Die vorliegende Arbeit widmet sich der Person Walter Franks, einer zentralen Figur der nationalsozialistischen Geschichtswissenschaften in den Jahren 1923 bis 1941. So soll versucht werden zu klären, in welcher Form Politik und Ideologie in ihrer radikalsten Ausprägung einen Einfluss auf die wissenschaftliche Disziplin der Historiographie ausüben und welche Konsequenzen sich daraus ergeben.
Grundsätzlich muss davon ausgegangen werden, dass „Geschichte“ nie eindeutig und gänzlich objektiv vermittelt werden kann. Sie ist vielmehr überliefert und kann im Einzelnen nie als reine Darstellung einer geschichtlichen Wirklichkeit herhalten. Kein Werk eines Autoren, welches den Anspruch erhebt, Geschichte wiederzugeben, kommt ohne Besonderheiten seiner Darstellung in Bezug auf fiktionale und ästhetische Aspekte aus. So lässt sich Geschichtsschreibung als „Mimesis des anschaulichen, engagierten, gleichwohl auf historische Wahrheit zielenden Geschichtsdenkens ihrer eigenen Zeit“ (Süßmann, 259) verstehen.
Das Geschichtsdenken zur Zeit Walter Franks war in Teilen der Gesellschaft und dementsprechend in parteinahen geschichtswissenschaftlichen Kreisen von einer außergewöhnlichen und einzigartigen nationalsozialistischen Ideologie geprägt, welche Teile der Historiographie der 30er und 40er Jahre nachhaltig veränderte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Walter Frank & das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands - Symbol einer Ideologie
- 2.2 Geschichtswissenschaft als Spiegelbild einer Weltanschauung
- 2.3 Ideologie und Geschichtsschreibung - Wo Interpretationsspielraum endet und Antisemitismus beginnt
- 2.4 Politische Instrumentalisierung – Die Folgen einer falschen Lehre
- 2.5 Neutrale Geschichtsschreibung – Eine Utopie?
- 3. Fazit
- 4. Quellen- & Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss von Politik und Ideologie auf die Geschichtsschreibung im Nationalsozialismus, am Beispiel von Walter Frank und dem Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands. Es wird analysiert, wie die nationalsozialistische Ideologie die historische Forschung beeinflusste und zu einer politisch instrumentalisierten Geschichtsschreibung führte. Die Arbeit beleuchtet die Folgen dieser ideologisch geprägten Geschichtsschreibung für die deutsche Gesellschaft.
- Der Einfluss des Nationalsozialismus auf die deutsche Geschichtsschreibung
- Walter Frank als zentrale Figur der nationalsozialistischen Geschichtswissenschaft
- Die Verbindung von Ideologie und Geschichtsschreibung bei Walter Frank
- Die Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft als politisches Machtinstrument
- Die Frage nach der Möglichkeit neutraler Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss von Politik und Ideologie auf die Geschichtsschreibung im Nationalsozialismus. Sie betont die gesellschaftliche Verantwortung von Historikern und die Problematik einer politisch geprägten Geschichtsschreibung. Die Arbeit konzentriert sich auf Walter Frank als Fallbeispiel, um die Auswirkungen einer ideologisch durchtränkten Historiographie zu untersuchen und die Grenzen objektiver Geschichtsschreibung zu erörtern. Der Ansatz der Arbeit ist die Untersuchung von Franks Wirken im Kontext seiner Weltanschauung und die Analyse der Folgen für das Geschichtsbild der Zeit. Die zentrale These ist, dass Franks Wirken paradigmatisch für die Geschichtswissenschaft unter dem Nationalsozialismus steht.
2. Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich in mehrere Unterkapitel, die sich mit verschiedenen Aspekten der nationalsozialistischen Geschichtsschreibung auseinandersetzen. Es wird Walter Franks Leben und Wirken im Detail beleuchtet, wobei sein Antisemitismus und seine Rolle als Leiter des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands im Vordergrund stehen. Die Arbeit analysiert, wie Frank historische Konzepte ideologisch instrumentalisierte und wie seine Geschichtsauffassung das Geschichtsbild prägte. Weitere Unterkapitel untersuchen die Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft zur Manipulation der Gesellschaft und die Frage nach einer neutralen Geschichtsschreibung im Kontext der nationalsozialistischen Diktatur. Das Kapitel synthetisiert die Wirkung von Franks Ideologie auf die Geschichtsschreibung und die Folgen für die deutsche Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Walter Frank, Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands, Nationalsozialismus, Geschichtsschreibung, Ideologie, Antisemitismus, Politische Instrumentalisierung, Geschichtswissenschaft, Objektivität, Nazi-Historiographie, Propaganda.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Walter Frank & das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Einfluss von Politik und Ideologie auf die Geschichtsschreibung im Nationalsozialismus, anhand des Beispiels von Walter Frank und dem Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands. Sie analysiert, wie die nationalsozialistische Ideologie die historische Forschung beeinflusste und zu einer politisch instrumentalisierten Geschichtsschreibung führte, sowie die Folgen für die deutsche Gesellschaft.
Wer war Walter Frank, und welche Rolle spielte er?
Walter Frank war eine zentrale Figur der nationalsozialistischen Geschichtswissenschaft. Als Leiter des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands spielte er eine Schlüsselrolle bei der ideologischen Instrumentalisierung der Geschichtsschreibung. Die Arbeit beleuchtet sein Wirken, seinen Antisemitismus und seinen Einfluss auf das Geschichtsbild der Zeit.
Wie beeinflusste die nationalsozialistische Ideologie die Geschichtsschreibung?
Die Arbeit analysiert, wie die nationalsozialistische Ideologie die historische Forschung verzerrte und zu einer politisch motivierten Geschichtsschreibung führte. Sie untersucht, wie historische Konzepte ideologisch instrumentalisiert wurden, um die nationalsozialistische Propaganda zu unterstützen und die Gesellschaft zu manipulieren.
Welche zentralen Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss des Nationalsozialismus auf die deutsche Geschichtsschreibung, Walter Frank als zentrale Figur, die Verbindung von Ideologie und Geschichtsschreibung bei Frank, die Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft als politisches Machtinstrument und die Frage nach der Möglichkeit neutraler Geschichtsschreibung unter dem Nationalsozialismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit beinhaltet eine Einführung, einen Hauptteil mit mehreren Unterkapiteln (detaillierte Untersuchung von Walter Franks Leben und Wirken, Analyse seiner ideologischen Instrumentalisierung historischer Konzepte, Untersuchung der Instrumentalisierung der Geschichtswissenschaft und der Frage nach neutraler Geschichtsschreibung), und ein Fazit sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis. Der Hauptteil synthetisiert die Wirkung von Franks Ideologie auf die Geschichtsschreibung und deren Folgen für die deutsche Gesellschaft. Die Einführung stellt die zentrale Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor, während das Fazit die Ergebnisse zusammenfasst.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Walter Frank, Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands, Nationalsozialismus, Geschichtsschreibung, Ideologie, Antisemitismus, Politische Instrumentalisierung, Geschichtswissenschaft, Objektivität, Nazi-Historiographie, Propaganda.
Welche zentrale These vertritt die Arbeit?
Die zentrale These der Arbeit ist, dass Franks Wirken paradigmatisch für die Geschichtswissenschaft unter dem Nationalsozialismus steht und seine Handlungen exemplarisch für die Gefahren einer ideologisch geprägten Geschichtsschreibung sind.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die nationalsozialistische Ideologie die Geschichtsschreibung maßgeblich beeinflusste und zu einer verfälschten Darstellung der Vergangenheit führte. Sie betont die gesellschaftliche Verantwortung von Historikern und die Problematik einer politisch geprägten Geschichtsschreibung.
- Citation du texte
- Robert Witte (Auteur), 2013, Historiographie als politisches Machtinstrument. Walter Frank und der ideologische Missbrauch historischer Konzepte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342684