Strategien der Identitätskonstruktion in der Kriegszeit. "Die Nacht von Lissabon" von Erich Maria Remarque


Travail d'étude, 2013

72 Pages, Note: 14/20


Extrait


Inhalt

0. EINLEITUNG
0.1 Thema
0.2 Problemstellung
0.3 Stand der Forschung
0.4 Forschungsziel
0.5 Methodische Vorgehensweise
0.6 Aufbau der Arbeit

1. KRIEG UND LITERARUR: GIBT ES EINEN ZUSAMMENHANG?
1.1 Der Begriff Krieg
1.2 Der Zweite Weltkrieg (1939 – 1945)
1.3 Literatur und Krieg
1.4 Literatur im Zweiten Weltkrieg
1.4.1 Schreiben als Denunziation einer Lage: die Exilliteratur
1.4.2 Schreiben als Widerstandleisten
1.5 Die deutsche Literatur der Nachkriegszeit

2. DIE PROBLEMATIK UM DIE IDENTITÄT
2.1 Zum Identitätsbegriff
2.1.1 Die individuelle Identität
2.1.2 Die kollektive Identität
2.2 Essentialismus oder Konstruktivismus?
2.2.1 Die essentialistische These
2.2.2 Die konstruktivistische These
2.3 Krieg und Identität

3. IDENTITÄTSKONSTRUKTION IM WERK
3.1 Einiges über den Autor
3.2 Remarque und die „Lost Generation“
3.3 Die Nacht von Lissabon
3.3.1 Die Nacht von Lissabon ein Psychologie-Roman?
3.3.2 Die Nacht von Lissabon als ein Anti-Kriegsroman
3.4 Erzähltechniken in DNVL
3.4.1 Exkurs: Die literarische Moderne und Postmoderne
3.4.2 Die Figuren als Träger von Charakteren
3.4.3 Subjektivierung und Psychologisierung der Wirklichkeitserfahrung
3.4.4 Der Verfremdungseffekt
3.4.5 „Der dramatische Modus“
3.5 Die Schilderung des Krieges in DNVL
3.6 Strategien der Identitätskonstruktion
3.6.1 Der Name und der Ausweis
3.6.2 Die Sprache als Verhaltensstrategie
3.6.3 Die Liebe als Selbstfindung
3.6.4 Die Verkleidung
3.6.5 Der Raumwechsel als Selbstrealisierung

4. ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

5. PRIMÄRLITERATUR

0. EINLEITUNG

0.1 Thema

Je, vraiment, c’est personne, c’est l’anonyme ; il faut qu’il soit ainsi, antérieur à toute objectivation, dénomination, pour être l’Opérateur, ou celui à qui tout cela advient.

Merleau-Ponty, Le visible et l’invisible. p. 299.

Die vorliegende Arbeit, deren Thema Strategien der Identitätskonstruktion in der Kriegszeit. Eine Untersuchung zu Erich Maria Remarques Roman Die Nacht von Lissabon lautet, will die Identität des Menschen unter besonderer Berücksichtigung der Kriegslage untersuchen. Die Frage der Identität gewinnt in einer schwierig gewordenen Welt an Bedeutung. Ich wollte deshalb einsteigen, um einen bescheidenen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Im Rahmen meines Germanistikstudiums habe ich mich mit dem Konzept des Subjekts – im foucaultschen Sinne[1] – wie mit dem Konzept der Identität. Ich habe erfahren, dass Menschen keine einheitliche Identität besitzen, sondern eine, die vielfältig ist und die stark von der Stimmung der Umgebung abhängt. Ich habe mich aus diesem Grund auch entschieden, eine Forschung in diesem Bereich zu führen. In dieser Arbeit soll der Fokus auf der Konstruktion von Identität(en) in einer Kriegssituation liegen.

Für das Gelingen dieser Arbeit werde ich eine besondere Untersuchung des Werkes Die Nacht von Lissabon des deutschen Schriftstellers des 20. Jahrhunderts Erich Maria Remarque machen. Der Autor gilt als einer der wichtigsten Antikriegsliteraturautoren[2], die Deutschland wegen des Naziregimes verlassen hatten und die sich scharf gegen den Krieg engagierten. Diese Art Literatur wurde als Antikriegsliteratur bezeichnet. Damit vertraten diese Autoren die Konzeption, dass die Literatur eine Nutzung haben muss. Man schreibt nicht nur, um zu schreiben, sondern um eine Botschaft zu vermitteln.

0.2 Problemstellung

Konflikte und Kriege entstehen an allen Orten der Erde. Man kennt oft, dass diese dem Menschen schädlich sind. Nicht nur aus der ökonomischen Sicht, aus der Organisation des Gesellschaftssystems oder aus der Tatsache, dass sie den Menschen vernichten, sondern auch aus der Tatsache, dass sie den Menschen zur Blödsinnigkeit führen können. Denn alle Gesellschaftsaspekte werden durch den Krieg durcheinander gebracht; der Mensch verliert auch seine Orientierungspunkte und er muss sich der neuen Gesellschaftsatmosphäre anpassen. Dieser Dimension der Konsequenz des Krieges für den Menschen widmet sich der Roman Die Nacht von Lissabon. Er gibt zu verstehen, dass die Literatur nicht nur als künstlerische Schöpfung, sondern auch als Wortergreifung gegen die Probleme der Gesellschaft betrachtet werden kann. Deswegen gibt es in dieser Arbeit Leitfragen, die bei der Untersuchung helfen können: Was bedeutet Krieg? Welche Beziehung gibt es zwischen Krieg und Literatur? Welche Identitätskonzeptionen treten heutzutage ins Spiel vor? Welchen Einfluss hat der Krieg auf die Identität? Welche Strategien der Identitätskonstruktionen schildert der Autor im Roman?

0.3 Stand der Forschung

Der Autor Erich Maria Remarque ist zu den bedeutendsten Autoren der deutschen Literaturlandschaft des 20. Jahrhunderts zuzurechnen. Von daher ist es wichtig, dass seine Werke für Quellen vieler wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen gedient haben.

