Operationlisieren bedeutet einen Begriff zu präzisieren bzw. zu standardisieren, durch Angabe der Operationen (Handlungen) mit denen der durch den Begriff bezeichnete Sachverhalt erfasst werden kann.1 In diesem Kontext soll die vorliegende Arbeit den Begriff der Transaktionskostentheorie unter betriebswirtschaftlichen Aspekten darstellen und im Rahmen des operativen Controlling zum Ansatz eines neuen Controlling-Instrumentes beitragen. Ausgehend von den Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Umfeld des Unternehmens und den daraus resultierenden neuen Anforderungen an das Controlling wird ein neues Kostenrechnungs-Systems entwickelt: die Transaktionskostenrechnung. Dabei werden zunächst die Grundlagen der Transaktionskostentheorie unter dem Aspekt der Leistungstiefenoptimierung nach PICOT erläutert. Im Hauptteil dieser Arbeit wird dargestellt, wie Transaktionen erfasst, den Kostenstellen zugeordnet und auf die Kostenträger weiter verrechnet werden. Der Gedanke der verursachungsgerechten Zuordnung von Gemeinkosten spielt dabei eine entscheidende Rolle. In der Deckungsbeitragsrechnung wird die Auswirkung auf Make-or-Leave – und Make-or-Buy – Entscheidungen unter Berücksichtigung von Transaktionskosten dargestellt. Schließlich wird die Transaktionskostenrechnung unter dem Aspekt der Praxistauglichkeit kritisch betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
- 2.1 Veränderung der Marktstruktur
- 2.2 Veränderung der Gesellschaftsstruktur
- 2.3 Veränderung der Produktionsstruktur
- 2.4 Veränderung der Kostenstruktur
- 3 Konsequenzen für die Unternehmen
- 4 Grundlagen der Transaktionskostentheorie
- 4.1 Transaktionskostenansatz zur Gestaltung der Leistungstiefe
- 4.2 Definition von Transaktionskosten
- 4.3 Eigenschaften des Transaktionsobjektes
- 4.3.1 Die Spezifität
- 4.3.2 Die Komplexität
- 4.3.3 Die Unsicherheit der Umwelt
- 4.3.4 Die Häufigkeit
- 5 Die Transaktionskostenrechnung als Instrument des operativen Controlling
- 5.1 Die Kostenartenrechnung
- 5.1.1 Der Transaktionskostenartenplan
- 5.1.2 Messung und Erfassung von Transaktionskosten
- 5.2 Die Kostenstellenrechnung
- 5.2.1 Die Bildung des Kostenstellenplanes unter transaktionskostentheoretischen Aspekten
- 5.2.2 Transaktionseinzel- und Transaktionsgemeinkosten
- 5.2.3 Der transaktionsbezogene Betriebsabrechnungsbogen
- 5.3 Die Kostenträgerrechnung
- 5.3.1 Die transaktionsbezogen elektive Zuschlagskalkulation
- 5.4 Die Deckungsbeitragsrechnung
- 5.4.1 Die Weiterentwicklung der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung
- 5.4.2 Die Stückdeckungsbeitragsrechnung
- 5.4.3 Entscheidungen der Eigenfertigung und des Fremdbezugs
- 5.1 Die Kostenartenrechnung
- 6 Kritische Betrachtung der Transaktionskostenrechnung
- 6.1 Abgrenzung der Transaktionskostenrechnung von der Prozesskostenrechnung
- 6.2 Expertenanalysen zur Transaktionskostentheorie im operativen Controlling
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, die Transaktionskostentheorie im operativen Controlling zu operationalisieren und ein neues Controlling-Instrument zu entwickeln: die Transaktionskostenrechnung. Ausgehend von den Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Anforderungen an das Controlling, wird ein neues Kostenrechnungssystem vorgestellt. Die Arbeit erläutert die Grundlagen der Transaktionskostentheorie im Kontext der Leistungstiefenoptimierung und zeigt die Erfassung, Zuordnung und Verrechnung von Transaktionskosten auf.
- Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Einfluss auf Unternehmen
- Grundlagen der Transaktionskostentheorie und Leistungstiefenoptimierung
- Entwicklung und Funktionsweise der Transaktionskostenrechnung
- Verrechnung von Transaktionskosten in verschiedenen Kostenrechnungssystemen
- Anwendung der Transaktionskostenrechnung bei Make-or-Buy-Entscheidungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Operationalisierung der Transaktionskostentheorie im Controlling ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Es wird dargelegt, dass die Arbeit ein neues Kostenrechnungssystem, die Transaktionskostenrechnung, entwickeln wird, welches auf den Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Anforderungen an das Controlling basiert. Der Fokus liegt auf der präzisen Erfassung und Verrechnung von Transaktionskosten und deren Bedeutung für unternehmerische Entscheidungen.
