SMS und E-Mail. Technische Voraussetzungen, Klagen über Sprachverfall und Verlust der Schreibkompetenz


Dossier / Travail, 2012

16 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhalt:

1. Einleitung

2. E-Mail

3. SMS

4. E-Mail und SMS im Vergleich
4.1.Technische Voraussetzungen/ Möglichkeiten
4.2.Unterschiede
4.3.Gemeinsamkeiten

5. Bezug auf die Sprache
5.1.Welche Veränderungen gibt es?
5.2.Welche Auswirkungen hat es?

6. Sprachverfall oder Sprachwandel?

7. Fazit/ Zusammenfassung

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Mit der fortschreitenden Technologie haben sich auch die neuen Medien entwickelt. Für jede Generation gab und gibt es ein bestimmtes Medium, das zu ihrer Zeit besonders viel genutzt wurde/wird. So waren in den 1960er Jahren das Radio und die Zeitung sehr beliebt.[1] In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Fernsehen das meist genutzte Medium Jugendlicher.[2] Mit dieser Entwicklung begannen die Kommunikationsformen der Menschen sich zu verändern, vor allem aber die der Jugendlichen

.[3] Durch das Hinzukommen des Computers und anschließend des Internets sind diese Medien die Hauptbeschäftigungen aller Heranwachsenden geworden. Mit dem Internet entstanden neue Kommunikationsformen, die im Grunde den ‚alten Kommunikationsformen‘, wie z.B. Briefen und Postkarten, ähneln und diese vertreten, jedoch nicht ganz verdrängen. So können E-Mails mit Briefen und SMS mit Postkarten verglichen werden. Mit den vielen weiteren Kommunikationsformen, wie z.B. Facebook, Twitter etc., die mit Hilfe des Computers und vor allem des Internets möglich sind, kamen durch die starke Nutzung durch Jugendliche Veränderungen der Sprache zustande.

Besonders in den 1990er Jahren haben sich die mobilen Telefone stark entwickelt und gehören mittlerweile für fast jede Generation zum Alltag. Mit zunächst nur einer telefonischen Funktion ausgestattet, war das Handy eine noch nicht ausgereifte Entwicklung, bis es möglich wurde damit nicht nur zu telefonieren, sondern auch SMS zu schreiben und später auch MMS zu verschicken. Besonders bei der jungen Generation waren und sind diese Kurzmitteilungen beliebt. Mit den hinzugekommenen Internet-, und SMS-Flatrates hat sich die Begeisterung und Nutzung des SMS-Dienstes zusätzlich verstärkt.

Da die Veränderung der Sprache sowohl die E-Mail, als auch die SMS und andere neue Kommunikationsformen anbelangt und vor allem Jugendliche diese nutzen, ist die Öffentlichkeit um die Deutsche Sprache besorgt. Viele Kritiker sind der Meinung, dass durch die neuen Medien ein Sprachverfall verursacht würde.[4] Dieser wird damit begründet, dass heutzutage zum einen andere Medien genutzt werden (Bsp. Computer statt Buch etc.), zum anderen in die Deutsche Sprache andere Sprachen einwirken und keinen Wert auf die „Ausdrucksweise“ gelegt werde.[5]

So wird die Textproduktion am Computer, egal welcher Art, als „defizitär[…]“ bezeichnet.[6] Andererseits gibt es ebenfalls Befürworter der neuen Medien. Sie betonen, „dass Jugendliche mehr […] als je zuvor [schreiben]“.[7] Dieses Schreiben und Lesen der SMS bzw. E-Mails o.Ä. fördere die Jugend wiederrum in diesen beiden Bereichen.[8] Dies zeigt, dass die Öffentlichkeitsmeinung, ob die Deutsche Sprache einen Sprachverfall oder Sprachwandel durchlebt, sehr gespalten ist.

