[...] Die Arbeit soll vor allem verdeutlichen, dass diese Konzepte nicht abgeschlossen nebeneinander stehen können, sondern sich in Teilen ergänzen, wiederholen, aber auch widersprechen können. Keines der aufgezeigten Modelle kann das Prädikat „einzig gültig“ bekommen, denn alle erläuterten Ansätze werden sowohl Stärken als auch Schwächen aufweisen. Allerdings schließt die Arbeit mit der Feststellung, dass das Modell mit dem oftmals synonym verwendeten Begriff der Gesundheitsförderung, der in diesem Falle die Begriffe der Gesundheitsaufklärung und Gesundheitserziehung impliziert, auf die Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Individuen, Gruppen und Gemeinwesen ausgerichtet ist. Gesundheitsförderung schließt die Gesundheitsaufklärung und Gesundheitserziehung mit ein, berücksichtigt gleichzeitig aber, dass es die sozialen und ökonomischen Faktoren sind, die letztlich die Gesundheit der Menschen (mit) bestimmen. Zugleich wird das Dilemma, welches sich aus den unterschiedlichsten ethischen und politischen Werturteilen ergibt, deutlich. Es ergeben sich Fragen, inwiefern der Staat bezüglich der Gesundheit der Gemeinschaft intervenieren muss: Wie „frei“ darf man seinen Lebenswandel führen? Wie hoch darf der Grad der Selbstbestimmung sein? Sollte das Modell der Gesundheitsförderung und ihr sich anschließenden Maßnahmen lediglich auf Risiko gefährdete Gruppen beziehen, oder werden Menschen dadurch benachteiligt, die zunächst nicht einer solchen Gruppierung angehören- Stichwort: Chancengleichheit? Wer bestimmt das Programm der Gesundheitsförderung? Mit dem Begriff der Förderung der Gesundheit können zunächst einmal eine ganze Reihe von Maßnahmen verstanden werden: - die Förderung gesunder Lebensweisen - die Verbesserung des Zugangs zu den Gesundheitsdiensten und der Beteiligung der Menschen an Entscheidungen - die Gestaltung einer gesunden physischen und sozialen Umwelt, die es den Menschen erleichtert sich für eine gesündere Alternative zu entscheiden - die Aufklärung der Menschen über die Funktionsweise und Gesundheitserhaltung ihres Körpers Die Arbeit soll den Aspekt der Gesundheit in den Vordergrund stellen, und nicht allein den Aspekt der Erkrankung oder Krankheit, die in der Gesundheitsversorgung durch die Priorität der Medizin noch immer dominierend ist. Die unterschiedlichen Ansätze sollen den Zweck, die Art und den Umfang der gesundheitsfördernden Arbeit vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- I/ Die historische Wandlung vom Begriff der Gesundheitsaufklärung, über die Gesundheitserziehung bis hin zur Gesundheitsförderung
- 1.1 Der Status Quo
- II/ Definitionsversuche
- 2.1 „Definitions - (versuch)“ der Gesundheitsaufklärung
- 2.2 „Definitions (versuch)\" der Gesundheitserziehung
- III/ Grundproblematik der Modelle
- IV/ Übergang zum Modell der Gesundheitsförderung
- 4.1 Der Ansatz des Empowerment
- 4.2 Kernelemente der WHO
- 4.3 Die Ottawa - Charta
- VI
- 5.1 „Definitions - (versuch)“ der Gesundheitsförderung
- 5.2 Ansätze und Modelle der Gesundheitsförderung
- Gesundheitserziehung vs. Gesundheitsförderung?!
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Begriffe der Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung historisch und theoretisch zu beleuchten und deren Zusammenhang aufzuzeigen. Sie verdeutlicht, dass diese Konzepte sich nicht isoliert voneinander betrachten lassen, sondern sich teilweise ergänzen, wiederholen und auch widersprechen. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Individuen, Gruppen und Gemeinwesen, wobei das Modell der Gesundheitsförderung im Vordergrund steht.
- Historische Entwicklung der Konzepte: Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung
- Definitionen und Unterschiede der Konzepte
- Grundproblematik der Modelle
- Modell der Gesundheitsförderung und Empowerment
- Ethische und politische Aspekte der Gesundheitsförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Hintergrund und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Sie beleuchtet das Dilemma der unterschiedlichen ethischen und politischen Werturteile im Kontext der Gesundheitsförderung und stellt die Frage nach dem Grad der staatlichen Intervention in Bezug auf die Gesundheit der Gemeinschaft.
Kapitel I widmet sich der historischen Entwicklung vom Begriff der Gesundheitsaufklärung über die Gesundheitserziehung bis hin zur Gesundheitsförderung. Es zeichnet die Anfänge der Gesundheitserziehung im 19. Jahrhundert nach, die aus der Bewegung der „Öffentlichen Gesundheit“ entstanden sind, und beschreibt die Entstehung der Gesundheitsaufklärung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Kapitel II bietet verschiedene Definitionsversuche der Gesundheitsaufklärung und der Gesundheitserziehung, während Kapitel III die Grundproblematik der Modelle beleuchtet. Kapitel IV widmet sich dem Übergang zum Modell der Gesundheitsförderung und erläutert den Ansatz des Empowerment, die Kernelemente der WHO und die Ottawa-Charta. In Kapitel VI werden weitere Ansätze und Modelle der Gesundheitsförderung vorgestellt sowie die Unterschiede zwischen Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen der Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung, ihrer historischen Entwicklung, ihren Definitionsversuchen und ihren jeweiligen Stärken und Schwächen. Sie analysiert die Grundproblematik der Modelle und stellt das Modell der Gesundheitsförderung im Kontext von Empowerment, WHO-Kernelementen und der Ottawa-Charta vor. Zentral sind die Themenfelder Gesundheit, Krankheit, Behinderung, soziale und ökonomische Faktoren, ethische und politische Aspekte der Gesundheitsförderung sowie die Frage nach dem Grad der staatlichen Intervention in Bezug auf die Gesundheit der Gemeinschaft.
- Citar trabajo
- Stefanie Frings (Autor), 2004, Was beeinhalten die Begriffe der Gesundheitsaufklärung,- Erziehung,- und Förderung und in welchem Zusammenhang stehen diese, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36633