Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von Saladin in den christlichen Werken von Wilhelm von Tyrus „Historia“ und Albert von Stades „Annales Stadenses“. Konkret geht es um die Frage, wie sich die Darstellung von Saladin durch christliche Autoren nach dem Fall von Jerusalem verändert hat. Dazu muss vor allem auf die Entstehungsgeschichte der Werke und die Arbeitsweise der Autoren eingegangen werden, um die Darstellung Saladins als Feindbild der Christenheit nach dem Fall Jerusalems zu verstehen.
Wilhelm von Tyrus nimmt im Rahmen der Kreuzfahrerüberlieferungen eine besondere Stellung ein. Er war der einzige Kreuzzugschronist, der den Großteil seines Lebens und bis zu seinem Tod, laut Meyer 1186, in Palästina gelebt hat. Wegen seiner Tätigkeit als Erzbischof und Kanzler von Jerusalem fanden neben geistlichen Themen auch realpolitische Konflikte Platz in seiner „Historia“, die die Ereignisse bis zum Jahr 1183/4 aufgreift. Deshalb erhält die Quelle besondere Beachtung in dieser Hausarbeit, beschreibt sie Saladin ohne Vorbelastung durch die Eroberung Jerusalems 1187. Folglich ist diese Beschreibung befreit von heilsgeschichtlichen Einordnungen Saladins und bietet die Ausgangslage für eine Darstellung des Realpolitikers Saladin. Zur Analyse von Wilhelm von Tyrus Leben, seiner Arbeitsweise und den Besonderheiten seines Werkes, wird die Forschungsarbeit von Rudolf Hiestand, Thomas Rödig und Rainer Christoph Schwinges herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wilhelm von Tyrus – Ein christlicher Historiograph im Orient
- Darstellung Saladins in Historia rerum in partibus transmarinis gestarum
- Albert von Stade, ein biographischer Überblick
- Darstellung von Saladin in Annales Stadensis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Darstellung von Saladin in den christlichen Werken von Wilhelm von Tyrus und Albert von Stade. Ziel ist es, die Entwicklung der Darstellung von Saladin durch christliche Autoren nach dem Fall von Jerusalem zu erforschen. Die Analyse der Entstehungsgeschichte der Werke und der Arbeitsweise der Autoren soll dazu beitragen, die Entwicklung von Saladin als Feindbild der Christenheit zu verstehen.
- Die Rolle von Saladin in den Werken von Wilhelm von Tyrus und Albert von Stade
- Die Veränderung der Darstellung von Saladin nach dem Fall Jerusalems
- Die Einordnung Saladins in die christliche Heilsgeschichte
- Die Bedeutung der historischen und politischen Kontext für die Darstellung von Saladin
- Die Entwicklung des Feindbildes von Saladin als Antichrist
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Diese Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor, die sich mit der Darstellung von Saladin in den christlichen Werken von Wilhelm von Tyrus und Albert von Stade beschäftigt. Es wird die Forschungsfrage formuliert und die Bedeutung der Analyse der Entstehungsgeschichte der Werke und der Arbeitsweise der Autoren hervorgehoben.
- Kapitel 2: Wilhelm von Tyrus - Ein christlicher Historiograph im Orient Dieses Kapitel beleuchtet die Person des Historiographen Wilhelm von Tyrus und sein Werk "Historia rerum in partibus transmarinis gestarum". Es geht auf seine Lebensgeschichte und seine Rolle als Erzbischof und Kanzler von Jerusalem ein. Der Fokus liegt auf seiner Arbeitsweise und den Besonderheiten seines Werkes.
- Kapitel 3: Darstellung Saladins in Historia rerum in partibus transmarinis gestarum Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Saladin im Werk von Wilhelm von Tyrus. Es wird untersucht, wie Saladin in der "Historia" dargestellt wird, bevor Jerusalem 1187 erobert wurde.
- Kapitel 4: Albert von Stade, ein biographischer Überblick Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Leben und Werk von Albert von Stade. Es beleuchtet seine Rolle als Chronist und seine Arbeitsweise.
- Kapitel 5: Darstellung von Saladin in Annales Stadensis Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Saladin in Albert von Stades "Annales Stadenses". Es wird untersucht, wie Saladin in diesem Werk in die christliche Heilsgeschichte eingeordnet wird und wie er als Feindbild der Christenheit erscheint.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Saladin, Wilhelm von Tyrus, Albert von Stade, Historia rerum in partibus transmarinis gestarum, Annales Stadensis, Kreuzzüge, Feindbild, Antichrist, Heilsgeschichte, christliche Welt, realpolitischer Herrscher, historische Forschung, Historiographie.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2015, Die ambivalente Darstellung Saladins in der "Historia" von Wilhelm von Tyrus und den "Annales Stadenses" von Albert von Stade, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351105