Auf welche Weise sind transkulturelle Kompetenzen der Mitarbeiter im Krankenhaus nutzbar?


Bachelorarbeit, 2015

110 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Gender-Erklärung

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Kapitelaufteilung

1. Einleitung

2. Kultur
2.1 Historischer Überblick
2.2 Der Kulturbegriff
2.2.1 Der enge Kulturbegriff
2.2.2 Der erweiterte Kulturbegriff
2.2.3 Das Multi-, Inter- und Transkulturalitätskonzept
2.2.4 Ebenen und Schichten von Kultur
2.2.5 Abschließende Betrachtung zum Kulturbegriff
2.3 Transkulturelle Kompetenz
2.4 Pflegekonzepte und -theorien zur transkulturellen Pflege
2.4.1 Sunrise - Modell nach Leininger
2.4.2 Transkulturelles Pflegekonzept nach Andrews und Boyle
2.4.3 Konzept nach Arthur Kleinmann
2.4.4 Transkulturelles Kompetenzmodell nach Ewald Kiel
2.4.5 Interkulturelles Kommunikationsmodell nach Orque
2.5. Potentielle Spannungsfelder
2.5.1 Allgemeine Spannungsfelder
2.5.2 Kommunikationsbedingte Spannungsfelder
2.6 Rechtliche Grundlagen

3. Migration
3.1 Definition
3.2 Gründe und Formen der Migration
3.3 Migration und Gesundheit
3.3.1 Definition von Gesundheit
3.3.2 Gesundheit von Migrant_innen

4. Personalmanagement im kulturellen Kontext
4.1 Interkulturelles Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
4.1.1.Interkulturelles Marketing
4.1.2 Interkulturelle Öffentlichkeitsarbeit
4.2 Diversity Management
4.2.1 Allgemeines Diversity Management-Konzept
4.2.2 Interkulturelles Diversity Management
4.2.3 Diversity Management in Deutschland allgemein
4.2.4 Diversity Management im Krankenhaus

5. Das Krankenhaus
5.1 Personalstruktur in deutschen Krankenhäusern
5.2 Patient_innenzahlen in deutschen Krankenhäusern
5.3 Patient_innen als Kund_innen
5.3.1 Sprachliche Maßnahmen zur Kund_innenausrichtung
5.3.2 Sonstige Maßnahmen zur Kund_innenausrichtung
5.4 Die kulturelle Öffnung der Krankenhäuser
5.5 Die Finanzierung und Versorgung
5.5.1 Gesetzliche Kankenversicherungs- und private Krankenversicherungs- finanzierte Patient_innen
5.5.2 Selbstzahler_innen

6. Diskussion

7. Fazit und Ausblick

8. Literaturverzeichnis

Gender-Erklärung

Bei der vorliegenden Arbeit wurde sich bemüht, die geschlechtergerechte Sprache und Schrift- form (mittels “Gender Gap“) anzuwenden. Sollte es dennoch dazu kommen, dass eine feminine oder maskuline Sprachform verwendet wurde, wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Verwendung der männlichen oder weiblichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.

Abstract

Hintergrund: Kulturelle Vielfalt innerhalb der Gesellschaft spielt eine immer größer werdende Rolle in der heutigen Zeit, die durch Globalisierungsprozesse geprägt ist. Dies hat Einfluss, der sich in Krankenhäusern sowohl auf Mitarbeiter_innenebene, als auch auf Patient_innenebene zeigt. Migration spielt hierbei ebenfalls eine Rolle, da hierdurch eine kulturelle Vielfalt bedingt wird.

Zielsetzung: Ziel der Arbeit ist es, transkulturelle Kompetenzen der Mitarbeiter_innen in Kran- kenhäusern und das Management der kulturellen Diversität der Belegschaft darzustellen. Dar- über hinaus soll geklärt werden, ob dazu eine kulturelle Öffnung der Krankenhäuser nötig ist. Ergebnisse: Migration und Gesundheit stehen in einer komplexen Wechselwirkungsbeziehung. Das gezielte Management der kulturellen Diversität der Mitarbeiter_innen in Krankenhäusern ermöglicht es, sowohl der eigenen Belegschaft, als auch den Kund_innen gerecht zu werden. Es stehen eine Reihe von Modellen, Methoden und Instrumenten zur Verfügung, sowohl ein Diversity Management, als auch transkulturelle Kompetenzen im Krankenhaus zu implemen- tieren

Schlussfolgerung: Diversity Management und transkulturelle Kompetenzen der Mitarbeiter_in- nen sind als wichtiges Tool zu betrachten, das es zu nutzen gilt. In die Praxis der Krankenhäu- ser scheint dies bisher nur begrenzt Einzug erhalten zu haben. Darüber hinaus lässt sich fest- stellen, dass die kulturelle Öffnung der deutschen Krankenhäuser bisher nur bedingt stattge- funden hat

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die drei Ebenen der Einzigartigkeit in der menschlichen Programmierung nach Hofstede (Lenthe 2011, S. 25)

Abb. 2: Das Zwiebelmodell der verschiedenen Kulturschichten nach Hofstede (Lenthe 2011, S.27)

Abb. 3: Das Sunrise Modell von Leininger (Lenthe 2011, S.147)

Kapitelaufteilung

Erik Marquardt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Christopher Siefert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Da die vorliegende Bachelor-Arbeit eine Gruppenarbeit ist, wurden die Einleitung (Kapitel 1, Seite 8 bis einschließlich 10), der Diskussionsteil (Kapitel 6, Seite 89 bis einschließlich 97), sowie das Fazit und der Ausblick (Kapitel 7, Seite 98 bis einschließlich 100) von beiden Autoren gemeinsam verfasst.

1. Einleitung

Begriffe wie Globalisierung oder multikulturelle Gesellschaft sind nahezu allgegenwärtig in un- serem täglichen Sprachgebrauch. Ebenso scheinen diese Begriffe häufig Gegenstand in den Medien zu sein und werden hier oft genannt. Führt man sich gängige Statistiken und Auswer- tungen vor Augen, scheint dies nicht verwunderlich. Laut Ergebnissen des aktuellen Mikrozen- sus 2013 (dieser erschien im November 2014, zuletzt geändert im Februar 2015) gab es im Jahr 2013 80,611 Mio. Einwohner_innen in der Bundesrepublik Deutschland. Davon hatten 15,913 Mio. einen Migrationshintergrund im engeren Sinne (davon 9,086 Mio. Deutsche und 6,827 Mio. Ausländer_innen), was einen Wert von 19,74% gemessen an der Gesamtbevölke- rung ergibt. Wenn man die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinne betrachtet (16,538 Mio.) ergibt sich ein prozentualer Anteil der Menschen mit Migrationshinter- grund von rund 20,5% an der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Personen mit Migrationshin- tergrund betrug in Berlin, Bremen, Hamburg, Teilen von Niedersachsen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 24% und mehr. In den neuen Bundesländern lag der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund fast durchgängig unter 8% (mit Ausnahme von zwei Gebieten in Sachsen). Ansonsten lag eine relativ homogene Verteilung der Menschen mit Mig- rationshintergrund in Deutschland von 16%-20% vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus 2013 basieren auf Hochrechnungen, die sich aus dem Mikrozensus 2011 (letzte Volkszählung) erga- ben (vgl. Statistisches Bundesamt (A) 2014, S.2, S.17, S.38). Weltweit lebten 2009 laut Bun- deszentrale für politische Bildung mehr als 220 Mio. Menschen in einem Land, das nicht ihr ursprüngliches Heimatland ist (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2011). Dies zeigt, dass die heutige Gesellschaft durch Vielfalt geprägt ist, da rund ein Fünftel der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland einen Migrationshintergrund hat. Für Unternehmen ergibt sich damit nicht nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Vielfalt bezüglich ihrer Mitarbeiter_innen, sondern auch bezüglich ihrer Kund_innen. Dies stellt Unternehmen vor neue Herausforderun- gen: zum einen müssen sie der eigenen Belegschaft gerecht werden und zum anderen auch die veränderten Kundenbedürfnisse erfüllen, um langfristig erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Im Rahmen dieses Studiums haben wir als Autoren, uns mit den Fragen nach Kultur, trans- kultureller Pflege, Diversity Management und ähnlichen Themen vertiefend beschäftigt. Es zog sich quasi wie ein roter Faden durch unsere Studienzeit, weswegen wir mit dieser Arbeit ver- suchen dieses angesammeltes Wissen gebündelt in die Praxisumsetzung zu transferieren.

Diese Arbeit versucht somit bekanntes Wissen zu sammeln und einer Untersuchung auf Pra- xistauglichkeit zu unterwerfen. Des Weiteren möchte sie potentiell Interessierten aufzeigen, was es zu beachten gibt und auf welchen Ebenen transkulturelle Kompetenz gefragt ist.

