Veränderung des Mediennutzungsverhaltens. Smart-TVs und Wiedergabegeräte für TV-Streaming-Angebote in Deutschland


Thèse de Bachelor, 2017

89 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I Abbildungsverzeichnis

II Abkürzungsverzeichnis

1.Einleitung
1.1 Aufbau der Arbeit
1.2 Problemstellung
1.3 Begründung der Themenwahl
1.4 These
1.5 Zielsetzung
1.6 Industrierelevanz und Zielgruppe

2. Grundlagen
2.1 Die Geschichte des Deutschen Fernsehens
2.2 Fernsehen als Unterhaltungsmedium
2.3 Technische Grundlagen des Streaming
2.4 Die Entwicklung des Mediennutzungsverhaltens in Deutschland
2.5 Wiedergabegeräte
2.5.1 Smart-TV
2.5.2 Mobile Endgeräte
2.6 TV-Empfangswege in Deutschland
2.6.1 Web-TV
2.6.2 Online Mediatheken
2.6.3 Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender
2.6.4 Mediatheken privater Fernsehsender

3. Methodik
3.1 Literatur- und Internetrecherche
3.2 Empirische Sozialforschung
3.2.1 Qualitatives Verfahren
3.2.2 Quantitatives Verfahren
3.3 Begründung der angewandten Forschungsmethode
3.4 Aufbau der Online-Umfrage
3.4.1 Verwendete Fragetypen der Online-Umfrage
3.4.2 Zielgruppe der Online-Umfrage
3.4.3 Internetgestützte Befragung
3.4.4 Erreichbarkeit der Online-Umfrage
3.5 Pretest der Online-Umfrage

4. Durchführung
4.1 Online-Umfrage
4.1.1 Aufbau der Online-Umfrage
4.1.1.1 Einleitung/Vorwort
4.1.1.2 Demografische Daten
4.1.1.3 Fragen zum linearem Fernsehkonsum
4.1.1.4 Fragen zu "Smart-TV"
4.1.1.5 Fragen zu Online-Fernsehen/Online-Streaming
4.1.1.6 Feedback/Schlusswort
4.1.2 Durchführung Pretest und endgültige Fertigstellung der Online-Umfrage..
4.2 Verbreitung der Online-Umfrage

5. Ergebnisse/Auswertung
5.1 Teilnehmerzahl
5.2 Auswertung der Online-Umfrage
5.2.1 Demografische Daten
5.2.2 Fragen zum linearen Fernsehkonsum
5.2.3 Fragen zu Smart-TV
5.2.4 Fragen zu Online-Fernsehen/Online-Streaming
5.2.5 Feedback der Online-Umfrage

6. Zusammenfassung
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Ergebnisse versus Hypothese
6.3 Selbstkritische Betrachtung der Arbeit
6.4 Fazit
6.5 Schlusswort

IV Literaturverzeichnis

I Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Durchschnittliche Nutzungsdauer der Massenmedien im Jahr 2014

Abb. 2: Videonutzung im Internet 2006 bis 2016

Abb. 3: Geräte, mit denen das Internet genutzt wird 2014 bis 2016

Abb. 4: Beispiel eines Smart-TV-Menüs

Abb. 5: Smart-TV-Funktionen und -Dienste

Abb. 6: Mediatheken ARD, ZDF, TV NOW und 7TV

Abb. 7: Screenshot Beispiel Livestreams der ARD Mediathek

Abb. 8: Livestreams des ZDF

Abb. 9: Screenshot Beispiel Mediathek 7TV

Abb. 10 Überblick qualitative versus quantitative empirische Methoden

Abb. 11: Anteil der Internetnutzer nach Altersgruppen in Deutschland 2016

Abb. 12: Formen der internetgestützten Befragungen

Abb. 13: Darstellung eines Smart-TV

Abb. 14: Darstellung Anteil Geschlecht

Abb. 15: Darstellung Altersgruppen

Abb. 16: Darstellung Einwohnerzahl des Erstwohnsitzes in Deutschland

Abb. 17: Darstellung aktuelle Wohnsituation

Abb. 18: Darstellung der im Haushalt lebenden Personen

Abb. 19: Darstellung Hauptbeschäftigung

Abb. 20: Darstellung monatliches Bruttoeinkommen

Abb. 21: Darstellung Bildungsabschluss

Abb. 22: Darstellung Häufigkeit des allgemeinen Fernsehkonsums

Abb. 23: Darstellung Häufigkeit des täglichen Fernsehkonsums

Abb. 24: Darstellung Vergleich des linearen TV-Konsums Gegenwart und 5 Jahre zurückliegend

Abb. 25: Darstellung Beliebtheit des linearen Fernsehens

Abb. 26: Darstellung Besitz Smart-TV

Abb. 27: Darstellung Verbindung Smart-TV mit dem Internet

Abb. 28: Darstellung möglicher Kauf eines Smart-TVs

Abb. 29: Darstellung der persönlichen Erfahrungen mit einem Smart-TV

Abb. 30: Darstellung Stimmigkeit einer verständlichen Bedienung eines Smart-TVs

Abb. 31: Darstellung Stimmigkeit der Nutzung des Smart-TVs mit einem mobilen Endgerät

Abb. 32: Darstellung Stimmigkeit des Schwierigkeitsgrades der Smart-TV-Online- Funktionen

Abb. 33: Darstellung Stimmigkeit der Nutzung von Online-Funktionen über mobile Endgeräte

Abb. 34: Darstellung Anzahl der Wiedergabegeräte

Abb. 35: Darstellung Nutzung mobiler Endgeräte zum Rezipieren von Fernsehsendungen bzw. Serien