In seiner Mémoire-Arbeit für die Erlangung der Maîtrise Gewalt und Freiheit bei Erich Maria Remarque untersucht Germain Nyada[3] die Problematik der Gewalt in einigen Werken von Erich Maria Remarque besonders in Im Westen nichts Neues, Der Funke Leben, Arc de Triomphe, Der Schwarze Obelisk, und Schatten im Paradies. Der Autor untersucht nicht in Die Nacht von Lissabon. In dieser Forschung analysiert der Autor die Ausdruckweise der Gewalt in einigen Werken von Remarque. Er greift auch auf das Konzept der Antikriegsliteratur zurück, um zu verstehen, wie die Problematik der Gewalt und der Freiheit im Werk Remarques sich thematisieren lässt.

In ihrer Diplomarbeit Antikriegsliteratur in den Werken von Erich Maria Remarque, Arnold Zweig und Leonhard Frank hat sich Leona Škvařilova der Thematik der Antikriegsliteratur bei den zitierten Autoren gewidmet. Dabei öffnet die junge Forscherin den Weg für diejenigen, die sich den Forschungen über das Konzept der Antikriegsliteratur in der Literaturwissenschaft widmen wollen.[4] Diese Arbeit hat mir geholfen, die Erarbeitung des Konzepts des Antikriegsromans in der vorliegenden Arbeit vorzunehmen. Aber die Forscherin untersucht auch nicht den von mir zu analysierenden Roman. Sie konzentriert ihre Untersuchung auf die Romane „ Im Westen Nichts Neues “, „ Der Weg zurück “ und „ Zeit zu leben und Zeit zu sterben “ und sie spielt nicht auf die Thematik der Identität an, auch der Krieg wird nur mittelbar erwähnt.

Über das Werk Die Nacht von Lissabon hat man auch einige Arbeiten. In seinem Beitrag Nazizeit, Exil und Krieg in E.M. Remarques Roman Die Nacht von Lissabon (1961) – das Sich-Erinnern und Aussprechen hat sich Heinrich Placke der Darstellung der Beziehung zwischen dem Nazismus, dem Exil und dem Krieg in Die Nacht von Lissabon gewidmet. Der Autor untersucht hiermit die Art und Weise, wie diese drei Konzepte in die Die Nacht von Lissabon ausgedrückt werden.[5]

Meines Wissens gibt es bisher weder an der ENS noch an dem Département des LLCG der Universität Yaoundé I eine Untersuchung, die sich mit dem Roman Die Nacht von Lissabon befasst hat. Im Gegensatz zu den oben erwähnten Arbeiten, die kein Interesse an der Identität der Menschen unter dem Krieg zeigen, will die meine die Strategien der Identitätskonstruktionen in der Kriegslage untersuchen.

0.4 Forschungsziel

Es geht darum in dieser Arbeit zu zeigen, dass der Mensch kein „vollkommen zentriert[es]“[6] Objekt ist, denn die postmoderne Konzeption der Identität meint, dass die Identität mit der modernen Welt verbunden ist und sich mit den Bedingungen dieser wandelt. Der Arbeit liegt es daran, zu zeigen, dass der Mensch sich selbst verschaffen kann. Die hier zu erarbeitende Figur wechselt und wählt seine Identität. Die Funktion der Literatur als Wortergreifung gegen die Probleme der Gesellschaft oder das literarische Werk als Zeugnis seiner Epoche und Botschaft seines Autors“[7] wie J. Schutte es meint, muss auch hier zum Vorschein treten

0.5 Methodische Vorgehensweise

Das wissenschaftliche Wissen unterscheidet sich grundsächlich vom Alltagswissen dadurch, dass das wissenschaftliche Wissen einem kontrollierten Weg folgen muss, aber das Alltagswissen ist nur subjektiv.[8] Was diese Arbeit anbelangt, ist ein „Methodenmix“[9] benutzt worden. Für eine erfolgreiche Interpretation des Werkes wird keine einzige Methode benutzt. Um die Subjektivität der Erzählung sowie den Stil des Autors hervorzuheben, wird positivistisch und geistesgeschichtlich vorgegangen. Für die Figurendeutung und die Interpretation ihres Verhaltens wird literaturwissenschaftlich psychoanalytisch vorgegangen. Es wird auch besonders werkimmanent vorgegangen, um den Textaufbau und die Textverknüpfung zu verstehen. Die dekonstruktivistische Methode, die den Text durch ihre Theorie der „Différance“[10] dezentriert, ist auch relevant für die Forschung, um den Vorgang der (post)modernen Identität und Schreibstile zu verstehen.

0.6 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit habe ich in drei Haupteilen gegliedert. Im ersten Teil, in dem zuerst einige Konzepte definiert werden, habe ich auch die Beziehung zwischen dem Krieg und der Literatur zur Sprache gebracht. Im zweiten theoretischen Teil, in dem die verschiedenen Theorien der Identitätskonstruktion erklärt werden, wird auch über einen sichtbaren Einfluss des Krieges auf die Identität gesprochen. Schließlich gibt es einen dritten Teil, in dem die aus dem theoretischen Teil gewonnenen Kenntnisse angewendet worden sind. Es handelte sich hier um die Analyse des Romans.

1. KRIEG UND LITERARUR: GIBT ES EINEN ZUSAMMENHANG?

Diese Arbeit trägt den Titel Strategien der Identitätskonstruktion in der Kriegszeit. Eine Untersuchung zu Erich Maria Remarques Roman Die Nacht von Lissabon . In diesem Titel halten wir zwei wichtige Wörter fest und zwar „Krieg“ und „Identität“. Es wird hauptsächlich gemeint, dass die Literatur eng mit diesen Begriffen in Verbindung steht. Deshalb wird in diesem ersten Teil der Versuch gemacht, diese Konzepte deutlicher zu machen. Nämlich wird unternommen, den Begriff Krieg im Rahmen dieser Untersuchung zu bestimmen. Auf die sehr schwierige und grundlegende Frage, wie Krieg und Literatur in Beziehung stehen können, wird auch versucht, eine Antwort zu bringen. Es wird vorgeschlagen, dass es eine kausale Beziehung zwischen den beiden immer existiert.

