Die Geschichte des Kaffees und die Hauptwirkungen und Wirkungsmechanismen von Koffein im menschlichen Körper

Genuss- oder Suchtmittel?


Trabajo de Investigación (Colegio), 2017

14 Páginas, Calificación: 2,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichte des Kaffees und Koffeins

3. Wo hört Sucht auf, wo fängt Sucht an?

4. Hauptwirkungen des Koffeins

5. Der Wirkungsmechanismus von Koffein

6. Koffein im Shampoo

7. Schlusswort

8. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

„Kaffee gibt mir neue Energie” „Mit Kaffee kann ich viel mehr leisten” - Nicht selten erhält man eine solche Antwort, wenn man die Öffentlichkeit fragt, weshalb sie morgens auf ihre Tasse Kaffee besteht. Knapp dreiviertel der Gesamtbevölkerung und sogar 90% der über 46-Jährigen gibt an, täglich Kaffee zu konsumieren, damit gilt es als Lieblingsgetränk der Deutschen.1 Doch ganz ungefährlich scheint das im Kaffee enthaltene Koffein nicht zu sein, wenn man wie neulich zum Beispiel in den Medien hört, dass ein Teenager an Koffein- Überdosis gestorben ist.2 So soll der Amerikaner die Wirkung von Koffein unterschätzt haben und an dessen Folgen umgekommen sein.

Aber wie wirkt Koffein im menschlichen Körper und was macht es mit uns? Warum fällt es Kaffeetrinkern schwer, auf diesen Koffeinschub zu verzichten; ist das schon ein Zeichen der Abhängigkeit? Auf ebendiese Fragen möchte ich in dieser Facharbeit eingehen.

Zunächst wird kurz ein Blick auf die Geschichte des Kaffees und dessen Forschung geworfen, um einen ersten Einblick in die Thematik zu ermöglichen. Bevor dann im Folgenden die Hauptwirkung des im Kaffee vorhandenen Koffeins auf das zentrale Nervensystem untersucht wird, setze ich mich mit der Frage auseinander, worin sich ein Genussmittel von einem Suchtmittel unterscheidet, um am Ende den Kaffee darin einordnen zu können. Zum Schluss wird sich mit dem „Coffein Shampoo” von Alpecin beschäftigt, um zu schauen, weshalb dieses Produkt so beliebt bei dem älteren Teil der Gesellschaft ist und, ob es wirklich gegen Haarausfall hilft, wie es in der Werbung behauptet wird.

Ich interessiere mich für dieses Thema, da ich selbst keinen Kaffee trinke und es mir unerklärlich erschien, weshalb meine Mitmenschen über Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Trägheit klagten, wenn sie ihren morgendlichen Kaffee einmal ausfielen ließen, während ich mich in einer körperlich besseren Verfassung befand.

2.Geschichte des Kaffees und Koffeins

Kaffee- das nach Erdöl wichtigste Welthandelsprodukt wird in fast 80 Ländern angebaut und überall auf der Welt getrunken. Schon im 16. Jahrhundert war Kaffee, vor allem in den arabischen Ländern und der Türkei, sehr begehrt, obschon seinerzeit weder die wirksame Substanz Koffein bekannt war, noch dessen Wirkung wissenschaftlich belegt werden konnte.3 Dennoch fand, nachdem das erste Kaffeehaus in Istanbul eröffnet wurde, der Markt schon bald seine Nachfrage in den europäischen Städten wie London, Venedig und Oxford.4 Erst eineinhalb Jahrzehnte (1820) später gelang es dem Apotheker Friedlieb Ferdinand Runge im Auftrag Goethes den Wirkstoff Koffein von der Kaffeebohne zu isolieren. Seitdem weiß man, dass es sich beim Koffein, um ein weißes Pulver handelt.5 Jedoch hat die Menschheit weitere zwölf Jahre gebraucht, um auf die Summenformel C 8 H 10 N 4 O 2 und nochmal weitere 43 Jahre, um auf die chemische Struktur des Koffeins zu schließen. Nach der klassischen Nomenklatur wird das Koffein 1, 3, 7 í T rimethyl í 2, 6 purindion genannt und dementsprechend handelt es sich bei dem Molekül um ein stickstoffhaltiges Purinalkaloid, welches aus einem Doppelring besteht.6 Zwar wusste man Ende des 19. Jahrhunderts, wie Koffein aussieht, aber die einzelnen Wirkungsmechanismen waren zu dieser Zeit noch immer nicht bekannt; erst im darauffolgenden Jahrhundert konnten Forscher erforschen, wie das zentrale Nervensystem des Menschens auf Koffein reagiert. Auf die Wirkungsmechanismen des Koffein wird in dieser Facharbeit später genauer eingegangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.Wo hört Genuss auf, wo fängt die Sucht an?