Abb. 36: Darstellung Nutzung der TV-Streaming-Angebote

Abb. 37: Darstellung Nutzung der mobilen Endgeräte

Abb. 38: Darstellung Nutzung der TV-Streaming-Angebote

Abb. 39: Darstellung Nicht-Nutzung der TV-Streaming-Angebote

Abb. 40: Darstellung Zukunft von TV-Streaming im Internet

Abb. 41: Darstellung Wechsel vom linearen Fernsehen zu TV-Streaming- Angeboten

Abb. 42: Darstellung Kosten der TV-Streaming-Angebote

Abb. 43: Darstellung monatliche Kosten für TV-Streaming-Angebote

Abb. 44: Darstellung Bereitschaft zum Fernsehen auf mobilen Endgeräten

Abb. 45: Darstellung Annahme der Zunahme des Rezipierens von TV-Streaming- Angeboten

Abb. 46: Darstellung Annahme der Verdrängung des linearen Fernsehens durch TV-Streaming-Angebote

Abb. 47: Darstellung Beeinflussung der Kosten für TV-Streaming-Angebote

Abb. 48: Darstellung Nutzung von TV-Streaming-Angeboten für Live- Übertragungen

Abb. 49: Darstellung Annahme des Rezipierens von Fernsehsendungen durch die große Auswahl an TV-Streaming-Angeboten

Abb. 50: Darstellung Stimmigkeit der Bild- bzw. Übertragungsqualität auf internetfähigen Wiedergabegeräten

Abb. 51: Darstellung Flexibilität durch Online-Streaming

Abb. 52: Darstellung Feedback Online-Umfrage

II Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.Einleitung

1.1 Aufbau der Arbeit

Im ersten Kapitel der vorliegenden Honoursarbeit wird zunächst ein Überblick überdas Thema der Arbeit gegeben. Um den Aufbau nachvollziehbar zu machen, wirdin der Einleitung besonders auf die thematischen Gegebenheiten und dieProblemstellung eingegangen. Im zweiten Kapitel werden die wesentlichenGrundlagen des Themas erläutert. Im dritten Kapitel wird die Methodik derHonoursarbeit vorgestellt, was die Darstellung der Befragungsmethodebeziehungsweise des Erhebungsinstrumentes der Online-Umfrage beinhaltet.Anschließend erfolgt im vierten Kapitel die Durchführung der zuvor beschriebenenForschungsmethode. Im fünften Kapitel werden schließlich die jeweiligenErgebnisse der Online-Umfrage ausgewertet. Im sechsten und somit letztenKapitel der Honoursarbeit erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse derOnline-Umfrage inklusive einem anschließenden Fazit und Schlusswort.

1.2 Problemstellung

Das klassische Nutzungsverhalten des Fernsehmediums hat sich im Laufe derletzten Jahre deutlich verändert.1 Damals galt die Nutzung von klassischenMedien wie Fernsehen und Radio noch als große Innovation. Gegenwärtig sinddie Nutzungsquoten rückläufig, was auf die wachsenden Angebotezurückzuführen ist, welche über das Internet rezipiert werden können. Das Internetist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Viele alltagsgestaltende und vor allenDingen mediale Angebote sind vermehrt über das Internet möglich. Somit werdenauch die Rezeptionsmöglichkeiten des Fernsehens erheblich erweitert. Werheutzutage nicht mehr im Besitz eines Fernsehers ist, kann längst nicht mehr alsTeil einer Minderheit bezeichnet werden.2 Mobile internetfähige Wiedergabegerätewie beispielsweise Notebooks, Tablets oder Smartphones sowie auch stationärePCs oder internetfähige Smart-TVs mit Zusatzapplikationen bieten dem TV-Konsumenten die Dienste der TV-Sender über diverse Online-Angebote an. Diese Dienste sind vielseitig nutzbar, beispielsweise über einen Livestream, der auf einerInternetseite verlinkt ist, oder aber per Video On Demand, sodass die Angebotezeitversetzt zu einem späteren Zeitpunkt als der Übertragung in Online-Mediatheken abrufbar sind. Doch auch mit Hilfe von Social-Media-Portalen, wiebeispielsweise Facebook, können TV-Sender Livestreams oder Beiträge imNachhinein senden. Hierbei entsteht für die TV-Sender eine neue Aufgabe, indemauf das neue Nutzungsverhalten der TV-Konsumenten eingegangen wird, sodasssie sich neue Formate ausdenken und gegebenenfalls bereits bestehende Online-Dienste weiter ausbauen.

Zudem gibt es bei den erweiterten Rezeptionsmöglichkeiten aus Sicht des TV-Konsumenten diverse Vorteile, wie beispielsweise die unabhängigen Sendezeitenim Bezug auf Ort und Zeit. Somit ist der Nutzer nicht mehr verpflichtet, pünktlichzum Sendebeginn das Programm im linearen Fernsehen zu verfolgen, sondernkann es zu einem späteren und gewünschten Zeitpunkt mit Hilfe internetfähigerEndgeräte online abrufen. Darüber hinaus bekommt der TV-Konsument durchOnline-Angebote eine große Auswahl an Beiträgen vorgeschlagen.

Doch neben den Verbrauchern entstehen aufgrund des verändertenMediennutzungsverhaltens auch Vorteile für die jeweiligen TV-Sender, die anhandder „Klicks“, also der nachweislichen Nutzung des Angebots, ablesen können, wieoft ihre Dienste von den Nutzern rezipiert und in Anspruch genommen wurden.

