„Nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern.“ sagt der Volksmund. Der Begriff Zeitung kommt vom mittelniederdeutschen Wort tidinge, das Nachricht oder Botschaft bedeutet und zum Verb tiden, sich ereignen, vor sich gehen, gehört. Die Zeitung ist also eine Nachricht oder Botschaft von Ereignissen oder Vorgängen. Aus dem althochdeutschen Wortstamm tid leitet sich zugleich unser heutiger Begriff Zeit ab. 1650 erschien die erste deutsche Tageszeitung in Leipzig unter dem Namen „Einkommende Nachrichten“. Der Name suggerierte bereits Schnelligkeit und Aktualität. Schließlich kommen Zeitungsthemen von aktuellen Ereignissen und dabei spielt die Schnelligkeit der Berichterstattung eine besondere Rolle. Bei einer verspäteten Berichterstattung geht der zeitliche Zusammenhang zum realen Ereignis verloren oder die Nachricht wurde bereits bekannt und besitzt damit nur noch geringen Nachrichtenwert. Die Präsentation von Nachrichten ist aber gerade das Ziel der news media. Grund genug, den Informationszugang und die Berichterstattung zu beschleunigen, um sich am hart umkämpften Markt der Neuigkeiten gut zu positionieren. Die Medien und im besonderen die Massenmedien unterliegen den „timedriven demands of the news cycle”1. Eben dieser Zusammenhang von Zeit und Medien soll auf den folgenden Seiten untersucht werden. Dabei steht die These von der zunehmenden Beschleunigung des medialen Teilsystems im Mittelpunkt. Auf die daraus resultieren Veränderungen im Verhältnis von Medien und Politik, insbesondere auf die Dualisierung und Beschleunigung von Politik, wird dabei näher eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Das mediale System
- Beschleunigung im medialen System
- Veränderungen im Verhältnis Medien und Politik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht den Zusammenhang von Zeit und Medien, insbesondere die zunehmende Beschleunigung des medialen Teilsystems. Dabei werden die daraus resultierenden Veränderungen im Verhältnis von Medien und Politik, insbesondere die Dualisierung und Beschleunigung von Politik, analysiert.
- Die Beschleunigung des medialen Teilsystems
- Der Einfluss von Medien auf die politische Realität
- Die Dualisierung und Beschleunigung der Politik im Kontext der Medienentwicklung
- Die Rolle der Massenmedien in der öffentlichen Kommunikation
- Die verschiedenen medienwissenschaftlichen Forschungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Das mediale System
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Massenmedien und beschreibt deren Rolle in der öffentlichen Kommunikation. Es beleuchtet die Geschichte der Massenmedien, von der Erfindung der Penny Press bis zur Entstehung der Massen- und Kommunikationsgesellschaft. Die verschiedenen Auffassungen der Modernisierungstheorie und des Kulturpessimismus werden vorgestellt. Außerdem werden vier globale Zugangswege zur Theorie und Erforschung der Massenmedien im Spannungsverhältnis zwischen Selbstreflexivität und Selbstreferenzialität präsentiert.
Beschleunigung im medialen System
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Beschleunigung im medialen System. Es wird erläutert, wie die Pluralisierung der Medienangebote, die Beschleunigung des Kommunikationstempos und die Kommerzialisierung der öffentlichen Kommunikation zu einer Intensivierung des „speed“ geführt haben. Die Auswirkungen auf die medialen Formate und den Konsumenten werden analysiert.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Massenmedien, öffentliche Kommunikation, Beschleunigung, Zeit, Politik, Medienentwicklung, Dualisierung, Infotainment und der Rolle der Medien in der Konstruktion der politischen Realität.
- Citar trabajo
- Andrea Friemann (Autor), 2004, Das Verhältnis von Zeit, Medien und Politik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35640