Obwohl eine Vielfalt von Sprachen und Kulturen das europäische Erscheinungsbild prägt und sprachheterogene Klassenzimmer heutzutage zur Normalität geworden sind, herrscht in Europa ein „monolingualer Habitus“ vor, der die mehrsprachigen kommunikativen Ressourcen der Kinder und Jugendlichen kaum berücksichtigt.
In einer multikulturellen Gesellschaft behindert das monolinguale Konzept die Handlungsfähigkeit unter komplexen und heterogenen sprachlichen Umständen. Daher stellt die Förderung mutter-sprachlicher Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Bildungs-diskussion ein aktuelles und vieldiskutiertes Thema dar, das in Zukunft im Rahmen der verstärkten Immigrationsflüsse und Globalisierung weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Dadurch bedingt, dass immer mehr Schulen zu großen Teilen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund besucht werden, verändert sich die Gesellschaft und die Verschiedenheit und Vielfalt der sprachlichen Voraussetzungen, der Identitäten, Erfahrungen und Lebenshintergründe ist an diesen Schulen längst die Regel.
Sprachen waren schon immer und sind auch heute noch Instrumente der Verständigung und Integration, können aber auch als Instrumente der Ab- und Ausgrenzung verstanden werden. Damit ein Miteinanderleben in der mehrsprachigen und multikulturellen Gesellschaft möglich ist, müssen die Schülerinnen und Schüler hierauf vorbereitet werden und Konzepte zum interkulturellen Lernen und zur Mehrsprachigkeits-erziehung entwickelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff der Mehrsprachigkeit und der sprachlichen Minderheiten
- Mehrsprachigkeit als Bildungsziel
- Migrationsbedingt mehrsprachige Schülerschaft in den deutschen Schulen
- Interkulturelles Lernen und Förderung der Mehrsprachigkeit als Aufgaben des Deutschunterrichts
- Deutschunterricht in mehrsprachigen Kontexten - ein Vergleich der curricularen Vorgaben für das Fach Deutsch für die Gymnasien in Thüringen, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen
- Lehrpläne Nordrhein-Westfalen
- Lehrpläne Bayern
- Lehrpläne Schleswig-Holstein
- Lehrpläne Thüringen
- Vergleich der Lehrpläne
- Anregungen und Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht
- Literaturunterricht für mehrsprachige Lernkontexte
- Mehrsprachigkeitserziehung mit Märchen
- Beispiel Projektarbeit: „,Schulkinder spielen Märchen aus ihren Heimatländern”
- Sprachreflexion im Kontext von Mehrsprachigkeit
- Literaturunterricht für mehrsprachige Lernkontexte
- Abschlussdiskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Förderung der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht. Ziel ist es, die Bedeutung der Mehrsprachigkeit als Bildungsziel aufzuzeigen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Unterricht zu entwickeln.
- Begriff der Mehrsprachigkeit und sprachliche Minderheiten
- Mehrsprachigkeit als Bildungsziel
- Curriculare Vorgaben für den Deutschunterricht in verschiedenen Bundesländern
- Anregungen zur Förderung der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht
- Sprachreflexion im Kontext von Mehrsprachigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Anschließend wird der Begriff der Mehrsprachigkeit und die Situation sprachlicher Minderheiten in Deutschland beleuchtet. Im weiteren Verlauf wird Mehrsprachigkeit als Bildungsziel betrachtet und die Rolle der migrationsbedingten Mehrsprachigkeit in deutschen Schulen beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich den Aufgaben des Deutschunterrichts im Kontext des interkulturellen Lernens und der Förderung der Mehrsprachigkeit. Es folgt eine Analyse der curricularen Vorgaben für das Fach Deutsch an Gymnasien in verschiedenen Bundesländern (Thüringen, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen) mit einem Vergleich der Lehrpläne.
Im siebten Kapitel werden Anregungen und Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht präsentiert, wobei der Fokus auf Literaturunterricht für mehrsprachige Lernkontexte und die Integration von Märchen gelegt wird. Weiterhin wird die Bedeutung der Sprachreflexion im Kontext von Mehrsprachigkeit behandelt.
Schlüsselwörter
Mehrsprachigkeit, Interkulturelles Lernen, Deutschunterricht, Sprachförderung, Bildungsziele, Curricula, Lehrpläne, Literaturunterricht, Märchen, Sprachreflexion, Sprachliche Minderheiten, Migrationsbedingte Mehrsprachigkeit.
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- Lazavaya Alesia (Autor), 2017, Interkulturelles Lernen und Förderung der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370280