Schulen in Oman. Zur Entwicklung des modernen Bildungssystems unter Sultan Qābūs b. Sa'īd seit 1970


Masterarbeit, 2016

124 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsangabe

Anmerkung zur Umschrift

1. Einleitung

2. Oman und seine Gesellschaft
2.1 Geographische Lage und soziale Fragen
2.2 Zum politischen System: das Sultanat Oman und der Sultan Qābūs b. Saʿīd

3. Die Anfänge des omanischen Bildungssystems
3.1 Zur Schulbildung in der Zeit vor der Machtergreifung Qābūs b.Saʿīds
3.2 Zur Lage der Schulbildung Anfang der 1970er Jahre
3.2.1 Organisation der Schulen
3.2.2 Entwicklung der Schüler- und Lehrerzahlen
3.2.3 Weitere Bildungseinrichtungen
3.3 Zur Entwicklung der Schulbildung in den 1980er Jahren
3.4 Zur Entwicklung der Schulbildung in den 1990er Jahren

4. Die weitere Entwicklung der Schulbildung ab
4.1 Reformen im Schulsystem
4.1.1 Die Neuorganisation des omanischen Bildungssystems
4.1.2 Verbesserung von Qualitätsstandards im Bildungswesen
4.2 Aufbau privater Bildungseinrichtungen
4.3 Ausbau des noch jungen Hochschulwesens
4.3.1 Staatliche Hochschulen
4.3.2 Private Hochschulen

5. Vergleich zweier UNESCO-Berichte zu Oman: 1972 und
5.1 Anzahl und Lage der Schulen und Schüler
5.1.1 Der Bericht von
5.1.2 Der Bericht von
5.2 Kurrikula
5.2.1 Der Bericht von
5.2.2 Der Bericht von
5.3 Zum Niveau der Lehrenden
5.3.1 Der Bericht von
5.3.2 Der Bericht von
5.4 Erreichte und noch zu verwirklichende Ziele
5.4.1 Der Bericht von
5.4.2 Der Bericht von

6. Zum Zusammenspiel zwischen Bildung und Wirtschaft in Oman
6.1 Zur Wirtschaft in Oman
6.2 Anforderungen des Arbeitsmarktes an Absolventen
6.3 Übersetzung

7. Herausforderungen und Schwierigkeiten für das omanische Bildungssystem

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

10. Anhang

Anmerkung zur Umschrift

Die Umschrift erfolgt nach den Richtlinien der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG). Gängige Ortsnamen wie Maskat werden nach DUDEN wiedergegeben. Eigennamen in englischsprachiger Sekundärliteratur, die nur eine Version der Umschrift aufwiesen, werden so beibehalten. Wenn ein und derselbe Eigenname in mehreren Quellen unterschiedlich geschrieben wurde, wird wieder auf die DMG-Umschrift zurückgegriffen.

1. Einleitung

Der Human Development Report der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2010 bescheinigt dem Sultanat Oman, von jenen 135 Staaten, die eine Entwicklung verzeichnen konnten, der Staat mit der stärksten Entwicklung bzw. der größten Verbesserung im Human Development Index zu sein.[1] Der Bericht weist dabei darauf hin, dass Oman seine Gewinne aus dem Energiesektor besonders ins Gesundheits- und Bildungssystem investiert hat. Die Vereinten Nationen setzen bei ihrem Bericht im Jahr 1970 an – für Oman ist dieses Jahr eines der bedeutendsten seiner Geschichte, da damals der Sultan Qābūs b. Saʿīd die Macht ergriff. Der Putsch gegen seinen Vaters Saʿīd b. Taimūr fand in einer Zeit statt, in der gewaltsame oder auch, wie z.B. im Falle Omans, gewaltlose politische Umstürze, eine gewisse „Hochkonjunktur“ im arabischen Raum hatten. Im Gegensatz zu anderen politischen Umstürzen in der arabischen Welt in jener Zeit, wie der Machtübernahme der Baath-Partei in Syrien (1966) bzw. Irak (1979) oder der Machtergreifung des libyschen Militärs um Muammar al-Gaddafi (1969), sollte sich der Regierungswechsel in Oman – zumindest in den meisten Punkten – als Beginn einer Erfolgsgeschichte erweisen.

Ein Vergleich zwischen den verschiedenen Werdegängen Omans und z.B. Syriens und Libyens wäre mit Sicherheit sehr interessant, würde aber den Rahmen dieser Masterarbeit sprengen, sodass der Autor sich ausschließlich auf Oman beschränkt. Konkreter befasst sich die Arbeit mit einem Punkt, der im Human Development Report sehr hervorgehoben wurde: dem Bildungssystem bzw. Schulwesen Omans.

2011 erlaubte Oman eine Protestbewegung, die allerdings zu keiner Zeit so durch Gewalt von staatlichen Organen geprägt war, wie in den meisten anderen arabischen Ländern. Der Autor hielt sich in jedem Jahr für kurze Zeit in Oman auf, wobei ihm von mehreren omanischen Gesprächspartnern ein Umstand erklärt wurde, der in jeder Publikation zum omanischen Bildungssystem erwähnt wird: Das Bildungssystem in Oman war bis zur Machtergreifung Sultan Qābūs b. Saʿīds 1970 faktisch inexistent[2].

Weil in Oman das Bildungssystem von Grund auf errichtet werden musste, wird sich diese Arbeit nach einem kurzen landeskundlichen Überblick in Kapitel 2, der das eher wenig bekannte Sultanat etwas vorstellen soll, v.a. mit der Errichtung des Schulsystems befassen (Kapitel 3). Der erst seit den 1990er Jahren stattfindende Aufbau des Hochschulwesens soll nur am Rande Erwähnung finden (Kapitel 4.3). Nach ausführlicher Darstellung des Aufbaus und der chronologischen Entwicklung des omanischen Schulwesens (Kapitel 3 und 4) soll in Kapitel 5 ein Vergleich anhand zweier UNESCO-Lageberichte erfolgen: Der ältere Lagebericht stammt aus dem Jahr 1972 und erfasst die ersten Fortschritte des Landes im Bereich Schulbildung, der jüngere Bericht wurde 2011 verfasst und beschreibt die mittlerweile großen Schritte Omans und aktuelle Reformen des Bildungswesens. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt dabei neben der Nachzeichnung der Entwicklung des Schulwesens, auf den in den vergangenen 15 Jahren durchgeführten Reformen und Veränderungen zum weiteren Ausbau des omanischen Bildungssystems, welche u.a. darauf abzielten, Oman international wettbewerbsfähiger zu machen. Zentraler Text ist dabei der auf Arabisch verfasste Aufsatz des Präsidenten der omanischen Zentralbank, Muhammad b. Rashid al-Jahwari, der sich u.a. mit der Notwendigkeit weiterer Reformen des Schulsystems, einer besseren Vorbereitung der Schulabgänger auf den Arbeitsmarkt bzw. auf die Anforderungen der Wirtschaft und der Bedeutung des Aufbaus einer international vergleichbaren Evaluierung des Schulwesens befasst. Die Übersetzung des Textes wurde in Kapitel 6, das auch – aufgrund des Themas des Übersetzungstextes – einige einleitende Worte zur Wirtschaft in Oman gibt, angefertigt. Kapitel 7 befasst sich mit den Herausforderungen, denen Oman v.a. im Bildungssektor gegenüber steht.

Die Arbeit will die Frage klären, mit welchen Maßnahmen der quasi von Null erfolgte Aufbau des Schulwesens gelang. Es soll aufgezeigt werden, was Oman in rund 40 Jahren im Bildungssektor erreichen konnte. Außerdem soll dargelegt werden, welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten das omanische Bildungswesen gegenüber steht.

