Gomolla & Radtke (2000) haben festgestellt, dass ausländische Schüler häufig aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse auf Sonderschulen überwiesen werden.
Ob diese Praxis mit den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur sonderpädagogischen Förderung in den Schulen in der Bundesrepublik Deutschland vereinbar ist, darf zumindest bezweifelt werden.
Darüber hinaus kann faktisch kein Beleg dafür gefunden werden, dass Sonderschulen besondere Kompetenzen in der Vermittlung von (Fremd-)Sprachen und der Anwendung von Didaktik besitzen, die zur Überwindung von Problemlagen nichtdeutscher Jugendlicher beitragen.
Insofern verunmöglicht die Überweisung ausländischer Kinder an Sonderschulen aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse ihnen eine normale Bildungskarriere, ohne den mangelnden Deutschkenntnissen Abhilfe schaffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Flüchtlingsstrom als Herausforderung.
- 2 Definition von Förderschule
- 3 Entwicklung und Aufgaben von Förderschulen
- 3.1 Entwicklungsgeschichte von Förderschulen
- 3.2 Aufgaben von Förderschulen
- 3.3 Förderansatz und Methoden von Förderschulen
- 4 Daten zum Besuch von Förderschulen
- 4.1 Übliches Verfahren bei der Überweisung an Förderschulen
- 4.2 Ausländeranteil an Förderschulen
- 4.3 Über- und Unterrepräsentation ausländischer Schüler an Förderschulen
- 4.3.1 Daten zum Ausländeranteil nach Bundesland
- 4.3.2 Daten zum Ausländeranteil nach Nationalität und Geschlecht
- 4.4 Bildungsabschlüsse von Förderschülern
- 5 Benachteiligung ausländischer Schüler in Förderschulen
- 5.1 Überweisung an Förderschulen aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse
- 6 Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Überweisung ausländischer Schüler an Förderschulen aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse. Sie analysiert, inwieweit diese Praxis als Indikator für die Benachteiligung ausländischer Kinder im deutschen Bildungssystem betrachtet werden kann.
- Die Herausforderungen des deutschen Bildungssystems im Kontext des Flüchtlingsstroms
- Die Definition und Entwicklung von Förderschulen
- Die Überrepräsentation ausländischer Schüler an Förderschulen
- Die Rolle von mangelnden Deutschkenntnissen bei der Überweisung an Förderschulen
- Die möglichen Folgen der Überweisung für die Bildungschancen ausländischer Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Herausforderungen des deutschen Bildungssystems im Kontext des Flüchtlingsstroms und betont die Bedeutung der deutschen Sprachvermittlung für die Integration von Flüchtlingskindern. Kapitel 2 definiert den Begriff "Förderschule" und erläutert den sonderpädagogischen Förderbedarf. Kapitel 3 befasst sich mit der Entwicklungsgeschichte und den Aufgaben von Förderschulen. Kapitel 4 analysiert Daten zum Besuch von Förderschulen, einschließlich des Ausländeranteils und der Überrepräsentation ausländischer Schüler. Kapitel 5 untersucht die Überweisung an Förderschulen aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse und deren potenzielle Benachteiligung für ausländische Schüler.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe Förderschule, Ausländeranteil, Deutschkenntnisse, Benachteiligung, Integration, Bildungssystem, Inklusion und Flüchtlingsstrom. Die Untersuchung befasst sich mit der empirischen Analyse der Überrepräsentation ausländischer Schüler an Förderschulen und deren möglichen Ursachen und Folgen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Ausländische Schüler an Förderschulen. Werden ausländische Kinder im deutschen Bildungssystem benachteiligt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356110