Digitales Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien


Redacción Científica, 2016

16 Páginas


Extracto


Inhaltsangabe:

Abbildungsverzeichnis:

1. Einleitendende Gedanken und Zahlen

2. Didaktisches Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien
2.1 Definitionen und Abgrenzungen
2.1.1 von "Medien"
2.1.2 von "Lernmedien"
2.1.3 von "Arbeitsmedien"
2.2 Der "BYOD-Ansatz" – Medien als Gegenstand und Mittel
2.3 Gibt es einen digitalen „Mehrwert“?
2.4 Didaktische Szenarien mit mobilen Endgeräten
2.5 Beim Umgang mit Lehr- und Arbeitsmedien erforderliche Kompetenzen
2.6 Fazit

3. Ausblick: Hat das klassische Schulbuch eine Zukunft?

Literaturverzeichnis:

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Typische BYOD-Kosten und -Einsparpotenziale

Abbildung 2: Vergleich schriftliches Lehrmaterial und Lehrfilm

Abbildung 3: das didaktische Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien

1. Einleitendende Gedanken und Zahlen

Digitale Medien sind heute ein zentraler Bestandteil unseres Alltages. Sei es um sich zu informieren, den Alltag zu organisieren, sich zu unterhalten oder sozial zu vernetzen. Die letzte repräsentative JIM-Studie (vgl. mpfs (2012)) zeigt, dass alle Jugendliche heute in Haushalten aufwachsen, die mindestens über einen Computer oder Laptop (100 Prozent), ein Handy, einen Fernseher und einen Internetzugang (je 98 Prozent) verfügen. Im laufenden Jahr 2012 verfügten über die Hälfte der Haushalte über ein Smartphone beziehungsweise iPhone (63 Prozent) und schon jeder fünfte Haushalt über Tablet oder iPad (19 Prozent). Mittlerweile dürften sich die Werte sogar nochmals erhöht haben (vgl. Mayrberger (2013), S. 27).

2. Didaktisches Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien

In der vorliegenden Arbeit soll das didaktische Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien ausfindig gemacht und beschrieben werden. Zunächst wird dafür eine Definition der zentralen Begriffe gegeben und anschließend wird der BYOD-Ansatz vorgestellt, welcher für das Lernen mit und über digitale Medien im schulischen Kontext eine Hilfe darstellen kann. Anschließend wird die Frage geklärt, ob eine Art „Mehrwert“ entsteht, durch den Einsatz von digitalen Medien. Welche Kompetenzen für das Lernen mit digitalen Endgeräten von Nöten sind und wie der Einsatz didaktisch aufbereitet werden kann, wird in den beiden letzten Kapiteln behandelt. Abschließend wird ein Fazit gegeben.

2.1 Definitionen und Abgrenzungen

In diesem Kapitel werden die Begriffe „Medien“, „Lernmedien“ und „Arbeitsmedien“ definiert und voneinander abgegrenzt. Es bleibt zu erwähnen, dass in der Literatur „Lernmedien“ und „Arbeitsmedien“ in der Regel nicht unterschieden werden und es daher schwierig ist, unterschiedliche Definitionen zu finden und weiter ein didaktisches Verhältnis zwischen den beiden Arten von Medien auszumachen.

2.1.1 von "Medien"

Ganz allgemein kann unter Medien „Vermittler von Informationen verstanden werden, denen ein Informationsgehalt gegeben ist“. Somit wären Zeitungen, Bücher, Filme oder Menschen Medien, dagegen wären Kreide, Tafel und Papier nach dieser Definition keine Medien (vgl. Bürkle (2002), S. 4). Nach dem Gabler Lexikon Medien ist "neue Medien" die umgangssprachliche Bezeichnung für jene medialen Angebote, die auf Innovationen im Bereich der digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien basieren. Merkmale neuer Medien sind die Verwendung digitaler Technik, die Integration verschiedener Medien, sowie die Möglichkeit einer interaktiven Nutzung und Vernetzung. Zur Gruppe der neuen Medien werden regelmäßig das o Internet und der o Mobilfunk gezählt“ (Sjurts (2006), S. 135).