Da sich diese Arbeit unter anderem mit der Nutzbarmachung kultureller Vielfalt innerhalb der Belegschaft deutscher Krankenhäuser beschäftigt, erscheint es sinnvoll, zunächst zu be- leuchten, was unter Kultur verstanden wird, um hier die Charakteristika der Grundbegrifflich- keiten zu klären. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden transkulturelle Kompetenzen, sowie deren Nutzbarmachung gezeigt und diskutiert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der The- matik der Migration und den sich daraus ergebenden Konsequenzen in Bezug auf die Gesund- heit der Menschen mit Migrationshintergrund. Im vierten Kapitel steht das kulturelle Personal- management im Vordergrund. Im letzten Kapitel des Theorieteils soll das Krankenhaus in dem Kontext dieser Arbeit näher betrachtet werden, ehe sich der Diskussionsteil, sowie das Fazit und der Ausblick anschließen. Dieser theoretische Bezugsrahmen wurde bewusst recht weit gefasst, um die Forschungsfrage abschließend klären zu können. Es sei an dieser Stelle er- wähnt, dass die vorliegende Thematik jedoch sehr umfangreich ist, sodass hier bewusst Schwerpunkte gesetzt wurden. Die Forschungsfrage dieser Arbeit, wie sich Krankenhäuser die transkulturellen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter_innen, beziehungsweise die kulturelle Vielfalt ihrer Belegschaft nutzbar machen können und ob damit einhergehend eine kulturelle Öffnung der Krankenhäuser nötig ist, soll im Diskussionsteil, sowie im Fazit beantwortet werden.

Da die Autoren wie gesagt auf bereits angesammeltes Wissen zurückgreifen konnten, ge- staltete sich die Literatur-Recherche relativ problemlos, da auf Vorkenntnisse des Fundus der Bibliothek der Alice Salomon Hochschule aufbauend, eine vertiefende Suche gestartet werden konnte. Es wurden zudem die Angebote des Jacob und Wilhelm Grimm Zentrums - Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und die Charitè-Bibliotheken (Standort Mitte sowie Virchow Klinikum) genutzt. Aus Gründen der Aktualität wurden zudem zahlreiche Internetquellen ver- wendet.

Diese Arbeit verteilt sich auf zwei Autoren, die sich die verschiedenen Kapitel aufteilten, es ist der Gliederung der Kapitelaufteilung (vgl. röm. 7) zu entnehmen, wer für welchen Bereich zuständig war.

Die Thematik selbst ist an Aktualität kaum zu überbieten. Die derzeitigen Debatten in der deutschen Gesellschaft über den Umgang mit den Flüchtlingen aus den Krisengebieten im Nahen Osten, der zu erwartende Fachkräftemangel in den nächsten Jahren, die Regelungen der Freizügigkeit im EU-Raum und die Veränderungen der ethnisch-kulturellen Zusammenset- zung der Bevölkerung Deutschlands sind allesamt für sich von großer Relevanz. Diese Arbeit erhebt selbstredend nicht den Anspruch darauf dafür eine Patentlösung zu bieten, aber sie zeigt auf, worauf die Führungskräfte in deutschen Krankenhäusern achten sollten, wenn sie den Ansprüchen zeitgemäßer Personalführung gerecht werden möchten. Auch eine Möglichkeit der optimalen Marktaufstellung wird dargestellt.

Eine erschöpfende Aufarbeitung der Thematik ist allerdings im Rahmen einer Bachelor-Ar- beit nicht möglich und an einigen Punkten mussten sich die Autoren relativ kurz halten, obwohl die jeweiligen Kapitel für sich genommen einer ausführlichen Erörterung Raum ließen. Doch um dem Anspruch gerecht zu werden einen generellen Blick auf die Gesamtthematik zu be- kommen, war es notwendig an einigen Stellen lediglich einen groben Überblick anzubieten.

Es wird die Ansicht vertreten, dass die vorliegende Thematik dieser Arbeit neben dem hohen Maß an Aktualität, auch für die Zukunft eine tragende Rolle spielen wird, weshalb sich für die Bearbeitung dieses Themenkomplexes entschieden wurde.

2. Kultur

Den Begriff „Kultur“ scheint man nur allzu selbstverständlich zu benutzen. Den Begriff eindeutig zu definieren scheint jedoch schwer beziehungsweise gar unmöglich. So finden sich in der Literatur zahlreiche verschiedene Sichten auf Kultur und deren Bedeutung. Betrachtet man den Begriff im historischen bzw. geschichtlichen Verlauf, so wird deutlich, dass der Begriff bzw. das Verständnis dieses Begriffes seit jeher einem stetigen zeitlichen Wandel unterlag und auch heute noch unterliegt. Verschiedenste historische Epochen entwickelten ihre eigenen Sicht- weisen auf den Begriff und was genau darunter zu verstehen sei (vgl. Lenthe 2011, S. 20).

Der Begriff Kultur leitet sich vom lateinischen Wort cultura ab, das seinen Ursprung im Verb colere (anbauen, pflegen, verehren) und dem Substantiv cultus (Bearbeitung, Verehrung, Pflege) hat (vgl. Bolten 2014, S. 87). Hinsichtlich der Bedeutung kann man im deutschen Sprachraum vier wesentliche Gruppen unterscheiden:

1. Lebenswelt (bewohnen, ansässig sein)
2. Hochkultur (schmücken, veredeln, pflegen)
3. Biologische Kulturen (Naturbezogenheit des Kulturbegriffs z.B. Ackerbau betreiben, be- bauen)
4. Kult(us) (verehren, anbeten, feiern)

Die beiden erstgenannten Gruppen leiten sich laut Bolten aus dem Wortstamm colere ab. Die beiden letztgenannten Gruppen seien Zusammensetzungen des Wortstammes kult. Dass je- doch nicht alle Worte (beispielsweise Bakterienkultur, Banause, Kulturgut, Kulturschock, Werte, Moral usw.) eindeutig in einem Sinnzusammenhang mit diesen Gruppen liegen, ist of- fensichtlich. Daher wird deutlich, wie breit gefächert das Spektrum dieser Gruppen und damit einhergehend die Bedeutung des Kulturbegriffs ist (vgl. Bolten 2007, S. 10-12; Bolten 2014, S. 87-88). Auch Lenthe beschreibt eine Komplexität der Bedeutung dieser Begrifflichkeit. Sie nennt ebenfalls vier wesentliche Gruppen, die mit dem Begriff in einem Zusammenhang ste- hen. Für sie sind diese Gruppen zum einen die Hochkultur, Natur und Kultur, Lebensstil und fremde Kulturen (vgl. Lenthe 2011, S. 19-20). Alberth hingegen betrachtet Kultur als sozialbe- dingtes Konstrukt, das quasi einen Gegenpol zur gegebenen Natur darstellt (vgl. Alberth 2013, S. 37-38). Bei dem Kulturverständnis von Alberth liegt der Fokus deutlich in der sozialen Kom- ponente, die dem Kulturbegriff seiner Meinung nach anhaftet. Seidl und Walter nehmen bei ihrer Betrachtung des Kulturbegriffs Bezug auf Raymond Williams, der sagte, dass das Wort “Kultur“ eines der komplexesten Konstrukte im menschlichen Sprachgebrauch sei (vgl. Seidl; Walter 2010 S. 16-17). Williams versuchte die Definition des Kulturbegriffs als gesamte Le- bensweise der Menschen zu interpretieren. Er verstand Kultur als eine Art Konstrukt, „[...] das die gesellschaftliche Praxis [...] in Beziehung setzt mit den in einer Gesellschaft verbreiteten Sitten und Bräuchen“ (Terkessidis 2011, S. 222). Alle Praktiken werden nach William nur ver- ständlich und begreifbar, wenn man stets den gesamten und oftmals komplexen Beziehungs- charakter einbezieht (vgl. ebd., S. 222-223). In Bezug auf die Komplexität erscheint das Ver- ständnis der Kulturbegrifflichkeit von Stagl an dieser Stelle passend zu sein. Er sagte „Kultur ist das Insgesamt der in der Auseinandersetzung mit der Welt erbrachten menschlichen Leis- tungen“ (Stagl 1993, S. 477, zit. in: Zecha 2002, S. 12). Diese Aussage erscheint auf den ersten Blick sehr kurz und bündig formuliert zu sein. Doch bereits auf dem zweiten Blick wird eine enorme Tragweite und Komplexität dieser Aussage deutlich. Es bleibt offen, was genau die Gesamtheit der menschlichen Leistungen beinhaltet, wodurch diese Aussage einen großen Rahmen an Gestaltungsspielraum bezüglich der Interpretation dessen erhält.

2.1 Historischer Überblick

Die zuvor genannten Beispiele dessen, was unter Kultur zu verstehen sei, dienten der Verdeut- lichung des Umfangs, der mit dem Kulturbegriff beziehungsweise der Definitionsversuche des- sen, die mit dem Begriff einhergehen. Um sich dem Begriff der Kultur anzunähern, beziehungs- weise nachzuvollziehen, was heute darunter verstanden wird, scheint es sinnvoll, kurz den historischen Kontext zu betrachten um ein möglichst breites Spektrum an Verständnis für die Komplexität des Begriffes zu erhalten. Des Weiteren dient es der Veranschaulichung, wie es zu diesem Verständnis kam, beziehungsweise was heute unter Kultur verstanden wird.

Schon in der Antike wurde der Kulturbegriff gebraucht. Hier unterschied man die Agrikultur (bearbeitete Natur) und die unbearbeitete Natur (z.B. nicht-kultivierte Böden). Bei dieser Ansicht umfasst Kultur alles was durch menschliche Tätigkeiten geschaffen, verändert und gestaltet wurde (vgl. Dornheim 2007, S. 32).