In dieser Arbeit werden somit zunächst die Besonderheiten und Eigenschaften der Kommunikationsformen E-Mail und SMS beschrieben, um die Verwendung und Nutzung der Sprache und des Mediums näherzubringen und nachvollziehen zu können. Anschließend werden die technischen Voraussetzungen, aber auch Möglichkeiten dieser Formen aufgelistet, um die Ergebnisse und den Einfluss dieser Medien auf die Sprache zu beziehen. Durch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des E-Mail-, und SMS-Dienstes wird speziell auf die wichtigen Eigenschaften eingegangen, die zum Sprachverfall bzw. Sprachwandel beitragen könnten. Somit lässt sich anschließend der Einfluss der neuen Medien auf die Sprache mit den Fragen, welche Veränderungen es gibt, sowie welche Auswirkungen diese Veränderungen haben, belegen. Im Anschluss stellt sich die Frage, ob man eher vom Sprachverfall oder Sprachwandel spricht. Die wichtigsten gesammelten Ergebnisse werden am Ende der Arbeit noch einmal kurz aufgegriffen und erläutert.

2. E-Mail

Um den folgenden Text ganz nachvollziehen zu können, muss man zunächst die Begriffe der öffentlichen, nicht-öffentlichen, privaten und nicht-privaten E-Mail kennen. Die Öffentlichkeit bzw. Nicht-Öffentlichkeit steht allein für die Nachrichten, die entweder für eine bestimmte Person gedacht sind (nicht öffentlich) oder für jede Person sichtbar und zugreifbar sind (öffentlich). Jedoch kann eine öffentliche Nachricht auch privat sein. Nicht-private Nachrichten sind z.B. E-Mails von Schülern an ihre Lehrer und umgekehrt, während private Nachrichten mehr unter Freunden ausgetauscht werden. So können durchaus private Nachrichten öffentlich sein und nicht-private Nachrichten nicht-öffentlich. Nicht-privat und öffentlich bzw. privat und nicht-öffentlich sind also keine Synonyme (vgl. Dürscheid 2010: S.25-27).

Die E-Mail wurde von Ray Tomlinson erfunden.[9] 1971 wurde weltweit die erste E-Mail verschickt. Erst durch die „Personal-Computer“ (1980er Jahre), das Internet und den ersten „Internet-Browser“ (1990er Jahre), wurde der E-Mail-Dienst immer beliebter.[10] Die erste elektronische Post in Deutschland wurde 1984 verschickt.[11] Die E-Mail ist sowohl für den privaten Bereich, als auch für den beruflichen bzw. öffentlichen Bereich benutzbar. Man kann sie also schreiben, um schnell Informationen austauschen zu können, oder den Kontakt mit Freunden zu pflegen.[12] Schüler und Studenten schreiben an ihre Lehrer bzw. Dozenten E-Mails, Erwachsene nutzen diesen Dienst auch für den Beruf. Somit ist die E-Mail situations-, und adressatenbezogen, sodass man „zwischen formeller Distanz und informeller Nähe“ den der Norm entsprechenden Bereich finden muss.[13] Jede Altersklasse nutzt die E-Mail auch in privatem Interesse. Es gibt viele Arten eine elektronische Post zu schreiben, die von „persönliche[n] Erzählungen“ bis hin zu „Bearbeitungen schriftlicher Dokumente“ reichen.[14] Ebenso ist es nicht nur möglich eine Kommunikation zwischen zwei Personen herzustellen, und sie somit privat und/oder nicht-öffentlich ist, sondern auch zwischen mehreren, sodass die E- Mail oft nicht-privat und/oder öffentlich ist.[15] Selbst Angebote und Werbungen einiger Firmen bekommt man über diesen Online-Dienst zugeschickt. Auch Audio-, Video-, und Bildnachrichten, indem man diese im Anhang hinzufügt, liegen im Bereich des Möglichen. Es gibt beinahe in jedem E-Mail-Programm verschiedene Schriftgrößen und Schriftarten, um seine Mitteilung individuell gestalten zu können. Dadurch, dass E-Mail-Texte oft am Computer geschrieben werden, und nicht über das Handy, ist die Fehlerquote geringer, als beispielsweise bei Handytexten, dadurch dass die Korrektur am Computer leichter fällt.[16] Der Absender,

[...]