2.1.2 von "Lernmedien"

Lernmedien im Besonderen sind Medien, die „unter Berücksichtigung lernpsychologischer, didaktischer und pädagogischer Aspekte produziert werden“ (Bürkle (2002), S. 3). Zu den klassischen Lernmedien zählen das schriftliche Studienmaterial, sowie Audio und Videomedien (vgl. ebd).

Rückriem stellt die allgemeine Auffassung des Medienkonzepts in der Mediendidaktik vor und sagt, dass die Medien „Mitte“ oder „Mittler“ sind, die Informationen bzw. Wissen vermitteln (vgl. Rückriem (2004)). Rückriem zufolge determinieren die Medien den Vermittlungsprozess und erzeugen die Verhaltensänderungen, d.h. sie bestimmen, wie Information vermittelt wird und wie sie sich auf das Verhalten widerspiegelt. Diese determinierende Wirkung auf das Lernen ist unmittelbar. Medien können bestimmte Funktionen im Lehr-Lernprozess übernehmen, wie beispielsweise Motivation, Problemeinführung, Faktenvermittlung, Arbeitsanleitung, Lernwegsteuerung, Kontrolle oder ähnliche (vgl. Rückriem (2004)).

2.1.3 von "Arbeitsmedien"

Die Begriffe Lern- und Arbeitsmedien werden in der Literatur häufig äquivalent verwendet und dabei keine Unterscheidung ausgemacht. Schulbücher zählen sicherlich zu Arbeitsmedien, denn sie vermitteln, wie digitale Medien auch, Informationen, die im schulischen Lernprozess didaktisch und pädagogisch nutzbar gemacht werden können. Nach Wiater ermöglichen und bedingen sie die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern, sowie zwischen SchülerInnen und SchülerInnen. Im Unterricht sind sie und alle anderen Medien Werkzeug, Mittel, Medium und Lerngegenstand zugleich, je nachdem wie sie zum Einsatz kommen (vgl. Wiater (2013), S. 18). In didaktischen Kontexten ist zunächst einmal die Sprache das zentrale Medium. Ist dabei jedoch die Rede von "Medien", denkt man sofort auf der einen Seite an traditionelle Medien, wie exemplarisch dafür die Tafel, das Schulbuch oder Arbeitsblätter, und auf der anderen Seite an digitale Medien, wie PCs, das Internet, bestimmte Online-Angebote, Whiteboards oder ähnliches (vgl. ebd.).

Meder unterscheidet Medien folgendermaßen:

- Welchen Sinne werden angesprochen? (Höhren, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken)
- Welche Funktion haben sie? (Präsentation, Kommunikation, Interaktion)
- Welche Möglichkeiten der Darstellung und Präsentation bieten sie? (z.B. Power Point)
- Welche Form von Kommunikation ermöglichen sie? (z.B. das Handy)
- Welche Interaktion wird durch sie ermöglicht? (Simulation, virtuelle Welten, YouTube, Facebook, Medien der Kunst)
- Welche Unterstützung für das Lernen wird geboten? (didaktische Medien: Tafel, Whiteboards, etc.)
- Welche Unterstützung leisten sie für die Bildung als Veränderung des Welt- und Selbstverständnisses? (virtuelle Welten, Spielewelten, Communities)
- Welche technologischen Gesichtspunkte sind wichtig? (z.B. Printmedien, digitale Medien, Radio, TV, Speichermedien, etc.)
- Wie wichtig sind technische Geräte für Sender und Empfänger? (primäre Medien ohne technische Geräte: Sprache, Gesang, Tanz, Gebärden; sekundäre Medien mit technischen Geräten bei Sender: Zeitung, Flugblatt, Megafon; tertiäre Medien mit technischen Geräten für beide: Telefon, Radio, TV oder ob es sich um alte (ohne PC) oder neue (mit PC) handelt)
- Welchen Adressatenkreis gibt es? (Individuum, Masse)
- Welche Funktionen werden ausgeübt? (Bildung und Erziehung: Bildungsmedien; Herrschaftsinstrumente im Dienst der politischen Willensbildung: politische Medien; Erkenntnisgewinn: Medien in der Wissenschaft) (vgl. Meder (2009), S. 743 – 749).