Da das Ziel der Facharbeit darin besteht, herauszufinden, ob koffeinhaltige Getränke zu den Genussmitteln gehören oder es sich bei diesen Getränken schon um Suchtmittel handelt, werden diese Begriffe zunächst definiert. Jeder verbindet mit dem Begriff des Genusses etwas anderes, so genießt der eine die Schokoladentafel und ein Anderer seine Tasse Kaffee am Morgen und wiederum ein Anderer seine Flasche Bier zum Feierabend. Auch wenn es manchmal leicht scheint ein Genussmittel von einem Suchtmittel zu unterscheiden, ist dem nicht immer so. Eher im Gegenteil, es besteht ein fließender Übergang vom Genuss zur Sucht und kein Betroffener gesteht sich gerne ein, dass er an einer Abhängigkeit leidet. Sucht wird medizinisch und auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einen „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“7 definiert. Da es schwierig ist klare Grenzen zu ziehen, gibt es grobe internationale Kriterien von der WHO, in welchen Fällen man von einer Sucht sprechen kann. Sollte man mehr als zwei der folgenden Fragen mit „Ja” beantworten müssen, so gilt man, nach der WHO, als Suchtopfer:

1) Habe ich über einen längeren Zeitraum einen inneren Zwang zum Konsum?
2) Hat meine Kontrolle über den Zeitpunkt und die Menge des Konsums abgenommen?
3) Muss die Dosis erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen?
4) Gibt es körperliche Entzugsprobleme beim Beenden oder Reduzieren des Suchtmittels?
5) Werden andere Vergnügen und Interessen aufgrund des Suchtmittels zunehmend vernachlässigt?
6) Weiß ich, dass die Substanz mir schadet und nehme sie trotzdem weiter ein?8

4. Hauptwirkungen des Koffeins

Um die Hauptwirkungen des Koffeins zu untersuchen, haben Forscher der Universität Zürich ein Experiment durchgeführt. Dabei hat man 40 Versuchspersonen darum gebeten, 40 Stunden am Stück wach zu bleiben und regelmäßig an Reaktionstests teilzunehmen. Parallel dazu wurden deren Gehirnaktivitäten von den Forschern analysiert. Vor dem Beginn des Experiments haben 20 Probanden eine Kapsel mit 200 mg Koffein bekommen und die restlichen Teilnehmer erhielten unwissentlich eine Placebo- Kapsel. Während am Anfang alle Teilnehmer gleich gut beim Reaktionstest abgeschnitten hatten, waren nach einer schlaflosen Nacht signifikante Unterschiede zwischen den Probanden zu erkennen.9

Bei den Testpersonen, die kein Koffein eingenommen haben, verzögerte sich nach 18 Stunden die Reaktionszeit um zusätzliche 1,2 Sekunden, ad interim die Versuchspersonen mit Koffein im Blut fast genauso schnell wie am Anfang reagieren konnten. Aus diesen Ergebnissen schlussfolgerten die Experten mehrere Thesen :

Einerseits könne man durch diese Ergebnisse belegen, dass Koffein Menschen länger leistungsfähig hält und andererseits Müdigkeitserscheinungen vorbeugen kann. Anhand der Analyse der Gehirnaktivitäten konnte man auch nachweisen, dass sich Koffein stimulierend auf das Gehirn auswirkt.10 Darüber hinaus hat man gemessen , dass die Halbwertszeit des Koffeins im Körper gesunder Menschen vier Stunden beträgt, dementsprechend lässt sich für den Zerfall des Wirkstoffs im menschlichen Körper diese Funktionsgleichung aufstellen:[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] (c steht für die Anfangskonzentration; t für die vergangene Zeit in Stunden).

