Obwohl der Theorie über den Warenfetisch von Karl Marx zunächst von den Anhängern des Marxismus und der Arbeiterbewegung keine große Bedeutung zugerechnet wurde, betrachtet man sie heute als eine der zentralen Theorien, die eine große Rolle für seine Kapitalismuskritik insgesamt spielt. Einer der ersten, die diese Wichtigkeit erkannten, war Georg Lukács, der 1923 den Warenfetisch als eine Entfremdung vom Menschsein interpretierte und den Fetischcharakter darin sah, dass der Mensch selbst zur Ware degradiert und damit verdinglicht wird.
Heute wird unter Kritik des Warenfetischs hauptsächlich Konsumkritik verstanden, was auf Herbert Marcuse zurückgeht, der 1969 die Wirkung beschrieb, welche Waren im Kaufhaus auf Menschen ausüben. Dies ist auch die Vorstellung, die einem als erste in den Kopf kommt, wenn man zuvor nichts über den Warenfetisch nach Marx oder anderen Theoretikern gelesen hat und zum ersten Mal etwas davon hört. Doch was genau meinte Marx mit dem Begriff Warenfetisch? Und welche Kritik wird dadurch ausgedrückt?
Diesen Fragen wird die vorliegende Arbeit nachgehen. Darüber hinaus wird die Kritik, die Marco Iorio in Bezug auf den Warenfetisch 2012 formulierte, erläutert und diskutiert. Zum Schluss werde ich alles mit einer Bewertung des Warenfetischs in Bezug auf die aktuelle Situation abschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen zum Verständnis der Fetischtheorie
- Warenfetisch nach Karl Marx
- Ist der Warenfetisch epistemologisch oder ontologisch zu verstehen?
- Bezug des Warenfetischs auf die aktuelle Situation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Warenfetischbegriff nach Karl Marx und untersucht dessen Relevanz für die Kritik am Kapitalismus. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des Warenfetischs, beleuchtet die epistemologischen und ontologischen Aspekte sowie die Bedeutung des Begriffs im Kontext der heutigen Gesellschaft.
- Analyse des Warenfetischbegriffs nach Marx
- Untersuchung der epistemologischen und ontologischen Dimensionen des Warenfetischs
- Bedeutung des Warenfetischs für die Kritik am Kapitalismus
- Relevanz des Begriffs für die heutige Gesellschaft
- Diskussion der Kritik am Warenfetisch
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert die Bedeutung des Warenfetischbegriffs für die Kapitalismuskritik und führt die zentralen Fragestellungen der Arbeit aus. Sie stellt den historischen Kontext der Fetischtheorie dar und beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs.
Grundlagen zum Verständnis der Fetischtheorie
Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Konzepte, die für das Verständnis des Warenfetischs notwendig sind. Es wird die Unterscheidung zwischen Gebrauchswert und Tauschwert sowie die Rolle der Arbeit im Produktionsprozess beleuchtet.
Warenfetisch nach Karl Marx
Das Kapitel analysiert den Warenfetischbegriff nach Karl Marx und untersucht die zentrale Rolle, die der Tauschwert in der kapitalistischen Produktionsweise spielt. Es wird die Verdinglichung der menschlichen Arbeit und die Entfremdung des Menschen von seinem Produkt beleuchtet.
Ist der Warenfetisch epistemologisch oder ontologisch zu verstehen?
Dieser Abschnitt diskutiert die philosophischen Grundlagen des Warenfetischs und untersucht die Frage, ob der Warenfetisch als ein epistemologisches oder ontologisches Phänomen zu verstehen ist. Es werden verschiedene Argumente und Perspektiven auf die Frage beleuchtet.
Bezug des Warenfetischs auf die aktuelle Situation
Das Kapitel untersucht die Relevanz des Warenfetischbegriffs für die heutige Gesellschaft. Es werden aktuelle Phänomene wie Konsumismus, Kommodifizierung und die zunehmende Entfremdung des Menschen von seiner Arbeit im Kontext des Warenfetischs analysiert.
Schlüsselwörter
Warenfetisch, Kapitalismuskritik, Gebrauchswert, Tauschwert, Arbeit, Verdinglichung, Entfremdung, Konsumkritik, Kommodifizierung, gesellschaftliche Arbeitsteilung, Marx, Lukács, Marcuse.
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- Mona Schlachtenrodt (Author), 2016, Der Warenfetischismus, seine Eigenschaften und sein Aktualitätsbezug. Der Fetischbegriff nach Karl Marx, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351284