Schüler motivieren. Der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht im Fach Französisch


Hausarbeit, 2016

22 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2. Theoretischer Hintergrund
2.1 Der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht
2.2 Kriterien von Lernaufgaben
2.3 Selbstbestimmungstheorie der Motivation

3. Entwurf einer Lernaufgabe
3.1 Unterrichtsverlauf
3.2 Berücksichtigung der Kriterien von Lernaufgaben
3.3 Lernmotivationen in der Lernaufgabe

4. Bilan

Literaturverzeichnis

Anhang

1.Einleitung

Die neuen Bildungsstandards erfordern eine Neuorientierung des Fremdsprachenunterrichts. So ist dieser in einem immerwährenden Wandel (vgl. Leupold 2008: 3). In dem Rahmen dieser Neuorientierung werden alte Lehrmethoden und Aufgabentypen von neueren abgelöst. So tritt die Konzeption von aufgabenorientiertem Unterricht mit Einsatz von Lernaufgaben mehr und mehr in den Fokus des modernen Fremdsprachenunterrichts (vgl. Leupold 2008: 4).

Aus dieser aktuellen Lage begründet sich die Relevanz der folgenden wissenschaftlichen Hausarbeit, die sich mit den Lernmotivationen im aufgabenorientierten Fremdsprachenunterricht beschäftigt. Insbesondere geht sie der Frage nach, inwieweit aufgabenorientierter Fremdsprachenunterricht die Lernmotivationen begünstigt. Hierbei gehen wir davon aus, dass Lernmotivationen die Lernqualität der Lernenden beeinflusst.

Die Arbeit ist in vier Hauptkapitel gegliedert: Nach der Einleitung befindet sich in Kapitel 2 ein Theorieteil in dem zunächst der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht und die Kriterien von Lernaufgaben vorgestellt werden. Hiernach wird die Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci / Ryan (1993) kurz erläutert. Auf dieser theoretischen Grundlage wird dann in Kapitel 3 ein Entwurf von einer Lernaufgabe für den Französischunterricht vorgestellt und unter Berücksichtigung der Kriterien von Lernaufgaben und Lernmotivationen kritisch untersucht. In dem letzten Kapitel werden die wichtigsten Punkte zusammenfassend erneut in der französischen Sprache dargestellt und die Frage, inwieweit aufgabenorientierter Fremdsprachenunterricht die Lernmotivationen begünstigt, beantwortet und Rückschlüsse in Bezug auf die Unterrichtsqualität gezogen.

2. Theoretischer Hintergrund

2.1 Der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht

Handlungs- bzw. aufgabenorientierter Fremdsprachenunterricht findet seinen Ursprung in der englischen Fachdidaktik (vgl. Bachor-Pfeff 2014: 38). Der Hauptgedanke dieser Konzeption besteht darin, die Sprachentwicklung durch kommunikative Unterrichtssituationen zu fördern. Aufgabenorientierter Unterricht zielt darauf ab, reale Kommunikation in der Fremdsprache zu stimulieren, denn Sprache kann nur dann erlernt werden, wenn ausreichend Möglichkeiten zur realen Sprachproduktion geboten sind (vgl. Willis 1996: 1). Demnach sollten realitätsnahe, möglichst natürliche Situationen geschaffen sein, in denen die Lerner durch Sprachverwendung ein gewisses Problem zu bewältigen versuchen, um das beabsichtigte Unterrichtsziel zu erfüllen (vgl. Leupold 2008: 4).

Nach Willis existieren vier universale Bedingungen zur Erlernung von Fremdsprachen. Zunächst sind exposure zu und use der jeweiligen Sprache unentbehrlich (vgl. Willis 1996: 11). Hiermit ist das Sprach- und Sprechangebot der Fremdsprache gemeint. Der Lerner benötigt vielfältige Möglichkeiten die Fremdsprache zu hören bzw. zu lesen und selbst Sprache zu verwenden und zu produzieren (vgl. Willis 1996: 13). Ein breites Sprach- und Sprechangebot bezüglich der jeweiligen Sprache wirkt sich positiv auf den Spracherwerb aus (vgl. Niebuhr-Siebert/Baake 2014: 55). Jedoch sollte das Sprachangebot dem Level des Lerners angepasst sein. Anfänger können beispielsweise mit einer zufällig ausgesuchten Radiosendung nicht sonderlich viel anfangen, denn es ist nahezu unmöglich auf ihrem Sprachstand eine äußerst komplexe Sprache zu verstehen (vgl. Willis 1996: 11). Wenn sie jedoch einer Radiosendung mit bekannten Themen und bereits bekannten Vokabeln ausgesetzt sind, ist es möglich, dass sie auf dieser Grundlage unbekannte Wörter bzw. Sachverhalte aus dem Kontext erraten können. So ist es umso wahrscheinlicher, dass sie von dem Sprachangebot profitieren. Deshalb ist nicht nur ein breites Sprachangebot unabdingbar, sondern auch seine Verständlichkeit (vgl. Willis 1996: 11).

