In dieser Arbeit werden die Begrifflichkeiten Bindung, Psychopathologie und Delinquenz definiert, in Beziehung zueinander gesetzt und im Rahmen der therapeutischen Praxis genauer erläutert.
Im ersten Kapitel dieser Arbeit wird eine Begriffsbestimmung für Delinquenz vorgenommen und die diversen inhaltlichen Zuordnungen dargestellt. Des Weiteren bietet die Hinführung einen thematischen Einstieg in die Bindungstheorie und deren Verknüpfung mit Delinquenz. Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über die Prävalenz von Delinquenz in Deutschland und verdeutlicht sowohl die zahlenmäßige Entwicklung delinquenten Verhaltens bzw. der Verübung von Straftaten als auch folglich die Relevanz des Themenschwerpunkts dieser Arbeit. Im anschließenden Kapitel wird verkürzt auf den forensischen Kontext Bezug genommen und inhaftierte Straftäter, deren Delinquenzverhalten und biografische Hintergründe dargestellt. Näher eingegangen wird auf biografische und bindungstheoretische Aspekte im fünften Kapitel. Hier wird zunächst ein Einstieg in häufig vertretene biografische Inhalte und Bindungsrepräsentanzen von delinquent Auffälligen angeboten, ehe im ersten Unterkapitel vertieft auf die Bindungsrepräsentanzen und deren Ursprung und Auswirkung eingegangen wird, die das Thema Delinquenz tangieren. Die Ausprägung und Auswirkung von metakognitiven Fähigkeiten (von Mentalisierungskompetenz) wird im darauffolgenden Unterkapitel thematisiert. Mögliche Dysfunktionalitäten, neurobiologische Veränderungen oder Störungen werden anschließend aufgearbeitet, ehe verschiedene Einflüsse und deren Auswirkungen auf die Entwicklung und das Delinquenzverhalten im vierten Unterkapitel zusammenfließen und durch zusammenfassende Erkenntnisse abgerundet werden. Abschließend werden im sechsten Kapitel schlussfolgernd aus den Erkenntnissen Perspektiven abgeleitet, wie therapeutische Kontakte z.B. von klinisch-therapeutischen SozialarbeiterInnen gestaltet und das Wissen genutzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsbestimmung „Delinquenz“
- 2. Hinführung
- 3. Prävalenz von Delinquenz im kurzen Überblick
- 4. Forensischer Kontext
- 5. Psychopathologie, Bindungstheorie und metakognitive Fähigkeiten in Bezug auf Delinquenz
- 5.1. Bindungsrepräsentation und Delinquenz
- 5.2. Metakognitive Fähigkeiten und Delinquenz
- 5.3. Neurobiologische Erkenntnisse zu Delinquenz
- 5.4. Bindung, Mentalisierung, Gewalt und Psychopathologie
- 6. Perspektiven für die therapeutische Praxis
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, das komplexe Phänomen der Delinquenz aus der Perspektive der Bindungstheorie und ausgewählter psychoanalytischer Ansätze zu beleuchten. Dabei werden die Auswirkungen der Qualität früher Interaktionen auf die Entwicklungspsychopathologie und die Entstehung delinquenter Verhaltensweisen im Fokus stehen.
- Bindungsrepräsentationen und ihre Auswirkungen auf Delinquenz
- Die Rolle metakognitiver Fähigkeiten und Mentalisierungskompetenz bei Delinquenz
- Neurobiologische Erkenntnisse zu den Ursachen von Delinquenz
- Der Einfluss von Bindung, Mentalisierung und Gewalt auf Psychopathologie
- Therapeutische Perspektiven und Anwendung der Erkenntnisse in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung liefert einen Überblick über die Komplexität des Themenbereichs Delinquenz und die verschiedenen Erklärungshypothesen, die ihm zugrunde liegen. Die Arbeit konzentriert sich auf bindungstheoretische und psychoanalytische Ansätze und setzt Grundkenntnisse in Psychopathologie und Bindungstheorie voraus.
- 1. Begriffsbestimmung „Delinquenz“: Das Kapitel definiert den Begriff „Delinquenz“ und zeigt die Unterschiede in verschiedenen Sprachräumen und Normverständnissen auf. Es werden auch die Überschneidungen mit dem Verständnis von Kriminalität aufgezeigt.
- 2. Hinführung: Dieses Kapitel bietet einen Einstieg in die Bindungstheorie und ihre Verknüpfung mit Delinquenz, ausgehend von den frühen Studien Bowlbys.
- 3. Prävalenz von Delinquenz im kurzen Überblick: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Prävalenz von Delinquenz in Deutschland und verdeutlicht die zahlenmäßige Entwicklung delinquenten Verhaltens und die Relevanz des Themas.
- 4. Forensischer Kontext: Dieses Kapitel betrachtet den forensischen Kontext und beleuchtet die Merkmale von inhaftierten Straftätern, ihre Delinquenz und ihre biografischen Hintergründe.
- 5. Psychopathologie, Bindungstheorie und metakognitive Fähigkeiten in Bezug auf Delinquenz: Dieses Kapitel geht tiefer auf die biografischen und bindungstheoretischen Aspekte von Delinquenz ein. Es untersucht die Bindungsrepräsentanzen von delinquent Auffälligen, die Ausprägung und Auswirkung von metakognitiven Fähigkeiten und die neurobiologischen Veränderungen bei Delinquenz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche Delinquenz, Bindungstheorie, Psychopathologie, Metakognitive Fähigkeiten, Mentalisierung, Gewalt und Neurobiologie. Sie behandelt die Auswirkungen von Bindungsrepräsentationen und frühkindlichen Erfahrungen auf die Entwicklung delinquenten Verhaltens und die Rolle von Mentalisierungskompetenz und neurobiologischen Faktoren.
- Arbeit zitieren
- Jessica Hauptmann (Autor:in), 2015, Bindung, Psychopathologie und Delinquenz. Definitionen, Bezüge und Perspektiven für die therapeutische Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369365