Die Diplomarbeit „Kroatisch in der Schule. Sprach- und kulturwissenschaftliche Analyse des Zusammenhangs zwischen der Identität und Lernmotivation von Kroatischschülern“ beschäftigt sich mit vielen Aspekten des Schulfachs Kroatisch. Dabei verliert sie aber nicht ihr eigentliches Thema, die kulturelle Bedingtheit des Lernverhaltens von Kroatischschülern, aus den Augen.
Der erste Teil der Diplomarbeit bringt einen kritischen Überblick über Forschungsergebnisse der allgemeinen Fremdsprachenforschung (z. B. Befunde über die Lernbedingungen und das Selbstbild von Sprachschülern aller Art) und über die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kroatisch als Zweit- oder Fremdsprache (z. B. Untersuchungen über Kroatischkurse für Ausländer in Kroatien oder über Kroatischlehrbücher).
Der zweite Teil der Arbeit hingegen ist die Darstellung einer Fragebogenuntersuchung an der Grazer Handelsakademie, wobei ausgehend von den Antworten der befragten Kroatischschüler statistische Analysen durchgeführt und wissenschaftlich begründete Hypothesen über die Zusammenhänge zwischen ihren Einstellungen aufgestellt werden. Die Annahme eines ausgeprägten Zusammenhangs zwischen Muttersprache, Identität und Lernmotivation wurde durch die Umfrage wissenschaftlich bestätigt, ebenso wurden Ergebnisse der Fremdsprachenforschung repliziert und der österreichische Kroatischunterricht als ein Sonderfall des Fremdsprachenunterrichts bzw. der Zweisprachigkeit aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1 Theoretischer Teil (Literaturstudie)
- 1.1 Sprache, Schule und Kultur
- 1.1.1 Einleitung zu „Sprache, Schule und Kultur“
- 1.1.2 die kulturellen und persönlichkeitsbezogenen Lernvoraussetzungen von Kroatischschülern Zusammenhang zwischen Motivation und Identität
- 1.1.3 Unterricht und Lehrmittel als kulturelle Phänomene und wissenschaftliche Implikationen für den Unterricht
- 1.1.4 Der Kroatische Kroatischunterricht und seine Implikationen für das Lehrfach Kroatisch als „,Fremdsprache“
- 1.2 Der Forschungsstand zu Kroatisch als Fremdsprache
- 1.2.1 Kroatisch als Zweit- und Fremdsprache
- 1.2.2 Linguistischer Zugang zum Spracherwerb
- 1.2.3 Möglichkeiten und Grenzen für Zweit- und Fremdsprachen
- 1.2.4 Wissenschaftliche Disziplinen und Theorien, die sich mit der Mehrsprachigkeit befassen
- 1.2.5 Erst-und Zweitsprache
- 1.2.6 Wesentliche Aspekte des Lernens bzw. Lehrens von Zweit- und Fremdsprachen
- 1.2.7 Psychologische und linguistische Theorien als Hintergrund des Sprachunterrichts
- 1.2.8 Lerntypen
- 1.2.9 Eklektischer Zugang zum Fremdsprachenunterricht
- 1.2.10 Mehrsprachigkeit als Folge der Landeskultur und des Trends zur internationalen Mobilität
- 1.2.11 Argumente für den Kroatischunterricht in Österreich
- 1.2.12 Mehrsprachigkeit als Vorteil beim Erlernen des Kroatischen
- 1.2.13 Unterschiede in den Kroatischkenntnissen von Muttersprachlern und Zweisprachigen
- 1.2.14 Sprachverhalten von Ausländern in Kroatien
- 1.2.15 Mehrsprachige Sprecher des Kroatischen außerhalb Kroatiens
- 1.2.16 Kroatisch als Zusatzsprache heute
- 1.2.17 Kroatisch für Ausländer in Kroatien
- 1.2.18 Die Universitäre Schule für Kroatisch in Zagreb als Vorbild für den österreichischen Kroatischunterricht
- 1.3 Identitäten von Schülern
- 1.3.1 Zukunftserwartungen als motivierende Identität
- 1.3.2 Weitere Zusammenhänge zwischen Motivation und selbstbezogenen Eigenschaften des Lernenden
- 1.3.3 Die Identität von Sprachlehrern und ihr Einfluss auf die Schüler
- 1.3.4 Kulturpsychologische Motivationserklärungen
- 1.3.5 Das motivierende Interesse an internationalen Beziehungen
- 1.3.6 Gesellschaftliche Hintergründe der Identitäten von Lernenden
- 1.3.7 Identitäten von Kroaten und die europäische Integration als Lernhintergrund des Kroatischunterrichts in Österreich
- 1.3.8 Besonderheiten der Identität von Kroatischschülern mit Migrationshintergrund
- 1.3.9 Schulgeschichtliche Fallstudien
- 2 Empirischer Teil
- 2.1 Fragebogen und korrelationen in der Kroatistik
- 2.1.1 Fragebogenforschung in der Kroatistik