Eine weitere Bedingung für den erfolgreichen Fremdsprachenerwerb ist die Motivation dazu Sprache zu erlernen, d.h. Sprache zu hören, zu lesen und Sprache durch sprechen und schreiben selbst zu produzieren, sozusagen das Sprachangebot effektiv zu nutzen (vgl. Willis 1996: 14). Die Motivation der Lerner kann dabei unterschiedlich begründet sein: Die Lerner identifizieren sich mit der jeweiligen fremden Kultur und Sprache oder sie betrachten die Erlernung dieser Sprache als wichtig für ihre Bildung und ihre spätere Berufslaufbahn. Abgesehen von diesen persönlichen und instrumentellen Motivationsfaktoren, können Lerner auch dadurch motiviert werden, wenn Themen und Aktivitäten lernerorientiert sind. Somit wird das Interesse der Lerner erweckt und sie haben Spaß am Unterrichtsgeschehen (vgl. Willis 1996: 14).

Die vierte Bedingung instruction ist gemäß Willis nicht unbedingt notwendig, aber dennoch wünschenswert (vgl. Willis 1996: 15). Lernanweisungen und focus on form können die Geschwindigkeit der Sprachentwicklung beschleunigen und das Sprachlevel steigern. Die Aufmerksamkeit des Lerners wird dadurch auf bestimmte linguistische bzw. grammatische Formen gezogen, sodass sie den Gebrauch und die Bedeutung dieser Formen besser begreifen (vgl. Willis 1996: 16). Lernanweisungen sollten im Sinne von Unterstützung des Lernprozesses dienen und nicht auf automatisierte Produktion von bestimmten Formen hinauszielen (vgl. Willis 1996: 16).

Auf der Grundlage dieser vorgestellten vier Bedingungen soll der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht gestaltet sein. Dieser soll realitätsnahe und dem Lernstand angepasste Sprach- und Sprechangebote bieten, durch lernerorientierte Themenwahl motivieren und Lernanweisungen im Sinne von Unterstützung der Lernentwicklung ermöglichen. Wie eine Aufgabe im aufgabenorientierten Unterricht gestaltet sein sollte wird im nächsten Kapitel näher erläutert.

2.2 Kriterien von Lernaufgaben

Im aufgabenorientierten Unterricht wird mit tasks bzw. mit Lernaufgaben gearbeitet. Willis definiert tasks als kommunikative Aktivitäten bei denen die Fremdsprache dazu verwendet wird ein gewisses Unterrichtsziel zu verwirklichen (vgl. Willis 1996: 23). Auf Deutsch wird der Begriff task oft als Lernaufgabe bezeichnet. Eine Lernaufgabe ist durch diverse Faktoren gekennzeichnet. Die Lernaufgabe hat als „inhaltliches Merkmal (…) die Problemlösung realer Sachverhalte zum Gegenstand“ (Leupold 2008: 4). Dies umfasst das Merkmal von Authentizität und ermöglicht dem Lerner eine gewisse Sinnhaftigkeit in der Aufgabe zu erkennen. Da die Aufgabe als Ziel die Lösung eines Problems verlangt ist sie nicht nur an der Handlung selbst interessiert, sondern orientiert sich auch an dem Produkt das dabei rauskommt.

Allerdings hat nicht jede Lernaufgabe eine Problemlösung zum Gegenstand, diese ist nur ein häufiges Beispiel. Lernaufgaben können vielfältig gestaltet sein wie z.B. Auflistung und Sortierung von Gegenständen in Form von Brainstorming, Aufgaben in denen Gegenstände, Personen oder Zustände miteinander verglichen werden, persönliche Erfahrungen mitgeteilt werden oder aber kreative Aufgaben (Willis 1996: 27). Wichtig ist das am Ende dieser Aufgaben ein Produkt herauskommt.