Daraus ergibt sich,dass selbst 17 Stunden nach dem Kaffeekonsum mehr als 5% des Wirkstoffs sich im Blut befinden wird. Dies erklärt auch, weshalb vor allem empfindliche Menschen nach dem Kaffeekonsum unter Schlafstörungen leiden.

Zudem konnten außerhalb dieses Versuchs von Forschern weitere Auswirkungen nachgewiesen werden. So werden aufgrund des Koffeins bei Menschen die Blutgefäße in der Peripherie erweitert, sodass die Bronchien größer und der Stoffwechsel erhöht wird. Der erhöhte Stoffwechsel erklärt, weshalb die Versuchspersonen mit Koffein im Blut konzentrierter arbeiten konnten. Aufgrund dieser Wirkung haben sich Sportler in der Vergangenheit auch oft mit Koffein gedopt.11

Koffein erweitert jedoch nicht nur die Blutgefäße in der Peripherie, sondern verengt diese gleichzeitig auch im Gehirn. Dadurch können vor allem Kopfschmerzen gelindert werden. Aufgrund dessen findet man auch immer häufiger Koffein in Kopfschmerztabletten.12

Doch ist das Gehirn einmal an die verengten Blutgefäßen gewöhnt, so können relativ schnell Kopfschmerzen als Nebenwirkung erscheinen, wenn man den Kaffee am Morgen ausfallen lässt und die Blutgefäße sich plötzlich wieder erweitern. Bei vielen Menschen treten oft zusätzliche negative Folgen wie erhöhter Blutdruck, Pulsschlag und Herzschlag nach dem Kaffeekonsum auf. Vor allem der letzteren Punkte wegen sollte man den Verbrauch stets im Auge behalten.

Aber was macht das Koffein in unserem Nervensystem, sodass wir diese oben genannten Wirkungen wahrnehmen können? Auf diese Frage werde ich im nächsten Kapitel näher eingehen.

[...]


1 EDplus vom Februar 2012 - „Kaffee - des Deutschen liebstes Kind”

2 Faz vom 16. Mai 2017 . „ Jugendlicher stirbt an Koffein- Überdosis”

3 www.mocino.com - „Welthandel und die Wirtschaftliche Bedeutung von Kaffee”

4 Ebenda

5 Chemie.de - Lexikoneintrag zu „Koffein”

6 Ebenda

7 Uni-Regensburg vom 26. Juni 2012 - ,,Was ist Sucht?”

8 Alkohol-freies-Leben.de vom 29. Mai 2010 - „Wo hört Genuss auf, wo fängt Sucht an!”

9 Quarks & Co (WDR) vom 12. Juli 2012

10 Ebenda

11 Focus vom 30. Juni 2010: „Doping: Koffein erhöht die Muskelkraft”

12 T-online: „Sind Schmerzmittel mit Koffein bei Kopfschmerzen eine Lösung?”

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Die Geschichte des Kaffees und die Hauptwirkungen und Wirkungsmechanismen von Koffein im menschlichen Körper
Subtítulo
Genuss- oder Suchtmittel?
Calificación
2,7
Autor
Año
2017
Páginas
14
No. de catálogo
V373484
ISBN (Ebook)
9783668518629
ISBN (Libro)
9783668518636
Tamaño de fichero
530 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Kaffee, Koffein, Drogen
Citar trabajo
Hanif Rahimy (Autor), 2017, Die Geschichte des Kaffees und die Hauptwirkungen und Wirkungsmechanismen von Koffein im menschlichen Körper, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373484

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