1.3 Begründung der Themenwahl

Für das Verfassen dieser Arbeit gibt es persönliche Beweggründe, die sich zumeinen aus dem Beschäftigen mit TV-Einschaltquoten und zum anderen aus derberuflichen Tätigkeit bei der Fernsehproduktionsfirma „I&U TV“ ergeben haben,die unter anderem „SternTV“ und viele weitere Konzepte produziert und realisiert.Aufgrund der beruflichen Auseinandersetzung mit TV-Einschaltquoten ist dieEntscheidung gefällt worden, sich auch im Rahmen der Bachelor-Arbeit intensivermit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Interesse wurde geweckt, weil die Nutzerzahlen des linearen Fernsehens stetig sinken und dafür immer mehr Nutzer das Angebot wahrnehmen, über Smart-TVs, Notebooks, Smartphones sowie mittels diverser anderer mobiler Endgeräte mit kleineren Bildschirmen zu streamen. Des Weiteren ist aufgefallen, dass auch Fernsehproduktionsfirmen, die spätabendliche Fernsehunterhaltung produzierten, täglich damit konfrontiert sind, ihre Konzepte zu überarbeiten, um die Einschaltquoten durch das lineare Fernsehen aufrechtzuerhalten. Das Interesse des TV-Konsumenten am gelieferten Angebot muss erhalten bleiben, damit gewährleistet ist, dass das lineare Fernsehen auch in naher Zukunft existiert.

1.4 These

Da das Thema der vorliegenden Thesis sich mit der Veränderung desMediennutzungsverhaltens beschäftigt und sich dabei auf die Nutzung vonWiedergabegeraten für TV-Streaming-Angebote in Deutschland konzentriert, lässtsich daraus eine These ableiten, welche im Folgenden die Grundlage derForschung darstellen wird. Eine erste Annahme lautet daher: „TV-Streaming-Angebote werden in erster Linie auf Wiedergabegeraten mit kleinen Bildschirmenrezipiert. Ein Grund ist die geringe Verbreitung von Smart-TVs im Haushalt derrelevanten Zielgruppe“. Daraus ergibt sich eine zu überprüfende These, die einenZusammenhang beinhaltet, der im Verlauf der anschließenden Untersuchungbelegt oder widerlegt werden soll: „Je weniger Smart TVs im Haushalt verbreitetsind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass TV-Streaming-Angebotevermehrt auf Wiedergabegeraten mit kleinen Bildschirmen rezipiert werden.“

1.5 Zielsetzung

Abgesehen von den fortlaufenden Entwicklungen des heutigen Fernsehens haben sich neben der klassischen Rezeption auch weitere Nutzungsalternativen gebildet. Web-TV-Portale, wie beispielsweise Zattoo oder Magine, bieten den TVKonsumenten heutzutage das Fernsehen über Streaming an3. Das bedeutet, dass eher eine Orientierung an alternativen Rezeptionsmöglichkeiten via PC oder Internetstream auf anderen Wiedergabegeräten mit kleineren Bildschirmen als an der klassischen TV-Nutzung besteht. Daraus resultieren wiederum sinkende Einschaltquoten für das herkömmliche Fernsehen.

Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist zum einen, die Veränderung des TV-Marktes im Bereich des Internets und des Fernsehens zu untersuchen und zumanderen die Veränderung des Medienmarktes, dass das Massenmedium„Fernsehen“ einer permanenten Veränderung ausgesetzt ist, zu analysieren undherauszustellen.

Darüber hinaus wird ein Überblick über existierende Formen vonWiedergabegeraten und deren Funktionen gegeben und herausgestellt, welcheEndgeräte sowie TV-Empfangswege in Deutschland aktuell genutzt werden. DieseErkenntnisse sollen anhand von aktuellen Studien der ARD/ZDF Onlinestudiebelegt werden.

1.6 Industrierelevanz und Zielgruppe

Das Thema Mediennutzungsverhalten, bezogen auf die Nutzung von diversenWiedergabegeräten für TV-Streaming-Angebote, ist nicht nur in der Industrie eingroßes Thema sondern auch bei den TV-Konsumenten als Endverbraucher. DieNutzer haben bezüglich des Streamings diverse Vorteile, die sich auch in Zukunftweiter verbreiten werden. Durch die steigende Nutzung der TV-Online-Streaming-Angebote müssen sowohl die TV-Konsumenten als auch die TV- Produktionsfirmen diese Entwicklung erkennen und sich hinsichtlich ihres Angebots dementsprechend anpassen. Die Ergebnisse der vorliegenden Honoursarbeit richten sich in erster Linie an die TV-Konsumenten, die sowohl das klassische lineare Fernsehen verfolgen, als auch das TV-Online-Streaming nutzen. Des Weiteren sind die Ergebnisse der Arbeit auch für die Programmdirektoren der TV-Sender relevant, um so neue Ideen zu entwickeln, die das klassische Fernsehen an die Ansprüche der Rezipienten stetig anpassen.

2. Grundlagen

In diesem Kapitel werden die geforderten Grundlagen der Honoursarbeitbeschrieben. Der theoretische Aspekt ist dabei für das Verständnis dervorliegenden Arbeit existenziell. Zudem werden die systematischen undhistorischen Grundlagen des Fernsehens, die technischen Grundlagen desStreamings sowie die Entwicklung der Mediennutzung in Deutschland erläutert.Die Basis hierfür stellt u.a. die ARD/ZDF Onlinestudie aus dem Jahr 2014 und2016 dar, die seit 1997 jährlich die Entwicklung der Internetnutzung inDeutschland sowie dem Umgang des Nutzungsverhaltens der Online-Angeboteuntersucht.4 Im Anschluss werden die verschiedenen TV-Empfangswege erläutert,um das Verständnis für die Unterscheidung zwischen klassischem und modernemFernsehen zu vermitteln. Danach werden die verschiedenen Erscheinungsformender Massenmedien in Form von Wiedergabegeräten erläutert, um schließlich aufdie TV-Streaming-Angebote in Deutschland einzugehen, die vom Endverbraucherkonsumiert werden.

