In dieser Bachelorarbeit soll untersucht werden, welche Gründe ausschlaggebend für Ciceros Erfolg als Ankläger des Verres waren. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen hierbei die Appelle Ciceros an die Geschworenen in der "actio prima" und deren Funktionen. Zuerst soll die Ausgangssituation in Sizilien beschrieben werden, um den Prozess historisch einordnen zu können. Anschließend wird insbesondere unter Einbeziehung antiker Autoren das "crimen pecuniarum repetundarum" in dessen Entwicklung dargestellt. Damit soll aufgezeigt werden, auf welcher institutionellen Grundlage der Prozess basiert, um die Anmerkungen, die Cicero in seiner Rede macht, verstehen zu können.
Im Anschluss daran wird die actio prima gegen Verres sprachlich-stilistisch analysiert, um herauszustellen, inwiefern Ciceros Rhetorik mit Appellen an die Richter entscheidend für den positiven Ausgang des Prozesses war. Zu diesem Zweck werden die Rede chronologisch wiedergegeben und die einzelnen Passagen interpretiert. Schließlich soll auf Grundlage von Cassius Dio gefragt werden, ob Ciceros erste Rede gegen Verres tatsächlich so erfolgreich gewesen ist oder ob es sich nur um ein "Kunstprodukt" handelt. Zur gesamten Untersuchung sollen neben der Sekundärliteratur auch antike Autoren herangezogen werden, um – neben den einseitigen Schilderungen Ciceros – ein ausgewogenes Bild von dem Prozess zu gewinnen. Ferner soll dadurch gezeigt werden, auf welche griechischen Vorbilder sich Cicero in seiner Rede bezieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangssituation
- Crimen pecuniarum repetundarum
- Actio prima
- Exordium
- Argumentatio
- Peroratio
- Die Folgen
- Die Rede gegen Verres
- nur ein „Kunstprodukt“ Ciceros?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Gründe für Ciceros Erfolg als Ankläger des Verres ausschlaggebend waren. Der Fokus liegt auf Ciceros Appellen an die Geschworenen in der actio prima und deren Funktionen. Die Arbeit untersucht die Ausgangssituation in Sizilien, um den Prozess historisch einzuordnen. Zudem wird das crimen pecuniarum repetundarum in seiner Entwicklung dargestellt, um die institutionelle Grundlage des Prozesses zu beleuchten. Anschließend erfolgt eine sprachlich-stilistische Analyse der actio prima, um Ciceros Rhetorik und deren Einfluss auf den Ausgang des Prozesses zu untersuchen. Schließlich wird auf Basis von Cassius Dio die Frage gestellt, ob Ciceros erste Rede gegen Verres tatsächlich so erfolgreich war oder ob es sich nur um ein „Kunstprodukt“ handelt.
- Die historische Situation in Sizilien und die Rolle des Proprätors Verres
- Die Entwicklung des Rechtsdelikts „Crimen Pecuniarum Repetundarum“
- Ciceros Rhetorik in der „Actio Prima“ und die Funktion der Appelle an die Geschworenen
- Die Frage nach der Authentizität und Effektivität von Ciceros Rede
- Ciceros Bezug auf griechische Vorbilder in seiner Rede
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für Ciceros Erfolg als Ankläger des Verres. Das zweite Kapitel beschreibt die Ausgangssituation in Sizilien, die von der korrupten Herrschaft des Proprätors Verres geprägt war. Das dritte Kapitel analysiert das Rechtsdelikt „Crimen Pecuniarum Repetundarum“ in seiner Entwicklung, um die institutionelle Grundlage des Prozesses gegen Verres zu beleuchten. Das vierte Kapitel untersucht die „Actio Prima“ Ciceros gegen Verres, mit besonderem Fokus auf die Funktionen der Appelle an die Geschworenen. Das fünfte Kapitel diskutiert die Frage, ob Ciceros Rede tatsächlich so erfolgreich war oder ob es sich nur um ein „Kunstprodukt“ handelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Cicero, Verres, Actio Prima, Crimen Pecuniarum Repetundarum, Rhetorik, Appelle an die Geschworenen, historische Situation in Sizilien, griechische Vorbilder, „Kunstprodukt“, Authentizität, Effektivität.
- Quote paper
- Marwin-Domingo Gorczak (Author), 2015, Die Funktionen der Appelle Ciceros an die Geschworenen in der "actio prima" gegen Verres, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372406