Selten hat ein anderes Gesetz im Vorfeld für so viel Kontroversen gesorgt, wie das am 18.06. 2006 in Kraft getretene „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG). Die einen warnten von Trittbrettfahrern die sich mit Scheinbewerbungen Schadenersatz Zahlungen von Arbeitgebern wegen mangelnder Bewerbungsverfahrensfehlern erschleichen würden und andere prophezeiten das Ende der Vertragsfreiheit für Unternehmen. Der damalige Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sprach sogar von der Schaffung eines Bürokratiemonsters.
Dass AGG hat zum Ziel Personen zu schützen, die wegen Merkmalen benachteiligt werden für die sie nichts können. Diese Merkmale sind, ethnische Herkunft oder Rasse, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, sowie Alter und sexuelle Identität. Die Europäischen Richtlinien zur Bekämpfung von Ungleichheit hätten eigentlich schon 2003 in nationales Recht umgewandelt werden müssen, doch bedingt durch den großen Widerstand gegenüber dem Gesetz verzögerte die deutsche Gesetzgebung dessen Verabschiedung.
Während Großunternehmen oder Konzerne. sich aufgrund ihrer Bekanntheit für angreifbarer halten und daher schnell mit Schulungen Ihrer Mitarbeiter angefangen haben, vertrauen kleine und mittlere Unternehmen auf ihre Fähigkeiten. Anders als Großunternehmen oder Konzernen verfügen sie nicht über eine eigenständige und gut ausgebildete Rechts- oder Personalabteilung.
Dementsprechend kann sich die Schlussfolgerung ergeben, dass Entscheider von kleineren und mittleren Unternehmen deutlich stärker durch den Gesetzeswortlaut belastet sind, als große Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Definitionen und Grundlagen
- Definitionen
- Die volkswirtschaftliche Bedeutung der KMU
- Personalwirtschaftliche Ausgangslage von KMU
- Entwicklung des AGG
- Das arbeitsrechtliche AGG und dessen Implikationen
- Das arbeitsrechtliche AGG
- Notwendigkeiten des AGG für das Personalmanagement
- Unternehmenspolitik als wichtiger Bestandteil der Personalpolitik
- Kritische Würdigung
- Chancen
- Risiken
- Fazit
- Zusammenfassung
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im Kontext kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Sie beleuchtet die rechtlichen Anforderungen und Implikationen des AGG für die Personalpolitik in KMU, insbesondere im Hinblick auf die fehlende Personalabteilung.
- Die rechtlichen Grundlagen des AGG und seine Bedeutung für das Personalmanagement
- Die Herausforderungen und Chancen des AGG für KMU im Vergleich zu Großunternehmen
- Die Bedeutung von Unternehmenspolitik und Personalpolitik im Kontext des AGG
- Die Notwendigkeit von Schulungen und Sensibilisierung im Bereich des AGG
- Die kritische Würdigung der Auswirkungen des AGG auf KMU.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des AGG für KMU dar, die sich durch die fehlende Personalabteilung und die damit verbundenen Anforderungen des Gesetzes auszeichnen. Das zweite Kapitel beleuchtet die Definitionen und Grundlagen des AGG sowie die volkswirtschaftliche Bedeutung der KMU. Anschließend werden die personalwirtschaftlichen Ausgangslagen von KMU und die Entwicklung des AGG erläutert. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem arbeitsrechtlichen AGG und seinen Implikationen für das Personalmanagement. Es werden die Notwendigkeiten des AGG für das Personalmanagement und die Bedeutung von Unternehmenspolitik als Teil der Personalpolitik beleuchtet. Im vierten Kapitel werden Chancen und Risiken des AGG kritisch gewürdigt.
Schlüsselwörter
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG), kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Personalmanagement, Diskriminierung, Unternehmenspolitik, Personalpolitik, rechtliche Anforderungen, Chancen, Risiken, Schulungen, Sensibilisierung.
- Arbeit zitieren
- Sevket Celik (Autor:in), 2014, Die Rolle des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367220