2.1 Die Geschichte des Deutschen Fernsehens

Die Geschichte des Fernsehens begann 1880 zunächst auf Papier, wobei derFranzose Constantin Senlecq die Idee hatte, mit Hilfe neuer elektrotechnischerTechnologien serielle Bildübertragungen zu generieren. 1883 entwickelte derdeutsche Techniker Paul Nipkow ein sogenanntes elektrisches Teleskop, dasBilder durch eine rotierende, gelochte Scheibe in Hell-Dunkel-Signale zerlegenund anschließend wieder zusammensetzen konnte. Im Jahr 1930 entwickelteManfred von Ardennen durch die von Ferdinand Braun erfundeneKathodenstrahlröhre vollelektronisches, von Radiowellen übertragenesFernsehen. 1935 startete in Deutschland das erste öffentliche Fernsehprogrammder Welt, bei dem Kurz- und Spielfilme sowie Wochenschauen dreimalwöchentlich für zwei Stunden ausgestrahlt wurden. Wenig später startete auch dieBBC in London mit einem Fernsehprogramm, das bereits über moderneStandards verfügte. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 pausierte die Entwicklung der europäischen Fernsehindustrie. Erst 1950 wurde der Fernsehbetrieb von der ARD wieder aufgenommen. Das Fernsehen war jedoch in dieser Zeit wegen seiner hohen Anschaffungskosten noch ein Luxusgut. 1954 besuchten zahlreiche Fußballfans Gaststätten, um die Fußballweltmeisterschaft am Bildschirm verfolgen zu können. Zeitgleich stieg der Wunsch nach einem einigen Fernsehgerät innerhalb der Bevölkerung an.5

Erst Mitte der sechziger Jahre entstand das Farbfernsehen und etablierte sich alsLeit- und Massenmedium. Als erste Sendung im ZDF startete 1963 das AktuelleSportstudio, welches erst von Wim Thoelke und rund zehn Jahre später das ersteMal von einer Frau - Carmen Thomas - moderiert wurde. Mit Beginn desPrivatfernsehens maximierte sich 1984 die Programmvielfalt und führte dazu, dassdie Fernbedienung beim Fernsehen unerlässlich wurde.6 Darüber hinaus wurdeMitte der achtziger Jahre das Fernsehen über Kabel- und Satellitenempfangeingeführt, was die Fernsehqualität weitaus verschärfte sowie das Fernsehbildverbreitete. Die heutige Entwicklung beeinflusst derzeit jedoch die gesamteFernsehindustrie. Dank der fortlaufenden Digital- und Computertechnik verändertdies auch die Übertragungstechnik der Sender beziehungsweise dieAbspieltechnik der TV-Konsumenten.7

2.2 Fernsehen als Unterhaltungsmedium

Das Fernsehen erfüllt als alltägliches Leitmedium des Menschen mehrerenwichtige Zwecke. Zum einen hat es einen hohen Unterhaltungswert gegenüberanderen Alternativen wie beispielsweise Radio oder Zeitung und liefert in Zeiteneiner stetig wachsenden Komplexität hinsichtlich des Wissens einen gutenÜberblick.8 Zum anderen verschönert das Fernsehen unseren Aufenthalt in deneigenen vier Wänden und kommt so dem Wunsch nach Häuslichkeit und Ruheentgegen. Zudem bestimmt das Fernsehen den Tagesrhythmus und erlaubt mitFreunden oder der Familie Zeit zu verbringen. Das Fernsehen dient somit der Unterhaltung, verdrängt die Einsamkeit und bringt die Gesellschaft zusammen.9 Darüber hinaus ist das Fernsehen nach dem Hörfunk das zweitwichtigste Massenmedium gemessen an der Nutzungsdauer der Rezipienten. Anders als beim Radio wird das Fernsehen anhand der Ton sowie Bildkommunikation als Werbemedium genutzt.10

2.3 Technische Grundlagen des Streaming

Streaming Media

Die Technologie des Streaming Media ermöglicht es, Audio- sowie Videodateienüber das Internet mit Hilfe sogenannter Standardprotokolle zu übermitteln undsomit allen Streaming-Nutzern sichtbar zu machen. Hierbei werden dem Nutzerdie Daten in Echtzeit übertragen. Des Weiteren besteht bei der Übertragung derStreaming-Media Dateien keine Möglichkeit diese Daten lokal zu speichern.11

Übertragungsarten der TV-Streaming-Angebote

Bei der Übertragungsart der Streaming-Angebote unterscheidet man grundsätzlich zwischen drei Methoden: der Liveübertragung (Livestream), dem Simulated live sowie dem Video on Demand Verfahren. Diese sind zum Teil kostenlos oder auch kommerziell online abrufbar.12

Livestream

Beim Livestream wird das Videosignal mit Hilfe eines Encoders übermittelt. Dieserbeschreibt den Kompressionsprozess bei der Erstellung von digitalen Daten undsorgt zudem dafür, dass die Videodateien fortlaufend übermittelt werden können.13 Bei dieser Methode kann der Betrachter nur dann den Livestream verfolgen, wennder Encoder ein Signal auf den jeweiligen Bildschirm produziert. Wird derKompressionsprozess jedoch unterbrochen, empfängt auch der Zuschauer keinSignal mehr und die jeweilige Verbindung ist unterbrochen. Zudem hat der