Die Quellenlage der Arbeit ist insofern als zufriedenstellend zu bezeichnen, als dass ausführliche Berichte internationaler Organisationen wie der Weltbank oder der UNESCO vorliegen, mehrere Fachaufsätze renommierter Experten der Arabischen Halbinsel (u.a. Peterson) verfügbar sind und auch die internen – also omanischen – Quellen zumindest über das Internet eine Selbstsicht darlegen.

Der Forschungsstand ist v.a. bei den Internetquellen aktuell, die neueren Weltbank- und UNESCO-Berichte sind zumindest aus diesem Jahrzehnt und für die Fachliteratur westlicher Wissenschaftler (Peterson, Allen/ Rigsbee) gilt zumindest, dass sie für die historischen Zusammenhänge (1970 bis 2000) sehr hilfreich für die vorliegende Arbeit waren.

2. Oman und seine Gesellschaft

2.1 Geographische Lage und soziale Fragen

Das Sultanat Oman erstreckt sich auf ca. 309.500 km2 – was etwas weniger als der Fläche Deutschlands (357.376 km2) entspricht – im Südosten der Arabischen Halbinsel. Angrenzende Staaten sind Saudi-Arabien, Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate, wobei die Grenzziehung mit Saudi-Arabien und Jemen aufgrund der Wüste ar-Rubʿ al-Ḫālī bis in die 1990er Jahre hinein unklar war[3] und die ebenfalls erst in den 90ern zweifelsfrei definierten Grenzen mit den VAE nach wie vor durch Exklaven und Enklaven gekennzeichnet sind und somit komplexen Zoll- und Grenzregelungen unterliegen[4]. Ein Teil der wirtschaftlichen und strategischen Bedeutung Omans leitet sich aus seiner mehr als 1.700km langen Küste her. Ein Großteil der Landesfläche besteht aus Wüste, ein beachtlicher Teil ist von Bergen mit unterschiedlicher Vegetation und bis zu knapp 3.000m Höhe bedeckt. Es gibt auch vereinzelt vorgelagerte, meist dünn besiedelte Inseln. Das Klima ist überwiegend heiß und trocken, an den Küsten auch feucht-heiß bzw. teilweise im Einfluss des Monsuns. Letzteres gilt jedoch nur für Omans zweitgrößte Stadt Salalah (210.000 Ew.), die abgelegen im Süden des Sultanats liegt. Die Hauptstadt Maskat zählt mit Ballungsraum 800.000 Ew. (im Stadtzentrum leben dabei nur ca. 30.000 Menschen). Der gesamte Küstenabschnitt zwischen Sur (südlich von Maskat) und Sohar (nahe der emiratisch-omanischen Grenze nördlich von Maskat) beherbergt gut die Hälfte der Einwohner des Landes.[5]

Die Einwohnerzahl Omans lag 2015 laut UN-Schätzungen bei 4,5 Mio.[6], wobei sie 2009 (letzte zuverlässige Angaben) noch bei 3,2 Mio. lag.[7] 2009 waren 2,0 Mio. Einwohner Omaner und 1,2 Mio. Gastarbeiter und andere Ausländer. Die Zahlen der ausländischen Arbeiter schwankten zwar immer wieder über die Jahre, nahmen aber v.a. 2008/9 massiv zu. Die Zahlen vor der Ära des Sultans Qābūs b. Saʿīd hält der Autor aufgrund der bis 1970 völligen Isolation und sehr rückständigen Infrastruktur Omans für zu niedrig gegriffen – wie genau das Meldewesen damals funktioniert haben soll, ist völlig unklar – und in jedem Falle mit Vorsicht zu sehen: Sie legen nahe, dass Oman 1950 noch 456.000 Einwohner hatte, 1960 552.000 und 1970 – im Jahr des Machtwechsels – schließlich 724.000. Als Oman langsam ein Einwanderungsziel geworden war, stiegen die Einwohnerzahlen merklich: 1980 1,2 Mio., 1990 1,8 Mio., 2000 2,2-2,4 Mio. (davon bereits ca. 25% Ausländer).[8],[9]

Aufgrund der geographischen Lage und Omans historischer Bedeutung im Handel (v.a. Seehandel) sind auch die Omaner recht stark durchmischt: in der überwiegend arabischen Bevölkerung sind auch schwarzafrikanische, indische, belutschische und persische Elemente auszumachen. Eine Besonderheit des Oman ist die religiöse Ausrichtung: der ibaditische Islam gilt als ein Sonderweg neben sunnitischem und schiitischem Islam und stellte zumindest lange Zeit (nach vielen Statistiken auch noch heute) die Mehrheitsreligion der Bevölkerung dar. Die Mehrheit der Gastarbeiter gibt als Religionszugehörigkeit Hinduismus an, danach folgt das Christentum.[10]

2.2 Zum politischen System: das Sultanat Oman und der Sultan Qābūs b. Saʿīd

Im 19. Jh. florierte der omanische Handel derart, dass das Land seinen Einfluss auf die Golfregion (inklusive Teile Irans) und Ostafrika (v.a. Sansibar) ausdehnen konnte. Aus dieser Zeit stammen Beziehungen zu westlichen Mächten, wie z.B. Großbritannien und USA, die Oman aber nie kolonisierten. Diese Verbindungen sollten Oman 1970 zugutekommen, als das Land unter Führung Sultan Saʿīd b. Taimūrs trotz angelaufener Erdölförderung verarmt und rückständig, in Konflikten zu zerfallen drohte[11]. Suchten in den 1960er Jahren noch viele Omaner Arbeitsplätze in anderen Golfstaaten, kamen diese nach Machtergreifung Sultan Qābūs b. Saʿīds zurück ins Sultanat Oman und bauten dort Industrie, Infrastruktur, Wirtschaft und Bildungssektor auf.[12]

Dass das Sultanat die in der Einleitung beschriebene Entwicklung nehmen konnte – also die größten Verbesserungen im Human Development Index zeigte – ist in den Augen einheimischer wie auch ausländischer Beobachter in erster Linie auf die geschickte Politik von Sultan Qābūs b. Saʿīd, die u.a. eine konsequente Liberalisierung der Wirtschaft umfasste, zurückzuführen.[13]

Die omanische Wirtschaft basierte dabei bis in die 1960er Jahre auf Fischerei, Viehzucht, Landwirtschaft und den im Vergleich zu früheren Jahrhunderten schwächelnden Handel – erst dann wurde die Erdölindustrie ausgebaut, die allerdings nicht die Fördermengen erreicht, die Nachbarstaaten wie Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate vorweisen. Erst nach einigen Jahren unter Sultan Qābūs b. Saʿīd wurde die Erdölindustrie leistungsstark. Daneben wird seit mehreren Jahren die Diversifizierung der Wirtschaft vorangetrieben: gasbasierte Wirtschaft, Informationstechnologien, Bergbau und Tourismus werden ausgebaut. Dabei basiert die Wirtschaftsplanung auf Beratungen zwischen Regierung bzw. zuständigen Ministerien und Nicht-Regierungseinrichtungen, die Fünf-Jahres-Pläne erstellen und bei Bedarf anpassen, um Wirtschaftskapazität – v.a. die des Privatsektors – zu erhöhen.[14]

Das Sultanat verfolgt eine für seine Wirtschaft sehr günstige Außenpolitik der breitgefächerten diplomatischen Beziehungen. Oman ergreift keine Partie bei Konflikten zwischen verfeindeten Staaten und hält auch Beziehungen zwischen Konfliktparteien aufrecht: so hat das Land sowohl zu den USA als auch Russland, zu Iran und Frankreich oder auch Saudi-Arabien und Israel diplomatische, politische und wirtschaftliche Beziehungen.[15]

