Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Fragestellung welche Maßnahmen seitens des Managements von Versicherungsunternehmen einzuleiten sind, um ein risikoorientiertes Governance-System im Sinne von Solvency II zu etablieren. Ziel ist es dabei darzustellen, welche Anpassungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sowie in der Unternehmenskultur notwendig sind und wie diese umgesetzt werden können.
Hierzu wurde im Theorieteil auf Basis wissenschaftlicher Fachbücher, Journals, Studien, aktuellen Internetquellen und Gesetzestexten eine normative Grundlage erarbeitet. Diese wurde den nach einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewerteten Aussagen der neun im Rahmen der empirischen Untersuchung interviewten Expertinnen und Experten gegenübergestellt. Alle Befragten vereinen Expertise aus den Bereichen Assekuranz, Risikomanagement und Organisationsentwicklung.
Die Ergebnisse zeigen, dass in der Praxis ein breites Verständnis dafür herrscht, welche Anpassungen unter Solvency II notwendigerweise umzusetzen sind. Die Relevanz der qualitativen Faktoren zur Herbeiführung einer risikoorientierten Denkweise und Risikokultur ist hinreichend bekannt. Zugleich wird deren Umsetzung, im Vergleich zur Erfüllung der quantitativen Anforderungen, als weitaus schwieriger eingeschätzt. Eine gewisse Form des Change Managements findet in der Praxis bereits statt. Allerdings erfüllt dieses nicht alle Kriterien systematischen Change Managements und damit die Voraussetzung kulturellen Wandels. Es kann derzeit kein einheitliches Vorgehen zur Herbeiführung eines risikokulturellen Wandels festgestellt werden. Der kulturelle Wandel wird eine gewisse Nachlaufzeit erfordern. Inwiefern dieser tatsächlich umgesetzt wird, hängt von der jeweiligen Wahrnehmung von Solvency II als Chance oder Pflicht ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Forschungsfrage
- Methodisches Vorgehen
- Aufbau der Arbeit
- Begriffsdefinition
- Risiko im Kontext eines Versicherungsunternehmens
- Risikokultur
- Enterprise Risk Management
- Change Management
- Solvency II
- Zielsetzung von Solvency II
- Chronik von Solvency II
- Versicherungsmarkt
- Europäischer Versicherungsmarkt
- Allgemeines zum europäischen Versicherungsmarkt
- Marktstruktur des europäischen Versicherungsmarkts
- Investmentportfolio des europäischen Versicherungsmarkts
- Österreichischer Versicherungsmarkt
- Allgemeines zum österreichischen Versicherungsmarkt
- Marktstruktur des österreichischen Versicherungsmarkts
- Investmentportfolio des österreichischen Versicherungsmarkts
- Die Auswirkungen von Solvency II auf die Aufbau- und Ablauforganisation von Versicherungsunternehmen
- Folgen aus den quantitativen Anforderungen aus Säule 1
- Solvency Capital Requiremt (SCR)
- Minimum Capital Requirements (MCR)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit den Maßnahmen, die seitens des Managements von Versicherungsunternehmen zu ergreifen sind, um ein risikoorientiertes Governance-System im Sinne von Solvency II zu etablieren. Ziel ist es, die notwendigen Anpassungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sowie in der Unternehmenskultur aufzuzeigen und deren Umsetzung zu erörtern.
- Die Auswirkungen von Solvency II auf die Aufbau- und Ablauforganisation von Versicherungsunternehmen
- Die Bedeutung einer risikoorientierten Denkweise und Risikokultur
- Die Herausforderungen bei der Umsetzung von Change Management in Bezug auf die Risikokultur
- Die Rolle des Managements bei der Etablierung eines risikoorientierten Governance-Systems
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf Solvency II als Chance oder Pflicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein. Sie erläutert das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel definiert wichtige Begriffe wie Risiko, Risikokultur, Enterprise Risk Management und Change Management im Kontext von Versicherungsunternehmen.
Kapitel 3 befasst sich mit Solvency II, erläutert dessen Zielsetzung und skizziert die historische Entwicklung der Regulierung.
Kapitel 4 widmet sich dem Versicherungsmarkt, wobei sowohl der europäische als auch der österreichische Markt im Detail betrachtet werden. Die Kapitel beleuchten die Marktstruktur und die Investmentportfolios der jeweiligen Märkte.
Kapitel 5 analysiert die Auswirkungen von Solvency II auf die Aufbau- und Ablauforganisation von Versicherungsunternehmen. Es werden die Folgen der quantitativen Anforderungen aus Säule 1, wie Solvency Capital Requirement (SCR) und Minimum Capital Requirements (MCR), untersucht.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die Themen Change Management, Organisationsentwicklung, Corporate Governance, Risikomanagement, Organisationskultur, Risikokultur, Solvency II, Versicherungsregulatorik und Assekuranz.
- Quote paper
- Daniel Cassel (Author), 2016, Analyse der unternehmensweiten Auswirkungen von Solvency II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342564