Diese Arbeit beschreibt die Entstehung der Bürgerwehrtradition in den USA, ihre Entwicklung und ihren langsamen Niedergang. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Motivation der Menschen gelegt, die den Anspruch erhoben haben, das Recht in die eigene Hand nehmen zu dürfen.
Die Geschichte der USA ist eine Geschichte der Gewalt. Bewaffnete Auseinandersetzungen haben die Nation geformt und deren Verlauf bestimmt, von den Indianerkriegen über die amerikanische Revolution bis weit über den Sezessionskrieg hinaus. Aufstände, Klassenunruhen, Rassenspannungen und politische Revolutionen, verbunden mit einem tiefen Misstrauen gegen einen als schwach und unfähig empfundenen Staat haben einen Hang zum gewaltsamen interpersonalen Konflikt entstehen lassen. »Wachsamkeit« (vigilantism) und die stetige Bereitschaft, sich eigenhändig und gewaltsam vor Gefahren zu schützen, ist bis heute untrennbar mit dem Selbstverständnis der amerikanischen Bevölkerung verbunden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Problemaufriss
- 2. Gang der Darstellung
- II. Begriffsbestimmungen
- III. Kolonialzeit und Frontier
- IV. Der Übergang zum Neovigilantismus
- 1. Die San Francisco Regulators
- 2. Das Plädoyer der Vigilanten
- V. Das nationale Verbrechen
- 1. Der Kampf um die Deutungshoheit
- 2. "The anger of the people knew no bounds"
- VI. Die Antwort des Staates
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung, Entwicklung und dem Niedergang der Bürgerwehrtradition in den USA. Der Fokus liegt auf der Motivation der Menschen, die das Recht in die eigene Hand nahmen, sowie dem Legitimationsdiskurs um Vigilantismus und Lynchjustiz. Die Arbeit untersucht auch die Reaktion der staatlichen Institutionen auf diese Herausforderung und analysiert, ob die Taten im Lichte der historischen Ereignisse gerechtfertigt scheinen.
- Die Entstehung und Entwicklung des Vigilantismus in den USA
- Die Motivation der Bürgerwehr und ihre Ansprüche auf Selbstjustiz
- Die Legitimität und die moralischen Aspekte von Vigilantismus und Lynchjustiz
- Die Reaktion des Staates auf die Herausforderungen der außergerichtlichen Gewalt
- Die Auswirkungen der Bürgerwehrtradition auf die Entwicklung der modernen Strafjustiz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und der Definition relevanter Begriffe. Kapitel III beleuchtet die gesellschaftliche Situation in den frühen Kolonien und die Rolle der Bürger in Strafprozessen. Kapitel IV analysiert den Übergang vom "klassischen" zum Neovigilantismus, insbesondere die Ereignisse in San Francisco in den 1850er Jahren. Kapitel V untersucht den Zusammenhang zwischen der Sklaverei und dem Phänomen der Lynchjustiz, insbesondere die Rolle des Vokabulars und die Motivation der Vigilanten im Süden. Kapitel VI widmet sich der Reaktion der staatlichen Institutionen auf die Mobgewalt und den Faktoren, die letztlich zum Rückgang der Lynchjustiz führten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Vigilantismus, Lynchjustiz, Selbstjustiz, Gewalt, Recht, Staat, Gesellschaft, Geschichte, Kolonialzeit, Frontier, Sklaverei, Rassismus, Amerika, USA. Die Arbeit verwendet wichtige Begriffe wie "popular justice", "Lynch Law", "vigilante", "mob violence", "frontier justice" und "national crime" im Kontext der amerikanischen Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Die extralegale Exekutive. Lynchjustiz und Vigilantismus in den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346891