Politisch ist das Sultanat so aufgestellt, dass dem Sultan ein beratendes Parlament zur Seite steht, er aber rechtlich absolute Macht besitzt. Das omanische Parlament (maǧlis ʿumān) besteht dabei aus zwei Kammern, die als Staatsversammlung (maǧlis ad-dawla) bzw. Beratende Versammlung (maǧlis aš-šūrā) bezeichnet werden. Die Mitglieder der Staatsversammlung werden dabei vom Sultan bestimmt, die Beratende Versammlung hingegen von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt. Alle Kandidaten sind Unabhängige, da es keine Parteien in Oman gibt. Die Beratende Versammlung hat 84 Mitglieder, die sich aus der Anzahl und Bevölkerungszahl der Kreise (wilāyāt)[16] ergeben.[17]

Sultan Qābūs b. Saʿīd wurde am 18.11.1940 in Salalah, der abgelegen im Süden befindlichen zweitgrößten Stadt des Landes, geboren. Als Sohn des damaligen Sultans Saʿīd b. Taimūr gehörte er zu den wenigen Privilegierten, die eine Schulbildung in Oman und danach eine höhere Bildung im Ausland erhielten. Qābūs b. Saʿīd ging 1958 nach England und studierte ab 1960 an der Militärakademie Sandhurst u.a. Verwaltungswissenschaften. Er trat einem britischen Militärregiment bei. 1964 kehrte Qābūs b. Saʿīd wieder nach Oman zurück, bereitete in den folgenden Jahren einen Staatsstreich gegen seinen Vater vor und konnte ihn mit britischer Hilfe auch am 23. Juli 1970 unblutig durchführen.[18] Noch im selben Jahr begann Sultan Qābūs b. Saʿīd, v.a. unter Mithilfe westlicher Staaten wie Großbritannien und den USA, Oman zu modernisieren. Ein Fokus lag dabei auf dem Ausbau des kaum vorhandenen Bildungssystems.

3. Die Anfänge des omanischen Bildungssystems

3.1 Zur Schulbildung in der Zeit vor der Machtergreifung Qābūs b.Saʿīds

Vor der Machtergreifung Sultan Qābūs b. Saʿīds von einem omanischen Bildungs„system“ zu sprechen, wirkt unangebracht angesichts der Probleme, vor denen das neue Staatsoberhaupt und seine Berater 1970 standen. Kaum ein Omaner hatte überhaupt formelle Bildung erhalten, da Sultan Saʿīd b. Taimūr offenbar fürchtete, dass er keine gebildete Bevölkerung regieren könne. Die Privilegierten, die eine nennenswerte Bildung erfahren hatten, waren fast alle im Ausland tätig, da es dem völlig verarmten und rückständigen Oman an einfachster Infrastruktur wie Industrie, modernen Häfen, Straßen, Stromversorgung oder Schulen gänzlich oder weitestgehend fehlte. Strom gab es bspw. nur im Raum Salalah, der damaligen Hauptstadt und in Teilen der nach dem Machtwechsel zur Hauptstadt erhobenen Hafenstadt Maskat.[19]

Die Vereinten Nationen sprachen 1972 davon, dass Schulbildung im Oman erst im Schuljahr 1970/71 ein dynamisches und sich entwickelndes Konzept bekam. Zuvor war es fast völlig statisch, da das Staatsschulsystem es seit Jahren aus nur drei Koranschulen (1. bis 6. Klasse) für ca. 900 Jungen und das nicht-staatliche Schulsystem aus Koranschulen oft primitivster Natur bestand: Ein Lehrer, dessen Qualifikation oft zweifelhaft war, versammelte Schüler in Moscheen, Privathäusern oder unter Bäumen (da diese besonders in Dörfern ein markanter und schattenspendender Versammlungsplatz sind) und lehrte sie Lesen und Schreiben, Grundrechenarten und natürlich Grundzüge der islamischen Religion. Außerdem gab es noch eine amerikanische Missionsschule mit ca. 50 Schülern (darunter auch Mädchen), drei wenig bedeutende Schulen der urdusprachigen Hyderabadi-Muslime aus Indien und eine kleine, von der staatlichen Erdölfördergesellschaft unterhaltene technische Handelsschule.[20]

3.2 Zur Lage der Schulbildung Anfang der 1970er Jahre

3.2.1 Organisation der Schulen

Erst nach einem völligen Umbau des Machtapparates und der Besetzung aller Regierungspositionen mit im Ausland ausgebildeten Omanern – darunter auch ins Exil geflohenen Mitgliedern der Sultansfamilie, die u.a. in Deutschland Bildung erhielten – begann Ende des Jahres 1970 der Aufbau einer modernen Infrastruktur, der u.a. Asphaltstraßen, Stromversorgung, einen Seehafen und einen internationalen Flughafen und nicht zuletzt auch viele Schulen umfasste.[21]

Es wurde vom Bildungsministerium ein Schulsystem geplant, das erst im Laufe der 70er Jahre voll genutzt werden konnte. Fast alle Schüler – bis auf wenige Kinder, die im Ausland bereits zur Schule gegangen waren – mussten zuerst einmal in die ersten Klassen gehen (auch wenn sie an sich zu alt waren). Die höheren Klassen – v.a. oberhalb der Primarstufe (erstes bis sechstes Schuljahr) – wurden anfangs noch gar nicht gebraucht. Organisatorisch folgte auf die sechsjährige Primarstufe eine dreijährige Mittelstufe und darauf wiederum eine dreijährige Oberstufe. Erst 1972 wurden die ersten 172 Schüler in der Mittelstufe aufgenommen; mehr als 26.000 hingegen lernten noch in der Primarstufe, davon 81% in den ersten und zweiten Klassen[22]. Ebenfalls erst 1972 konnten Programme zur Lehrerqualifizierung ihren Betrieb aufnehmen. Viele der im westlichen Ausland abgeschauten Strukturen waren Anfang der 70er-Jahre noch in Planung und im Aufbau; viele Stellen in den zuständigen Ministerien noch nicht besetzt. Andere Stellen waren so unterbesetzt, dass sie anfangs kaum funktionstüchtig waren: Für die Erwachsenenbildung (Analphabetismusbekämpfung u.a.) war bspw. nur ein einziger Beamter zuständig.[23]

Dass die Schülerzahlen in den 70er-Jahren massiv stiegen, mag auch daran gelegen haben, dass das Sultanat Oman eine kostenfreie Schulbildung bereitstellen konnte. Dabei war nicht nur der Unterricht kostenfrei, sondern auch Bücher, Hefte, Schreibmaterial und Transport für Fahrschüler. Allerdings war die Organisation dieser kostenlosen Güter nicht immer einfach, da mitunter Materialien erst nach Schuljahresbeginn verteilt werden konnten.[24]

Ein anderer organisatorischer Punkt ist, dass Schüler mit schlechten Leistungen in Arabisch und/oder Mathematik ab der zweiten Klasse nicht versetzt und beim zweiten Sitzenbleiben von der Schule verwiesen werden, ohne dass es in den 70er-Jahren bereits adäquate Alternativen wie Lernbehindertenschulen gegeben hätte.[25]

