Warum geht es beim Sport immer nur um das Gewinnen?


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

16 Pages, Note: gut


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Wichtigkeit des Sports

3. Warum gewinnen?
3.1 Evolutionsbiologischer Ansatz
3.2 Psychologischer Ansatz
3.3 Gesellschaftlicher Ansatz

4. Zusammenfassung

5. Quellenangabe

1. Einleitung

Warum geht es beim Sport immer nur ums Gewinnen? Ist die Frage so selbstverständlich, dass sie keiner stellen würde, beziehungsweise würden sich leistungsschwache Schüler im Sport diese Frage stellen? Aber Leistung gilt es nicht nur im Sport, sondern in allen Bereichen des Lebens zu erbringen. Warum haben es schwache Schüler im Klassenkollektiv nicht leicht, werden bei Mannschaftssportarten im Schulsport, Sportfesten oder Schwimmfesten immer zuletzt gewählt? Weil jeder gewinnen will. Niemand möchte einen Schwachpunkt in der Mannschaft haben, und wenn man sich das aussuchen kann, vermeidet man es.

Aber warum ist das so, warum will jeder gewinnen? Warum ist nicht die Niederlage der Sieg? Wieso hat es sich so entwickelt, dass es so wichtig ist der Beste zu sein? Wieso kann nicht auch der Letzte Erster sein? Woher kommt dieser Gedanke siegen zu wollen?

Ist das Siegen- wollen vielleicht angeboren oder doch nur anerzogen? Gibt es das „Gewinn-Gen“?

2. Die Wichtigkeit des Sports

Sport wurde schon immer betrieben. Zur Zeit der Griechen sind die Olympischen Spiele der Antike entstanden, um den Göttern zu danken und Opfer zu bringen. Heute finden die Olympischen Spiele immer noch statt, wenn auch aus anderen Gründen als in der Antike. Die Disziplinen haben sich auch verändert, doch der Wille zu Siegen bleibt gleich, denn schon in der Antike wurden die Sieger wie Helden gefeiert.

Heute erfüllt Sport eine wichtige pädagogische, soziale und gesundheitliche Funktion. Sport trägt zur Entfaltung der Persönlichkeit bei, die Übungsformen bieten Hilfen für das gemeinschaftliche Zusammenleben und fördert die Gesundheit.[1]

Sport läßt sich in fünf große Bereiche einteilen „Berufssport, Sport in staatlichen Institutionen, Vereinssport, Sport bei kommerziellen Anbietern und privater oder nicht-institutionalisierter Sport“[2]. Doch in allen Bereichen gilt es immer, weiter oder höher zu springen, schneller zu laufen, mehr Tore oder Körbe zu erzielen. Der Wunsch zu Siegen ist in jeder Ebene des Sports der gleiche.

Der Mensch scheint ein auf Leistung angelegtes Wesen, der sich ständig in einem Zwang befindet Leistungen in allen Lebensbereichen wie Beruf, Freizeit, Familie oder Sport erbringen zu müssen.[3]

Grupe schreibt in seinem Buch „Bewegung, Spiel und Leistung im Sport“, dass im organisierten Sport in Deutschland die 17 Millionen Grenze schon überschritten wurde. Dabei werden die Leute nicht mitgezählt, die sich privat oder spontan zu einer sportlichen Betätigung entscheiden, wie das Federballspielen im Garten oder die Morgengymnastik auf den Balkon. Diese Zahl wird wohl etwas veraltet sein, da das Buch 1982 geschrieben wurde, und sich die Zahl auf die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung bezieht. Heute wird es aller Wahrscheinlichkeit nach weitaus mehr Aktive geben.[4]

Warum treiben so viele Menschen Sport? Jeder hat dafür ein anderes Motiv. Der eine möchte im Alter fit bleiben und läuft zweimal wöchentlich, der andere möchte einen mit Muskeln bepackten Körper und geht fünfmal wöchentlich ins Fitneßstudio.

Dann gibt es Leute, die Mannschaftssportarten bevorzugen, weil das gemeinsame Sporttreiben in einer Mannschaft mehr Spaß macht, und die Geselligkeit eine sehr wichtige Rolle spielt.

Sport löst beim Menschen Sympathie und Antipathie aus, Sport hat eine faszinierende Kraft. Er bewegt Menschen, dabei aktiv zu sein oder nur passiv als Fan zu sein, und bietet den Menschen Gesprächsstoff. Das Leistungsprinzip und die Verwirklichung in der sportlichen Handlung sind das Anziehende am Sport.[5]

Das Fernsehen bestreitet einen großen Teil seiner Programme mit Sportsendungen, weil mit regelmäßig hohen Zuschauerzahlen zu rechnen ist. „Industriezweige entdecken im Sport einen renditesicheren und zukunftsträchtigen Markt, Politiker [...] halten ihn für ein wichtiges Symbol nationaler Leistungsfähigkeit. Individuelle und soziale Bedürfnisse, wirtschaftliches Kalkül und politisches Interesse sammeln sich im Sport und - verbunden mit der Eigendynamik und Anziehungskraft - entsteht ein Sozialphänomen.“[6]

Sport ist nur ein gesellschaftlicher Bereich, in dem das Gewinnen ein große Rolle spielt; und im Beruf gilt: Wer hat den größten Erfolg oder die meisten Aufträge! Auch im Bereich der Kultur gilt es zum Beispiel für die Theater das interessanteste Programm anzubieten, um zu überleben. Das Leben ist demzufolge in allen gesellschaftlichen Bereichen ein Wettkampf, bei dem sich jeder absichtlich oder unbewußt mit anderen aus dem gleichen Metier oder den eigenen Leistungen vergleicht.

[...]


[1] Haag, Herbert (1995), Sportphilosophie, Diesterweg, Sauerländer: Frankfurt am Main, S.142f.

[2] Haag, Herbert (1995), Sportphilosophie, Diesterweg, Sauerländer: Frankfurt am Main, S.139.

[3] Grupe, Ommo (1982), Bewegung, Spiel und Leistung im Sport, Karl Hofmann Schorndorf: Schorndorf, S. 164.

[4] Grupe, Ommo (1982), Bewegung, Spiel und Leistung im Sport, Karl Hofmann Schorndorf: Schorndorf, S. 165.

[5] Grupe, Ommo (1982), Bewegung, Spiel und Leistung im Sport, Karl Hofmann Schorndorf: Schorndorf, S. 166.

[6] Ebenda, S. 166.

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Warum geht es beim Sport immer nur um das Gewinnen?
Université
University of Rostock  (Philosophisches Institut)
Cours
Einführung in die Philosophie
Note
gut
Auteur
Année
2004
Pages
16
N° de catalogue
V37207
ISBN (ebook)
9783638366212
Taille d'un fichier
537 KB
Langue
allemand
Mots clés
Warum, Sport, Gewinnen, Einführung, Philosophie
Citation du texte
Anett Senftleben (Auteur), 2004, Warum geht es beim Sport immer nur um das Gewinnen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37207

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