1.1 Der Begriff Krieg

Den Begriff Krieg definieren kann hier vulgär sein, denn jeder Mensch hat schon direkt oder indirekt etwas über den Krieg erfahren und kennt was, dem der Krieg ähneln kann. Doch für die Wichtigkeit des Themas, dem wir uns hierher widmen wollen, wäre es sicherlich bedeutend, diesem Begriff eine besondere Erklärung zuzuschreiben. Die hobbessche Parole „homo homini lupus“ erschienen in seinem sehr berühmt gewordenen Werk Leviathan [11] , weist aufgeklärt die seit frühem gewaltsamen bzw. konfliktuellen Beziehungen zwischen den Menschen und deren Grausamkeit hin. Hobbes war der festen Meinung, dass der Mensch eine natürliche Neigung zur Gewalt hat und diese Neigung zur Gewalt führt dazu, dass der Mensch immer bereit zum Kampf ist. Die Gewalt der Menschheit interessierte schon die öffentliche Debatte in früherer Zeit. Der Krieg und der Frieden haben immer großes Interesse in der menschlichen Reflexion gehabt. Nicht erst heute, wie man es meinen könnte, sondern seit Jahrhunderten stehen sie im Mittelpunkt der öffentlichen Besorgnis. „Krieg und Frieden sind seit dem Entstehen der Philosophie Gegenstand denkender Betrachtung, sie werden aber in unserer Zeit zum entscheidenden Ausgangspunkt und Ziel philosophischen Denkens.“[12] In der Antike war der Krieg als „Vater aller Dinge“ (Hieraklit) oder als „ bellum iustum “, erlaubtes Mittel, um ein verletztes Recht wiederherzustellen, betrachtet.[13] C. V. Clausewitz hielt den Krieg für einen „Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens… nichts anderes als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit der Einmischung anderer Mittel.“[14] Diese Meinung Clausewitz’ vertrete sich, denn Krieg ist der gewaltsame Angriff der Großmächte über die kleineren mit der Absicht, deren Reichtümer zu klauen und über sie politisch, wirtschaftlich und kulturell zu herrschen. Aber der Krieg kann auch zwei Großmächte in Konflikt um eine Übermacht setzen. In Meyers Großes Standartlexikon steht es, der Krieg ist ein [o] rganisierter, mit Waffengewalt ausgetragener Machtkonflikt zwischen Völkerrechtssubjekten oder Bevölkerungsgruppen innerhalb eines Staates (Bürgerkrieg) zur gewaltsamen Durchsetzung politischer, wirtschaftlicher, ideologischer und militärischer Interessen.[15]

Der Krieg ist demnach ein strategischer Kampf, um eine Lage zu verändern. Erwähnt werden beispielsweise die Revolutionskriege in Europa am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts oder die Befreiungskriege in Afrika in den 1960er Jahren. Bekanntlich ist die Geschichte der Menschheit die Geschichte der Klassengesellschaft mit politischer aber auch militärischer Gewalt. Gewalt und Unterdrückung sind in den tiefen Ursprüngen der Menschheit verwurzelt. Dieses Gewaltbedürfnis ist heute wegen des immer steigenden und ehrgeizigen Kapitalismus gestiegen.[16] Es ist bekannt, dass mit der Idee des Kriegs eine Voraussetzung der Gewalt immer im Spiel steht, obwohl diese Gewalt nur ideologisch oder strategisch sein kann. Denn es kann Krieg geben ohne eine physische gewaltsame Konfrontation. Als Beispiel dafür haben wir den nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Kalten Krieg. Obwohl ab und zu Konfrontationen vorkommen konnten, war dieser Krieg vielmehr ein ideologischer Krieg zwischen den beiden Großmächten nämlich den USA und der UdSSR. Die beiden Großmächte wollten die Welt kontrollieren und ihre jeweilige Ideologie durchsetzen. Die beiden unterstützten Aktionen wie die Erbauung der Berliner Mauer im Jahre 1961 oder den Krieg zwischen den beiden Koreas oder die Entwicklung der Atomwaffen und der massiven Bewaffnungen. Auch bei dieser Betrachtung des Kriegs ist die Identität des Menschen unsicher, denn die Staaten wollen die besten Waffen kaufen und das einfache Volk kann nicht mehr frei leben und genug essen. Das Leben wird teurer, da die Wirtschaft nur für die Bewaffnung bestimmt wird. Die Staaten, um diese Ideologie des Kriegs zu verstärken, erklären, dass wenn man den Frieden will, muss man den Krieg auch vorbereiten. Der Krieg impliziert einen physischen Konflikt in den meisten Beispielen, wenn die Waffen ins Spiel treten. Man stellt fest, dass der Krieg ein Resultat und eine Konsequenz wachsenden technischen und technologischen Fortschritts ist. Krieg ist nur die Suche nach der Macht und dem Profit. Dies setzt die Idee der Angst und der Instabilität voraus. Der Alltag des Menschen wird durcheinander gebracht. Als geeignetes Beispiel eines gewaltsamen Krieges genannt wird der Zweite Weltkrieg. Erwähnt wird der Zweite Weltkrieg im Rahmen dieser Arbeit, insofern als das Werk Die Nacht von Lissabon, das wir analysieren wollen von dieser historischen Seite handelt.