Große Schwierigkeiten bereiteten den Organisatoren des omanischen Schulwesens das Kurrikulum und die Lehrbücher. Letztere wurden zum großen Teil aus dem Libanon importiert oder aus Katar übernommen – nach Meinung des Autors möglicherweise deshalb, da libanesische Schulbücher zu der Zeit (und auch noch heute) die wohl ideologiefreisten Schulbücher im arabischen Raum darstellten: Oman unterhielt zum Libanon keine engeren Beziehungen als zu Ägypten, Syrien oder Irak, deren Schulbücher aber gerade in dieser Zeit vor politischer (v.a. sozialistischer) Indoktrination strotzten. Als grundsätzliches Problem ergab sich dabei, dass es logischerweise keine omanische Landeskunde oder Geschichte in jenen Büchern gab und die – wie erwähnt größtenteils unqualifizierten – Lehrer dies auf eigenes Gutdünken im Unterricht ergänzen mussten.[26]

Zur Organisation der Schulfächer ist zu sagen, dass der Arabischunterricht in allen Klassenstufen der Primarstufe den breitesten Raum einnahm: in den ersten beiden Schuljahren zehn Wochenstunden und in den anderen sieben bis acht. Englisch wird ab der dritten Klasse immer sechs Wochenstunden unterrichtet. Mathematik nimmt ebenfalls sechs Wochenstunden und zwar ab der ersten Klasse ein. Danach genießt noch islamische Religionserziehung hohe Priorität: jedes Schuljahr je vier Wochenstunden. Zwei bis drei Wochenstunden von Schuljahr eins bis sechs bekommen je Sozialkunde (schließt auch geschichtliche und geographische Landeskunde Omans und der Region mit ein) und „naturwissenschaftliche Erziehung und Gesundheitsunterricht“ eingeräumt. Ein bis zwei Wochenstunden nehmen schließlich Sportunterricht, Musikerziehung und Kunsterziehung ein. Mädchen haben ab der vierten Klasse zwei zusätzliche Wochenstunden und zwar in Hauswirtschaftslehre. Eine Unterrichtsstunde beträgt nicht wie in Deutschland 45 Minuten, sondern nur 40. Omanische Schüler verbringen dennoch mehr Zeit in der Schule, als deutsche Schüler da die Gesamtzahl der Wochenstunden im Schnitt höher liegt. Während es in Deutschland kaum mehr als 20 und in den höheren Grundschulstufen 30 sind, liegt die Wochenstunden Zahl im Oman je nach Klassenstufe zwischen 29 (erste und zweite Klasse) und 34 (ab dritte Klasse, wobei Mädchen wie gesagt, ab Klassenstufe vier, zwei weitere Stunden pro Woche belegen müssen). Die Lehrer unterrichten durchschnittlich mindestens 24 Stunden in der Woche.[27]

In der erst 1972 eingeführten Mittelstufe werden die Wochenstunden und ihre Verteilung weitestgehend beibehalten. Für ein Plus an Sozialkunde und Naturwissenschaften wird der Musikunterricht gestrichen. Die Wochenstundenzahlen der 7.-9. Klassen liegen weiterhin bei 34 (Mädchen 36), was sich nun auf dem Niveau deutscher Schulklassen befindet. Die Lehrer im Oman unterrichten dabei im Schnitt 22 Stunden in der Woche.[28]

1974 konnte mit dem Aufbau der Oberstufe (10.-12. Klasse) begonnen werden, als die ersten Schüler diese erreichten.[29]

Außer Klassenarbeiten, die über die Versetzung ins darauffolgende Schuljahr entscheiden, müssen die Schüler am Ende der sechsten Klasse ein großes Examen für den Grundschulabschluss ablegen. Hier werden die Kenntnisse in Arabisch, Englisch, Mathematik, Landeskunde, Geographie, Naturwissenschaften und Kunst abgefragt. Bei Misserfolg ist nur eine Wiederholung im nächsten Schuljahr vorgesehen. 1971/72 lag die Durchfallquote bei recht hohen – laut UNESCO aber aufgrund der strukturellen Probleme des neu gegründeten und im Aufbau befindlichen Schulwesens zu erwartenden – 29%.[30]

Ebenfalls ein erwartungsgemäß auftretendes Problem ist die niedrige Qualität des auf Auswendiglernen ausgelegten, methodisch veralteten Unterrichts. Naturwissenschaften sind zudem aus Kapazitätsgründen völlig unterrepräsentiert: Es gibt auch wenig Lehrmaterial und keine Laborutensilien für die in einem Fach zusammengefassten Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie.[31]

3.2.2 Entwicklung der Schüler- und Lehrerzahlen

Bereits 1972 beschrieb die UNESCO in einem Lagebericht, dass Sultan Qābūs b. Saʿīd Oman auf den Weg in die Moderne gebracht habe. Die Schülerzahlen werden als „in dieser Form nie dagewesen“ beschrieben: Waren 1969 erst ca. 900 Jungen in drei staatlichen Schulen eingeschrieben, waren es im Jahr der Machtergreifung Qābūs b. Saʿīds 6.941 Schüler (davon 1.136 Mädchen) in 16 Schulen, 1971 15.809 Schüler (davon 2.351 Mädchen) in 45 Schulen und 1972 bereits 26.737 Schüler (davon 4.504 Mädchen) in 73 Schulen. Auch die Anzahl der Lehrer stieg gewaltig: 1969 gab es gerade einmal 30 offizielle Lehrer im ganzen Oman, 1970 schon 196, 1971 445 und 1972 775 (darunter auch 100 Lehrerinnen).[32]

Unklar bleibt die Zahl von Kindern, die private Bildung erhielten. Private Bildung meint im Oman der 1970er Jahre keineswegs Privatschulen, die heute in fast allen arabischen Ländern dafür begehrt sind, dass sie ein erheblich höheres Niveau als die staatlichen Schulen bieten, sondern Koranschulen in Moschee und Hausunterricht. Die Anzahl der Schüler, die Privat- oder ausschließlich Koranunterricht erhalten, wird von der UNESCO aber als stark rückläufig bezeichnet. Eher unbedeutend sind in den 70ern die auch im modernen Sinne privaten Bildungsinstitutionen wie die amerikanische Missionsschule und die fünf europäischen und indischen Privatschulen mit je nur einer Handvoll Schülern. Es sollte noch erwähnt werden, dass nach wie vor noch mehrere Hundert omanische Schüler Anfang der 1970er ihre Schulbildung (auch v.a. Mittel- und Oberstufe sowie Hochschulbildung) im Ausland (v.a. Vereinigte Arabische Emirate[33], Katar, Syrien und Ägypten) mit finanzieller Unterstützung der neuen omanischen Regierung erhielten.[34]

Die Schülerzahl konnte demnach von fast Null auf ein moderates Niveau gesteigert werden. Man muss bedenken, dass selbst 26.737 Schüler bei den von den UN für 1972 angegebenen 776.000 Einwohnern immer noch einen niedrigen Wert darstellen (denn Oman war und ist kein überaltertes Land und die Einwohnerzahl erscheint ohnehin zu gering). Der quantitative Sprung in der Schülerzahl brachte aber vor allem in den 70er-Jahren noch massive Probleme mit sich.

Es gab schon vor 1970 im Oman eine höhere Nachfrage nach Bildung als es Kapazitäten für Bildung gegeben hätte. Das führte dazu, dass einige Eltern ihre Kinder ins Ausland schickten – oder vielmehr schmuggelten – damit sie in Nachbarstaaten ausgebildet würden. Da es unter dem neuen Sultan nicht mehr nötig war, den Nachwuchs ins Ausland zu schicken, wurde die Lücke zwischen Nachfrage und vorhandenen Kapazitäten größer.[35] 26.737 Schüler an 73 Schulen mag keine so erschreckende Zahl sei, da sie durchschnittlich 366 Schülern pro Schule entspricht und man nur spekulieren kann, ob die vorhandenen Schulgebäude nun ausreichen für die Schülerzahlen oder nicht. Doch 26.737 Schüler auf nur 775 Lehrer bedeuten 35:1 im Schüler-Lehrer-Verhältnis, was verglichen mit dem heutigen Schnitt von OECD-Staaten, der bei 16:1 (besonders starke Bildungssysteme wie Luxemburg z.B. haben sogar ein Verhältnis von 10:1)[36] sehr problematisch erscheint. Der o.g. UNESCO-Bericht führte insgesamt acht Punkte auf, die das im Aufbau befindliche omanische Schulwesen vor massive Probleme stellten:

Erstens, eine quantitativ wie qualitativ schwach aufgestellte Schulverwaltung, die mehrfache Neuordnungen ertragen musste.