Hierbei dient die Sprache als das wichtigste Hilfsmittel schlechthin die Lernaufgabe zu erfüllen. Denn während die Lerner die Lernaufgaben bearbeiten, verwenden sie Sprache auf der Bedeutungsebene zur Kommunikation (vgl. Willis 1996: 24). Dabei ist es unabdingbar mit authentischem Sprachmaterial zu arbeiten und die Lerner zum realitätsnahen Sprachgebrauch zu veranlassen (vgl. Bachor-Pfeff 2014: 39).

Dies bedeutet in anderen Worten, dass die Sprache grundsätzlich dazu dient Bedeutungen zu vermitteln und zu verstehen. Den Lernern ist freigestellt welche Sprachformen sie verwenden, denn im aufgabenorientierten Unterricht stehen nicht die Sprachformen im Vordergrund, sondern der Informationsaustausch und der Sprachfluss. Dies bietet dem Lerner die Möglichkeit Sprache selbstbestimmt und kreativ zu verwenden (vgl. Willis 1996: 24).

Ein weiterer Aspekt der Lernaufgabe ist, dass sich die Themenwahl an den Interessen und Erfahrungen der Lernenden orientiert um ihre Aufmerksamkeit zu wecken, um sie somit für die Bewältigung der Aufgabe zu motivieren (Willis 1996: 14). Auch das Leistungsniveau ist wie die Themenwahl lernerorientiert. Die Schwierigkeit des Unterrichtsmaterials muss auf die Fähigkeiten und auf den Sprachstand der Lerner abgestuft sein, damit eine produktive Erarbeitung möglich ist (Leupold 2008: 5). Die Lernaufgabe darf demnach nicht zu schwierig sein, dennoch sollte sie kognitiv anspruchsvoll sein (vgl. Bachor-Pfeff 2014: 39).

Außerdem umfasst eine Lernaufgabe die Förderung von möglichst allen Kompetenzbereichen wie das Hör- und Leseverständnis sowie die Sprech- und Schreibkompetenz (vgl. Bachor-Pfeff 2014: 39; Willis 1996: 25; Leupold 2008: 5).

Zusammenfassend lässt sich eine Lernaufgabe folgendermaßen definieren: Eine Lernaufgabe ist produktorientiert, authentisch, kommunikativ, lernerorientiert, kognitiv anspruchsvoll und motivierend. Sie konzentriert sich vorrangig auf die Bedeutungen der Sprachformen, erlaubt selbstbestimmten und freien Sprachgebrauch und umfasst die Förderung von möglichst vielen Kompetenzbereichen.

2.3 Selbstbestimmungstheorie der Motivation

Motivation definiert einen Zustand in der eine Person durch seine Handlung ein gewisses, zukünftiges Ziel zu verwirklichen beabsichtigt. Dieses zukünftige Ziel könnte sowohl unmittelbar nach der Handlung als auch später einsetzen (vgl. Deci/Ryan 1993: 224). Grundlegend ist hierbei der Grad der Selbstbestimmung bzw. der Kontrolliertheit dieser motivierten Handlung. Deci/Ryan unterscheidet zwischen selbstbestimmter/frei gewählter Motivation und aufgezwungener Motivation. Die selbstbestimmte/frei gewählte Motivation wird als intrinsische Motivation und aufgezwungene Motivation als extrinsische Motivation bezeichnet (vgl. Deci/Ryan 1993: 225).

Die Motivation des Menschen eine bestimmte Handlung auszuführen um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, sozusagen seine Handlungsenergie, entspringt seiner physiologischen Bedürfnisse, seiner Emotionen und seiner psychologischen Bedürfnisse (vgl. Deci/Ryan 1993: 229). Der Mensch verfügt über „angeborene psychologische Bedürfnisse“ (Deci/Ryan 1993: 229) die seine Motivation bestimmen. Diese Bedürfnisse sind nach Deci/Ryan „Bedürfnis nach Kompetenz oder Wirksamkeit, Autonomie oder Selbstbestimmung und soziale Eingebundenheit oder soziale Zugehörigkeit.“ (Deci/Ryan 1993: 229). Der Mensch braucht also ein soziales Umfeld in dem er autonom und kompetent handeln kann (vgl. Deci/Ryan 1993: 229).

Nach der „Selbstbestimmungstheorie der Motivation“ von Deci/Ryan (1993) steht die Lernmotivation in einem engen Zusammenhang mit der Lernqualität (vgl. Deci/Ryan 1993: 222). „Eine auf Selbstbestimmung beruhende Lernmotivation“ korreliert positiv mit der „Qualität des Lernens“ (Deci/Ryan 1993: 222). Demnach ist intrinsische Motivation förderlich für die Lernqualität. Interesse, Neugier und Freude am Lerninhalt seitens der Lernenden bewirkt eine höhere intrinsische Motivation und führt zum Tiefenverständnis des Lernstoffs (vgl. Deci/Ryan 1993: 233).