1.2 Der Zweite Weltkrieg (1939 – 1945)

Die Episode der deutschen Geschichte über den Zweiten Weltkrieg ist leicht mit der Zeitspanne der nationalsozialistischen diktatorischen Herrschaft in Deutschland verwechselbar. Zwar bestimmen die beiden Ereignisse zwei unterschiedliche Weltgeschichten, aber sie stehen in engster kausaler Beziehung. Dasselbe passiert auch, wenn man der Geschichte von Adolf Hitler, dem deutschen Reichkanzler und „Führer“ der nationalsozialistischen Partei, in Dokumenten nachgehen will. Dieser letztere ist immer (oder häufiger) mit der NSDAP und dem Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang gebracht. Der Grund kann darin liegen, dass der Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle in der Austragung und in dem Verlauf der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs gespielt hat.

Der Zweite Weltkrieg war ein internationaler Krieg, der die faschistischen Nationen, darunter Deutschland, Italien, Japan und etwa Spanien gegen die sogenannten Alliierten im militärischen Konflikt gesetzt hat. Mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus und dessen „Führer“ Adolf Hitler im Jahre 1933 organisierte Deutschland sein militärisches Programm wieder und lehnte es ab, von diesem Augenblick an, noch die Kriegsschuld Deutschlands, die in den Beschlüssen am Ende des Ersten Weltkriegs entschieden wurde, zu befolgen und auch die Kriegsreparaturen noch zu bezahlen. Das ambitionierte Deutschland unter seinem Kanzler begann seine programmatische Wiederbewaffnung, mit der Absicht, seine im Ersten Weltkrieg verlorene Ehre wiederherzustellen. Diese Ambitionen führten 1938 zum Anschluss mit Österreich. Es ist zu betonen, dass Hitlers Ambitionen es auch waren, alle deutschsprachigen Länder unter einem Bund zu vereinigen. Es handelte auch darum anderseits, den Einfluss Deutschlands in Europa durchzusetzen. Dies führte 1939 zum Angriff Polens. England und Frankreich erklärten Deutschland den Krieg im selben Jahr. Immer im selben Jahr unterzeichneten UdSSR und Deutschland einen Nichtangriffsvertrag. Die deutschen Truppen marschierten über die Ostgrenzen der Nachbarländer Deutschlands. Im Fernen Orient unterhielten Japan und China einen alten Krieg seit 1937; dieser Krieg setzte sich im Jahre 1939 im Profit von Japan fort. In Europa überwältigte im Mai 1940 Deutschland die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich. 1941 trat Italien in den Krieg. In diesem Jahr erschwerte sich der Krieg durch den Angriff der Sowjetunion durch die deutschen Truppen und durch den Angriff der amerikanischen Positionen durch Japan im Südosten und im Pazifik.[17] Mit dem Eintritt der USA in den Krieg im Jahr 1941 internationalisierte sich der Konflikt. Dieser Eintritt der USA in den Krieg führte dazu, dass die Alliierten von da an das Terrain über die deutschen Truppen gewannen. Im Jahr 1943 kapitulieren die deutschen Truppen in Stalingrad. Sie wurden bis zu Dnjepr verdrängt. Diese Niederlage annoncierte allmählich das Kriegsende, das im Mai 1945 durch die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation des Hitlers Nachfolgers Karl Dönitz und seinem Chef des Wehrmachtführungsstabes Alfred Jodl im Alliierten-Hautquartier in Reims (Frankreich) effektiv wurde.[18] Es muss trotzdem betont werden, dass der Zweite Weltkrieg sehr gewaltsam und grausam war. Man spricht von ca. 60 Millionen Menschen, die zu bedauern wären und man zählt auch viele Menschen, die sich bewegten, um dem Krieg oder auch dem Faschismus zu entfliehen. So sagt Remarque, der selber ein Flüchtling aus dieser Zeit war folgendes:

Die Küste Portugals war die letzte Zuflucht geworden für die Flüchtlinge, denen Gerechtigkeit, Freiheit und Toleranz mehr bedeuteten als Heimat und Existenz. Wer von hier das gelobte Land Amerika nicht erreichen konnte, war verloren.[19]

Die Leute waren in dieser Zeit nicht mehr frei in Europa; die Vereinigten Staaten erschienen ihnen als ein Ort, wo ihre Freiheit sich realisieren konnte; wo sie nicht mehr mit der Gewalt des Krieges umgehen sollten.

1.3 Literatur und Krieg

Wenn man einen Text schreiben will, verfolgt man ein bestimmtes Ziel. Wenn ein Autor einen Text produziert, vollzieht er zugleich eine symbolische Handlung und er positioniert sich gegen oder für eine bestimmte Situation in der Gesellschaft; und dadurch versucht er, vielleicht ein verborgenes Problem zutage zu fördern. Für Kenneth Burke „[…] sind die literarischen Werke strategische bzw. stilisierte Antworten auf Fragen, welche jeweilige Situation dem Autor steht.[20] Dieser Akt des Schreibens bedeutet auch, dass die literarische Produktion auch wie die anderen Künste sich eine gesellschaftliche Rolle zuschreibt.

Viele Theoretiker bemühen sich im Laufe der Geschichte, die Literatur zu definieren und zu erklären, wozu sie dienen muss oder kann. Eines ist sicher, die Literatur als Kunst soll eine Funktion bzw. einen Auftrag in der Gesellschaft erfüllen, wenngleich es noch sehr schwer bleibt, diese Funktion bzw. diesen Auftrag gut und gerne zu bestimmen. Dafür konfrontieren sich verschiedene Ansätze und Betrachtungsweisen der Literaturwissenschaft. Diese Frage hat immer Theoretiker interessiert. René Wellek und Austin Warren äußerten sich darüber wie folgend:

La question relative à la fonction de la littérature a une longue histoire dans le monde occidental, de PLATON à nos jours. Ce n’est pas dans une question que se pose instinctivement le poète ou ceux qui aiment la poésie, car ,,la beauté est la seule raison d’être’’ comme EMERON fut amené une fois à le dire. La question est plutôt posée par des utilisateurs et des moralistes, par des hommes d’Etat et des philosophes, c’est-à-dire par des représentants d’autres valeurs ou les arbitres spéculatifs de toutes les valeurs (…) Ainsi dirons- nous, le poète se sert des mots et la poésie a plusieurs fonctions. Sa fonction première et principale est la fidélité à sa propre nature.[21]

