Der Anstoß für das Verfassen dieses wissenschaftlichen Aufsatzes war die Frage eines Bekannten, ob denn das mit dem exponentiellen Wachstum unserer Wirtschaft nicht doch irgendwie dauerhaft möglich sei.
Ausgangspunkt und Grundlage des Kapitalismus ist die endlose Akkumulation von Kapital. Dabei wird vorhandenes Kapital mit dem Ziel produktiv eingesetzt, Gewinne zu erzielen, welche dann teilweise reinvestiert, also wieder dem Kapitalstock zugeführt werden, damit in der nächsten Periode noch höhere Gewinne erzielt werden können, die dann partiell wiederum dem Kapitalstock zufließen usw.. In einem realwirtschaftlichen Kapitalismus werden also in einer endlosen Reihe mit dem Einsatz von Geld, Waren bzw. Dienstleistungen produziert um durch deren Verkauf dann noch mehr Geld zur Verfügung zu haben um es wiederum in die Produktion von Waren bzw. Dienstleistungen zu investieren (Schema: G→W→G‘→W‘→G‘‘→W‘‘→…..). Der Finanzkapitalismus versucht sich den Umweg über die Produktion von Waren oder Dienstleistungen zu ersparen, indem Geld direkt eingesetzt wird um noch mehr Geld zu verdienen (Schema: G→G‘→G‘‘→…..). Die grundsätzliche Logik ist jedoch die gleiche. Dieses Grundschema gilt für alle Ausprägungen des Kapitalismus, sowohl für einen marktradikaleren angloamerikanischen Kapitalismus, für die sogenannte kontinentaleuropäische Soziale Marktwirtschaft, aber auch für jenen Staatskapitalismus (Lenin) wie ihn der bekannte Sowjetkommunismus verkörperte.
Erkennbar wird hier ein exponentielles quantitatives Wachstumsschema, wie es in der bekannten Zinseszinsformel (Kt = K0 * (1+i)^t) mathematisch abgebildet wird.
Anhand von vier Typen von Produktionsfaktoren zunächst von der Inputseite her als Gedankenexperiment diskutiert, ob überhaupt Möglichkeiten bestehen könnten, dauerhaft exponentiell zu wachsen. In einem zweiten Schritt wird die Output- und die Absatzsseite beleuchtet. Im Zuge des Gedankenexperimentes werden hier die Dinge bis zum Exzess zu Ende gedacht.
Inhaltsverzeichnis
- Grundüberlegungen zum quantitativen Wachstum
- Lineares Wachstum
- Natürliches Wachstum
- Exponentielles Wachstum
- Produktionsfaktor Arbeit
- Produktivitätswachstum
- Produktionsfaktor Rohstoffe
- Vollständiger Stoffkreislauf
- Miniaturisierung
- Substitution
- Produktionsfaktor Energie
- Produktionsfaktor Boden
- Treiber eines exponentiellen Wachstums
- Keynesianisches Szenario
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem quantitativen Wachstum im Kontext des Kapitalismus. Sie untersucht, ob ein dauerhaftes exponentielles Wachstum der Wirtschaft angesichts begrenzter Ressourcen und Naturgesetzen überhaupt möglich ist. Dabei wird die Frage gestellt, ob die vier wichtigsten Produktionsfaktoren – Arbeit, Rohstoffe, Energie und Boden – ein solches Wachstum auf Dauer ermöglichen können.
- Exponentielles Wachstum im Kapitalismus
- Ressourcenbegrenztheit und natürliche Grenzen
- Produktionsfaktoren und ihre Rolle im Wachstum
- Theoretische und empirische Analyse von Wachstumsmodellen
- Herausforderungen und Möglichkeiten für nachhaltiges Wachstum
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Definition des quantitativen Wachstums im Kontext des Kapitalismus und der Darstellung verschiedener Formen von Wachstum, wie dem linearen, natürlichen und exponentiellen Wachstum. Es wird gezeigt, dass exponentielles Wachstum in der materiellen Welt zwar vorkommt, aber abrupt endet. Daraus entsteht die Frage, ob ein dauerhaftes exponentielles Wachstum im Wirtschaftsleben überhaupt möglich ist.
Das Kapitel zum Produktionsfaktor Arbeit beleuchtet die demografische Entwicklung, das Wachstumspotential in entwickelten Volkswirtschaften und die Rolle der Produktivität. Es werden Faktoren wie die technologische Entwicklung, die organisatorische Optimierung und die Verdichtung von Aufgaben diskutiert.
Das Kapitel zum Produktionsfaktor Rohstoffe analysiert die Problematik der Begrenztheit von Rohstoffen, die Bedeutung des Stoffkreislaufs und der Rolle von Miniaturisierung und Substitution. Es werden die Grenzen von exponentiellem Wachstum im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und die ökologischen Konsequenzen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Exponentielles Wachstum, Kapitalismus, Produktionsfaktoren, Arbeit, Rohstoffe, Energie, Boden, Ressourcenbegrenztheit, Naturgesetze, nachhaltiges Wachstum, Wirtschaftswachstum, Produktivität, Stoffkreislauf, Miniaturisierung, Substitution, demografischer Übergang, Recycling.
- Citar trabajo
- Andreas Unger (Autor), 2016, Grundüberlegungen zum quantitativen Wachstum. Kann es ein stetiges Wachstum real geben?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349759