Streaming-Nutzer keinerlei Einfluss auf das Vor- bzw. Zurückspulen der Videoinhalte. Somit kann diese Methode gleichgestellt werden mit dem rezipieren eines Fernsehprogramms.14

Simulated live

Die Simulated live Methode funktioniert ähnlich wie das Livestream Verfahren. Hierbei werden gespeicherte oder bereits aufgezeichnete Videodateien wie beim Livestream übertragen. Somit haben die TV-Sender sendefähige Filme auf Band und werden erst dann abgespielt, wenn der jeweilige Sendeplatz erreicht wurde.15 Diese und zuvor genannte Methode werden auch als lineares Fernsehen bezeichnet, da das Fernsehprogramm vom Sender 1:1 ausgestrahlt wird, über die verschiedenen TV-Empfangswege an die jeweiligen Endgeräte übertragen und vom TV-Konsumenten rezipiert wird.16

Video on Demand

Anders als beim Livestream können die Dateien beim Video on DemandVerfahren jederzeit vom Streaming-Nutzer abgerufen werden, da der Inhalt aufServern der jeweiligen Anbieter gespeichert ist. Somit bietet dieses Verfahrenanders als der Livestream den Vorteil, dass der entsprechende Inhalt pausiert,zurückgespielt und wieder angeschaut werden kann.17 Hierbei wird auch oft derBegriff des nichtlinearen Fernsehens oder des zeitversetzten Fernsehensverwendet.18 Beispiele für dieses Verfahren ist das Aufrufen von Online-Mediatheken verschiedener Fernsehsender sowie Youtube, Netflix, Watcheverund Maxdome.

2.4 Die Entwicklung des Mediennutzungsverhaltens in Deutschland

Unter Mediennutzung versteht man laut Prof. Dr. Dieter Baacke, nicht nur denKonsum von Medienangeboten wie beispielsweise Printmedien, Radio oderFernsehen. Die Nutzungs- beziehungsweise Rezeptionskompetenz jedesMediennutzers wird unter diesem Begriff erforscht. In diesem Sinne wirdFernsehen z.B. als aktive Tätigkeit bezeichnet, die kompetent gestaltet werdenkann.19 Die meisten theoretischen Ansätze der Mediennutzung beziehen sich aufdie Fernsehforschung20 sowie deren Publikumsforschung21, da diese aus unseremheutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig werden dieMassenmedien aber auch stark kritisiert, da sie viele Jugendliche zur sozialenIsolation und Inaktivität animieren, weil diese sich mit Handys, Fernseher,Computer oder Spielkonsolen beschäftigen.22 Mit der Einführung des Web 2.0 imJahr 2003 veränderte sich seither auch die Nutzung des Internets. NeueEntwicklungen der mobilen Kommunikation, dynamische Webseiten, das Web-TVsowie der verstärkte Drang zu Gruppenkommunikation gehören zu den neuenPhänomenen der letzten Jahre und bringen weitere Veränderungen mit sich.23 Allein im Jahre 2005 nutzte jeder deutsche Erwachsene rund zehn Stunden täglichdie Medien, vor allem Fernsehen, Radio, Zeitung und das Internet. Oft werdenhierbei mehrere dieser Medien zeitgleich genutzt. Im Vergleich dazu, wurden 25Jahre zuvor - im Jahr 1980 - im Schnitt nur sechs Stunden Medien am Tagkonsumiert.24

Die ARD/ZDF Onlinestudie aus dem Jahr 2014 stellt mit folgender Tabelle die durchschnittliche Nutzungsdauer der verschiedenen Massenmedien dar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Durchschnittliche Nutzungsdauer der Massenmedien im Jahr 2014 (Quelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2014)

Anhand der Grafik ist gut erkennbar, dass sich die Nutzungsdauer derMediennutzung vor allem bei den jüngeren Altersgruppen deutlich unterscheidet.Hierbei fällt besonders in der Alterskategorie der 14 bis 29 Jährigen auf, dass dieNutzung des Mediums Fernsehen kontinuierlich nachlässt, wo hingegen dieNutzung des Internets mit 233 Minuten täglich rasant steigt. Die ARD/ZDFOnlinestudie zieht in ihrer Auswertung einen Vergleich zu der entsprechendenStudie aus dem Jahr 2000 und stellt dabei fest, dass die Fernsehnutzung bei denjüngeren Altersgruppen über den klassischen Fernsehbildschirm von 60% auf49% sank.25 Das lineare Fernsehen wird demnach von den jugendlichenAltersgruppen weniger über die klassischen Empfangswege wie Kabel, Satellitoder Terrestrik genutzt. In dieser Hinsicht wird das Medium Internet als All-in-one-Medium gesehen, das zahlreiche Angebote verschiedener Anbieter aufWiedergabegeräten mit kleineren Bildschirmen zur Verfügung stellt, welcheanschließend online konsumiert werden können.26

Darüber hinaus steigt die Mediennutzung von Online-Bewegtbild bis heute kontinuierlich. Möglich gemacht wird dies durch die hohe Verbreitung mobiler Endgeräte, worüber die Bewegtbilder über das Internet rezipiert werden.27

Des Weiteren steigt die Videonutzung über das Internet, wie die aktuellen Grafiken der ARD/ZDF Onlinestudie aus dem Jahr 2016 zeigen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Videonutzung im Internet 2006 bis 2016 (Quelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2016)