In diesem Zitat von Wellek und Warren wird bemerkt, dass es der Literatur im Besonderen und der Kunst im Allgemeinen keine einheitliche Funktion zugeschrieben wird. Je nach Epochen und Theoretikern kommt der Literatur eine bestimmte Funktion zu.[22] Dass die Literatur eine Funktion geschweige denn eine realistische Funktion in der Gesellschaft haben muss, fördert auch Sartre. In seinem Werk qu’est-ce que la littérature?[23] behauptet der französische Philosoph, dass die Literatur sich engagieren muss, um den Leser zu interessieren. Ihm zufolge soll der Schriftsteller alles, was er sieht, nennen; er muss doch sprechen, aber durch seinen Text sprechen:

Parler, sagt er, c’est agir: toute chose qu’on nomme‚ est déjà plus tout à fait la même, elle a perdu son innocence. Si vous nommez la conduite d’un individu vous la lui révélez; il se voit. Et comme vous la nommez, en même temps, à tous les autres, il se sait vu dans le moment qu’il se voit. [24]

Die Literatur muss die Gesellschaft schildern. Bei dieser Schilderung geht es auch um das Vorhaben, diese Gesellschaft zu ändern. Sie muss alle sozialen Unregelmäßigkeiten nennen. Und nur dadurch kann die Gesellschaft geändert werden. Mit einem Wort, die Literatur muss ihre Epoche korrigieren. In diesem Sinne festzuhalten gilt, dass die Schriftsteller sich viel gegen den Krieg engagieren. Im Folgenden wird analysiert, unter welcher Form sich diese Autoren ausdrücken.

1.4 Literatur im Zweiten Weltkrieg

Das Leben in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus war nicht leicht oder genau gesagt war unmöglich für diejenigen, die die Ideologie der Partei nicht teilen wollten. Es herrschte eine Stimmung von Intoleranz und diejenigen, die als Dissident galten, sollten denunziert werden. Darunter auch die Juden. Denunziation war die Regel sogar eine Tugend und ein Kind konnte z.B. seinen Vater im Namen der Partei denunzieren. So Remarque:

[...]Man konnte seit langem im Tausendjährigen Reich auch seinen Verwandten nicht mehr trauen. Denunziationen wurden täglich von den Rettern Deutschlands als nationale Tugend herausgeschrien. Ich kannte das selbst. Der Bruder meiner Frau hatte mich denunziert.[25]

Unter einer solchen Atmosphäre der Denunziation und der Verfolgungen war die Lage schwierig. Viele Intellektuelle und Autoren, deren Bücher öffentlich im Jahre 1933 verbrannt wurden, wurden zwangsweise ins Exil geschickt oder andere bevorzugten es aus eigenem Willen, das Heimatsland zu verlassen und ins Exil zu gehen. Dort glaubten sie, ihr Leben besser zu führen; das ist eine andere Debatte.[26]

1.4.1 Schreiben als Denunziation einer Lage: die Exilliteratur

In dieser Epoche in Deutschland könnte man im Grunde genommen zwei Arten von Literatur hervorheben. Teils hatte man diese Literatur, die sich für die provozierende Propaganda der NSDAP und deren Regime einsetzte und die die Errungenschaften eines Krieges des „wahren“ deutschen Volkes über die anderen Völker zu rechtfertigen versuchte. Diese Literaturen engagierten sich für die Interesse der Partei. Teils hatte man daneben diese im Ausland entstandene Exilliteratur, die antifaschistische Ansichten hatte.[27] Bei der Erklärung des Begriffs Exilliteratur behaupten einige Theoretiker, dass die Definition nicht nur auf die fiktiven literarischen Produktionen eingeschränkt, sondern auch auf alle schriftlichen Produktionen darunter auch politische und wissenschaftliche Produktionen erweitert werden muss.[28] Die Exilliteratur kann trotzdem definiert werden als die Gesamtheit der im Exil in der deutschen Sprache entstandenen schriftlichen Produktionen in der Periode von 1933 bis 1945. Die wichtigsten Motive und Themen dieser Literatur waren das unsichere und armselige Schicksal der Emigranten in den Aufnahmeländern, auch der Kriegsalltag und die daraus entstandene Not. Sehr wirklich und wahrheitstreu wurde auch die Schilderung der antifaschistischen Lage in Deutschland, aber auch der Krieg im Verlauf. Die deutsche (bzw. die deutschsprachige) Exilliteratur gewann an großen Geltungsanspruch; viele Autoren wie Erich Maria Remarque, Arnold Zweig, Bertolt Brecht, Heinrich Mann und Thomas Mann, Alfred Döblin und viele andere „ bezeichnen mit ihrem im Exil entstandenen Werk exemplarische Höhepunkte literarischer Leistung.[29] Man kann sagen, dass viele dieser Autoren ihre Weltberühmtheit während dieser Zeit im Exil gewonnen haben, weil für viele ihre Bücher zuerst im Ausland veröffentlicht wurden.

1.4.2 Schreiben als Widerstandleisten

In anderen Horizonten bemühten sich auch die Literaten und ihre künstlichen Produktionen, die kriegerische Lage zu schildern. Nicht nur durch Prosa kamen die Autoren zum Wort, sondern war es mannigfaltig, von der Epik über die Lyrik zum Drama. Man zählt in Frankreich Autoren wie Jacques Prévert; in seinem bekannten Werk betitelt Paroles [30] fördert der Dichter durch 95 Gedichte die Wirklichkeit des Alltags in der Zeit des Zweiten Weltkriegs zutage. Prévert schreibt z.B.:

[…] car il y avait la guerre

la guerre qui continuait

on me colle des œillères

me v’la mobilisé

et comme il y avait la guerre

la guerre qui continuait

la vie devenait chère

les vivres diminuaient […][31]

In diesem Text von Prévert bemerkt man, dass das Thema des Krieges prägend und beschäftigend in der französischen Literatur in diesen Jahren war. Weitere Autoren in Frankreich engagierten sich gegen die Besatzung Frankreichs durch die deutschen Truppen. In dieser Zeit entwickelte sich grundsätzlich eine sogenannte Poésie de la résistance. [32] Man bezeichnet sie als diese engagierte Poesie in Frankreich während der Besatzungszeit, die für die Freiheit und vor allem gegen die Besatzung Frankreichs kämpfte. Einige Autoren wie René Char, Robert Desnos oder Paul Eluard waren der Bewegung zuzurechnen.