Platon hat Kultur als das Wahre, Schöne und Gute beschrieben. In der Höhlenparabel (sie- bentes Buch der Politeia) macht er einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Wahrheit. Er war der Ansicht, dass die überwiegende Masse der Menschen zeitlebens als Unwissende in einer Höhle leben. Die Menschen in der Höhle sind an diese gebunden und können diese nicht verlassen, doch selbst wenn sie es könnten, wäre es fraglich, ob sie es täten. In dieser Höhle werden Schattenbilder der (realen) Außenwelt an die Wände geworfen. Das einzige, was die Menschen von der realen Außenwelt wahrnehmen, sind die Schattenbilder und Geräusche der Außenwelt, sodass sich die Höhlenbewohner ihr eigenes Bild von der Außenwelt machen, ohne diese jedoch selbst direkt gesehen zu haben. Die Höhle und das Leben in der Höhle sind für dessen Bewohner die Realität, da sie nichts Anderes kennen. Die Philosophen beziehungs- weise Dichter, die göttlich inspiriert seien, hätten als einzige die Macht und auch die (höhere) Pflicht diese Höhle zu verlassen, um das Gute, Wahre und Schöne zu erleben, das sich tat- sächlich nur in der Außenwelt abspielt, da dies die eigentliche Realität ist. Der Philosoph bzw. Dichter hat nun die Aufgabe das Erlebte mit den „Nichtwissenden“ zu teilen und sie aufzuklä- ren, was außerhalb der Höhle zu sehen sei (vgl. Bolten 2007, S. 12). Man kann daraus ableiten, dass dieses Verständnis von Kultur, das Platons Höhlengleichnis abbildet, elitäre Elemente aufweist, da die Dichter als einzige Personengruppe das Wahre, Schöne und Gute erleben, sehen und verarbeiten können. Sie sind also in der Lage die Wahrheit zu erkennen, wohinge- gen die unwissenden Höhlenbewohner ihre Lebenswelt (die Höhle) als Wirklichkeit betrachten und somit die Wahrheit nicht kennen.

Der römische Philosoph Cicero hat den lateinischen Begriff aus dem Ackerbau auf die Philosophie übertragen und sprach als Erster über die Pflege der Seele (cultura animi). Er war der Meinung, dass ein Acker ohne Pflege nicht ertragreich sein könne und genauso benötige die menschliche Seele Pflege und Unterrichtung (vgl. Lenthe 2011, S. 20).

Im Mittelalter rückte die Bedeutung Gottes in den Fokus des Verständnisses von Kultur. Demnach hat der Mensch keinen Einfluss auf die Kultur, vielmehr verdankt er sie seinem Gott (vgl. Lenthe 2011, S. 21).

In der Zeit der Renaissance wurde - wie es für die Epoche typisch war - wieder Bezug auf antike Ideen und Vorstellungen genommen. Thomas Morus und Erasmus von Rotterdam beschrieben die Kultur des erfinderischen Geistes. Sie lösten sich von der Idee der Gottgegebenheit von Kultur und sagten explizit, dass der Mensch allein für sein Handeln, die Würde und seine Weisheit verantwortlich sei (vgl. Lenthe 2011, S. 21).

Herder sprach erstmals Ende des 18. Jahrhunderts. allen Menschen der Erde ein gewisses Maß an Kultur zu. Für ihn sind Menschen durch Sprache, Erziehung und Überlieferung prä- destiniert Kulturwesen zu sein. Jeder Mensch wachse in einer bestimmten Kultur auf und werde durch diese geprägt. Durch historische Prozesse und geographische Lagen unterscheiden sich die jeweiligen Kulturen voneinander. Sein Verständnis dessen, was Kultur bedeutet, prägte über lange Zeit die westliche Denkweise bezüglich der Definition des Kulturbegriffs (vgl. ebd. S. 22).

Taylor verstand Kultur als komplexes Konstrukt, das durch Glaube, Kunst, Wissen, Moral, Recht, Sitte und Bräuche entsteht. Ebenfalls umfasst es alle anderen Fähigkeiten und Gewohn- heiten, die ein Individuum als Mitglied einer Gesellschaft erworben und erlernt hat. Er nahm an, dass die jeweiligen Mitglieder einer Gesellschaft in einer bestimmten Kultur aufwachsen und durch die oben genannten Punkte auch sozialisiert werden. Von zentraler Bedeutung ist hierbei, dass diese verschiedenen Kulturen der jeweiligen Gesellschaft scharf nach Außen hin abgrenzbar seien (vgl. Domening 2001, S. 27). Ein Kernpunkt besteht hierbei ebenfalls darin, dass Kultur nichts Naturgegebenes darstellt, sondern lernend angeeignet wird (vgl. Lenthe 2011, S. 22). Taylors Verständnis von Kultur wird auch als komplexes Ganzes bezeichnet. Was hierbei deutlich wird, ist eine in sich Geschlossenheit, die mit Taylors Kulturverständnis einher- geht (vgl. Dornheim 2007, S. 31). Weiterhin führt Dornheim an, dass die Theorie von Taylor einen gewissen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit hatte. Es galten in Bezug auf Kulturen dem- nach nur Aussagen, die messbar sind, was allerdings sowohl den Sozial- als auch den Geis- teswissenschaften nicht gerecht werden kann (vgl. Dornheim 2007, S. 33).

2.2 Der Kulturbegriff

Wie bereits einleitend erwähnt gibt es zahlreiche Versuche, den Kulturbegriff näher zu bestimmen. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, dies zu konkretisieren und in diesem Kontext sowohl den engen als auch den erweiterten Kulturbegriff zu beleuchten.

2.2.1 Der enge Kulturbegriff

All diese bereits im kurzen historischen Überblick beschriebenen Sichtweisen von Kultur wirken sehr eng gefasst beziehungsweise haben sie einen beengenden Charakter. Sie wirken eng gefasst, da sie mit der jeweiligen Definition von Kultur lediglich eine bestimmte Richtung oder auch Position abbilden und andere Dinge außen vor lassen, da sie beispielsweise wie bei Tay- lor bestimmte Disziplinen (zum Beispiel Sozialwissenschaften) nicht in ihre Definitionsversuche einschließen. Besonders deutlich wird dies am Beispiel von Immanuel Kant. Kant war der Mei- nung, dass die Menschen unter Anderem durch Kunst und Wissenschaft kultiviert seien. Für Kant gehörte die Zivilisierung ebenfalls in diesen Kontext. Zivilisierung bedeutete für ihn vor allem die Gesamtheit der menschlichen Erziehungsbemühungen, um so etwas wie Sittenhaf- tigkeit, Anstand und Manieren zu erhalten und auch auszubilden. Doch all dies reiche noch nicht aus um Moral zu haben. Die Moral beziehungsweise die Idee der Moralität war für Kant eng verzahnt mit der Kultur. Beides ist als eine Art Interdependenz zu begreifen, da das eine das andere bedingt. Für ihn war die Idee der Moralität eine Bedingung für Kultur. Die Menschen seien durch bewusstes Erziehen dafür verantwortlich Moral und Kultur schon bei Kindern aus- zubilden. Für Kant war der kategorische Imperativ das grundlegende Prinzip der Ethik. Das heißt, dass die Menschen ihre Handlungen bewusst auf an sich gute Zwecke ausrichten sollen, wenn sie gemäß der aufgestellten Maxime handeln wollen, was schließlich in der Ausbildung von Moral endet (vgl. Kant 1800, S. 680-682; vgl. Kant 1803, S. 729-731, S. 740-741; vgl. Ludwig 2008, S. 31-32). Wenn man der Annahme folgt, dass sich Handlungen an an sich guten Zwecken orientieren oder orientieren sollen (kategorischer Imperativ), um Moral und damit Kul- tur zu haben, zeigt sich, dass der Kulturbegriff, so wie er von Kant verstanden und beschrieben wird, sehr beengend ist. Denn in diesem Sinne kann Kultur noch immer als das angesehen werden, wie es bereits Platon in der Antike beschrieb: das Gute, Wahre und Schöne (in diesem Fall das Gute). Eng gefasst deshalb, da es gemäß der bereits beschriebenen Höhlenparabel von Platon einige (wenige) privilegierte Menschen gibt, die in der Lage sind das Gute vom Schlechten zu unterscheiden (elitäres Denken). „Diejenigen, die in dieser Form handeln setzen sich nicht nur in die Position, sondern auch ins Recht, über andere zu richten, ihnen „Kultur“ zu- oder absprechen zu können“ (Bolten 2007, S. 12). Bei diesen Betrachtungsweisen wird deutlich, dass dieser enge Kulturbegriff geschichtlich vielfach Anlass respektive vermeintliche Legitimation zu zahlreichen Diffamierungen, Besetzungen, rassistischen Taten etc. gab.

