Das Ziel dieser Untersuchung soll es sein, ein möglichst objektives Bild Wates im Rahmen der Kudrun-Handlung, aber auch als literarische Figur wiederzugeben, die sich in eine mittelalterliche Erzähltradition einreiht und auf Vorbilder bezieht. Dass Wate im Zuge einer solchen Vereinnahmung unterschiedlichste Prädikate und Charakterzüge zugeschrieben werden, erscheint aus dieser Perspektive als ein Nebenprodukt, welches aus der Anlage seiner Rolle resultiert.
Vor allem am Text selbst sollen die Umrisse dieser Gestalt von einer schemenhaften und schlagwortartigen Beschreibung hin zu einer differenzierten Charakterzeichnung ausgearbeitet werden, wobei in erster Linie die für die Erzählabsicht notwendigen Konstituenten Beachtung finden.
„Die Zeichnung des Kriegers Wate erinnert geradezu an eine apokalyptische Vision und Personifizierung der blutigen Schlacht, des erbarmungslosen Kampfes.“ So martialisch formuliert es Friedrich Hilgers, als er auf den Charakter der Figur Wates innerhalb der Kudrun zu sprechen kommt. Und tatsächlich wurde bei der Darstellung und Beschreibung dieses Heros in der Vergangenheit kaum mit kraftvollen und zum Teil gewaltigen Synonymen gespart, sodass eine Art Stilisierung seiner Rolle nicht von der Hand zu weisen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Gegenstand und Ziel der Darstellung
- Zur Kudrun
- Wates Auftreten im Text
- Literarische Zeugnisse
- Weiterführende Fragestellungen, Probleme, Thesen
- Literaturverzeichnis
- Textausgaben
- Verwendete Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung zielt darauf ab, ein umfassendes Bild von Wate innerhalb der Kudrun-Handlung und als literarische Figur zu zeichnen. Es wird untersucht, wie er in die mittelalterliche Erzähltradition eingebettet ist und auf Vorbilder Bezug nimmt. Die Untersuchung analysiert die verschiedenen Prädikate und Charakterzüge, die Wate zugeschrieben werden, und befasst sich mit den Konstituenten seiner Rolle für die Erzählabsicht.
- Analyse der Charakterzeichnung Wates innerhalb der Kudrun-Handlung
- Einordnung Wates in die mittelalterliche Erzähltradition
- Untersuchung der Prädikate und Charakterzüge von Wate
- Bedeutung der Rolle Wates für die Erzählabsicht
- Wates Repräsentation einer vergangenen Zeit im Kontext der Kudrun
Zusammenfassung der Kapitel
- Gegenstand und Ziel der Darstellung: Dieses Kapitel legt die Forschungsfrage und den Umfang der Untersuchung fest, indem es die Bedeutung der Figur Wates in der Kudrun thematisiert und das Ziel der Untersuchung darlegt: ein objektives Bild von Wate als literarische Figur zu zeichnen.
- Zur Kudrun: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Kudrun-Epos, seine Einordnung in die deutsche Literaturgeschichte des Mittelalters und seine literarische Tradition. Es befasst sich mit der Entstehung und Überlieferung des Werkes, seiner sprachlichen Form und seiner inhaltlichen Gliederung.
- Wates Auftreten im Text: Dieses Kapitel analysiert das Auftreten der Figur Wate im Text und untersucht seine Rolle im Handlungsverlauf. Es beleuchtet seine Verbindung zu den anderen Figuren und seine Bedeutung für die Erzählabsicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Charakterisierung der Figur Wate in der Kudrun. Die wichtigsten Themen sind seine Rolle als Krieger und Vasall, seine Verbindung zur Vergangenheit, seine Repräsentation von traditionellen Werten und die Frage nach seiner Bedeutung für die Erzählabsicht. Zentrale Begriffe sind daher Heldenepik, Mittelalter, Literaturgeschichte, Erzähltradition, Charakterzeichnung, Krieger, Vasall, Vergangenheit, Tradition, Erzählabsicht und literarische Figur.
- Quote paper
- Marc Andre Ziegler (Author), 2007, "Graue Eminenz oder altes Eisen?" Über die Charakterzeichnung Wates innerhalb der Kudrun, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347153