In der angelsächsischen Literatur sind auch viele Autoren der Wichtigkeit in dieser Zeit Rechnung zu tragen. Erwähnt werden vor allem die Namen von Ernest Hemingway, dem amerikanischen Schriftsteller, die Namen der Britischen wie von Virginia Wolf, James Joyce, Joseph Conrad, Oscar wilde, T.S. Eliot, oder Samuel Beckett.[33] Die Literatur in den sogenannten Alliierten-Seiten musste die Tugenden der Demokratie mitteilen, auch zugleich die faschistischen Regime nicht nur denunzieren, sondern auch verdammen. Die Schriftsteller in dieser Zeit des Krieges und des Faschismus sollten schreiben, aber dieses Schreiben war vielmehr ein Widerstand gegenüber einem System. Dieser Widerstand war bestimmt gewaltlos. Ein Widerstand, wie dieser, für den Denker wie Gandhi oder Martin Luther King, Jr. plädierten. In seinem Plädoyer für die nonviolent actions schrieb Martin Luther King, Jr. 1958 folgendes:

Violence as a way of achieving […] justice is both impractical and immoral. It is impractical because it is a descending spiral ending in destruction for all. The old law of an eye for an eye leaves everybody blind. It is immoral because it seeks to humiliate the opponent rather than win his understanding; it seeks to annihilate rather than convert. Violence is immoral because it thrives on hatred rather than love. It destroys community and makes brotherhood impossible. It leaves in monologue rather than dialogue. Violence ends by defeating itself. It creates bitterness in the survivors and brutality in the destroyers […] The third way open to oppressed people in their quest of freedom is the way of nonviolent resistance.[34]

So ist Schreiben eine Art Therapie, eine Handlung, die nicht auf die Gewalt der Politik und des Krieges antworten will. Unter dieser Meinung vertritt der amerikanische Denker die Auffassung, um zu kämpfen, braucht man nicht unbedingt, Steine zu werfen oder Waffen zu nehmen. Denn die Gewalt kennt auch ihre Grenzen. Die Literatur wehrt sich gewaltlos gegen den Krieg und will der Menschheit zeigen, dass Krieg kein Fortschritt, sondern vielmehr eine Regression des menschlichen Wesens ist, und wir erinnern uns an die Prévert’sche Parole „quelle connerie la guerre.“[35] Durch das Schreiben wollen die Schriftsteller mit den Menschen diskutieren und ihnen ihre Verantwortlichkeit gegenüber der Geschichte zeigen, denn „ la littérature est ce qui dit au monde: est-tu ce que tu prétends être “, wie Jean Ricardou es meinte.[36] Im Allgemeinen sagen wir, der Schriftsteller soll sich gegen den Krieg positionieren, er soll wie Emile Zola sagen: „ Ich will nicht schweigen, denn ich will nicht mitschuldig werden.[37]

1.5 Die deutsche Literatur der Nachkriegszeit

Unter Nachkriegszeit verstehen wir die Periode ab dem Ende des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs. Nach den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland von den Alliierten in zwei Hauptstaaten eingeteilt. Je nach de

m politischen Teil kannte die Literatur unterschiedliche Wege. Diese Literatur lässt sich unter vielen Kategorien forschen. Erwähnt wird dies im Rahmen der Arbeit, weil das Werk Die Nacht von Lissabon in diesem Kontext entstanden ist.

Die Nachkriegsliteratur im deutschsprachigen Raum im Allgemeinen und in Deutschland im engeren Sinne zeichnet sich durch viele Eigenschaften aus. Viele literarische Produktionen, die nach dem Kriege veröffentlicht wurden, wurden eigentlich noch in der Nazizeit geschrieben, aber konnten nicht wegen ihrer oppositionellen Ansichten veröffentlicht werden oder einige wurden illegal veröffentlicht. Diese Literatur nennt Peter Brenner „ verspätete Literatur “.[38] Die Autoren versuchten in dieser Epoche die Vergangenheit zu bewältigen. Sehr prägend sind hier noch die Spuren des nationalsozialistischen Deutschlands. Zum Beispiel „ in den ersten fünf Jahren nach dem Krieg erschienen mehr als hundert autobiographische Schilderungen über die Konzentrationslager.[39] Die Schilderung des ehemaligen Nazismus ist nur die Konsequenz der Tatsache, dass eine Mehrzahl dieser Autoren die Situation selber erlebt hat. Karl August Horst meint, diese Autoren müssen nicht von ihrer Epoche getrennt werden. Sie schildern in dieser Epoche ihre Erfahrung und Erinnerung des Krieges.[40] Aber die Literatur der Nachkriegszeit lässt sich nicht nur unter der Schilderung vergangener Geschichte lesen. Zwar schildern die Autoren das Dritte Reich, aber sie verzichten auf die realistische Schilderung des Dritten Reiches und des Krieges. Diese Literatur ist vielmehr eine religiöse, metaphysische Literatur oder besser gesagt ein literarischer Eskapismus.[41] Die Manifestationen des Dritten Reiches erscheinen nur als groteske Allegorie.[42] Eines der Merkmale der Nachkriegsliteratur war der Nullpunkt, d. h. die Autoren, in Anbetracht der Geschichte verzichteten auf die Kontinuität, und förderten einen Neuanfang in der Literatur.