2.2.2 Der erweiterte Kulturbegriff

Ende der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts fand eine Veränderung des gesell- schaftlichen und politischen Denkens statt. Es wurde versucht das Wort “Kultur“ auf mehrere verschiedene Gesellschaften anzuwenden. Der Kulturbegriff beinhaltete fortan nicht mehr aus- schließlich die menschliche Kulturfähigkeit, sondern auch und vor allem ein Verhalten. Zeit- gleich kam es allerdings auch zu einer regelrechten Explosion der Anzahl verschiedener Be- griffsbestimmungen von Kultur (vgl. Bolten 2007, S. 13; vgl. Dornheim 2007, S. 33; vgl. Lenthe 2007, S. 22-23). Nach damaliger Sicht sollte Kultur kein Privileg mehr für bestimmte Gruppen sein, sondern für Alle gelten. Es wurde versucht den Kulturbegriff auch auf Fragen der dama- ligen Gegenwart anzuwenden (beispielsweise auf Bildung, Religion, Ethik, Recht, Technik, Schulreformen, Umweltprobleme etc.), das heißt, dass der erweiterte Kulturbegriff ebenso Phä- nomene und Charakteristika, die in einem sozialen Bezugsrahmen stehen, mit abbilden sollte (vgl. Bolten 2014, S. 92). Diese Auffassung eines erweiterten Begriffes von Kultur ist stark an die Lebenswelt der Individuen orientiert (vgl. Bolten 2007; S. 13). Der erweiterte Kulturbegriff beschreibt also Kulturen als Lebenswelten und orientiert sich an diesen Lebenswelten, die von Menschen durch ihr Handeln (gemeint sind hierbei ausdrücklich die gesamten menschlichen Hervorbringungen) erschaffen und konstruiert wurden. Diese Lebenswelten existieren ohne Bewertungsmaßstäbe (vgl. Angehrn 2014, S. 17-18; vgl. Bolten 2007, S. 12, S. 24-25). Ein auf der Hand liegender Unterschied zum engen Kulturverständnis besteht in der Tatsache, dass dieser Kulturbegriff keine statische und feststehende Größe darstellt. Vielmehr wird durch diese Erweiterung eine historisch- dynamische Veränderungsprozesscharakteristik deutlich, durch die Kulturen veränderbar sein können beziehungsweise veränderbar sind (vgl. Bolten 2007, S. 13; vgl. Jones 2008, S. 20, S. 25). Diese Erkenntnis ist essentiell wichtig in der heutigen Zeit, da sich unsere Gesellschaft unter anderem durch die Globalisierung ständig verändert und entwickelt. Dies scheint von elementarer Bedeutung zu sein, denn „[...] das Wissen um den dauernden Wandlungsprozess von Kultur stellt eine Voraussetzung für ihr Verständnis dar“ (Lenthe 2011, S.45). In diesem Zusammenhang spricht man bei dem derzeit vorherrschenden Verständnis von Kultur von einem Hybridcharakter den der Kulturbegriff aufweist, da sich das Verständnis dieses Begriffs situations- und kontextgebunden verändern und zur Bildung eines neuen Verständnis des Kulturbegriffs führen kann. Generell wird Kultur in Zusammenhang mit dem erweiterten Kulturbegriff kontextbezogen verstanden (vgl. Bolten 2014, S. 89-90; vgl. Do- mening 2001, S. 30). In Abgrenzung dazu spricht man bei dem engen Kulturbegriff auch vom sogenannten essentialistischen Kulturbegriff (vgl. Domening 2001, S. 27-28). Außerdem wird durch den erweiterten Kulturbegriff eine gewisse Integration gefördert, da es zu einer Abkehr der elitären Denkweisen, bei denen nur privilegierte Personen einen Anspruch auf Kultur hat- ten, kam (vgl. Bolten 2007, S. 13). Bolten beschreibt darüber hinaus eine geschlossene Vari- ante des erweiterten Kulturbegriffs. Die geschlossene Variante wird von unterschiedlichen In- teressensvertretern präferiert, da sie hier einen Fokus entsprechend ihrer unterschiedlichen Sichtweisen legen können. Bolten unterscheidet hier zwischen geographischer, politischer, sprachlicher und geistesgeschichtlicher Sichtweise. Das Vorhandensein dieser geschlossenen Variante wird mit einer vermeintlichen Orientierungsfunktion begründet. Dies erscheint nach- vollziehbar, dennoch stellt sich hierbei die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Denn die Differenzie- rung in verschiedenen Sichtweisen und eine damit einhergehende Fokussierung steht der ei- gentlichen Idee und Konzepterstellung des erweiterten Kulturbegriffs entgegen, der ja mög- lichst umfassend und ohne Ausgrenzung verstanden werden sollte (vgl. Bolten 2007, S. 15- 17).

Jedoch scheint es auch beim erweiterten Kulturbegriff zu potentiellen Spannungs- und Prob- lemfeldern kommen zu können. Vor allem dann, wenn versucht wird, Lebenswelten territorial zu bestimmen. Dies hat als Konsequenz, dass Kulturen nicht nur regional eingegrenzt werden, sondern auch voneinander abgegrenzt werden, womit die oben genannten Integrationsbemü- hungen zunichtegemacht werden, da nun an anderer Stelle eine Ausgrenzung stattfindet. Au- ßerdem lässt sich hierzu feststellen, dass eine Eingrenzung schwer durchführbar erscheint, da es in der Geschichte der Menschheit schon immer Migrationsbewegungen gab und sich kaum Lebenswelten als Kulturen finden lassen, die frei von Außeneinwirkungen und Beeinflussungen sind. Solche Abgrenzungen findet man unter anderem in den Kulturvorstellungen von Herder und Taylor. Herder beschrieb Kulturen als Kugeln (oder auch Inseln), die mit der räumlichen und sprachlichen Ausdehnung eines Volkes kongruent sein sollen. Wichtig hierbei ist die An- sicht von Herder, nach der sich die Kugeln jeweils voneinander abstoßen, wenn sie aufeinan- dertreffen. Herder hatte die Vorstellung, dass Kulturen als Gesamtformen zu verstehen seien, in denen das jeweilige Volk als homogene Gruppe, separiert von anderen Gruppen und Kultu- ren, lebt. Im Zentrum der jeweiligen Kugeln steht die Glückseligkeit, die das Zentralelement einer jeden Nation darstellt. Der Mittelpunkt der Nationen wird mit dem Schwerpunkt einer Ku- gel verglichen, der sich ebenfalls im Zentrum befindet und so eine gewisse Balance herstellt (vgl. Bolten 2007, S. 17-18; vgl. Welsch 2012, S. 146-147). Taylor prägte das Bild nebeneinan- derstehender geschlossener Container. In Anlehnung daran sprach Beck von den sogenann- ten „Container-Nationen“. Er meinte damit, dass Kulturen oder auch Nationen geschlossene Systeme darstellen. Mitte der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde mit kriti- scher Absicht das Container-Paradigma von Drechsel, Gölz und Schmidt eingeführt. Das Ku- gel- beziehungsweise Inselkonzept oder auch der Container-Entwurf sind stellvertretend für die Auffassung des Verständnisses des Kulturbegriffs im 18. Und 19. Jahrhundert (vgl. Dornheim 2007, S. 30-31). Es lässt sich hierbei jedoch anmerken, dass es eine Kultur als geschlossenen Gegenstand nicht geben kann, denn schon allein die Tatsache der Globalisierung und damit in Zusammenhang stehende Phänomene stehen der Container-Theorie entgegen. Auch der klas- sische nationalstaatlich orientierte Kulturbegriff galt im Zuge des Container-Paradigmas als nicht mehr haltbar da sich der klassische Nationalstaat in der heutigen Zeit ebenfalls stark verändert hat- genannt sei hier erneut die Migration/ Globalisierung (vgl. Bolten 2007, S. 13- 15).

Welche Problematik in dem nationalstaatlich orientierten Kulturbegriff steckt, zeigen unter anderem politische Debatten bezüglich einer Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Sei- tens der Bundesregierung wird ein Verbot von Cannabis und eine gleichzeitige Legalität von Alkohol damit begründet, dass Cannabis nicht zur deutschen Kultur gehöre, Alkohol jedoch schon. Ob jedoch noch von einer klassischen rein deutschen Kultur die Rede sein kann, sei an dieser Stelle dahingestellt, da die heutige deutsche Gesellschaft zu einem Fünftel aus Men- schen mit Migrationshintergrund besteht (siehe Einleitung). Hier lassen sich auch Züge eines eigentlich längst überholten Kulturverständnisses erkennen, denn die Benennung einer deut- schen Kultur, genauer gesagt eher die Person oder auch die Partei, die meint, eine klassisch deutsche Kultur benennen zu dürfen und damit sagen zu können, was zur deutschen Kultur gehöre und was nicht, zeigt wiederum elitäre Züge. Ein weiteres Indiz für die nicht mehr Halt- barkeit der Container-Theorie stellt der in unserem Sprachgebrauch genutzten Begriff der Transkulturalität dar.

2.2.3 Das Multi-, Inter- und Transkulturalitätskonzept

Um den Begriff der Transkulturalität zu bestimmen, werden an dieser Stelle zunächst Multiund Interkulturalität näher beschrieben, um so eine Deutlichkeit dessen, was unter Transkulturalität verstanden wird, zu erreichen.