Zweitens, das Nichtvorhandensein von Lehrplänen und Lehrmaterial, sodass der Unterricht die Bedürfnisse der Schüler kaum decken konnte.

Drittens, die große Lücke zwischen qualitativen und quantitativen Aspekten der Bildung u.a. durch unqualifizierte einheimische Lehrkräfte.

Viertens, die Diskrepanzen zwischen Jungen- und Mädchenbildung (nur 17% der Schüler sind Mädchen) sowie Stadt und Land (10% der Omaner lebten 1972 in der Hauptstadtregion Maskat, aber dort lernten nicht nur 10% sondern 37% aller omanischen Schüler).

Fünftens, die Anmeldeschwemme in den Grundschulklassen (81% der Schüler gehen in die ersten und zweiten Klassen).

Sechstens, die hohe Anzahl älterer Schüler in Grundschulen, da auch Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher keine Bildung erhalten hatten, auf die Grundschulen drängen.

Siebtens, die Ungleichheit und Mängel bei der Schulinfrastruktur (Ausstattung der Gebäude; die Klassenräume haben nur in wenigen Schulen gutes Mobiliar, in einigen Schulen nur Matten und eine Tafel).

Achtens, die schwachen Grundlagen der Bildungsplanung (Anfang der 70er kein bzw. dauernd verändertes Kurrikulum, kein Finanzierungsplan etc.)[37]

Ein weiteres Problem könnte die Verteilung der Kompetenzen im Schulwesen auf mehrere – oftmals erst 1970 gegründete – Ministerien gewesen sein. Das sehr unerfahrene Bildungsministerium hatte bspw. die Lehrerausbildung an das Sozial- und Arbeitsministerium abgetreten, außerdem übernahmen auch Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium Verantwortung bei Fortbildungen.[38]

Die verschiedenen Ministerien hatten 1972 775 Lehrer und Lehrerinnen im Dienst. Davon waren nur 465 Omaner, von denen aber 456 als unqualifiziert galten. Nur neun, die wohl ihre Bildung allesamt im Ausland erhalten hatten, wurden von der UNESCO als qualifiziert eingestuft. Die restlichen omanischen Lehrer hatten teilweise keinen oder einen schwachen Schulabschluss und nur 13 der 456 unqualifizierten hatten einen Universitätsabschluss erlangt. Die überwiegend als qualifiziert eingestuften ausländischen Lehrer stammten zumeist aus Ägypten (222), aber auch Jordanien (58), Palästina (22), Großbritannien (5) und drei aus anderen Nationen waren vertreten. Ab 1972 versuchte die Regierung dem Qualifizierungsproblem durch Nachschulungen, Lehrerbildung usw. Abhilfe zu verschaffen.[39]

3.2.3 Weitere Bildungseinrichtungen

In den vorangegangen Abschnitten wurde beschrieben, dass es in den 70er Jahren außer Grundschulen und den im Aufbau befindlichen Mittelschulen so gut wie keine Bildungseinrichtungen – also keine Oberschulen, Hochschulen etc. – gab und Omaner diese Bildung höchstens im Ausland erwerben konnten. Außer dem ebenfalls schon erwähnten, wenigen privaten amerikanischen, europäischen und indischen Bildungseinrichtungen, gab es einige religiöse Einrichtungen, die sich deutlich von den vormals sehr primitiven Koranschulen abheben wollten. Mit großem Aufwand wurde v.a. in Maskat ein Ausbau der islamischen Bildung betrieben. Allerdings betrug selbst in Maskat an dem neuen Institut der al-Khour-Moschee die Schülerzahl nur 54. Dort wurden Arabisch, Koranstudien, Hadithwissenschaften und islamische Jurisprudenz und Geschichte gelehrt. Im Vergleich zu vielen Schulen ist das Institut sehr gut eingerichtet (Schlafsäle für das „Internat“, Bibliothek usw.)

Eine Art Berufsschule, die es in anderer Form bereits 1968 durch die nationale Erdölfirma gab, gibt es ebenfalls. In Matrah bei Maskat werden 44 Schüler bzw. Auszubildende in Elektroinstallation, Mechanik (Montage, Drehen, Fräsen, Schweißen, Stanzen) und Holz- und Betonfabrikation unterrichtet. Die Ausbildungszeit beträgt 18 Monate und überschneidet sich nicht mit dem regulären Schuljahr, da diese 18-monatige Ausbildung in drei Abschnitte gegliedert ist. Außer den beruflichen Fähigkeiten (das jeweilige Handwerk, Sicherheitsbestimmungen, mechanisches Zeichnen, Mathematik etc.) werden auch noch Englisch, Arabisch und Sozialwissenschaften – allerdings in geringem Umfang – unterrichtet. Die Wochenstunden sind hier mit 40 merklich höher als an den Grund- und Mittelschulen.

In einem geringen Umfang bietet auch das omanische Militär neben seiner militärischen Ausbildung Arabisch- und Englischunterricht an.

Mit der Feststellung, dass die omanische Landwirtschaft weit mehr leisten kann, als bloße Subsistenzwirtschaft, wurde ab 1972/73 der Aufbau von Landwirtschaftsinstituten gefördert. Die ersten Omaner, die in kommerzieller Landwirtschaft ausgebildet wurden, erhielten ihre Bildung allerdings noch in Jordanien.[40]

1975 wurden die ersten beiden Institute für Lehrerbildung eröffnet (eines für Lehrer und eines für Lehrerinnen), die eine moderne und umfassende Qualifizierung der Lehrkräfte garantieren sollten.[41]

3.3 Zur Entwicklung der Schulbildung in den 1980er Jahren

Nachdem der in Kapitel 3.2 beschriebene, schwierige Start in ein modernes Schulsystem mühsam geschafft wurde, standen für die Regierung des Sultanats der Ausbau des Schulsystems bis zur Oberstufe und der Aufbau eines Hochschulsystems im Fokus. Aus nicht klar ersichtlichen Gründen ist die Quellenlage zur Bildung in Oman in den 1980er-Jahren erheblich schlechter als zu den 70ern und insbesondere der Zeit ab 2000.

Was das Schulwesen anbetrifft, so sind Informationen darüber zugänglich, dass in Oman im Laufe der 80er-Jahre einige staatliche Schulen eröffneten, die mit deutschen Berufsschulen vergleichbar sind. Vor allem pädagogische Ausbildung und Gesundheitsberufe wurden gefördert, da Oman dem Mangel an qualifizierten Lehrern und auch Pflegepersonal entgegenwirken musste.[42]

In den 80er Jahren wurde auch mit dem Aufbau der Hochschulbildung begonnen. 1980 wurden zum Nationalfeiertag (18. November) von Sultan Qābūs b. Saʿīd Pläne zur Eröffnung einer Universität veröffentlicht. Es dauerte allerdings bis 1982, ehe mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Erst 1986 wurden die ersten Studenten immatrikuliert und der Lehrbetrieb an fünf Fakultäten (Erziehungswissenschaft, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Landwirtschafts- und Fischereiwesen, sowie Medizin und Gesundheitswesen) aufgenommen. Die Universität wurde mit ihrer Eröffnung nach Sultan Qābūs b. Saʿīd benannt. 1987 kam die literatur- und geisteswissenschaftliche Fakultät hinzu.[43]

Abschließend kann man zum Werdegang des Landes und seines Bildungswesens in den 1980-Jahren sagen, dass der erfolgreich eingeschlagene Entwicklungsweg Omans sich auch durch eine den Fünf-Jahres-Plan 1985-90 zunichtemachende Finanzkrise 1986[44] nicht bremsen ließ.