Wie in Abbildung 2 dargestellt, nutzen im Jahr 2016 rund 72% der deutschenBevölkerung zumindest selten Online-Bewegtbilder, eine Steigerung von immerhin7% im Vergleich zum Vorjahr 2015. Zudem ist gut zu erkennen, wie sich dieseKurve prozentual der darüber liegenden annähert, die aussagt, dass im Jahre2016 84% der deutschen Bevölkerung Onlinenutzer waren. Abschließend kannman zur Abbildung 2 sagen, dass sich die Anzahl der „zumindest seltenen“Nutzern vom Online-Bewegtbild in den letzten acht Jahren verdoppelt hat. DerGrund dafür ist die Vermehrung von Internetseiten oder Plattformen, die vor allemBewegtbilder anbieten. 28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Geräte, mit denen das Internet genutzt wird 2014 bis 2016 (Quelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2016)

Abbildung 3 vergleicht die meistgenutzten Geräte zur Internetnutzung zwischenden Jahren 2014 und 2016. Dabei fällt auf, dass das Notebook bzw. Laptop trotzeines Zuwachses von 4% im Vergleich zu 2015 vom Smartphone überholt wurde.Die Steigerung um 14% macht es mit insgesamt 66% zu dem beliebtestenWiedergabegerät der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland. DieNutzung des stationäre PC bleibt mit 44% konstant im Vergleich zu den Vorjahrenan dritter Stelle, dicht gefolgt vom Tablet PC, dessen Nutzung aber mit 38%kontinuierlich steigt.29

Letztendlich ist die Nutzung von bewegten Bildern dank der Schnelligkeit desheutigen Internets sowie dem breiten Videoangebot über diverse Online-Plattformen für die meisten der Deutschen selbstverständlich geworden. Fast alleOnline-Plattformen haben im Vergleich zu den letzten Jahren an Nutzerngewonnen. Die stark zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets führtdazu, dass sich das Verhalten der Mediennutzung zukünftig weiterhin verändernwird.30

2.5 Wiedergabegeräte

Die vorliegende These bezieht sich auf „…Wiedergabegerate[n] mit kleinenBildschirmen.“ Dies sind in erster Linie mobile Endgeräte wie beispielsweiseNotebooks, PC-Tablets und Smartphones. Doch auch der stationäre PC ist einEndgerät mit einem kleineren Bildschirm als der herkömmliche Fernseher odereinem Smart-TV. In den folgenden zwei Absätzen wird sowohl der Smart-TV alsauch mobile Wiedergabegeräte bezüglich der Rezeption des MassenmediumsFernsehen erläutert.

2.5.1 Smart-TV

Ein Smart-TV, auch Hybrid TV genannt, bezeichnet ein internetfähigesFernsehgerät, das mit Computer-Zusatzfunktionen sowie verschiedenenvorinstallierten Applikationen ausgestattet ist. Somit ist neben dem herkömmlichenAntennenanschluss auch ein Internetzugang mit dem Fernsehgerät möglich.Dieser kann leitungsgebunden über Ethernet als auch über kabelloses WLANerfolgen.31 Der Zugang zum World Wild Web ermöglicht den Zugriff auf zahlreicheOnlineportale sowie Video Mediatheken wie beispielsweise YouTube oder Netflix.Die Bezeichnung der internetfähigen Fernsehgeräte variieren je nach Herstellerzwischen Smart-TV, Hybrid-TV, Internet-TV oder Connected TV. 32

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Beispiel eines Smart-TV-Menüs

Erfolgt die Internetanbindung direkt, ist die Rede von einem Smart-TVbeziehungsweise von einem Hybrid-TV. Die Internetvernetzung kann jedoch auchüber diverse andere Geräte wie beispielsweise dem Blue-Ray-Player, Set-Top-Boxen (Receiver) oder Spielkonsolen erfolgen. Somit wird das TV-Gerät nebenden klassischen linearen Programminhalte um ein breites Angebot anaudiovisuellen Onlineinhalten sowie zusätzliche Dienste erweitert.33 Die Herstellergreifen bei der Bereitstellung von Inhalten meist auf das Konzept der App-Anordnung von Smartphones und Tablets-PCs zurück. Die Smart-TVshaben aufgrund der steigenden Marktdurchdringung überwiegend diekonzipierten Dienste des Videostreamings aufgenommen. Die meistkostenpflichtigen Video-on-Demand Angebote wie Netflix, Maxdome oderWatchever sowie die Onlinevideotheken der Fernsehsender haben sichdeutschlandweit in einem hohen Tempo etabliert. Des Weiteren kommen diverseApps hinzu, die Zugriff auf soziale Nachrichten, Videospiele, Musikportale sowieWetterdienste ermöglichen.34

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Smart-TV-Funktionen und -Dienste (Quelle: PricewaterhouseCoopers, 2013)

Darüber hinaus können auch herkömmliche Fernsehgeräte mit sogenanntenStreaming-Media-Boxen wie dem Apple TV oder dem Amazon Fire Stickausgerüstet werden, sofern die TV-Geräte über einen HDMI-Anschluss verfügen.Diese Funktion wird anschließend mit dem Internet verbunden und macht dasjeweilige Fernsehgerat „smart“ (internetfahig). Dies bedeutet, dass die Installation der jeweiligen Streaming-Media-Box ein umfangreiches App-Angebot und Zugriffauf diverse online-Mediatheken auch auf herkömmlichen Fernsehgerätenermöglicht.35

2.5.2 Mobile Endgeräte

Nachdem die Endgeräte durch die rasante technische Evolution miniaturisiertwurden, entwickelte sich der Begriff der „mobilen Endgeräte". Hierbei wirdzwischen unterschiedlichen Display- und Gerätegrößen sowie derenFunktionsumfang unterschieden. Darunter fallen sowohl Mobiltelefone in Form vonSmartphones sowie E-Reader, mobile Spielkonsolen als auch MP3-Player. Dochauch computerbasierte Endgeräte wie das Notebook und das Tablet gehören zudieser Kategorie. Dabei muss jedoch immer die Konnektivität mit dem mobilenInternet gewährleistet sein, um den vollständigen Leistungsumfang nutzen zukönnen.36 Somit können Nutzer mobiler Endgeräte mit kleineren Bildschirmennicht nur das mobile Internet nutzen, sondern auch auf diverse Applikationenzugreifen, welche einem stationären PC oder Fernseher nicht zur Verfügungstehen.37