- 2.1.2 Interpretative und quantitative Auswertung einer Umfrage unter Kroatischschülern
- 2.1.3 Methode und Stichprobe
- 2.1.4 Statistische Auswertung
- 2.1.5 Zusammenhänge zwischen den Angaben der Befragten
- 2.1.6 Die Durchschnittszustimmung als Maß für die zustimmende Beantwortung des Fragebogens
- 2.1.7 Lerndauer
- 2.1.8 Die acht inhaltlich unterschiedlichen Bereiche des Fragebogens
- 2.1.9 Überblick über die Umfrageergebnisse mit Tabellen
- 2.1.10 Korrelationen zwischen Items in verschiedenen Untergruppen
- 2.2 Empirische Überprüfung der Gruppierung der Fragebogenitems zu Fragebereichen
- 2.2.1 Die Reliabilitätsanalyse und ihre Ziele
- 2.2.2 Unterschiede zwischen deutschsprachigen und B/K/S-sprachigen ProbandInnen
- 2.2.3 Diskussion der mathematischen Analysen
- 2.2.4 Ein gekürzter Fragebogen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit „Kroatisch in der Schule“ befasst sich mit dem österreichischen Kroatischunterricht und untersucht den Zusammenhang zwischen der Identität und der Lernmotivation von Kroatischschülern. Sie verbindet Aspekte der slawistischen und allgemeinen Sprach- und Kulturwissenschaft. Der Fokus liegt auf der Analyse der soziokulturellen Faktoren, die die Lernmotivation von Schülern beeinflussen.
- Analyse des Kroatischunterrichts in Österreich
- Zusammenhang zwischen Identität und Lernmotivation von Kroatischschülern
- Einfluss kultureller Faktoren auf den Spracherwerb
- Bedeutung von Motivationstheorien und Identitätsforschung im Kontext des Kroatischunterrichts
- Empirische Überprüfung der Zusammenhänge zwischen persönlichem Hintergrund und Lernverhalten von Kroatischschülern
Zusammenfassung der Kapitel
1.1 Sprache, Schule und Kultur
Dieser Abschnitt befasst sich mit den soziokulturellen Rahmenbedingungen des Kroatischunterrichts in Österreich. Es werden die Lernvoraussetzungen von Kroatischschülern, die Rolle von Unterricht und Lehrmitteln als kulturelle Phänomene sowie die Implikationen für den Kroatischunterricht in Kroatien analysiert.
1.2 Der Forschungsstand zu Kroatisch als Fremdsprache
Dieser Block behandelt den Erwerb und die Verwendung von Kroatisch als Zweit- und Fremdsprache. Es werden verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und Theorien, die sich mit der Mehrsprachigkeit befassen, vorgestellt und die wichtigsten Aspekte des Lernens und Lehrens von Zweit- und Fremdsprachen erörtert.
1.3 Identitäten von Schülern
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Lernmotivation als psychologisches und kulturelles Phänomen. Es werden die verschiedenen Aspekte der Identität von Sprachschülern und deren Einfluss auf die Lernmotivation untersucht, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Identität von Kroatischschülern mit Migrationshintergrund liegt. Zudem werden kulturpsychologische Motivationserklärungen und schulgeschichtliche Fallstudien analysiert.
2.1 Fragebogen und Korrelationen in der Kroatistik
Dieser Teil präsentiert die Ergebnisse einer vom Autor durchgeführten Fragebogenstudie. Es werden die Korrelationen zwischen den Antworten auf die einzelnen Fragebogenitems und der persönliche Hintergrund der Schüler analysiert.
2.2 Empirische Überprüfung der Gruppierung der Fragebogenitems zu Fragebereichen
In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der statistischen Auswertung der Fragebogenstudie mit Hilfe der Reliabilitätsanalyse und Cronbachs Alphawerten interpretiert. Es werden die Unterschiede zwischen deutschsprachigen und B/K/S-sprachigen ProbandInnen diskutiert.
Schlüsselwörter
Kroatischunterricht, Österreich, Identität, Lernmotivation, Spracherwerb, Zweitsprache, Fremdsprache, Mehrsprachigkeit, Kultur, Schule, Motivationstheorien, Identitätsforschung, Fragebogenstudie, Korrelationen, Reliabilitätsanalyse, Migrationshintergrund
- Arbeit zitieren
- Ivo Marinsek (Autor:in), 2016, Kroatisch in der Schule. Sprach- und kulturwissenschaftliche Analyse des Zusammenhangs zwischen der Identität und Lernmotivation von Kroatischschülern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368078