgibt. Es werden keinerlei Angaben über bestimmte pädagogische Konzeptrichtungen, Werte und Inhalte die in der Kita angeboten und vertreten werden, gemacht. Wie schon in 2.2 angerissen, ist durch die räumliche Gegebenheit ein klar strukturierter Tagesablauf und die Aufteilung der betreuten Kinder in Kleingruppen notwendig. Hier gibt auch der Fragebogen Erzieherin später mehr Aufschluss, auf den ich unter 4.1 näher eingehen werde.

Dieser Aspekt, neben der dürftigen Personallage, erschwert ein konstruktives Arbeiten der Erzieher zusätzlich erheblich.

[...]


[1] http://www.efqm.org/about-us/our-history ( 11.11.13)

[2] http://www.hamburg.de/contentblob/118066/data/bildungsempfehlungen.pdf ( 7.11.13)

[3] http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__24.html (7.11.13)

[4] http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/4014410/2013-06-17-basfi-kita-qualitaet.html (30.11.13)

[5] http://www.hamburg.de/contentblob/4010816/data/eckpunkte-evaluation-kita-qualiaet.pdf (30.11.13)

[6] http://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/portal/page/bshaprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-KiBetrGHAV6P17&st=lr (am 27.11.13)

[7] http://www.hamburg.de/elternbeitrag/3032326/kita-gutschein.html abgerufen am 12.11.13

[8] Sabine Lingenauber (Hrsg.), Handlexikon der Reggio-Pädagogik, Projektverlag, 4. erweiterte Aufl. 2011

[9] um einen Vergleich zu haben und ein Gefühl darüber, ob das Personal ausreichend zu sein scheint, als Anhaltspunkt hier eine Bsphafte Berechnung http://www.gew.de/Binaries/Binary84636/Personalschlüssel.pdf

[10] da ich die Kita nicht namentlich nennen möchte, bitte auf Wunsch nachfragen,

[11] http://www.hamburg.de/contentblob/110038/data/richtlinien%C2%ADkita.pdf (29.11.13)

Fin de l'extrait de 27 pages

Résumé des informations

Titre
Qualitätsentwicklung in pädagogischen Institutionen
Sous-titre
Projektbeispiel. Planung, Durchführung und Entwicklung eines Lösungsansatzes in einer Kindertagesstätte
Université
University of Hamburg  (Fakultät für Erziehungswissenschaften)
Cours
Qualitätsentwicklung in pädagogischen Institutionen
Note
1,3
Auteur
Année
2013
Pages
27
N° de catalogue
V342433
ISBN (ebook)
9783668324572
ISBN (Livre)
9783668324589
Taille d'un fichier
1101 KB
Langue
allemand
Mots clés
QM, Qualitätsentwicklungen, quantitativer Fragebogen, Fragebogen, Qualitätsentwicklung, pädagogische Einrichtungen, Beratung, Fragebogen entwickeln, Auswertung, kollegiale Beratung, Fragebogendesign, pädagogisches Konzept
Citation du texte
Alexandra Schmidt (Auteur), 2013, Qualitätsentwicklung in pädagogischen Institutionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342433

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