„Mobile Endgeräte sind multioptional, disponibel und durch drahtlose Konnektivitätubiquitär zu standortbezogener Datenkommunikation fähig. Sie erlauben Ubiquitous Computing-Anwendungen, die mit integrierten Hardwarekomponenten kommunizieren.“38

2.6 TV-Empfangswege in Deutschland

Hierzulande gibt es unterschiedliche Übertragungswege, wie zum Beispiel Satellit,Kabelanschluss oder Terrestrisch Fernsehen (Antenne), um das Fernsehsignalauf den herkömmlichen Bildschirmen erscheinen zu lassen. Diese Beispielegehören in Deutschland zu den klassischen TV-Empfangswegen und brauchen in der Regel meist eine Set-Top-Box um ein TV-Signal zu erhalten. Die Höhe derGEZ-Rundfunkgebühr ist für jegliche Empfangsart gleich, unabhängig von derForm des Empfangssignals. Des Weiteren kommen diverse monatlicheVertragslaufzeiten sowie Vertragsgebühren hinzu. Zudem ist wichtig zu erwähnen,dass es beim Antennenfernsehen am 29.03.2017 zur einer Umstellung von DVB-Tauf DVB-T2 HD kommt. Für diesen Vorgang benötigt man einen neuen Receiver,da nur aktuelle Fernsehgeräte den Empfang von DVB-T2 HD unterstützen.39

„TV-Empfangswege sind die Lebensadern der digitalen Rundfunkübertragungen. Nun steht die Umstellung der Terrestrik auf DVB-T2 im Mittelpunkt - zudem wächst die mobile Mediennutzung.“40

Neben dem klassischen TV-Empfangsweg kann das TV-Signal heutzutage auchper Internet empfangen werden. Hierzu zählt in erster Linie das IPTV (InternetProtocol Television) Verfahren, bei dem die TV-Inhalte im Gegensatz zu denklassischen Methoden über das Internet übertragen werden. Eine Alternative zumIPTV, bei der der Kunde an die jeweiligen Anbieter wie beispielsweise dieTelekom AG und Vodafone D2 GmbH gekoppelt ist, ist das sogenannte StreamingTV oder auch Web-TV.41 Im nachfolgenden Absatz wird diese Alternative genauererläutert.

2.6.1 Web-TV

Beim Web-TV wird das Bewegbildsignal individuell für das Internet aufbereitet unddem TV-Konsumenten anschließend über zahlreiche Verbreitungswege wieApplikationen, Webseiten oder Social Media Netzwerke zur Verfügung gestellt.Zudem sind die technischen Anforderungen, anders als beim IPTV, deutlichgeringer. Der TV-Nutzer benötigt bei dieser modernen Form des Fernsehenskeinerlei Set-Top-Boxen und kann mit Hilfe jeglicher Internetanbieter das lineareFernsehen sowie Video On Demand Inhalte auf internetfähigen Wiedergabegeräten rezipieren. Somit können neben Smart-TVs auchinternetfähige Endgeräte mit kleineren Bildschirmen wie PC, Notebook, Tabletoder Smartphone zum Streamen genutzt werden. Jedoch muss beim Web-TVdarauf geachtet werden, dass eine ausreichende Bandbreite des Internets zurVerfügung steht, damit das TV-Signal störungsfrei auf den jeweiligen Bildschirmenübertragen werden kann. Neben den TV-Konsumenten profitieren auch die TV-Sender von dieser neuen Form des Fernsehens. Das Internet bietet den Senderneinen zusätzlichen Verbreitungsweg an, um mit ihren Online-TV-Angeboten neuesAufsehen zu erlangen. Zahlreiche kostenlose Fernsehsendungen, Beiträge undFilme werden dem TV-Nutzer auf den Internetseiten sowie Plattformen wieVideomediatheken der TV-Sender zum Abruf bereitgestellt. Neben denkostenfreien Angeboten gibt es auch kostenpflichtige Web-TV Anbieter. Zattoound Magine zählen dabei zu den bekanntesten, doch auch die Mediatheken derprivaten Sender sind zum Teil kostenpflichtig.42 Schlussendlich ermöglicht dasmobile Internet die Übertragung der Web-TV-Angebote jederzeit und überall,sofern eine ausreichende Internetverbindung vorhanden ist.

„Als Web- oder Internet-TV wird die Übertragung von Bewegtbild über das Internet bezeichnet. Dies geschieht in Form von Video-Streams (Bild-Strömen) in unterschiedlichen Datenformaten. Im Gegensatz zu IPTV ist keine Empfangsqualität garantiert, da diese von der Bandbreite und damit der Übertragungsrate der Netze bzw. des Empfängers abhängt.“43

2.6.2 Online Mediatheken

Mediatheken sind sogenannte Online-Speicher für die Beiträge der TV-Senderund bringen dem TV-Rezipienten einen erheblichen Zeitvorteil. Hierbei bietenzahlreiche Sender in ihren eigenen Video-On-Demand-Portalen sowieVideocentern die Möglichkeit, die jeweiligen Sendungen nach Ausstrahlung imlinearen Fernsehen oder Livestreams online aufzurufen. Einige Sender, so zumBeispiel RTL oder Prosieben, bieten ihren Konsumenten verschiedene Sendungenaus ihrem Programm bereits vor der eigentlichen Ausstrahlung im linearenFernsehen online an.44 Dabei ist zu berücksichtigen, dass die jeweiligen Beiträgein der Regel nur für zwei bis vier Wochen45 in den Mediatheken abrufbar sind. Beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ist diese Funktion kostenlos, während sie beiden privaten Sendern meist nur gegen Aufpreis möglich ist. Im Folgenden werdendie Angebote der Mediatheken der öffentlich-rechtlichen sowie der privatenSender gegenübergestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Mediatheken ARD, ZDF, TV NOW und 7TV (Quelle: Tusch, Meedia.de)

[...]