[1] Schneller, Rüdiger: Veränderungen im Sprachgebrauch von Jugendlichen, untersucht an Schülerzeitungen als Printmedium und in den Neuen Medien. Band 6, Trier 2009, S.3.

[2] Ebd. S.3.

[3] Ebd. S.3.

[4] Moraldo, Sandro M.: „Obwohl…Korrektur: Polizei HAT Gebäude im coolen Duisburger Innenhafen“. Die Kommunikationsplattform Twitter an der Schnittstelle zwischen Sprechsprachlichkeit und medial bedingter Schriftlichkeit. In: Susanne Günther, Wolfgang Imo, Dorothee Meer, Jan Georg Schneider (Hrsg.): Kommunikation und Öffentlichkeit. Sprachwissenschaftliche Potenziale zwischen Empirie und Norm. Berlin/Boston 2012, S.180.

[5] Ebd. S.180.

[6] Dürscheid, Christa; Wagner, Franc; Brommer, Sarah: Wie Jugendliche Schreiben. Schreibkompetenz und neue Medien. Berlin/New York 2010, S.3.

[7] Ebd. S.2.

[8] Ebd. S.4.

[9] Ziegler, Arne: E-Mail - Textsorte oder Kommunikationsform? Eine textlinguistische Annäherung. In: Arne Ziegler, Christa Dürscheid (Hrsg.): Kommunikationsform E-Mail. Band 7, Tübingen 2002, S.9.

[10] Ebd. S.9.

[11] Dürscheid, Christa; Wagner, Franc; Brommer, Sarah: Wie Jugendliche Schreiben. Schreibkompetenz und neue Medien. Berlin/New York 2010, S.132.

[12] Dürscheid, Christa: E-Mail und SMS - ein Vergleich. In: Arne Ziegler, Christa Dürscheid (Hrsg.): Kommunikationsform E-Mail. Band 7, Tübingen 2002, S.101.

[13] Schmitz, Ulrich: E-Mails kommen in die Jahre. Telefonbriefe auf dem Weg zu sprachlicher Normalität. In: Arne Ziegler, Christa Dürscheid (Hrsg.): Kommunikationsform E-Mail. Band 7, Tübingen 2002, S.49. [14] Ebd. S.48.

[15] Ziegler, Arne: E-Mail - Textsorte oder Kommunikationsform? Eine textlinguistische Annäherung. In: Arne Ziegler, Christa Dürscheid (Hrsg.): Kommunikationsform E-Mail. Band 7, Tübingen 2002, S.25.

[16] Dürscheid, Christa: E-Mail und SMS - ein Vergleich. In: Arne Ziegler, Christa Dürscheid (Hrsg.): Kommunikationsform E-Mail. Band 7, Tübingen 2002, S.104.

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
SMS und E-Mail. Technische Voraussetzungen, Klagen über Sprachverfall und Verlust der Schreibkompetenz
Université
University of Dusseldorf "Heinrich Heine"
Note
1,7
Auteur
Année
2012
Pages
16
N° de catalogue
V369263
ISBN (ebook)
9783668470002
ISBN (Livre)
9783668470019
Taille d'un fichier
476 KB
Langue
allemand
Mots clés
SMS, E-Mail, Sprachverfall, Schreibkompetenz, Technologie, Internet, Facebook, Neue Medien, Twitter, Computer, Sprachwandel
Citation du texte
Kristina Grasmik (Auteur), 2012, SMS und E-Mail. Technische Voraussetzungen, Klagen über Sprachverfall und Verlust der Schreibkompetenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369263

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