Multikulturalität leitet sich aus dem lateinischen Wort multus ab, was sich mit viel oder zahl- reich übersetzen ließe (vgl. Bolten 2007, S. 22; vgl. Voigt 2013, S. 124). Die Grundideen zur Multikulturalität entstanden in Deutschland in den siebziger und achtziger Jahren des zwan- zigsten Jahrhunderts im Zuge der veränderten Gesellschaftszusammensetzung, die maßgeb- lich mit einer Zunahme an Gastarbeitern und dem folgenden Familiennachzug zu erklären ist. Es kam gesellschaftlich und politisch die Frage auf, wie die Gastarbeiter_innen und ihre Fami- lien in die vorhandene Gesellschaft zu integrieren seien, sodass eine gesellschaftliche Teilhabe gegeben sein sollte (vgl. Cil 2011, S. 194-195). Unter Multikulturalität versteht man das Vor- handensein verschiedener Kulturen innerhalb einer Gesellschaft. Diese verschiedenen Kultu- ren koexistieren jedoch lediglich und haben keinen direkten, respektive gleichwertigen Einfluss aufeinander. Es wird jedoch deutlich, dass die Grundidee der Multikulturalität von einer friedli- chen Koexistenz ausging. Voigt nimmt hier Bezug auf Bolten, der die Multikulturalität in ver- schiedene Stadien beziehungsweise Phasen unterteilte. In der ersten Phase kommt es zu einer Anpassung der Minderheitskultur an die vorherrschende und bestimmende Mehrheitskultur. Das Ergebnis dieser Phase mündet in einer Eliminierung von Differenzen im kulturellen Sinne. Im zweiten Stadium werden den verschiedenen Kulturen ihre Identitäten und Charakteristika zugestanden, sodass es hier zu der genannten Koexistenz kommt, jedoch sei kaum eine Inter- aktion feststellbar (vgl. Voigt 2013, S. 124-125). Die von Voigt beschriebenen Stadien sind nicht als zeitliche Aufeinanderfolge zu verstehen, sondern wird damit eher zum Ausdruck ge- bracht, dass entweder das eine Stadium auftreten kann oder das andere. In jedem Fall wird eine Unterscheidung oder auch Trennung von Kulturen vorgenommen. Es wird eine Partizipa- tion und Integration mehrerer Kulturen suggeriert, bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch ein bloßes paralleles Existieren dieser Kulturen. Ebenso lässt sich ein gewisses Machtgefüge feststellen, in der die Mehrheitsgruppe dominant erscheint (vgl. Cil 2011, S. 195-196). Darüber hinaus lässt sich hier eine deutliche Homogenität erkennen, denn einerseits wird sowohl die vorherrschende Mehrheitskultur als homogenes Ganzes und andererseits auch die Minder- heitskultur(en) als homogenes Ganzes, nach Außen klar abgrenzbar dargestellt (vgl. Dornheim 2007, S. 40; vgl. Domening 2007, S. 172), was jedoch der Idee des erweiterten Kulturbegriffs entgegensteht und eher an überholte Sichtweisen des Verständnisses von Kultur erinnert.

Seit Anfang der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts kamen in Deutschland Begriffe wie „interkulturelle Kommunikation“, „Öffnung“ etc. und im Zuge dessen auch der Begriff der Interkulturalität auf (vgl. Terkessidis 2011, S.223 ff). Der Begriff der Interkulturalität fasst die Grundideen der Multikulturalität ein Stück weiter. Auch bei diesem Konzept geht man zunächst von einem Vorhandensein verschiedener Kulturen in einer Gesellschaft aus. Mit dem Unter- schied, dass sich die Kulturen hier gegenseitig beeinflussen, und es zu unmittelbaren Folgen durch das Aufeinandertreffen zwischen diesen Kulturen kommt, wie das Präfix „Inter“ (zwi- schen) bereits vermuten lässt. Bei dem Konzept der Interkulturalität wird von einer gewissen Heterogenität und Diversität ausgegangen. An sich ist die Bedeutung der Interkulturalität vom Wortstamm ausgehend positiv besetzt, da hier von einem Austausch zwischen den Kulturen ausgegangen wird. Dennoch wird der Anschein erweckt, dass das Aufeinandertreffen verschie- dener Kulturen oft als negativ erachtet wird, weil sich oftmals auf mögliche Reibungspunkte zwischen den Kulturen fokussiert wird. Hier wird der Eindruck erweckt, dass zwar etwas Neues entsteht, wenn es zu dem Aufeinandertreffen der Kulturen kommt, die einzelnen Kulturen je- doch im Kern so bleiben wie sie bereits vorher waren (vgl. Domening 2007, S. 172; vgl. Focali 2012, S. 49-50; vgl. Voigt 2013, S. 125-126). Es lässt sich hier also erkennen, dass das Kon- zept der Interkulturalität durchaus positiv zu sehen ist, jedoch im mehrheitlichen Diskurs die vermeintlichen Negativaspekte (die eben genannte Fokussierung auf die Reibungspunkte) in den Fokus gerückt werden, sodass dieses Konzept nicht als das angesehen wird, wie es ei- gentlich gemeint ist.

Der Begriff der Transkulturalität beziehungsweise Transkultur geht auf Fernando Ortiz zu- rück. Ortiz entwickelte das Transkulturelle Konzept im Migrationskontext. Er ging davon aus, dass ein Migrationsprozess Dinge wie kulturelle Selbstaufgabe und Entwurzelung nach sich zieht. Ortiz war der Meinung, dass es durch Aufeinandertreffen zwischen Kulturen zu einer massiven gegenseitigen Beeinflussung käme, bei der gegenseitige kulturelle Elemente ausge- tauscht und zwangsläufig in der Interaktion miteinander verschmelzen, woraus wiederum eine neue Kultur/Kulturausprägung entsteht (vgl. Voigt 2013, S. 127). Das Präfix „trans“ (hindurch) mach deutlich, dass dieses Konzept ein Stück weitergehen soll, als es die Interkulturalität ver- mag und scheint daher in der Realität ein recht praktikables und nachvollziehbares Konstrukt zu sein (vgl. Domening 2001, S. 35). Jedoch ist auch die Transkulturalität nicht frei von Kritik. Es lässt sich hierbei bemerken, dass dieses Konzept auf den ersten Blick etwas widersprüch- lich wirkt, da bei diesem Konzept noch immer von verschiedenen Einzelkulturen ausgegangen wird. Welsch argumentiert diesbezüglich, dass das Konzept lediglich als eine Art Übergang zu verstehen sei. Es symbolisiere nach Welsch den Übergang von Einzelkulturen hin zu neuen (Trans-) Kulturen, die im Zuge des Aufeinandertreffens und des resultierenden Austauschs entstünden (vgl. Domening 2001, S. 35-36; vgl. Domening 2007, S. 173; vgl. Voigt 2013, S. 128). Folgt man der Argumentationslinie von Welsch kann man also feststellen, dass eigentlich nur eine Art „Globalkultur“ existiert, die jeweils verschiedene Ausprägungen und Merkmale be- sitzt. Auch dies wirkt wiederum etwas widersprüchlich, da einerseits das allmähliche Ver- schwinden von Einzelkulturen beschrieben wird, andererseits aber die Einzelkulturen als Vo- raussetzung für dieses Konzept herbeigezogen werden. Dies wiederum versucht Welsch mit dem Übergangscharakter dieses Modells zu entkräften (vgl. Voigt 2013, S. 128). Welsch plä- diert ebenso für eine Entkoppelung von Kultur und Nationalität. Er ist der Meinung, dass in der heutigen Zeit und dem derzeitigen Stand des Wissens ein Festhalten an der Idee, kulturelle Identität mit Nationalität/Heimat unweigerlich zu verbinden, längst überholt sei (vgl. Welsch 2012, S. 148-148). Gleichwohl wird in dieser Arbeit das Transkulturalitätsmodell präferiert, da der Heterogenitäts- und Hybridcharakter, den Kulturen aufweisen hier am ehesten und sinn- vollsten abgeleitet und abgebildet werden kann. Auch scheint dem Konzept in der gängigen Literatur keine Negativität wie bei der Interkulturalität anzuhaften. Ebenso zeigt die Transkul- turalität, dass Kulturen keine starren, homogenen, voneinander abgrenzbare Einheiten sind, sondern insbesondere im Zuge der Globalisierung zunehmend vernetzt und vermischt werden. Bei der Transkulturalität rückt das Verbindende und Gemeinsame ins Zentrum der Betrachtun- gen. Transkulturalität verlangt nicht nur Unterschiede zu betrachten, sondern auch und vor allem Gemeinsamkeiten zu finden. Dies geschieht durch gegenseitiges aufeinander Zugehen und Verstehen. Dadurch sollen Ab- und Ausgrenzungen verhindert werden, denn Transkultur- alität entsteht zwischen den Menschen - die Grenzen von Kulturen verschwimmen und ver- schmelzen, neue netzwerkartige Strukturen werden gewoben (vgl. Domening 2007, S. 173- 174). In der Literatur lassen sich oftmals Werke über die Interkulturalität finden. Bei genauer Betrachtung fällt jedoch auf, dass sich diese Inhalte eher zu dem Bereich der Transkulturalität zuordnen lassen, es hat also den Anschein, dass hier diese beiden Konstrukte in der Literatur oftmals synonym gebraucht werden.

Sowohl bei dem multikulturellen als auch bei dem interkulturellen Ansatz ließe sich an dieser Stelle kritisch anmerken, dass die beiden Begriffe nur als eine Art Erweiterung des Insel-Kon- zeptes/Container-Paradigmas angesehen werden können. Bei der Multikulturalität liegt es auf der Hand, dass hier noch immer von klar abgrenzbaren Kulturen die Rede ist, zumal diese Kulturen per Definition auch keinen Einfluss aufeinander haben. Somit ist das Bild der ver- schlossenen und nebeneinanderstehenden Container beziehungsweise einzelner Inseln noch immer gegeben. Der interkulturelle Ansatz besagt zwar, dass es zu einer Art Beeinflussung käme, diese jedoch nicht die einzelnen Kulturen als Ganzes beeinflusse. Hier könnte man sich in Bezug auf das Container Paradigma zwei (oder mehr) geöffnete Container vorstellen, die trotz der Möglichkeit des Befüllens dennoch so bleiben, wie sie waren beziehungsweise sind.