Im Rahmen dieser Arbeit wird der Begriff „Lernmedium“ für Medien aller Art verwendet, welche dazu dienen, Lerninhalte in einer Lernumgebung einer bestimmten Zielgruppe zu vermittel. „Arbeitsmedien“ dagegen, stellen Medien aller Art dar, welche zum Erledigen bestimmter Aufgabenstellungen verwendet werden können. Ein Beispiel dafür ist der Laptop. Er ist Lernmedium, wenn durch ihn eine Animation oder ein Video gezeigt wird, durch welches Lerninhalt vermittelt wird. Er wird allerdings zum Arbeitsmedium, wenn mit Hilfe der Software auf dem Laptop eine Arbeit verfasst wird. Ein weiteres Beispiel wäre das Smartphone, welches als Lernmedium verwendet wird, wenn anhand einer App Vokabeln gelernt werden. Es wird zum Arbeitsmedium, wenn das Smartphone als Arbeitsgegenstand verwendet wird, es beispielsweise im unterrichtlichen Kontext auseinandergebaut wird, um zu sehen, wie es funktioniert und welche Teilchen darin enthalten sind.

2.2 Der "BYOD-Ansatz" – Medien als Gegenstand und Mittel

Mittlerweile gibt es im deutschsprachigen Raum eine zunehmende Zahl an „Tablet-Klassen“. Allerdings relativiert sich die Frage nach der Ausstattung der Klassen im Sinne eines „Bring-Your-Own-Device“-Ansatzes (BYOD). Hinter diesem Ansatz verbirgt sich die Forderung nach der Integration der persönlichen Geräte der Schüler/innen. Das BYOD-Konzept folgt somit einer Idee, die sich im widersprüchlichen Feld zwischen Resourceneinsparung und Pädagogik beziehungsweise Didaktik bewegt. So hängt demnach der Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht nicht mehr nur von den Ressourcen der jeweiligen Schule ab, sondern von der persönlichen Ausstattung der SchülerInnen, was eventuell allerdings aus sozioökonomischer Sicht durchaus kritisch gesehen werden muss. Zudem soll durch ein personalisiertes Gerät in den Händen der SchülerInnen die pädagogische Idee des individualisierten Lernens in der Schule und zu Hause unterstützt werden (vgl. Mayrberger (2013), S. 27).

Formal liegt der Mediennutzung im Unterricht bis heute ein doppeltes Verständnis zu Grunde, wonach Medien im Unterricht sowohl Werkzeuge zum Lernen mit Medien sind, als auch die Medien selbst Gegenstand zum Lernen über Medien gemacht werden können (vgl. Tulodziecki; Herzig; Grafe (2010)). In der Abbildung (vgl. Abb. 1) wird verdeutlicht, welche Kosten bei dem BYOD-Ansatz gespart werden können, beziehungsweise zusätzlich anfallen würden. In Unternehmen oder Konzernen wird dieser Ansatz häufig angewendet; aus diesem Bereich stammt auch die folgende Tabelle. Aber auch in einem schulischen Kontext, müssen Fragen zur Sicherheit exemplarisch bezüglich Security-Tools und Antivirusprogramme geklärt werden, bestimmte Software und deren Lizenzkosten und Datenschutz gemacht werden. Alles in allem dürften jedoch die Kost mit dem BYOD-Ansatzes niedriger sein.

Abbildung 1: Typische BYOD-Kosten und -Einsparpotenziale

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (2013), S. 6

[...]

Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Digitales Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien
Universidad
Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
Curso
Didaktik und Methodik
Autor
Año
2016
Páginas
16
No. de catálogo
V346361
ISBN (Ebook)
9783668356955
ISBN (Libro)
9783668356962
Tamaño de fichero
530 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Medien;, Didaktik;, BYOD-Ansatz;, Lernmedien;, Arbeitsmedien;, mobile Endgeräte;, Medienkompetenz
Citar trabajo
Conni Endres (Autor), 2016, Digitales Verhältnis zwischen Arbeitsmedien und Lernmedien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346361

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