Griechische und römische Mythen sind seit mehr als 2000 Jahren ein wichtiges Kulturgut der europäischen Gesellschaften. Ihre Wiedergabe sowie ihre Verarbeitung und Neuinterpretation hat auch in der Neuzeit ihre Relevanz beibehalten. Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die Rezeption des Orpheus-Mythos in neuzeitlicher Lyrik. Als Vergleichsgrundlage wurden Werke ausgewählt, die sich mit der ursprünglich nicht im Mythos wiedergegebene Perspektive der Eurydike beschäftigen. Bei diesen handelt es sich um Gedichte von Ulla Hahn und Margaret Atwood sowie ein Lied der deutschsprachigen Band Saltatio Mortis.
Die Untersuchung soll aufzeigen, ob ein spezifischer Ausschnitt des Ursprungsmythos in dem jeweiligen Analyseobjekt wiedergegeben oder neuerzählt wird und welche typischen Elemente des Orpheus-Mythos darin enthalten sind. Sie soll außerdem auf inhaltlicher Ebene ergründen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interpretation die Autorinnen und die Musiker für die Sichtweise der Eurydike auf ihr eigenes Schicksal wählen. In Bezug auf die Ergebnisse des Werkvergleichs soll dann eine Antwort auf die Frage gegeben werden, ob mit dem verwendeten Interpretationskonzept bestimmte Ziele, beispielsweise mit emanzipatorischen Hintergrund oder der Konzentration auf bestimmte Themenkomplexe, verfolgt worden sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung
- Definition von Mythos
- Strategien der Mythen-Rezeption
- Der Orpheus-Mythos nach Ovid
- Analyse
- Margaret Atwood: Orpheus (1) (1984)
- Saltatio Mortis: Orpheus (2011)
- Ulla Hahn: Verbesserte Auflage (1981)
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rezeption des Orpheus-Mythos in der neuzeitlichen Lyrik. Im Fokus steht die Perspektive der Eurydike, die im ursprünglichen Mythos nicht ausführlich dargestellt wird. Der Vergleich von Gedichten von Ulla Hahn und Margaret Atwood sowie einem Lied der Band Saltatio Mortis soll zeigen, wie diese Künstlerinnen und Musiker die Eurydike-Perspektive in ihrem Werk neu interpretieren.
- Rezeption des Orpheus-Mythos in der neuzeitlichen Lyrik
- Perspektive der Eurydike als zentrale Figur
- Vergleich von Gedichten und Liedtexten
- Analyse der Interpretation der Eurydike-Perspektive
- Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Interpretationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Einleitung in das Thema der Arbeit mit einem Fokus auf die Bedeutung des Orpheus-Mythos in der europäischen Kultur und seiner vielseitigen Rezeption in verschiedenen Medien.
- Einführung: Definition des Begriffs "Mythos", Rekonstruktionsversuch von Strategien der Mythen-Rezeption und detaillierte Beschreibung des Orpheus-Mythos nach Ovid als Ausgangspunkt für die Analyse.
- Analyse: Analyse der drei ausgewählten Werke, wobei für jedes Werk Details zu Autor*innen und Entstehung, die Bezugnahme auf den Mythos, die strukturelle Analyse und die inhaltliche Interpretation dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Orpheus-Mythos, Eurydike, neuzeitliche Lyrik, Margaret Atwood, Saltatio Mortis, Ulla Hahn, Mythenrezeption, Interpretationskonzept, emanzipatorische Aspekte, Pop-Song, Vergleichsstudie.
- Quote paper
- Jenny Spanier (Author), 2017, Die Stimme der Eurydike in neuzeitlicher Orpheus-Rezeption. Zu Margaret Atwood, Ulla Hahn und der Rockband "Saltatio Mortis", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370061