Was die politische Richtung in der Nachkriegsliteratur angeht, steht die Literatur unter dem Einfluss der Besatzungsmächte. Dementsprechend sollte sie die politischen Einstellungen der Alliierten vermitteln.[43] Die Grundlinien der Besatzungspolitik waren: „ Demilitarisierung, Denazifizierung, Demontage, Demokratisierung .[44] Nicht nur im Bereich der Politik sollte die Literatur die amerikanische Tugend verbreiten, sondern sollte sie auch das „ american way of life [...] propagieren “. [45]

In der sowjetischen Besatzungszone sollte die Literatur die Ideen des Kommunismus verbreiten: „ Die Schriftsteller werden aufgefordert, für die Freiheit in einem konkreten sozialen und politischen Sinne zu kämpfen, nicht in einem abstrakten existentialistischen oder metaphysischen .[46], wie Brenner sagt.

2. DIE PROBLEMATIK UM DIE IDENTITÄT

Der folgende Teil will die Identität als Bestandteil dieser Arbeit behandeln. Wie alle wissenschaftlichen Kategorien bedarf auch die Kategorie der Identität einer tiefen Überlegung. Die Tatsache, dass die Identität kein Vorrecht einer einzigen wissenschaftlichen Disziplin ist, verlangt alle möglichen Konturen. Nachdem ich dem Begriff nachgegangen bin, werde ich auch zeigen, welche Implikationen die Identität voraussetzt, wenn sie vom Krieg beeinflusst wird.

[...]


[1] „Das Wort Subjekt hat einen zweifachen Sinn: vermittels Kontrolle und Abhängigkeit jemandem unterworfen sein und durch Bewusstsein und Selbsterkenntnis seiner eigenen Identität verhaftet sein. Beide Bedeutungen unterstellen eine Form von Macht, die einen unterwirft und zu jemandes Subjekt macht." Michel Foucault, das Subjekt und die Macht zit. n. Klaus-Jürgen BRUDER, das postmoderne Subjekt. in http://web.fu-berlin.de/postmoderne-psych/bruder_aut.htm. Abruf am 03. 02. 2012.

[2] E.M. Remarque hat der Mehrheit seiner Werke das Thema des Krieges gewidmet. Andere Autoren wurden der Bezeichnung der Antikriegsliteratur zugerechnet: Berthold Brecht, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf,

Heinrich Mann, Klaus Mann, Anna Seghers und Franz Werfel. Vgl. Leona ŠKVAŘILOVÀ, 2007, Antikriegsliteratur in den Werken von Erich Maria Remarque, Arnold Zweig und Leonhard Frank, Brno. S. 10-11.

[3] Vgl. Germain NYADA, Freiheit und Gewalt bei Erich Maria Remarque, Université de Yaoundé I, 1999-2000. (Unveröffentlicht).

[4] Vgl. Leona ŠKVAŘILOVÀ, Antikriegsliteratur in den Werken von Erich Maria Remarque, Arnold Zweig und Leonard Frank, Brno, 2007.

[5] Vgl. Heinrich PLACKE, Nazizeit, Exil und Krieg in E.M. Remarques Roman Die Nacht von Lissabon (1961) – das Sich-Erinnern und Aussprechen. in Ursula HEUKENKAMP (Hrsg.). Schuld und Sühne? Kriegserlebnis und Kriegsdeutung in deutschen Medien der Nachkriegszeit (1945–1961), Rodopi, Amsterdam, 2001.

[6] Stuart HALL, Die Frage der kulturellen Identität. S. 180. In DERS. (Hrsg.), 1994, Rassismus und kulturelle Identität, Hamburg, Argument-Verlag. S.181.

[7] Jürgen SCHUTTE, Einführung in die Literaturinterpretation, Metzler, Stuttgart, 1985. S.44.

[8] Vgl. Otto KRUSE, Keine Angst vor dem leeren Blatt, Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main, 2007. S. 60-63.

[9] Oliver Jahrhaus, Literaturtheorie. Theoretische und methodische Grundlagen der Literaturwissenschaft, Francke Verlag, Tübingen und Wien, 2004, S. 191;

[10] Vgl. Rainer BAASNER, Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft, Eine Einführung, Erich Schmidt, Berlin, 1996. S. 124.

[11] Thomas HOBBES, Leviathan ou la matière, la forme et la puissance d’un Etat ecclésiastique et civil, M. Giard, Paris, 1921. S. 59.

[12] Die Philosophie des Friedens im Kampf gegen die Ideologie des Krieges, unter dem Autorenkollektiv von Wolfgang SCHELER (Leiter), Erich HOCKE, FRANK RUPPRECHT, Wolfgang KLIEM, Gottfried KIESSLING, Dietz Verlag, Berlin, 1984 S. 5.

[13] Vgl. Brockhaus Enzyklopädie, siebzehnte völlig neubearbeitete Auflage des großen Brauchaus, zehnter Band, Wiesbaden, 1970. S. 643.

[14] C. V. Clausewitz, vom Krieg, zit. n. Ebd.

[15] Meyers Großes Standartlexikon in 3 Bänden, hrsg. und bearbeitet von der Lexikonredaktion des Bibliographischen Instituts, Bibliographisches Institut Mannheim/ Wien/Zürich, Meyers Lexikonverlag, 1983. S. 343. Hervorhebung von mir.

[16] Vgl. Die Philosophie des Friedens im Kampf gegen die Ideologie des Krieges. a. a. O. S. 16 – 17.

[17] Vgl. Lothar GRUCHMANN, Der Zweite Weltkrieg, Kriegsführung und Politik. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1967. S. 71-73.