3.4 Zur Entwicklung der Schulbildung in den 1990er Jahren

Etwas mehr Literatur findet sich zu den 90er-Jahren. Allerdings ist auch diese Dekade nicht so ausführlich beschrieben wie die 70er-Jahre und die Zeit ab 2000.

Auf der quantitativen Seite sah es so aus, dass 1990 die Schülerzahl bei mehr als 300.000 und die Lehrerzahl bei mehr als 15.000 lag. Insgesamt gab es 780 Schulen. Bei allen Zahlen lag eine steigende Tendenz vor.[45]

Schon 1995 war das Lehrer-Schüler-Verhältnis von anfänglich 35:1 in den 70ern auf – je nach Schulform – 26:1 (v.a. an Grundschulen) bzw. 19:1 (Oberschulen) gesunken. Ende der 90er Jahre betrug das Verhältnis selbst an Grundschulen 23:1, was in etwa deutschen Verhältnissen entspricht oder sogar eine größere Anzahl an Lehrern bedeutet. Die Klassengröße war zu dieser Zeit aber nach wie vor tendenziell zu hoch mit bis zu 34 Schülern in einer Klasse, die teilweise von zwei Lehrern gleichzeitig unterrichtet wurden.[46]

Mitte der 1990er Jahre begann Oman damit, die von der Weltbank und den Vereinten Nationen angeregte Modernisierung des Bildungswesens umzusetzen. Es sollten die Wissensressourcen (Knowhow und Expertise) gestärkt werden, da der Fokus im internationalen Wettbewerb auf diese Ressourcen zu und von Humankapital und Naturressourcen wegging.[47] Ein wichtiger Schritt in diesem Bereich wurde z.B. 1996 getätigt, als allen Lehreranwärtern ohne vollständigen Hochschulabschluss der Zugang zum Beruf verwehrt wurde. Zuvor wurden teilweise Lehrer mit einfacher Schulbildung angenommen. Den Hochschulabschluss konnte man zu diesem Zeitpunkt nur an der Sultan-Qābūs-Universität oder an einer der sechs übers Land verteilten Hochschulen für Lehrerbildung erwerben.[48]

Eine verwaltungstechnische Neuordnung wurde bereits 1993 veranlasst: Für schulische Angelegenheiten ist nur noch das Bildungsministerium bzw. dessen Unterbau und Zweigstellen verantwortlich. So wurde die Schulverwaltung auf lokaler Ebene aufgestellt. Den Beamten der Schulverwaltung untersteht die Administration jeder einzelnen Schule, die aus einem Direktor und einem stellvertretendem Direktor besteht.[49]

Eine weitere verwaltungstechnische Neuordnung wurde 1997 unternommen. Das Bildungsministerium schaffte das 1970 eingeführte dreistufige Schulsystem (sechs Jahre Grundschule, drei Jahre Mittelschule, drei Jahre Oberschule) zugunsten eines Mischsystems ab, das nach vier Jahren Grund- und sechs Jahren Mittelschule eine zweijährige weiterführende Schule vorsieht. Die zweijährige weiterführende Schule richtet sich vor allem an Schüler, die danach ein Universitätsstudium beginnen wollen. Berufsausbildungen sind bereits nach der 10. Klasse ohne diese weiterführende Stufe vorgesehen. Anfangs lief auch nach der Umstellung auf das neue System das alte parallel weiter, sodass Schüler, die im dreistufigen System eingeschult wurden, ihren Abschluss auch entsprechend dort machten. In der ersten Klasse der vierjährigen Grundstufe werden zunehmend jüngere Schüler (schon ab fünf Jahren) aufgenommen, wobei das bis in die 80er Jahre relevante Problem, dass ältere, teils erwachsene Erstklässler eingeschult wurden, durch spezielle Bildungsangebote für jugendliche und erwachsene Analphabeten gelöst wurde. Die Obergrenze zur Einschulung liegt seit 1997 bei acht Jahren. In der sechsjährigen Mittelstufe wird verstärkt auch mit moderner Technologie gearbeitet, Lernmethoden und Kommunikation sollen in dieser Phase geschult werden. In der zweijährigen weiterführenden Phase können sich die Schüler spezialisieren und belegen Wahlpflichtfächer.[50]

Schon ab 1993 wurde damit begonnen, Kommissionen zur Evaluation von Schülerleistungen einzurichten und erstmalig durften omanische Schüler auch an internationalen Leistungsvergleichen teilnehmen.[51]

Was die weitere Entwicklung der Hochschulbildung betrifft, so wurde 1993 an der Sultan-Qābūs-Universität eine weitere Fakultät (Wirtschaftswissenschaften) eröffnet, während die Studentenzahlen in allen Fächern und Fakultäten massiv stiegen.[52] 1994 wurde ein eigenes Ministerium für Hochschulbildung ins Leben gerufen, dass Universitäten, Institute und Hochschulen organisieren, die Stipendien omanischer Studenten im Ausland überwachen und den Ausbau des in den 90er Jahren noch sehr schwach ausgebildeten tertiären Bildungssektors vorantreiben soll.[53]

4. Die weitere Entwicklung der Schulbildung ab 2000

Wie eingangs erwähnt liegt ein Fokus auf der jüngeren Entwicklung des omanischen Bildungssystems. Nach Darlegung der Entwicklung in den 1970er-, 80er- und 90er- Jahren kommt der Autor nun zu den Jahren ab 2000, für die sich die Quellenlage am ausführlichsten darstellt.

4.1 Reformen im Schulsystem

4.1.1 Die Neuorganisation des omanischen Bildungssystems

Seit 2004 laufen die letzten Klassen des dreistufigen Schulsystems (s. Kapitel 3.4) aus und das zweistufige System (Grundbildung bis 10. Klasse, danach zwei Jahre studienorientierte Oberschule) wird in Gänze angewandt.[54] Damit einher gingen auch Veränderungen der Klassengröße und Verbesserungen der Lehrerausbildung: Obergrenzen (30 Schüler in den Klassen eins bis vier, 35 in den Stufen fünf bis zehn) sind nun ebenso vorgeschrieben wie Lehrerfortbildung.[55]

Nach 2000 wurde auch damit begonnen, das Vorschulwesen auszubauen. Kindergärten u.Ä. sind dabei an Schulen angeschlossen: Privatschulen haben ausnahmslos auch Vorschulbetreuung im Angebot, bei Staatsschulen ist diese wenig verbreitet. Es sind daher nur 28% der Kinder im Alter unter sechs Jahren in solchen Einrichtungen eingeschrieben.[56]

Die Einschulungsraten hingegen sind sehr hoch und liegen je nach Klassenstufe und Region zwischen 89% und 99% - man beachte dabei, dass es nach wie vor keine Schulpflicht gibt. 2010 gab es in Oman 802 staatliche Schulen für die Klassenstufen 1 bis 10 und 238 für die zweijährige weiterführende Bildung. Desweiteren gab es 342 Privatschulen, die aufgrund der geringeren Klassengrößen aber nicht wie aus der Anzahl aller Schulen zu errechnen wäre, ein Drittel der omanischen Schüler beschult, sondern nur etwa ein Sechstel.[57]

