„Wir müssen mit Christus sterben, um mit ihm aufzuerstehen, gegebenfalls auch den blutigen Tod der Glaubenszeugen für die Botschaft Christi.“ Dieses Zitat von Edith Stein kurz vor ihrem Tod verkörpert für mich die Bedeutung ihrer Person in besonderer Weise. Sie war getaufte Jüdin und ging in Christi Namen und für ihr Volk in den Tod, sodass sie als Märtyrerin starb.
Als Hitler im Jahre 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde und die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde die Lage und das Leben der jüdischen Bevölkerung immer bedrohlicher, da sie aufgrund vieler Gesetze über keine Menschenwürde mehr verfügten und seit diesem Zeitpunkt ein Leben in Angst und Unterdrückung führten.
Edith Stein, eine christliche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, erkannte die Bedrohung seitens des NS-Regimes und wollte die Situation verändern, um etwas für die Stellung der Juden zu bewirken. Aus diesem Grund verfasste sie 1933 einen Brief an Papst Pius XI., der gegen den aufblühenden Antisemitismus angehen sollte. Dieser Brief war jedoch über Jahre hinweg unbekannt und wurde erst 2003 von Papst Johannes Paul II. enthüllt. Edith Stein deutete die Anfänge der Judenverfolgung als einen Angriff auf die menschliche Natur Jesu Christi und prophezeite gewaltige Folgen, auch für die Christen, weshalb sie sich an den Papst wandte, der die höchste Autorität der katholischen Kirche darstellte.
Was aber waren ihre Erwartungen, Hoffnungen und Gründe, die sie beim Verfassen des Briefes hatte? Und schenkte der Papst dem Brief Aufmerksamkeit? Existiert ein Antwortscheiben des Papstes?
Diese Fragen beantwortet die nachfolgende Hausarbeit [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Edith Stein
- Historischer Hintergrund
- Quellenkritik
- Der Brief
- Innere Kritik
- Das Begleitschreiben
- Die Antwort auf den Brief
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Brief von Edith Stein an Papst Pius XI. aus dem Jahr 1933, in dem sie sich gegen den aufblühenden Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland wandte. Der Fokus liegt auf der Analyse des Briefes, seiner Entstehung, seinen Inhalten und den Reaktionen darauf. Die Arbeit beleuchtet zudem die Person Edith Stein, ihren Lebensweg und ihren Einsatz für die jüdische Gemeinschaft.
- Die Person Edith Stein und ihr Lebensweg
- Der Brief an Papst Pius XI. als Reaktion auf den aufblühenden Antisemitismus
- Die Quellenkritik des Briefes und der Begleitdokumente
- Die Rezeption des Briefes und die Reaktion der katholischen Kirche
- Die Bedeutung von Edith Stein als Märtyrerin und Patronin Europas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Edith Stein und ihr Zitat vor, das die zentrale Botschaft ihrer Person verkörpert: „Wir müssen mit Christus sterben, um mit ihm aufzuerstehen, gegebenfalls auch den blutigen Tod der Glaubenszeugen für die Botschaft Christi.“
Das Kapitel „Edith Stein“ beleuchtet ihren Lebensweg und ihre Werke, insbesondere ihre philosophischen Arbeiten und ihr Eintritt in den Karmel. Sie wird als eine der bedeutendsten katholischen Religionsphilosophinnen jüdischer Abstammung vorgestellt.
Das Kapitel „Historischer Hintergrund“ beschreibt die historische Situation in Deutschland im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus und der Judenverfolgung. Es wird der Einfluss der NS-Ideologie auf das Leben und die Sicherheit der jüdischen Bevölkerung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Edith Stein, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Papst Pius XI., Brief, Quellenkritik, Katholische Kirche, Judenverfolgung, Holocaust, Märtyrerin, Patronin Europas, Philosophie, Religionsphilosophie.
- Quote paper
- Helena Niemann (Author), 2015, Engagement gegen den aufblühenden Antisemitismus. Edith Stein und ihr Brief an Papst Pius XI., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371941