2.2.4 Ebenen und Schichten von Kultur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Die drei Ebenen der Einzigartigkeit in der menschlichen Programmierung nach Hofstede. (Quelle: Lenthe 2011, S. 25)

Da Kulturen, wie bereits genannt, eine Heterogenitätscharakteristik aufweisen, sind sie als komplexes Konstrukt zu verstehen, bei dem es unterschiedliche Schichten und Ebenen gibt, die sich jeweils bedingen und somit interdependent sind. Der niederländische Sozialpsycho- loge Geert Hofstede verglich dieses Phänomen mit einem Computer und sprach in diesem Zuge von einer kollektiven Programmierung (vgl. Lenthe 2011, S. 24, S. 33). Im Rahmen dieser Metaphorik verglich er Kulturen mit der mentalen Software eines Computers (ebd., S. 24). Ne- ben der Kultur machte für ihn die menschliche Natur die Persönlichkeit eines Menschen aus. Hofstede machte dies mit einer pyramidalen Darstellung deutlich, an deren Spitze als oberste Schicht die Persönlichkeit eines Menschen steht. Die Persönlichkeit unterscheidet sich indivi- duell von Mensch zu Mensch und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sowohl Erlerntes als auch Erlebtes in sich vereint. Mit dem erlernten Element meint Hofstede die Kultur, die als kollektive Programmierung zu verstehen sei. Er spricht von kollektiver Programmierung, da er die Ansicht vertritt, dass Mitglieder der selben Gruppe zum Teil die selben gruppenspezifischen Dinge (wie zum Beispiel Prägungen, Wertvorstellungen usw.) teilen, durch die sie sich von anderen Gruppen unterscheiden (vgl. ebd., S. 24-26). Die Persönlichkeit unterscheidet Men- schen voneinander und ist einzigartig. Die mittlere Ebene stellt in diesem Modell die Kultur dar, die als gruppenspezifisches und erlerntes Phänomen gekennzeichnet ist. Hier treffen die Merk- male aufeinander, die eine bestimmte Gruppe ausmachen. Auch werden Dinge, die die menschliche Natur ausmachen, gruppenspezifisch unterschiedlich gewichtet und bewertet. Die Kultur dient als Matrize, an der sich Handlungen anlehnen und ableiten lassen. Sie ist somit ein Bezugsrahmen und gruppenspezifisches Orientierungssystem (vgl. ebd., S. 25). An unters- ter Stelle befindet sich in diesem Modell die menschliche Natur, die somit die erste Ebene darstellt. Hiermit beschreibt Hofstede Dinge die ererbt sind. Dazu gehören Gefühle wie Trauer, Wut, endogene Zyklen etc. Diese Dinge sind allen Menschen gleich und man hat nur wenig Einfluss auf sie. Er vergleicht die menschliche Natur in Bezug auf die Computermetapher als eine Art vererbtes Betriebssystem. Hofstede betont, dass Menschen meist mehreren Gruppen zugehörig sind, weshalb sich in der Persönlichkeit eines Menschen mehrere Kulturebenen wie- derfinden (vgl. ebd.).

Neben den Ebenen von Kultur stellte Hofstede auch Schichten von Kulturen auf. Diese Schichten bildete er ebenfalls modellhaft ab. Bei dem sogenannten Zwiebelmodell, das kreisförmig angeordnet ist finden sich vier Schichten. Die drei äußeren Schichten werden über Praktiken gebündelt und sind so für andere Menschen direkt wahrnehmbar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Das Zwiebelmodell der verschiedenen Kulturschichten nach Hofstede (Quelle: Lenthe 2011, S. 27)

Unter Symbolen werden alle spezifischen Zeichen einer Kultur verstanden (Wörter, Gesten, etc.). Mit den Helden können sich die Mitglieder einer Gruppe identifizieren. Sie haben einen hohen Status und einen gewissen Vorbildcharakter. Unter Ritualen versteht Hofstede alle spe- zifischen Verhaltensweisen, die im Zuge der kollektiven Programmierung einer Gruppe erlernt und weitergegeben werden (beispielsweise Zeremonien). Die innere Schicht ist eine von außen nicht wahrnehmbare Schicht, die Hofstede als Wert bezeichnete. Werte werden in der Kindheit erlernt. Der Grundwerte sei man sich nicht immer bewusst, entsprechend schwer fällt in diesem Zug eine Werteverschiebung beziehungsweise Änderung der persönlichen Werte, hierzu zäh- len unter anderem Dinge wie Vorstellungen darüber was gut oder schlecht ist, was legal und was verboten ist etc. (vgl. Emrich 2007, S. 48-55; vgl. Lenthe 2011, S. 27-29).

Die Kulturebenen und Kulturschichten finden in der Literatur ein breites Anwendungsfeld und werden vielfach dargestellt. Trotz inhaltlich nachvollziehbarer Argumentationen und Darstellungen haftet den von Hofstede beschriebenen Eigenschaften eine gewisse Homogenität an, obwohl Diversität und Heterogenität betont werden.

2.2.5 Abschließende Betrachtung zum Kulturbegriff

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Kultur ein erlerntes und nicht angeborenes Phä- nomen ist, dass auch gleichzeitig Teil eines dynamischen Gruppenprozesses ist - dynamisch daher, weil sich Kultur den stetigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen anpasst. Als gesellschaftliches Spiegelbild ist Kultur „identitätsstiftend“ (Hengelbrock 2012, S. 101). Alle kul- turellen Wertvorstellungen und Normen werden von Individuen von klein auf erlernt und verin- nerlicht. Es existieren Werte in einer Gesellschaft, die allgemein anerkannt sind; diese sichern somit die Basis für ein Zusammenleben von Menschen. Kultur wird in Auseinandersetzung und Kontakt mit anderen Menschen gelebt. Kulturen der verschiedenen Gesellschaften unterschei- den sich zum Teil hinsichtlich der religiösen Gewohnheiten, Sitten, Bräuche etc., jedoch schei- nen in Anlehnung an die Transkulturalität die Grenzen und Unterschiede zu verschwimmen, sodass neue Konstrukte entstehen. Unsere eigenen Begriffe von Kultur bestimmen unsere Denkweise. Dazu gehören auch Vorstellungen vom „Eigenen“ und vom „Fremden“. Hierzu stellt Fornet-Betancourt fest, dass zwingend eine Vielfalt gegeben sein muss, damit das kulturell Fremde identifiziert werden kann. Gleichzeitig ist eine Diversität oder Andersartigkeit nötig, um Dinge wie Toleranz und Respekt gegenüber Anderen zu entwickeln (vgl. Fornet-Betancourt 2007, S. 88-89). Es liegt jedoch auf der Hand, wenn man die vorangegangene Unterkapitel betrachtet, dass es das Fremde an sich nicht gibt, sondern immer nur Fremdes in Bezug auf das, was man als Eigenes wahrnimmt; das Fremde ist also etwas selbst Konstruiertes. Wie bereits erwähnt gibt es zahlreiche Versuche den Kulturbegriff zu definieren, allein Kluckhohn und Kroeber veröffentlichten 164 verschiedene entsprechende Definitionen (vgl. Lenthe 2007, S. 21-22). Diese Tatsache macht deutlich, dass es nicht den einen feststehenden Kulturbegriff geben kann, sondern dass die Definition immer vom jeweiligen Standpunkt der Betrachtung abhängt. Laut Bolten kann es eine feststehende und objektive Definition nicht geben, da sie immer ein Spiegelbild des Zusammenhangs, in dem sie entsteht, ist und somit ein kontextge- bundenes Konstrukt darstellt (Bolten 2014, S. 86). Bei all der medialen Präsenz bezüglich die- ser Thematik stellt sich zwangsläufig die Frage, ob wir heutzutage wirklich (inter-, trans-) kul- tureller leben und ob sich innerhalb der Gesellschaft eine Sensibilität und differenzierte Denk- weise diesbezüglich eingestellt hat. Aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussionen las- sen den Schluss zu, dass dies nicht der Fall zu sein scheint. Man hört und liest in diesem Kontext Aussagen über „unechte Flüchtlinge“, „Wirtschaftsflüchtlinge“, diffuse Ängste bezüg- lich einer drohenden „Islamisierung Deutschlands“ etc. Es lässt sich also eine gewisse Stere- otypisierung bis hin zur Demagogie diesbezüglich erkennen, was eine Relevanz dieser The- matik unterstreicht.