Der Lehrplan der Schulen mag sich zwar vergrößert und verfeinert haben im Vergleich zu den 70er- und 80er-Jahren, die Gewichtung der Fächer hat sich aber kaum geändert. Deutlich unterscheiden sich jedoch die Lehrpläne des alten dreistufigen Systems und des neuen Systems. Nach wie vor wird vor allem dem muttersprachlichen Unterricht die größte Bedeutung beigemessen: in den Klassenstufen eins und zwei wird Arabisch mit 11 Wochenstunden (im neuen System 12) mit Abstand am meisten unterrichtet. Danach werden die Wochenstunden auf neun bzw. sechs (im neuen System zehn bzw. sieben) reduziert. Mit fünf bis sechs Wochenstunden sind nur Islamunterricht und Mathematik ähnlich hoch gewichtet. Englisch wurde im alten System mit vier Wochenstunden ab der vierten Klasse unterrichtet, das erste Schulsystem 1970 sah noch einen Beginn des Fremdsprachenunterrichts in der dritten Klassenstufe vor. Je ein bis drei Wochenstunden sind für Naturwissenschaften, Sozialkunde und Geographie, Sport, Kunst, Musik und „Praktische Aktivitäten“ reserviert. Hinter letztgenanntem Fach verbirgt sich für Mädchen Hauswirtschaftslehre und für Jungen Landwirtschaftskunde. Damit sind die Wochenstundenzahlen für Mädchen und Jungen gleich, da die Jungen nun ebenfalls unterrichtet werden, wenn die Mädchen Hauswirtschaftslehre erhalten. Die Wochenstundenzahlen lagen bis zur Umstellung auf das neue System bei 30 in den ersten sechs Schuljahren, das neue System legt noch mehr Wert auf Arabisch (bis zu 12 Wochenstunden) aber auch Mathematik (bis zu acht). Englisch wird bereits ab der ersten Klasse fünf Wochenstunden gegeben und die Unterrichtseinheiten für Naturwissenschaften kontinuierlich erhöht. Gänzlich neu sind die erst ab 1997 eingeführten Fächer Umwelterziehung und Informatik. Daher ist die Wochenstundenzahl auf mittlerweile 40 gestiegen, wobei die Tatsache, dass von der ersten bis zur zehnten Klasse diese Zahl gleich bleibt, etwas befremdlich wirkt: An deutschen Schulen ist beispielsweise die Wochenstundenzahl in der 1. Klasse im Bereich von 28 (jedenfalls unter 30 Stunden), eine 10. Klasse eines Gymnasiums jedoch bei 42 bis 50 Stunden.[58]

Die Erfassung der Schülerleistungen wird wie folgt organisiert: In den Klassen eins bis drei werden vier schriftliche und mündliche Testate pro Fach und Jahr durchgeführt und außerdem die tägliche Leistung im Unterricht (Kopfnoten) festgehalten und bewertet. Die Klassenstufen vier bis sechs müssen zusätzlich noch ein Examen am Schuljahresende ablegen und bekommen auch Bewertungen für schriftliche Hausaufgaben. Ab der siebten Klasse wird jedes Schulhalbjahr ein Examen durchgeführt. Ab der 11. Klasse jedes Schulhalbjahr zwei Examen.[59]

Eine deutliche Veränderung wurde bei der Versetzungsregel im Grundschulbereich vorgenommen. Das alte omanische System sah vor, dass Schüler in allen Klassenstufen eine gewisse Mindestleistung bringen müssen. 2001 wurden aber die Versetzungsregeln für die Klassenstufen eins bis drei ausgesetzt, sodass ein Schüler erst bei Misserfolgen in der vierten Klasse die Stufe wiederholen muss. Insgesamt gesehen gingen aber die Wiederholer- und Abbrecherzahlen zurück. Nach wie vor ist es aber ein Phänomen, dass v.a. in den Klassenstufen 7 bis 12 doppelt so viele Jungen wie Mädchen sitzen bleiben oder die Schule abbrechen.[60]

Auch bei der Organisation der Unterrichtseinheiten der höheren Klassenstufen haben sich mit dem neuen System ein paar Veränderungen ergeben. Die Wochenstundenzahl ist von 35 auf 40 hochgesetzt wurden. Außerdem wurden Ferienzeiten gekürzt, sodass im Vergleich zu 1998 derzeit mit 180 Schultagen 20 Ferientage weggefallen sind.[61] Die 11. und 12. Klassen haben weiterhin einen Fokus auf Arabisch, Englisch, Mathematik und Islamkunde, doch seit dem Schuljahr 2007/08[62] kann je nach persönlichen Interessen nun eine stärkere Gewichtung auf naturwissenschaftliche oder geisteswissenschaftliche Fächer erfolgen. Bereits im alten System konnte man Chemie, Physik u.a. komplett abwählen und ein reduziertes Mathematikprogramm wahrnehmen, wenn man stattdessen Geschichte, Geographie, Wirtschaft u.a. belegte – oder umgekehrt. Die Wochenstunden für die Wahlpflichtfächer wurden im neuen System aber erhöht und die der anderen Fächer reduziert. Eine Veränderung ist bei der Gewichtung des Englischen getätigt worden: Englisch ist für alle Schüler verpflichtend mit sieben Wochenstunden zu belegen und ist somit neben Islamkunde das einzige Fach, das die Schüler des naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Zweiges gemeinsam belegen.[63]

4.1.2 Verbesserung von Qualitätsstandards im Bildungswesen

Verantwortliche aus der omanischen Politik und Wirtschaft drängen mindestens seit dem neuen Jahrtausend auf eine Verbesserung der Qualitätsstandards im Bildungswesen des Sultanats. Der Präsident der omanischen Zentralbank drückte es so aus, dass die erste Phase der Masse statt Klasse – also Hauptsache Alphabetisierung und grundlegende Schulbildung für alle gewährleisten – und auch die zweite Phase – nämlich die der Verbesserung der Qualifikationen von Lehrern und der Ausstattung von Schulen – vorbei sei und nun die dritte und wichtigste Phase anstehe: eine Verbesserung der Schülerleistungen und auch deren Evaluation voranzutreiben.[64]

[...]


1 UNDP (2010): Human Development Report, S. 2.

2 Siehe u.a. a) UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 1, b) World Bank (2013): Main report, S. 32-33, c) Peterson (2004): Decades of Change and Development, S.125-126, 131.

3 http://basementgeographer.com/defining-international-borders-in-the-rub-al-khali/, abgerufen am 6.5.16.

4 http://geosite.jankrogh.com/oman.htm, abgerufen am 6.5.16.

[5] Oxford Business Group (2009): Oman, S. 9.

6 UN (2015): World Population Prospects.

7 World Bank (2013): Main report, S.31.

8 UN (2015): World Population Prospects.

9 World Bank (2013): Main report, S.31.

10 Oxford Business Group (2009): Oman, S. 9.

11 Hervorgehoben werden muss hier v.a. der Dhofar-Konflikt, der einen offensichtlichen Versuch der Sowjetunion, ihren Einfluss über den Süd-Jemen nach Oman auszudehnen, darstellte und erst unter dem noch jungen Sultan Qābūs b. Saʿīd 1976 befriedet werden konnte. Siehe dazu: Allen/ Rigsbee (2000): Oman under Qaboos, S. 65-98.

