Um zu verdeutlichen, wie tugendhaft ein Ritter oder eine Hofdame ist, nutzten viele mittelalterliche Schriftsteller gerne das Motiv der Tugendprobe, welche innere Werte nach außen hin für alle sichtbar macht. Auch Ulrich von Zatzikhoven verwendet dieses beliebte Motiv in seinem "Lanzelet" um die Vortrefflichkeit des Titelhelden Lanzelet und dessen Partner Iblis zu demonstrieren.
Diese Arbeit widmet sich den verschiedenen Tugendproben, die Ulrich verwendet hat. Zunächst soll ein allgemeiner Überblick über das Motiv gegeben werden und der Unterschied zwischen Tugendproben für den Mann und für die Frau aufgezeigt werden. Des Weiteren werden die einzelnen Tugendproben des "Lanzelet" vorgestellt, wobei besonders auf die beiden bekanntesten großen Proben – den Tugendstein und die Mantelprobe – eingegangen wird
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tugendproben in der mittelalterlichen Artusepik
- Christliches - weltliches Tugendsystem
- Abgrenzung der Tugendprobe von der Keuschheitsprobe
- Kollektivprobe - Individualprobe
- Tugendstein
- Mantelprobe
- Minnezelt
- Lanzelets Aventiuren
- Pluris-Aventiure
- Fier baiser - Aventiure
- Funktion der Tugendproben
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen Tugendproben, die Ulrich von Zatzikhoven in seinem Werk „Lanzelet“ verwendet. Sie analysiert die Funktion und Bedeutung dieser Proben in der mittelalterlichen Artusepik und stellt sie in den Kontext des christlichen und weltlichen Tugendsystems. Die Arbeit zeigt auf, wie die Tugendproben die Werte und Ideale der höfischen Gesellschaft widerspiegeln und die Vortrefflichkeit des Titelhelden Lanzelet und seiner Partnerin Iblis demonstrieren.
- Das Motiv der Tugendprobe in der mittelalterlichen Literatur
- Das christliche und weltliche Tugendsystem im Mittelalter
- Die Funktion von Tugendproben in der Artusepik
- Die Bedeutung der beiden bekanntesten Tugendproben im „Lanzelet“: der Tugendstein und die Mantelprobe
- Die Rolle der Tugendproben als Indikatoren für die Perfektion von Lanzelet und Iblis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung von Tugenden in der mittelalterlichen Ritterwelt und stellt den Protagonisten Lanzelet und seine Partnerin Iblis vor. Sie beleuchtet auch die Geschichte und die Bedeutung des „Lanzelet“ in der germanistischen Forschung. Kapitel 2 bietet einen allgemeinen Überblick über das Motiv der Tugendprobe in der mittelalterlichen Artusepik und unterscheidet zwischen den verschiedenen Arten von Tugendproben. Es stellt auch die beiden wichtigen Tugendsysteme des Mittelalters - das christliche und das weltliche - vor. Die folgenden Kapitel widmen sich einzelnen Tugendproben im „Lanzelet“, wobei besonders auf den Tugendstein und die Mantelprobe eingegangen wird. Diese Kapitel analysieren die Funktion und die Symbolik der einzelnen Proben und zeigen, wie sie die Perfektion von Lanzelet und Iblis hervorheben. Die Arbeit wird mit einer Analyse der Funktion der Tugendproben im „Lanzelet“ abschließen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der höfischen Werte und Tugenden im Mittelalter, insbesondere mit dem Motiv der Tugendprobe. Sie analysiert die Funktion und Bedeutung dieser Proben in der Artusepik, die Rolle des christlichen und weltlichen Tugendsystems, die Darstellung der Perfektion von Lanzelet und Iblis sowie die Bedeutung des Werkes „Lanzelet“ in der germanistischen Forschung.
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- Katharina Neugebauer (Autor), 2016, Tugendproben in Ulrich von Zatzikhovens "Lanzelet", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358662