Des Weiteren existieren Faktoren, welche die intrinsische Motivation ebenfalls begünstigen. Interesse am Lerninhalt ist eine wichtige Voraussetzung, doch muss ebenfalls ein angemessenes „Anforderungsniveau“ (vgl. Deci/Ryan 1993: 231) geschaffen sein. „Angemessen“ ist das Anforderungsniveau dann, wenn die zu erbringende Leistung „weder als zu leicht noch als zu schwer empfunden wird“ (Deci/Ryan 1993: 231). Somit ist das vom Lernenden empfundene Kompetenzgefühl grundlegend für die Entstehung intrinsischer Motivation und beeinflusst ihre Lernqualität.

Ebenfalls wirkt sich positives Feedback steigernd auf die intrinsische Motivation aus, denn diese löst ein höheres Kompetenzgefühl bei dem Lernenden aus, und führt indirekt zur Steigerung der intrinsischen Motivation. Im Gegensatz dazu kann negatives Feedback die intrinsische Motivation negativ beeinflussen, dadurch dass eine niedrigere Kompetenzwahrnehmung ausgelöst wird.

3. Entwurf einer Lernaufgabe

3.1 Unterrichtsverlauf

In diesem Kapitel wird der Entwurf einer Lernaufgabe (siehe Anhang) für den Französischunterricht mit dem Titel „Organiser une rencontre franco-allemande à Paris“ vorgestellt. Sie ist bestimmt für die Einführungsphase des Abiturs, also für die 10. Klasse auf dem Gymnasium. Das Thema richtet sich laut Lehrplan für NRW nach den folgenden Schwerpunkten: Etudier ou/et travailler en étranger, Auslandsreisen, Austausch- und Arbeitsprogramme der EU und Reisen im fachübergreifenden Sinne (vgl. Kernlehrplan 2011). Die Lernaufgabe ist als Unterrichtsreihe über mehrere Schulstunden hinaus gedacht, wo am Ende eine E-Mail in Kleingruppen verfasst und vorgestellt werden soll. Die E-Mail soll an das OFAJ (Office franco-allemand pour la jeunesse) mit der Absicht einen Austausch mit Paris zu organisieren gerichtet sein. Am Ende des Schuljahres soll tatsächlich ein Austausch mit der französischen Hauptstadt stattfinden.

Zu Beginn der Unterrichtsreihe werden von der Lehrperson Bilder von berühmten Sehenswürdigkeiten in Paris an die Tafel gehangen. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Plenum diese bekannten Sehenswürdigkeiten benennen. Hiernach werden dreier Gruppen gebildet, wobei jede Gruppe jeweils ein Kurzreferat von ungefähr einer Minute Dauer zu eines der Sehenswürdigkeiten vorbereiten soll. Hierbei können sie das Internet als Hilfsmittel nutzen.

Nach dieser Hinführung zum Thema beginnt die Arbeit mit der Hauptaufgabe. Die Lehrperson stellt kurz das OFAJ im Plenum vor. Anschließend wird ein authentischer Text aus der Homepage des OFAJ (siehe Anhang) den Schülern ausgeteilt. Dieser Text handelt davon wie ein Austauschprojekt mithilfe des OFAJ organisiert werden kann. Die Schüler /-innen haben die Aufgabe in Einzelarbeit diesen Text zu lesen und weitgehend zu verstehen. Sie dürfen unbekannte Wörter im Wörterbuch nachschlagen und, wenn nötig, die Lehrkraft ansprechen.

Nach der Textarbeit findet eine kurze sprachfokussierte Phase statt. In dieser Phase stellt die Lehrperson folgendes vor: Aufbau und Form einer E-Mail, sprachlicher Stil, Anrede- und Höflichkeitsformen und es werden wichtige Vokabeln zur Thematik gesammelt.

Nun werden die Schüler-/innen erneut in dreier Gruppen eingeteilt und haben die Aufgabe das Hauptziel der Unterrichtsreihe zu erarbeiten. Sie haben die Aufgabe eine E-Mail an das OFAJ mit der Absicht einen Austausch zu organisieren zu schreiben. Am Ende werden die E-Mails im Plenum vorgelesen und an die E-Mailadresse der Lehrperson zugeschickt.