12 Nabhani (2007): Developing the Education System in the Sultanate of Oman, S. 27.

13 Oxford Business Group (2009): Oman, S. 12.

14 Nabhani (2007): Developing the Education System in the Sultanate of Oman, S. 18-20.

15 Peterson (2004): Decades of Change and Development, S.125.

16 Die Verwaltungsgliederung Omans sieht so aus, dass 11 muḥāfaẓāt (übergeordnete Verwaltungseinheit) in 61 wilāyāt untergliedert werden, s. http://www.geonames.de/couom-sub.html, abgerufen am 9.5.2016.

[17] http://www.statecouncil.om/kentico/Inner_Pages/OmanCommittee.aspx, abgerufen am 9.5.2016.

[18] http://ncusar.org/publications/Publications/1998-10-15-Peace-Award-Bio.pdf, abgerufen am 9.5.16.

[19] Peterson (2004): Decades of Change and Development, S. 126-128.

[20] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S.1.

[21] Peterson (2004): Decades of Change and Development, S. 126-128.

[22] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 6.

[23] Ebd., S. 4-5.

[24] Ebd., S. 5.

[25] Ebd., S.7.

[26] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 7-8.

[27] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S.8, 10.

[28] Ebd., S. 12-13.

[29] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 13.5.16.

[30] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 7, 9.

[31] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 11-12.

[32] Ebd., S.1-2.

[33] Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurden erst 1971 gegründet und 1972 in ihrer heutigen Form manifestiert. Die vorher unter britischer Herrschaft stehenden, noch nicht in diesem Staatenbund zusammengefassten Emirate Dubai, Abu Dhabi usw. waren allerdings seit dem Ölboom und der rasanten Entwicklung dieser Entitäten ein Anziehungspunkt für nach Schulbildung suchende Omaner. Daher schreibt der Autor – im Gegensatz zu den UN-Quellen – stets von VAE wenn es sich um Orte in den heutigen VAE handelt; auch wenn diese zum erwähnten Zeitpunkt in dieser Form als Staatenbund noch nicht existiert haben.

[34] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 5, 13-14.

[35] Ebd., S.2-3.

[36] OECD (2014): Education at a Glance, S. 447.

[37] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S.3, 6, 17-18, 20.

[38] Ebd. S.3-4.

[39] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 9-10.

[40] UNESCO (1972): Oman. Situation of Education, S. 14-17.

[41] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 13.5.16.

[42] Baporikar/ Shah (2012): Quality of Higher Education, S. 11.

[43] https://www.squ.edu.om/squ-ar/

%D8%A7%D9%84%D8%AC%D8%A7%D9%85%D8%B9%D8%A9/%D8%B9%D9%86-%D8%A7%D9%84%D8%AC%D8%A7%D9%85%D8%B9%D8%A9, abgerufen am 13.5.16.

[44] Peterson (2004): Decades of Change and Development, S. 131.

[45] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 13.5.16.

46 UNESCO (2011): World Data on Education, S. 16.

[47] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 13.5.16.

[48] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 20.

[49] Ebd., S. 4-5.

[50] Nabhani (2007): Developing the Education System in the Sultanate of Oman, S. 38, 40-41.

51 UNESCO (2011): World Data on Education, S. 19.

[52] https://www.squ.edu.om/squ-ar/%D8%A7% D9%84%D8%AC%D8%A7%D9%85%D8%B9%D8%A9/%D8%B9%D9%86-%D8%A7%D9%84%D8%AC%D8%A7%D9%85%D8%B9%D8%A9, abgerufen am 13.5.16.

53 UNESCO (2011): World Data on Education, S. 3-4.

[54] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 6.

[55] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 20.5.16.

[56] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 11, 13.

[57] Ebd., S. 16.

[58] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 14-15.

[59] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 15-16, 18.

[60] Ebd., S. 16. Ein Artikel der englischsprachigen omanischen Zeitung Muscat Daily nennt Zahlen und Gegenmaßnahmen: “On each of the grade 7 national assessment subjects, girls outperformed boys in Arabic, mathematics, science and life skills, in most instances by very substantial margins. In the 2007 Trends in International Mathematics and Science Studies (TIMSS) study, grade 8 girls outperformed boys in mathematics by 54 points, the largest difference between genders of any of the 48 participating countries. In science, girls outperformed boys by 61 points, the third largest score difference between boys and girls of the participating countries. […W]hen Basic Education [d.h. das neue System] was introduced it was decided that classes in all Cycle One schools (i.e. grades 1-4) should contain both boys and girls. It was also decided to appoint only female teaching staff and administrators to Cycle One schools. By having a female only staff in the Cycle One schools, the Ministry was hoping to promote a more friendly, caring and family-type atmosphere in the schools. It was also hoped that having boys and girls studying together would help to improve the academic performance of boys thus providing them with a sounder background before all children leave Cycle One at age 9 or 10 to attend separate boys’ and girls’ schools.” Vgl. dazu der Artikel der Online-Ausgabe: http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri - abgerufen am 20.5.16. Bezüglich des erwähnten TIMSS-Testes zeigte die Weltbank auf, dass der Leistungsunterschied zugunsten der Schülerinnen in fast allen arabischen Ländern – außer Syrien und Libanon – so besteht, so deutlich aber nur in Oman, Bahrain und Katar ausfällt. Die gleiche Quelle bietet auch mögliche Gründe für das Phänomen an: 1. scheinbar werden gute Noten von den meisten Lehrern leichtfertiger an Mädchen vergeben als an Jungen, 2. nutzen Mädchen ihre Freizeit laut Umfragen häufiger zum Lernen und Lesen als Jungen. Vgl. World Bank (2013): Main report, S.79. Der Autor dieser Arbeit tendiert persönlich dazu, Grund 2 als passender zu erachten, da ihm zumindest in Gesprächen mit marokkanischen Lehrern, Studenten und Schülern ähnliche Beobachtungen genannt wurden und Kritik am Lernverhalten der Jungen regelmäßig und nachvollziehbar geäußert wurde.

[61] Aus verschiedenen Gründen sind jedoch viele Schulen nicht in der Lage, wirklich an allen vorgesehenen Tagen Unterricht anzubieten. An durchschnittlichen Schulen liegt die reale Zahl an Schultagen bei rund 120. In jedem Fall ist die Zahl der Kontaktstunden an omanischen Schulen unter dem arabischen und auch internationalen Schnitt, wobei Privatschulen deutlich mehr Kontaktstunden als Staatsschulen bieten. Vgl. World Bank (2013): Main report, S. 95-96.

[62] http://www.muscatdaily.com/Archive/Oman/From-access-to-success-The-story-of-Oman-s-school-education-system-2pri, abgerufen am 20.5.16.

[63] UNESCO (2011): World Data on Education, S. 18.

[64] Jahwari (2012): Ruʾwiyya iqtiṣādiyya li-taǧribat iṣlāḥ at-tʿalīm fī Salṭanat ʿUmān wa-Āfāquhā, S.15 (entspricht S. 108 dieser Arbeit, s. Anhang). Siehe auch Übersetzung in dieser Arbeit, S. 70-71.

Ende der Leseprobe aus 124 Seiten

Details

Titel
Schulen in Oman. Zur Entwicklung des modernen Bildungssystems unter Sultan Qābūs b. Sa'īd seit 1970
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Orient- und Asienwissenschaften)
Veranstaltung
MA
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
124
Katalognummer
V346707
ISBN (eBook)
9783668375246
ISBN (Buch)
9783668375253
Dateigröße
967 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Oman, Bildungswesen
Arbeit zitieren
Göran Janson (Autor:in), 2016, Schulen in Oman. Zur Entwicklung des modernen Bildungssystems unter Sultan Qābūs b. Sa'īd seit 1970, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346707

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