Nach Aristoteles entspricht die kretische Ordnung der spartanischen: Für die Spartaner bestellen die Heloten das Land, für die Kreter tun es die Periöken. Stefan Link verweist jedoch darauf, dass die Kreter noch andere Bezeichnungen für ihre unfreie Bevölkerung nutzten. Er bezieht sich dabei auf Athenaios, in dessen Buch die Bezeichnungen der Klaroten, Mnoitai, Amphamiotai, Oikeis und Doloi überliefert werden. Es ist also keine konkrete Betitelung der Unfreien auf Kreta vorhanden, vielmehr sind es verwirrend vielfältige Namen.
Die moderne Forschung hat sich zwar für „Klaroten“ als den eigentlichen Titel eines Sklaven in Kreta entschieden, dennoch gibt es wie oben genannt viele Bezeichnungen dieser Gruppierungen. Außerdem unterscheiden sich diese nicht nur namentlich, sondern auch durch den Wohnort, der Herkunft und (möglicherweise) durch die rechtliche Stellung der verschiedenen Gruppen von Unfreien und Gruppen minderen Rechts. Zu dem Wohnort und der Herkunft beziehe ich mich weitestgehend auf die Quellen von Athenaios´ Gelehrtenmahl und Stefan Link, bei den rechtlichen Unterschieden jedoch auf das Gesetz von Gortyn. Das Gesetz von Gortyn ist hierbei die wichtigste antike Quelle meiner Hausarbeit, da diese die Grundlage dafür ist, die Unterschiede und im Allgemeinen die Rechte der Unfreien zu erfassen. Stefan Link bezeichnet die Gesetzesinschrift als einzige Quelle, die etwas genauere Aufschlüsse über die rechtliche Lage der Sklaven zulässt.
Neben den Unfreien auf Kreta befasse ich mich in dieser Hausarbeit auch mit den Gruppen minderen Rechts. Diese bilden laut Stefan Link eine ganz andere Gruppe von Unfreien. Diese Gruppierung wurde durch die Katakeimenoi und die Nenikamenoi gebildet, welche sich sehr von den Unfreien unterscheiden, aber auch untereinander Differenzen vorweisen. Die vielen Bezeichnungen leiten mich zu der Frage, welche Unterschiede es innerhalb der Gruppen minderen Rechts und Unfreien auf Kreta gab und wie die Unfreien auf Kreta rechtlich gestellt waren. Um diese Frage zu beantworten, werde ich im Folgenden meiner Hausarbeit die einzelnen Betitelungen mithilfe antiker und moderner Quellen entschlüsseln, die Unterschiede der Gruppen verdeutlichen und die rechtlichen Bestimmungen erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Gruppen minderen Rechts und Unfreie auf Kreta
- Die Gruppen minderen Rechts auf Kreta
- Die Periöken
- Die Klaroten
- Die Mnoia
- Die Amphamiotai
- Die Doloi und die Oikeis
- Die Unfreien auf Kreta
- Die Periöken
- Die Klaroten
- Die Mnoia
- Die Amphamiotai
- Die Doloi und die Oikeis
- Schlussbetrachtung der Unfreien und Gruppen minderen Rechts auf Kreta
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Gruppen minderen Rechts und Unfreien auf Kreta und untersucht deren rechtliche Stellung sowie die Unterschiede innerhalb dieser Gruppen. Sie analysiert die verschiedenen Bezeichnungen für diese Gruppierungen und beleuchtet deren Lebensumstände, insbesondere im Hinblick auf das Gesetz von Gortyn.
- Unterscheidung zwischen Gruppen minderen Rechts und Unfreien auf Kreta
- Analyse der verschiedenen Bezeichnungen für Unfreie und Gruppen minderen Rechts
- Rechtliche Stellung der Unfreien auf Kreta, insbesondere im Hinblick auf das Gesetz von Gortyn
- Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen minderen Rechts und Unfreien
- Lebensumstände der Unfreien auf Kreta
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Gruppen minderen Rechts und Unfreien auf Kreta ein und stellt die wichtigsten Quellen und Forschungsansätze vor. Es werden die verschiedenen Bezeichnungen für diese Gruppen erläutert und die Relevanz des Gesetzes von Gortyn als wichtigste Quelle hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Gruppen minderen Rechts, die als Schuldsklaven bezeichnet werden, und unterscheidet zwischen Katakeimenoi und Nenikamenoi. Die rechtliche Stellung dieser Gruppen wird im Kontext des Gesetzes von Gortyn analysiert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Gruppen der Unfreien auf Kreta, darunter die Periöken, die Klaroten, die Mnoia, die Amphamiotai, die Oikeis und die Doloi. Es werden die Lebensumstände, die rechtliche Stellung und die Abstammung dieser Gruppen im Detail untersucht.
Das vierte Kapitel bietet eine Schlussbetrachtung zu den Unfreien und Gruppen minderen Rechts auf Kreta und fasst die zentralen Ergebnisse der Untersuchung zusammen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einen historischen Kontext gestellt und die Bedeutung der Thematik für das Verständnis der griechischen Gesellschaft hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Unfreie, Gruppen minderen Rechts, Kreta, Gesetz von Gortyn, Periöken, Klaroten, Mnoia, Amphamiotai, Oikeis, Doloi, Katakeimenoi, Nenikamenoi, Schuldsklaven, rechtliche Stellung, Lebensumstände, antike Quellen, moderne Forschung.
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- Anonym (Auteur), 2016, Sklaven auf Kreta in der Antike. Gruppen minderen Rechts und Unfreie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368456