In der letzten Phase der Unterrichtsreihe werden einige Fehler aus der E-Mail im Plenum korrigiert und reflektiert. Die Lehrperson gibt den Gruppen Feedback zu ihren E-Mails. Zusammen wird eine dieser E-Mails ausgesucht und dem OFAJ zugeschickt. Zum Abschluss findet ein Austausch zwischen den Schülern statt: Sie dürfen ihre Überlegungen, Erwartungen und Wünsche bezüglich des geplanten Austauschs mündlich wiedergeben.

3.2 Berücksichtigung der Kriterien von Lernaufgaben

In diesem Teilkapitel wird untersucht ob die im Kapitel 2.2 vorgestellten Kriterien von Lernaufgaben in dem oben vorgestellten Entwurf einer Lernaufgabe berücksichtigt worden sind.

Zunächst einmal sollte untersucht werden, ob ein bestimmtes Ziel der Lernaufgabe erkennbar ist. Das Ziel der Lernaufgabe ist es am Ende der Unterrichtsreihe eine E-Mail an das OFAJ zu verfassen. Am Ende der Aufgabe wird ein Produkt, hier eine E-Mail, angepeilt. Somit wäre das wichtigste Kriterium einer Lernaufgabe erfüllt.

Auch das Kriterium von Authentizität wird erfüllt, da die Unterrichtsmaterialien wie die Bilder von Sehenswürdigkeiten und der Informationstext von dem OFAJ authentisch sind. So wird dem Lerner eine realitätsnahe und sinnhafte Aufgabe mit einem gewissen Ziel gewährleistet.

Bei der Erarbeitung der Aufgabe stehen der Inhalt und der kommunikative Aspekt im Vordergrund. Den Lernern ist es weitgehend frei gestellt welche Sprachformen sie verwenden. Lernen im Sinne von automatisiertem Üben bestimmter linguistischer Formen findet nicht statt, denn die Lerner haben keine bestimmten Vorgaben wie sie Sprache zu verwenden haben. So können sie insbesondere in den Arbeitsphasen unkontrolliert Sprachformen produzieren wie sie möchten.

Zusätzlich ist eine kurze Phase zur sprachfokussierten Arbeit eingeplant. In dieser Phase werden gängige Sprachformen und nützliche Vokabeln für die spätere Aufgabe gesammelt. Diese Phase dient dazu die Lerner bei ihrem Arbeitsprozess zu unterstützen, damit ihre Sprachentwicklung beschleunigt wird und ihr Sprachlevel steigt (vgl. Willis 1996: 16).

In den Gruppenarbeitsphasen und Präsentationsphasen werden keine Rückmeldungen bezüglich der Sprachverwendung gegeben. Erst am Ende der Unterrichtsreihe werden Fehler korrigiert und behandelt. So haben die Lerner die Möglichkeit in einer kleinen Gruppe selbstbestimmt Sprachformen auszuprobieren, auch wenn sie Fehler riskieren, müssen sie keine Angst davor haben vor der Klasse korrigiert zu werden. Dies fördert ihr Selbstbewusstsein Sprache zu verwenden (vgl. Willis 1996: 7). Damit wäre das Kriterium selbstbestimmten Sprachgebrauchs auch erfüllt.

Die Themenwahl der Lernaufgabe richtet sich nach dem Kernlehrplan des Landes NRW und wird somit nicht von den Lernern selbst ausgewählt. Doch könnte das Thema für die Lerner dennoch interessant und motivierend sein, da ihre Lebenswelt in gewisser Weise angesprochen wird. Die Lernaufgabe spricht die Schwerpunkte Auslandsreisen und Arbeiten oder Studieren im Ausland an. Die Lerner können ihre im Unterricht erworbenen Sprachkenntnisse während ihrer privaten oder schulischen Auslandsreisen nutzen. Insbesondere dadurch, dass ein Austausch mit Paris in naher Zukunft geplant ist, wird das Thema für die Lerner relevant und interessant.

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Schüler motivieren. Der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht im Fach Französisch
Hochschule
Universität Siegen
Note
2,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
22
Katalognummer
V373429
ISBN (eBook)
9783668524262
ISBN (Buch)
9783668524279
Dateigröße
517 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Fazit in französischer Sprache
Schlagworte
Französisch, Französischunterricht, Fremdsprachenunterricht, Fremdsprachen, Didaktik, aufgabenorientiert, Motivation, lernen
Arbeit zitieren
Incinur Cakir (Autor:in), 2016, Schüler motivieren. Der aufgabenorientierte Fremdsprachenunterricht im Fach Französisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373429

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