Was ist eine Novelle? Die Suche nach einer adäquaten Definition erweist sich in der deutschen Literatur als schwierig. Zahlreiche namhafte Dichter haben sich daran versucht, die Merkmale und Besonderheiten dieser Erzählform herauszuarbeiten.
Im Essay sollen die drei wichtige Novellentheorien betrachtet werden: Die von Christoph Martin Wieland, Johann Wolfang von Goethe und schließlich die „Falkentheorie“ von Paul Heyse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Definition und Ursprung
- Goethes Novellentheorie
- „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“
- Die Novelle
- Wieland und Das Hexameron von Rosenhain
- Heyse und die „Falkentheorie“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht verschiedene Novellentheorien, insbesondere die Ansätze von Goethe, Wieland und Heyse. Ziel ist es, die Entwicklung des Verständnisses der Novelle als literarische Gattung im 18. und 19. Jahrhundert nachzuvollziehen und die jeweiligen theoretischen Positionen zu analysieren und zu vergleichen.
- Definition der Novelle und deren historische Entwicklung
- Goethes Verständnis von der Novelle und dessen Bezug zum „Decameron“
- Wielands Beitrag zur Novellentheorie im Kontext seines „Hexameron von Rosenhain“
- Hyses „Falkentheorie“ und ihre Bedeutung für die Gattung
- Vergleich der verschiedenen theoretischen Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Definition und Ursprung: Der einführende Abschnitt beleuchtet die Schwierigkeiten, eine eindeutige Definition der Novelle zu finden, und verweist auf die zahlreichen Versuche namhafter Autoren, die Merkmale dieser Erzählform zu bestimmen. Er betont die Vielfalt an novellistischen Texten und die daraus resultierende Schwierigkeit, eine einheitliche Theorie zu entwickeln. Der Text nennt als Ursprung der deutschen Novelle Boccaccios „Decameron“ und dessen charakteristische Merkmale, wie die Aufhebung demonstrativer Zielgerichtetheit, die Vermeidung von Eindeutigkeiten und die Relativierung absoluter Normen. Die Einleitung kündigt die Analyse der Novellentheorien Goethes, Wielands und Hyses an.
Goethes Novellentheorie: Dieses Kapitel untersucht Goethes Auseinandersetzung mit der Novelle, zunächst in seinen „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, wo er zwar nicht den Begriff „Novelle“ explizit verwendet, aber dennoch novellistische Erzählweisen präsentiert. Der Text vergleicht Goethes Werk mit Boccaccios „Decameron“, hebt aber die Unterschiede in Bezug auf die Reaktion der Figuren auf die dargestellte Katastrophe hervor. Anschließend analysiert der Text Goethes implizite Überlegungen zur Novelle anhand von Dialogen aus dem Werk, die die Bedeutung von „Neuheit“, die Anforderungen an die Form und den idealen Gehalt einer Novelle erörtern. Die Zusammenfassung beinhaltet eine Diskussion über Goethes spätere Definition der Novelle als „sich ereignete unerhörte Begebenheit“ und die vielschichtige Bedeutung des Begriffs „unerhört“.
Wieland und Das Hexameron von Rosenhain: Dieses Kapitel analysiert Wielands Beitrag zur Novellentheorie anhand seines Werkes „Hexameron von Rosenhain“. Der Fokus liegt auf der Einordnung der Novelle durch Herrn M. innerhalb der Erzähltradition und seiner Betonung der Einbettung der Erzählung in die reale Welt. Die Analyse untersucht, wie Wieland die Merkmale der Novelle definiert und diese im Kontext seiner eigenen Erzählpraxis umsetzt. Es wird verdeutlicht, dass Wieland trotz seiner Abgrenzung von anderen Erzählformen doch ein Verständnis von der Novelle entwickelt und diese nicht nur als eine unter vielen Erzählformen darstellt.
Schlüsselwörter
Novelle, Novellentheorie, Goethe, Wieland, Heyse, „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, „Hexameron von Rosenhain“, „Falkentheorie“, „unerhörte Begebenheit“, Erzählform, literarische Gattung, Decameron.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse von Novellentheorien (Goethe, Wieland, Heyse)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert verschiedene Novellentheorien des 18. und 19. Jahrhunderts, insbesondere die Ansätze von Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland und Paul Heyse. Ziel ist der Vergleich und die Analyse der jeweiligen theoretischen Positionen zur Entwicklung des Verständnisses der Novelle als literarische Gattung.
Welche Autoren und Werke werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Novellentheorien von Goethe (insbesondere „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“), Wieland („Das Hexameron von Rosenhain“) und Heyse („Falkentheorie“). Der Vergleich dieser Ansätze steht im Mittelpunkt der Analyse.
Wie wird die Novelle definiert?
Die Arbeit thematisiert die Schwierigkeiten, eine eindeutige Definition der Novelle zu finden. Sie beleuchtet verschiedene Versuche, die Merkmale dieser Erzählform zu bestimmen und betont die Vielfalt novellistischen Textschaffens. Boccaccios „Decameron“ wird als Ursprung der deutschen Novelle genannt, mit charakteristischen Merkmalen wie der Aufhebung demonstrativer Zielgerichtetheit, der Vermeidung von Eindeutigkeiten und der Relativierung absoluter Normen. Goethes spätere Definition der Novelle als „sich ereignete unerhörte Begebenheit“ wird ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielt Goethes Werk?
Goethes Auseinandersetzung mit der Novelle, insbesondere in seinen „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, wird analysiert. Die Arbeit vergleicht Goethes Werk mit Boccaccios „Decameron“ und untersucht seine impliziten Überlegungen zur Novelle anhand von Dialogen. Die Bedeutung von „Neuheit“, die Anforderungen an Form und Gehalt einer Novelle werden im Kontext von Goethes Werk erörtert.
Wie wird Wielands Beitrag zur Novellentheorie behandelt?
Wielands Beitrag wird anhand seines „Hexameron von Rosenhain“ untersucht. Der Fokus liegt auf der Einordnung der Novelle durch Herrn M. in die Erzähltradition und der Betonung der Einbettung der Erzählung in die reale Welt. Die Analyse beleuchtet, wie Wieland die Merkmale der Novelle definiert und in seiner Erzählpraxis umsetzt.
Welche Bedeutung hat Hyses „Falkentheorie“?
Die Arbeit untersucht Hyses „Falkentheorie“ und ihre Bedeutung für das Verständnis der Novelle als literarische Gattung. Ein detaillierter Vergleich mit den Ansätzen von Goethe und Wieland findet statt, jedoch ist im vorliegenden Auszug der HTML-Datei kein konkreter Inhalt zur "Falkentheorie" enthalten.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Novelle, Novellentheorie, Goethe, Wieland, Heyse, „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, „Hexameron von Rosenhain“, „Falkentheorie“, „unerhörte Begebenheit“, Erzählform, literarische Gattung und Decameron.
Wie sind die Kapitel aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Goethes, Wielands und Hyses Novellentheorien und ein Fazit. Die Einleitung definiert die Novelle und deren historischen Ursprung. Die Kapitel analysieren die jeweiligen Ansätze der genannten Autoren. Die Zusammenfassungen der Kapitel liefern einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der jeweiligen Analysen.
- Citation du texte
- Anja Kempny (Auteur), 2016, Novellentheorien zu Goethes "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" und "Die Novelle", Wielands "Das Hexameron von Rosenhain" und Heyses "Falkentheorie", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369623