[18] Vgl. Tatsachen über Deutschland, Societätsverlag, Frankfurt am Main, 2010, S. 35. Für die Vertiefung dieses Teils vgl. auch, Sigrid und Wolfgang JACOBEIT, Alltags- und Sozialgeschichte Deutschlands 1900- 1945, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster, 1995. Mein Anliegen hier bestand vielmehr darin, von wichtigsten Seiten dieses Ereignisses zu sprechen, denn ich denke, diese haben einen Einfluss auf die vorliegende Arbeit. In dem Sinne, dass der zu analysierende Roman im Zuge dieser Ereignisse oder in Erinnerung an diese Ereignisse verfasst wurde.

[19] Erich Maria REMARQUE, Die Nacht von Lissabon, Ullstein, Frankfurt/Main, Berlin, Wien, 1978, S. 5.

[20] Zit. n. Jürgen SCHUTTE, Einführung in die Literaturinterpretation, Metzler, Stuttgart, 1985, S.45.

[21] René WELLEK und Austin WARREN, Theory of Literature, zit. n. David SIMO, La littérature en temps de conflit, thèse de doctorat 3ème cycle d’Allemand, Sarrebruck, 1979, S. 4. Hervorhebung von mir.

[22] Vgl. Peter-André ALT, Aufklärung, 3. Auflage, Stuttgart, J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung, 2007. S. 1-14. Vgl. auch René WELLEK, Die französische Literaturkritik : Realismus, Naturalismus, Impressionismus. In Ders. Geschichte der Literaturkritik, das 19. Jahrhundert 1750-1950, Band 3 (A History of Modern Criticism), übersetzt von Lisa Rüdiger, wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1977. S. 4-25.

[23] Jean-Paul SARTRE, Qu’est-ce que la littérature?, Editions Gallimard, Erscheinungsort nicht angegeben, 1948.

[24] Ebd. S.28.

[25] Erich Maria REMARQUE, Die Nacht von Lissabon. a. a. O. S. 37. Hervorhebung von mir.

[26] In ihrer Diplomarbeit, „Antikriegsliteratur in den Werken von Erich Maria Remarque, Arnold Zweig und Leonard Frank“, stellt Leona ŠKVAŘILOVÀ die Lage der Emigranten (besonders der Schriftsteller) in den Aufnahmeländern dar. Dabei lässt sie bemerken, dass die Lage der Emigranten nicht einheitlich war. In manchen Zonen waren die Emigranten geschätzt, in anderen aber litten die Migranten unter Diskriminierung und Missachtung. S. 20. Vgl. auch David SIMO, la littérature en temps de conflits. a. a. O. S. 18-25.

[27] Vgl. Leona ŠKVAŘILOVÀ, Antikriegsliteratur in den Werken von Erich Maria Remarque, Arnold Zweig und Leonard Frank. a. a. O. S. 20.

[28] Vgl. Manfred DURZAK, Deutschsprachige Exilliteratur. Vom moralischen Zeugnis zum literarischen Dokument. In Ders. (Hrsg.), Die deutsche Exilliteratur 1933-1945, Reclam, Stuttgart, 1973. S. 9-26. Hier S. 5.

[29] Ebd. S. 9-ff.

[30] Jacques PREVERT, Paroles, Editions Gallimard, 1949.

[31] Jacques PREVERT, Histoire du cheval. In Ebd. S. 17-19. Zitat S. 18.

[32] Vgl. http://www.copiedouble.com/node/927. Abruf am 24. 12. 2012.

[33] Vgl. The Norton Anthology of English Literature, the Major Authors, M. H. Abrams (Hg.), W.W Norton and Company, Inc., printed in the United States of America, 1996.

[34] Martin Luther KING, Jr., Th e Power of Nonviolent Action, Exzerpt aus Stride Toward Freedom 1958. In Charles Lemmert, Social Theory, The Multicultural and Classic Readings, Westview Press, United States, United Kingdom, 1999. S. 342-352. Zitat S. 344. Hervorhebung von mir.

[35] J acques PREVERT, Barbara. In ders. Paroles. a. a. O. S. 206.

[36] Jean RICARDOU, zit. n. David SIMO. a. a. O. S. 11.

[37] Zit. n. Johannes R. BECHER, CHCL=CH3 AS (Levisite) oder der einzig gerechte Krieg, 2. Auflage, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 1985.

[38] Peter J. BRENNER, Nachkriegsliteratur. In: Horst A. GLASER (Hrsg.), Deutsche Literatur zwischen 1945 und 1995, UTB Wissenschaft, Bern, Stuttgart, Wien, 1997. S.33-57. Hier S. 33-34.

[39] Ebd. S. 39.

[40] Vgl. Karl August HORST, Structures et fluctuations de la littérature allemande du vingtième siècle, Nymphenburger Verlagshandlung, München, 1965. S. 9.

[41] Vgl. Peter J. BRENNER, Nachkriegsliteratur. a. a. O. S. 35. Das Meyers Großes Standardlexikon definiert das Wort Eskapismus als „Flucht vor der Wirklichkeit in eine imaginäre Scheinwelt . “ Meyers Großes Standardlexikon in fünf Bänden, Mannheim, Wien, Zürich, 1982. S. 564.

[42] Vgl. Peter J. BRENNER. a. a. O. S. 34.

[43] Vgl. Ebd. S. 47.

[44] Ebd.

[45] Ebd. S. 48.

[46] Ebd. S. 50.

Fin de l'extrait de 72 pages

Résumé des informations

Titre
Strategien der Identitätskonstruktion in der Kriegszeit. "Die Nacht von Lissabon" von Erich Maria Remarque
Note
14/20
Auteur
Année
2013
Pages
72
N° de catalogue
V365981
ISBN (ebook)
9783668449589
ISBN (Livre)
9783668449596
Taille d'un fichier
865 KB
Langue
allemand
Mots clés
strategien, identitätskonstruktion, kriegszeit, nacht, lissabon, erich, maria, remarque
Citation du texte
Antoine Nyemeck (Auteur), 2013, Strategien der Identitätskonstruktion in der Kriegszeit. "Die Nacht von Lissabon" von Erich Maria Remarque, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/365981

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