2.3 Transkulturelle Kompetenz

In Hinblick auf die Beantwortung der Forschungsfrage dieser Arbeit, erscheint es nötig, die transkulturellen Kompetenzen ebenfalls zu beleuchten, denn dadurch, dass hier Kernelemente beschrieben werden, lassen sich etwaige Inkompetenzen und Fehler erkennen und ableiten, um daraus gegebenenfalls nötige Konsequenzen für eine Qualitätsverbesserung zu ziehen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Pflegebereich, was dem Umstand des Studienfachs geschuldet ist, dennoch lassen sich diesbezügliche Erkenntnisse freilich auch auf andere Berufsgruppen übertragen. Wie bereits erwähnt wird das transkulturelle Konzept in dieser Arbeit bevorzugt, weshalb sich diese Ausarbeitung auf transkulturelle und nicht auf interkulturelle Kompetenzen konzentriert, auch wenn sich hier zum Teil starke inhaltliche Überschneidungen finden lassen. Hier wird sich auf das Modell der transkulturellen Kompetenz nach Dagmar Domening kon- zentriert, da es im deutschen Sprachraum entwickelt wurde, relativ verbreitet ist und nachvoll- ziehbar für die berufliche Praxis erscheint.

Gerade im Bereich des Gesundheitswesens bestehen viele Unsicherheiten im Migrations- kontext (zum Beispiel in der Begegnung und Umgang mit der Diversität im soziokulturellen Bereich etc.). Diese Unsicherheiten führen in der Praxis oft zu einem Infrage stellen eigener professioneller Kompetenzen, sodass der Wunsch nach einem klaren handhabbaren Modell für die Praxis wächst, um das Ungewohnte beziehungsweise vermeintlich Fremde ordnen zu können. Solche Modelle bergen jedoch die Gefahr eine Stereotypisierung (von Migrant_innen im Gesundheitswesen) zu fördern (vgl. Domening 2007, S. 173- 174). Hinter all diesen Kultur- modellen steckt also offenkundig der Wunsch nach Orientierung und Strukturierung. Jedoch werden Ein- und Ausgrenzung dadurch gefördert und hervorgerufen, denn schon das Denken in Kategorien wie Andersartigkeit, abweichend, fremd etc. schafft eine gewisse Distanz und der Schritt zur Ausgrenzung ist nicht mehr fern. Bei der transkulturellen Kompetenz werden weniger die Kulturen ins Zentrum gerückt sondern die Interaktion von Pflegekräften und Mig- rant_innen steht hierbei im Fokus, wodurch ein neuer Raum entsteht, der gemeinsam konstru- iert wurde (vgl. Domening 2001, S, 36-37; vgl. Domening 2007, S. 174).

„Transkulturell kompetente Fachpersonen reflektieren eigene lebenswichtige Prägungen und Vorurteile, haben die Fähigkeit die Perspektive anderer zu erfassen und zu deuten und vermeiden Kulturalisierungen und Stereotypisierungen von bestimmten Zielgruppen“ (Domening 2007, S. 174).

Domening empfindet transkulturelle Kompetenz nicht nur im Migrationskontext als wichtig. Viel- mehr beschreibt sie mit ihrem Konzept eine Erweiterung der eigenen Sozialkompetenzen, das bei der Begegnung jedweder Diversität und Heterogenität von Nutzen ist (vgl. Domening 2001, S. 36)

Aus dieser Aussage von Domening lassen sich drei wesentliche Elemente beziehungsweise Säulen, die transkulturelle Kompetenz ausmachen ableiten.

1. Selbsreflexivität
2. Erfahrungen und Hintergrundwissen
3. (Narrative) Empathie

Selbstreflexivität

Für jeden Menschen ist die eigene Lebenswelt selbstverständlich und real. Man wurde in sie hinein geboren und nimmt sie als gegeben an, ohne sich dieser eigenen Lebenswelt direkt bewusst zu sein und diese zu hinterfragen, da hierfür oftmals keine Notwendigkeit besteht. Durch diese Selbstverständlichkeit bilden sich Menschen Urteile und leiten Handlungen ent- sprechend ab. Im Gesundheitsbereich ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend der Bevölke- rungsstruktur (siehe Mikrozenzusergebnisse in der Einleitung) hoch auf Menschen zu treffen die einen anderen kulturellen Hintergrund haben als man selbst. Im Migrationskontext hat man es nun entsprechend mit Migrant_innen zu tun, die ebenfalls ihre eigene und reale Lebenswelt mitbringen und ebenfalls gewisse Dinge als selbstverständlich betrachten. Die gegenseitigen Interpretationen und Ableitungen, die aus einem Aufeinandertreffen resultieren, beruhen auf einem angeeigneten Erfahrungsschatz. Dieser Wissensschatz dient quasi als Schablone. Diese Schablone ermöglicht es, entsprechende Handlungen ableiten zu können. Passt eine neuartige Erfahrung nun nicht in das gewohnte und für einen selbst selbstverständliche Schema, ermöglicht es die transkulturelle Kompetenz mit dieser Situation adäquat umzugehen. Dies bedeutet, dass man nicht nur die eigene Lebenswelt hinterfragt, sondern macht man sich auch die Lebenswelt der Migrant_innen bewusst. Bevor man sich jedoch der Lebenswelt An- derer nähern kann, ist es zwingend notwendig, sich seiner eigenen Einstellungen, Anschauun- gen, Sichtweisen etc. bewusst zu sein, sich diese auch immer wieder vor Augen zu führen und auch kritisch zu hinterfragen. So wird es möglich, die Perspektive anderer so wertneutral wie möglich zu erfassen. Es ist unmöglich, sich vollständig in eine andere Person hineinzuverset- zen, dennoch kann man sich der Lebenswelt einer anderen Person annähern. Transkulturell zu handeln erfordert somit die Bereitschaft, sich auf vielschichtige Thematiken einzulassen und vertraute Blickwinkel in Frage zu stellen. Die Selbstreflexivität ermöglicht es einem außerdem, dass man mit Vorstellungen anderer, die den eigenen Vorstellungen gegebenenfalls konträr gegenüberstehen umgehen kann. Hier besteht ebenfalls die Chance, dass ein Raum entsteht, durch den man eigene Vorstellungen überdenken oder auch Befürchtungen vor Fremden ab- bauen oder sogar verlieren kann. Ohne selbstreflexives Überdenken ist die Gefahr groß, dass man Anderen (hier insbes. Migrant_innen) mit Stereotypen und Vorurteilen begegnet, was in- folge dessen zu einer falschen Beurteilung führt (vgl. Domening 2001, S. 38-39; vgl. Domening 2007, S. 175-176; vgl. Griese und Marburger 2012, S. 13; vgl. Lenthe 2011, S. 162-163).

Erfahrungen und Hintergrundwissen

Erfahrungen und Hintergrundwissen lassen sich nicht direkt aus der Aussage Domenings ableiten, jedoch erschließen sie sich beim genauen Nachdenken über diese Aussage. Das Hintergrundwissen ist ein zentrales Element des Modells von Domening, das als Basis zu verstehen ist. Zu dem Hintergrundwissen, das nicht als kulturspezifisches Wissen, sondern eher Wissen um Konzepte genereller Art gemeint ist, zählen unter anderem:

- Theoretisches Hintergrundwissen über Kultur, Migration, Menschenrechte usw. (baut Streotypisierungen und Vorurteile ab)
- Hintergrundwissen über Rassismus und Diskriminierung
- Kenntnisse über frauenspezifische Lebenswelten in der Migration
- Kenntnisse über psychische Erkrankungen, die im Migrationskontext stehen
- Kenntnisse über spezifische Gesundheits- und Krankheitskonzepte
- Kenntnisse über Unterschiede in der sozialen Orientierung

Die Aneignung von Hintergrundwissen findet jedoch nicht nur auf kognitiver Ebene statt, son- dern wird auch über die Erfahrungsebene generiert (transkulturelle Erfahrungssammlung). Hier kann man die Möglichkeit sehen eigene Erfahrungen zu erweitern. Jedoch zeigt der Berufsall- tag, dass der Umgang mit Migrant_innen oft als Belastung empfunden wird, da es offenbar nicht gelingt, die gewohnten Sichtweisen infrage zu stellen und neue Standpunkte auszuhan- deln, um so seine Erfahrungen und Wissen zu erweitern (vgl. Domening 2007, S. 176- 178; vgl. Lenthe 2011, S. 162- 163). Es ist zweifelsfrei utopisch, sich ein umfassendes Wissen über alle ethnischen und kulturellen Gruppen aneignen zu wollen, da hier die Anzahl schlichtweg zu groß ist. Es kommt hierbei vielmehr darauf an, sich einen Erfahrungs- und Wissensschatz an- zueignen, der es ermöglicht zu verstehen, weshalb mache Menschen kulturell bedingt in ge- wissen Situationen so reagieren wie sie es tun (vgl. Hegemann 2009, S. 36).

(Narrative) Empathie

Gemäß Pschyrembel-Klinisches Wörterbuch 2013 bedeutet Empatie: „emotionales Einfühlen in die Erlebnisweise einer anderen Person “ (Arnold et al. 2012, S. 572, Stichwort: Empathie).