2 Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel beleuchtet die dynamische Unternehmensumwelt und die damit verbundene Komplexität. Es beschreibt Veränderungen in der Marktstruktur, Gesellschaftsstruktur, Produktionsstruktur und Kostenstruktur als treibende Kräfte für neue Anforderungen an das Unternehmenscontrolling. Die zunehmende Dynamik und Komplexität erfordern neue Methoden zur Kostenrechnung und -kontrolle, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
3 Konsequenzen für die Unternehmen: Dieses Kapitel beschreibt die Folgen der in Kapitel 2 dargestellten Veränderungen für Unternehmen. Es thematisiert die zunehmende Ineffizienz bestehender Organisationsformen und die Notwendigkeit neuer, effizienterer Ansätze im Controlling. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer verursachungsgerechten Kostenzuordnung, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
4 Grundlagen der Transaktionskostentheorie: Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Transaktionskostentheorie, insbesondere den Transaktionskostenansatz zur Gestaltung der Leistungstiefe nach Picot. Es definiert Transaktionskosten und analysiert die Eigenschaften des Transaktionsobjektes (Spezifität, Komplexität, Unsicherheit, Häufigkeit), die maßgeblich die Höhe der Transaktionskosten beeinflussen. Die Kapitel vermittelt das grundlegende Verständnis für die Anwendung der Theorie im Kontext des Controlling.
5 Die Transaktionskostenrechnung als Instrument des operativen Controlling: Der Kern dieser Arbeit liegt in der Darstellung der Transaktionskostenrechnung als ein neues Instrument des operativen Controlling. Es werden die verschiedenen Kostenrechnungsarten (Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Deckungsbeitragsrechnung) im Kontext der Transaktionskostenrechnung erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf der verursachungsgerechten Zuordnung von Kosten und der Anwendung bei Make-or-Buy-Entscheidungen. Konkrete Methoden zur Messung und Erfassung der Transaktionskosten werden detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Transaktionskostentheorie, Operatives Controlling, Kostenrechnung, Transaktionskostenrechnung, Leistungstiefe, Make-or-Buy-Entscheidungen, Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Verursachungsgerechte Kostenzuordnung, Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Unternehmensführung, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Transaktionskostenrechnung im operativen Controlling
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Operationalisierung der Transaktionskostentheorie im operativen Controlling und der Entwicklung eines neuen Controlling-Instruments: der Transaktionskostenrechnung. Sie untersucht den Einfluss veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf Unternehmen und zeigt, wie die Transaktionskostenrechnung dabei helfen kann, effizientere Entscheidungen zu treffen.
Welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert Veränderungen in der Marktstruktur, Gesellschaftsstruktur, Produktionsstruktur und Kostenstruktur und deren Auswirkungen auf Unternehmen. Die zunehmende Dynamik und Komplexität dieser Rahmenbedingungen stellen neue Anforderungen an das Controlling.
Was sind die Konsequenzen dieser Veränderungen für Unternehmen?
Die Veränderungen führen zu Ineffizienzen in bestehenden Organisationsformen und erfordern neue, effizientere Ansätze im Controlling. Eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung wird als entscheidend für fundierte Entscheidungen dargestellt.
Welche Grundlagen der Transaktionskostentheorie werden behandelt?
Die Arbeit erläutert die Grundlagen der Transaktionskostentheorie, insbesondere den Transaktionskostenansatz zur Gestaltung der Leistungstiefe nach Picot. Sie definiert Transaktionskosten und untersucht deren Einflussfaktoren (Spezifität, Komplexität, Unsicherheit, Häufigkeit).
Was ist die Transaktionskostenrechnung und wie funktioniert sie?
Die Transaktionskostenrechnung ist ein neues Instrument des operativen Controlling, das in dieser Arbeit entwickelt wird. Sie beschreibt die Anwendung der Transaktionskostentheorie in verschiedenen Kostenrechnungsarten (Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Deckungsbeitragsrechnung) und zeigt die verursachungsgerechte Zuordnung von Transaktionskosten. Methoden zur Messung und Erfassung dieser Kosten werden detailliert dargestellt.
Wie wird die Transaktionskostenrechnung bei Make-or-Buy-Entscheidungen angewendet?
Die Arbeit demonstriert die Anwendung der Transaktionskostenrechnung bei Entscheidungen über Eigenfertigung oder Fremdbezug (Make-or-Buy). Die verursachungsgerechte Kostenzuordnung ermöglicht fundiertere Entscheidungen in diesem Kontext.
Welche weiteren Kostenrechnungssysteme werden im Kontext der Transaktionskostenrechnung betrachtet?
Die Arbeit integriert die Transaktionskostenrechnung in die bekannten Kostenrechnungssysteme: Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung und Deckungsbeitragsrechnung. Die Besonderheiten der Transaktionskostenrechnung innerhalb dieser Systeme werden detailliert erläutert.
Wie grenzt sich die Transaktionskostenrechnung von der Prozesskostenrechnung ab?
Die Arbeit enthält eine kritische Betrachtung der Transaktionskostenrechnung, inklusive einer Abgrenzung zur Prozesskostenrechnung. Diese Abgrenzung verdeutlicht die spezifischen Stärken und Anwendungsmöglichkeiten der Transaktionskostenrechnung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Transaktionskostentheorie, Operatives Controlling, Kostenrechnung, Transaktionskostenrechnung, Leistungstiefe, Make-or-Buy-Entscheidungen, Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, verursachungsgerechte Kostenzuordnung, wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Unternehmensführung, Wettbewerbsfähigkeit.
- Quote paper
- Christian May (Author), 2004, Operationalisierung der Transaktionskostentheorie im Controlling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34636