1 Vgl. ARD/ZDF Medienkommission (2017): ARD/ZDF Onlinestudie

2 Vgl. Bettinger (2016): Die Mediennutzung im Wandel

3 Vgl. Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (2014) : Übertragungswege Kabel, Satellit, Terrestrikund DSL-TV

4 Vgl. ARD/ZDF Medienkommission (2017): ARD/ZDF Onlinestudie

5 Vgl. Die Zeit (2006): Kurze Geschichte des Fernsehens

6 Vgl. Ebd.

7 Vgl. Wissen (o.J): Fernsehen, Geschichte

8 Vgl. Meyen (2014): Mediennutzung , S. 160

9 Vgl. Meyen (2014): Mediennutzung , S. 161 ff.

10 Vgl. Prof. Dr. Insa Sjurts (o.J): Definition Fernsehen

11 Vgl. Randerath, Neumann (2001): Streaming Media, S. 442

12 Vgl. Ebd., S. 254 ff., S. 367

13 Vgl. Randerath, Neumann (2001): Streaming Media, S. 114

14 Vgl. Randerath, Neumann (2001): Streaming Media, S. 367

15 Vgl. Ebd., S. 255

16 Vgl. Deutsche TV-Plattform (2017): Glossar, Lineares Fernsehen

17 Vgl. Randerath, Neumann (2001): Streaming Media, S. 367

18 Vgl. Deutsche TV-Plattform (2017): Glossar, Nichtlineares Fernsehen

19 Vgl. Medienkompetenzportal-nrw. (o.J): Begriffsbestimmung Medienkompetenz, Mediennutzung

20 Vgl. Meyen (2004): Mediennutzung, S. 162

21 Vgl. Schweiger (2007): Theorien der Mediennutzung, S. 12

22 Vgl. Ebd., S. 11

23 Vgl. Ebd., S. 328 ff.

24 Vgl. Ebd., S.11

25 Vgl. Eimeren, Frees (2014) : ARD/ZDF Online Studie, 79 Prozent der Deutschen online - Zuwachs bei mobiler Internetnutzung und Bewegtbild

26 Vgl. Ebd.

27 Vgl. Kupferschmitt (2016): ARD/ZDF Online Studie, Online-Videoreichweite steigt bei weiter geringer Nutzungsdauer

28 Vgl. Kupferschmitt (2016): ARD/ZDF Online Studie, Online-Videoreichweite steigt bei weiter geringer Nutzungsdauer

29 Vgl. Frees, Koch (2016): ARD/ZDF Online Studie, Dynamische Entwicklung bei mobiler Internetnutzung sowie Audiosund Videos

30 Vgl. Kupferschmitt (2016): ARD/ZDF Online Studie, Online-Videoreichweite steigt bei weiter geringer Nutzungsdauer

31 Vgl. Die Medienanstalten (2017): Glossar, Smart-TV

32 Vgl. Deutsche TV-Plattform (2017): Glossar, Smart-TV

33 Vgl. PricewaterhouseCoopers (2013): Media Trend Outlook, Smart-TV: Ein Marktüberblick

34 Vgl. Ebd.

35 Vgl. Grün (2017): Streaming-Boxen im Vergleich

36 Vgl Wolf (2014): Mobiler Journalismus, S.50 ff.

37 Ebd., S.52

38 Wolf (2014): Mobiler Journalismus, S. 52

39 Vgl. Zattoo (2017): TV-Empfangswege im Vergleich

40 Meinzer (2017): Deutsche TV-Plattform, TV-Empfangswege

41 Vgl. Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (2014) : Übertragungswege Kabel, Satellit, Terrestrikund DSL-TV

42 Vgl. Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (2014): Übertragungswege Kabel, Satellit, Terrestrikund DSL-TV

43 Deutsche TV-Plattform (2017): Glossar Web-TV

44 Vgl. Rtl-interactive (o.J): TV NOW, Angebote

45 Vgl. Die Medienanstalten (2017): Glossar, Mediathek

Fin de l'extrait de 89 pages

Résumé des informations

Titre
Veränderung des Mediennutzungsverhaltens. Smart-TVs und Wiedergabegeräte für TV-Streaming-Angebote in Deutschland
Université
( Middlesex University in London )  (SAE Institute Köln)
Note
2,3
Auteur
Année
2017
Pages
89
N° de catalogue
V372300
ISBN (ebook)
9783668508309
ISBN (Livre)
9783668508316
Taille d'un fichier
3302 KB
Langue
allemand
Mots clés
Medien, Fernseh, Fernsehen, Mediennutzung, TV-Streaming-Angebote, Streaming, TV, Mediennutzungsverhalten, Wiedergabegeräte, mobile Endgeräte, Smart-TV, Nutzung von Wiedergabegeräten, Veränderung des Mediennutzungsverhaltens, Verbreitung von Smart-TVs
Citation du texte
Patrick Bingen (Auteur), 2017, Veränderung des Mediennutzungsverhaltens. Smart-TVs und Wiedergabegeräte für TV-Streaming-Angebote in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372300

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