Im kulturellen Zusammenhang scheint Empathie besonders wichtig zu sein. Es liegt auf der Hand, dass es unverzichtbar ist sich dem Anderen beziehungsweise Fremden aufgeschlossen und interessiert zuzuwenden. Dies ist nötig, um das Andere und vermeintlich Fremde zu ak- zeptieren und zuzulassen, denn Korrekturversuche nach eigenen Vorstellungen scheinen kei- nesfalls zielführend und sind zu unterlassen. Einfühlungsvermögen ist wichtig, um sich auf den Gegenüber einlassen zu können, seine Sicht und Gedankenwelt nachzuvollziehen, seine Ge- danken und Gefühle zu erkennen und zu verstehen, um Interpretationen aus dessen Sicht heraus zu tätigen. Hierzu gehört allerdings auch das Verständnis, dass Andere anders sind. In der Literatur findet man die Beschreibung der narrativen Empathie. Domening möchte mit die- ser Formulierung über das bloße Einfühlungsvermögen hinausgehen (Zuwendung mittels nar- rativer, also erzählender Techniken). Der Vorteil dieser Technik liegt laut Domening in der Tat- sache, dass man sich als Pflegeperson hier nicht zurückziehen kann, sondern nahezu gezwun- gen (im positiven Sinne) wird sich mit dem Neuen auseinanderzusetzen. Klient_innen sollen so ermutigt/unterstützt werden ihre subjektive Lebensgeschichte darzustellen. Durch den Vor- gang der Narration werden Ereignisse und Erfahrungen dynamisch in die Gegenwart geholt und somit präsent. Doch auch Zukunftspläne, Vorstellungen über den weiteren Verlauf etc. treten so zu Tage und man erfährt man etwas über künftige Vorstellungen. Oftmals können bedrückende oder schmerzhafte Erlebnisse wieder auftauchen - hier kann die Pflegeperson Unterstützung anbieten. Durch aktives Zuhören und aus den Erzählungen der Patient_innen kann sehr viel über deren subjektive Befindlichkeit und darüber hinaus über deren kulturellen Einflussfaktoren in Erfahrung gebracht werden. Empathie und Zuwendung vermitteln den Pa- tient_innen das Gefühl von Wertschätzung, Respekt und ernstgenommen zu werden. Dies ist die Grundlage um ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu können (vgl. Domening 2007, S. 178- 180; Lenthe 2011, S. 163- 164). An dieser Stelle betont Domening allerdings die Dringlichkeit der professionellen Distanz (vgl. Domening 2007, S. 178).

Die Vermittlung transkultureller Kompetenzen stellt hierbei ein zentrales und wesentliches Element dar. Hierzu gehören unter anderem die feste Implementierung in Fort-, Aus- und Wei- terbildungen. Damit soll bewirkt werden, dass die professionell versorgenden Mitarbeiter_innen eine entsprechende Grundhaltung bezüglich dieser Thematik entwickeln, die auf Wertschät- zung beruht. Es soll erlernt werden, Pflegesituationen und auch die Klient_innen beziehungs- weise Kund_innen in einer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen. Darüber hinaus soll sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter_innen sich situationsgerecht ausdrücken und ihre Grundhaltun- gen in entsprechenden Situationen adäquat vertreten (vgl. Domening 2007, S. 181-182). Lü- nemann plädiert für eine feste Implementierung der Vermittlung transkultureller Kompetenzen in die Rahmencurricula aller benötigten Berufsgruppen (vgl. Lünemann 2009, S. 40). Das hieße für den Krankenhausbereich, dass neben dem Pflegepersonal auch Ärzt_innen und andere Berufsgruppen explizit gemeint sind. Die Charité hat diesbezüglich im Rahmen des Modellstudiengangs der Humanmedizin, der 2003 initiiert wurde, einen besonderen Schwerpunkt auf Interaktions- und Kommunikationskompetenzvermittlung gesetzt, wovon unter anderem die Menschen mit Migrationshintergrund profitieren (vgl. Griese; Rothe 2012, S. 191). Doch hierbei wird auch ersichtlich, dass eine Vielzahl der heute praktizierenden Ärzt_innen diese Kompetenzvermittlung größtenteils nicht besaßen.

Domening beschreibt eine Vielzahl an Modellen und Konzepten, wie transkulturelle Kompe- tenzen methodisch-didaktisch vermittelt werden können. Das Tripartite-Modell von Sue et al., das im englischsprachigen Raum weit verbreitet ist, umfasste zunächst drei Ebenen und wurde später um eine Ebene erweitert. Es umfasst die „kognitive Ebene, die affektive Ebene (Wert- vorstellungen etc.), die Verhaltensebene (Fähigkeiten/Fertigkeiten etc.) und die Ebene der Macht und Machtbeziehungen“ (Domening 2007, S. 185-186). Darüber hinaus beschreibt Do- mening, dass es wichtig sei hierbei auch eine politische Ebene einzubeziehen, die nicht nur die Mikroebene, das heißt Fachpersonen und Patient_innen, sondern auch die Makroebene (System und Patient_innen) umfasst und diese Ebenen ebenso in Aus-, Fort- und Weiterbil- dungen zu beleuchten (vgl. ebd., S. 186). Allerdings ist das bloße Vorhandensein transkultu- reller Kompetenzen bei den Mitarbeiter_innen und gleichzeitig bestehender institutioneller Mängel im kulturellen Sinne nicht zielführend. Die kulturelle Begegnung und die daraus resul- tierende Interaktion benötigen eine gesicherte Basis, weshalb es wichtig ist die kulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter_innen auch auf struktureller Ebene im Unternehmen fest zu ver- ankern (vgl. Lenthe 2011, S. 174).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Selbstreflexion bei Pflegekräften zu be- wusster Wahrnehmung anderer individueller Lebenswelten führt. Dies schützt vor Vorurteilen und Fehlinterpretationen. Erfahrungen, Hintergrundwissen und narrative Empathie sind sowohl elementare Bausteine transkultureller Kompetenzen, als auch effiziente Pflegeassessments. Bei der Beschäftigung mit diesem Thema setzt man sich zwangsläufig mit unterschiedlichen Kulturen auseinander und vergleicht diese. Beim Vergleichen ist es jedoch notwendig zu wis- sen, dass hier kein Vergleich in einem ordinalen Sinne (besser/schlechter) gemeint ist, son- dern, dass dieser Vergleich einen Raum hervorbringt, in dem es zu einem gegenseitigen Dialog kommen kann. In Anlehnung an das transkulturelle Konzept geht Fornet-Betancourt davon aus, dass es nun darauf ankäme sich auf die resultierenden gegenseitigen Beeinflussungen einzu- lassen um Neues zu entdecken (vgl. Fornet-Betancourt 2007, S. 29-30). Transkulturelle Kom- petenz erstreckt sich nicht nur auf den Migrationskontext, sondern auf alle mit dem Kulturbegriff zusammenhängenden Phänomene, das heißt also, dass es hierbei um den generellen Umgang mit Menschen (im kulturellen Kontext) geht. Es werden Differenzen wahrgenommen, eingeord- net und Handlungen nicht wertend daran abgeleitet (vgl. Schilder 2012, S.209). Im Zusammen- hang mit der transkulturellen Kompetenz stellt Domening die Frage nach (trans-) kultureller Inkompetenz in den Raum. Die transkulturelle Inkompetenz kann nicht automatisch mit Ras- sismus gleichgesetzt werden. Vielmehr kann sie ein Anzeichen für fehlendes Wissen und Un- sicherheit sein. Sollten Fachkräfte jedoch Migrant_innen bewusst ausgrenzen, Diversitäten ne- gativ bewerten und nach Stereotypen zu handeln, so handeln sie rassistisch, beziehungsweise diskriminierend. Denn diese Grundhaltung führt automatisch zu einer Benachteiligung von Pa- tient_innen mit einem Migrationshintergrund (vgl. Domening 2007, S. 180-181).

2.4 Pflegekonzepte und -theorien zur transkulturellen Pflege

Das Einführen eines auf Transkulturalität bedachten Agierens in Krankenhäusern bedarf reichlicher theoretischer Vorbetrachtungen. Die in der Praxis angewendeten Methoden sollten einem wissenschaftlich fundierten Modell zugrunde liegen, welches ein einheitliches Anwenden der Beteiligten auf jeder Ebene ermöglicht.

Obwohl es sich um eine noch relativ junge Disziplin der Pflegewissenschaft handelt, gibt es eine exzellente Quellenlage bezüglich von Theorien und Konzepten, bzw. wissenschaftlichen Diskussionen über bereits bestehende Konzepte. Gerade in den wissenschaftlichen Fächern Soziologie und Philosophie kann auf eine immense Anzahl an Facharbeiten und -büchern zu- gegriffen werden. Eine Problematik stellt somit lediglich die Auswahl der Konzepte dar. In den folgenden Kapiteln werden exemplarisch fünf von diesen vorgestellt. Die Auswahl wurde nach den Prinzipien der Themennähe getroffen. Eine vollständige Erörterung sprengt den Rahmen dieser Arbeit und somit verbleibt dieser Teil eher oberflächlich. Eine genauere Erforschung ist trotzdem lehrreich und bietet genügend Raum für weitere Forschungsarbeiten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 110 Seiten

Details

Titel
Auf welche Weise sind transkulturelle Kompetenzen der Mitarbeiter im Krankenhaus nutzbar?
Hochschule
Alice-Salomon Hochschule Berlin
Autoren
Jahr
2015
Seiten
110
Katalognummer
V354711
ISBN (eBook)
9783668407787
ISBN (Buch)
9783668407794
Dateigröße
1369 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
weise, kompetenzen, mitarbeiter, krankenhaus, Diversity, Pflege, Kultur
Arbeit zitieren
Christopher Siefert (Autor:in)Erik Marquardt (Autor:in), 2015, Auf welche Weise sind transkulturelle Kompetenzen der Mitarbeiter im Krankenhaus nutzbar?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354711

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