Konsum und Gender in der Sowjetunion


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Epoche des Kalten Krieges in der Sowjetunion
2.1 Kurzer historischer Überblick
2.2 Die 1970er Jahre und der Fünfjahresplan

3 Sowjetischer Konsum
3.1 Definition des Begriffs Konsum
3.2 Konsumideologie
3.2.1 Staat und Konsum in der Zentralverwaltungswirtschaft
3.2.2 Luxus im Sozialismus

4 Konsum und Gender
4.1 Definition des Begriffs Gender
4.2 Konsum und Geschlechterverhältnisse
4.3 Die Rolle der Frau in der Sowjetunion

5 Der Film Služebnyj roman (1977)
5.1 Handlung des Films
5.2 Vorstellung relevanter Schlüsselszenen

6 Zusammenfassung

Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Der Zeitraum 1917-1989 in der Sowjetunion sowie in anderen sozialistischen Staaten wird häufig mit Armut und Engpässen in der Lebensmittelversorgung in Verbindung gebracht. Klischees über den reichen und wohlhabenden Westen und den rückständigen und durch Armut und Elend gekennzeichneten Osten sind weitverbreitet, was in Deutschland insbesondere am Vergleich zwischen der BRD und der DDR deutlich wird. Dennoch verdient das Beispiel der Sowjetunion nähere Betrachtung, zumal sich solche stereotypischen Bilder und Vorstellungen nicht ohne Weiteres pauschalisieren lassen. Über den Konsum als solchen sowie über die volkswirtschaftliche Situation in der ehemaligen Sowjetunion wurde viel geforscht und viel geschrieben. Ein großer Teil an wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema ist im deutsch- und englischsprachigen Raum entstanden, da das Thema insbesondere in Westeuropa und Nordamerika auf großes Forschungsinteresse stößt. Im deutschsprachigen Raum sind besonders die Arbeiten Luxus im Sozialismus von Ina Merkel und Staat und Konsum in der Zentralverwaltungswirtschaft von Stephan Merl von großer Relevanz. Eine interessante Ergänzung aus dem russischsprachigen Raum liefert die Arbeit Ideologija potreblenija v sovetskom obščestve von Ol’ga Gurova, die insbesondere die historischen, soziologischen und ideologischen Aspekte der Konsumkultur in der Sowjetunion tiefgründiger behandelt. Über die Situation von Konsum und Gender hingegen liegt bisher kaum brauchbare Literatur vor, was eine große Lücke in vielen wissenschaftlichen Disziplinen darstellt. Die vorliegende Seminararbeit soll folgenden wissenschaftlichen Leitfragen nachgehen: Wie genau lässt sich der Begriff Konsum definieren? Wie lässt sich der Konsum beziehungsweise das Konsumverhalten aus volks- und kulturwissenschaftlicher Sicht in den Kontext der Sowjetunion einbinden? Inwiefern lässt sich die volkswirtschaftliche Lage in der Sowjetunion im Zeitraum 1917-1989 in Epochen unterteilen und wie unterscheiden sich diese in ihrer Entwicklung voneinander? Wie stellt sich die Rolle der Frau in der Sowjetunion im genannten Zeitraum dar und wie lassen sich vor diesem Hintergrund Konsum und Gender einordnen? Im Vordergrund soll zudem die sowjetische Tragikomödie Služebnyj roman von Ėl’dar Aleksandrovič Rjazanov und Ėmil’ Beniaminovič Braginskij aus dem Jahr 1977 stehen. Anhand ausgewählter relevanter Filmszenen soll eine Gegenüberstellung mit dem Forschungsstand der in der vorliegenden Seminararbeit verwendeten Literatur erfolgen, die die Arbeit abrundet.

2 Die Epoche des Kalten Krieges in der Sowjetunion

2.1 Kurzer historischer Überblick

Die politische Situation in der Sowjetunion nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989 in der Sowjetunion ist zunächst von großer Relevanz, da sie den wichtigsten Einflussfaktor für die Situation von Konsum und Gender darstellt. Nach 1945 hatte die sowjetische Regierung zum Ziel, ihre am 24. August 1939 im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten Interessengebiete[1] in ihr Staatsgebiet zu integrieren. Weitere Staaten aus dem ost- und südosteuropäischen Raum waren kommunistisch regierte Volksrepubliken, die unter sowjetischem Machteinfluss standen.[2] In der Sowjetunion folgte die Epoche des Stalinismus, die bis zu Stalins Tod 1953 andauerte.[3] Drei Jahre später sprach sich sein Nachfolger Nikita Chruščëv auf dem 20. Parteitag der KPdSU[4] deutlich gegen den Stalinismus aus. Während seiner Regierung folgte eine Epoche der Liberalisierung, die häufig als Tauwetter-Periode (russ. Chruščëvskaja ottepel’) bezeichnet wird.[5] Diese Bezeichnung geht auf den gleichnamigen im Jahr 1954 erschienenen Roman des russischen Schriftstellers Il’ja Grigor’evič Ėrenburg zurück. Chruščëvs Regierung dauerte bis 1964 an, als Leonid Brežnev an die Macht kam, der insbesondere durch sein konservatives kommunistisches Regime gekennzeichnet war.[6]

2.2 Die 1970er Jahre und der Fünfjahresplan

Eine wichtige politische Maßnahme, die unmittelbaren Einfluss auf die sowjetische Volkswirtschaft und somit auch auf das Konsumverhalten der sowjetischen Bürger ausübte, wurde mit dem Fünfjahresplan (pjatiletka) am 14. Februar 1971 eingeführt. An jenem Tag tagte die KPdSU bereits zum 24. Mal und entwickelte neue volkswirtschaftliche Pläne für den Zeitraum 1971-1975. Dieser in der russischen beziehungsweise sowjetischen Geschichte neunte Plan[7] hatte zum Einen die Verbesserung des Handelnetzes sowie der Qualität des Warenangebots und zum Anderen die Verbesserungen im Wohnungsbau, Gesundheitswesen sowie in anderen Dienstleistungssektoren zum Ziel.[8] Hinzu kommt eine Erhöhung von Zuschüssen für Stipendien, um die finanzielle Förderung von Hoch- und Fachschulstudenten gewährleisten zu können, sowie die Erhöhung des durchschnittlichen Jahreseinkommens. Dies alles sollte die Sowjetunion in einen Wohlfahrtsstaat verwandeln.[9] Zudem wurde eine Erhöhung des Außenhandelsumsatzes angestrebt, die rund 6 % betragen sollte. Jedoch war die Realität eine ganz andere, da die Außenhandelsverflechtung in der Sowjetunion die mit Abstand niedrigste im gesamten Europa war. Unter diesem Gesichtspunkt war bis 1975 ein rapider Rückgang zu beobachten. Die einzige Möglichkeit der Sowjetunion, dieses Defizit auszugleichen, bestand in der Erhöhung der Roh- und Brennstofflieferungen.[10] Dies alles stellte die von der sowjetischen Regierung angestrebte Wohlfahrtspolitik vor schwierige Herausforderungen. Die volkswirtschaftlichen Unterschiede zwischen Westeuropa und der Sowjetunion definiert der Wirtschaftswissenschaftler Heinrich Vogel folgendermaßen:

„[…] Während für westliche Länder die Konsumquote, also der Anteil des Konsums bei der Verwendung des Sozialprodukts, einen durchaus brauchbaren Maßstab zur ersten Eingrenzung der Fragestellung liefert, beschränkt sich die sowjetische Definition der Bezugsgröße, des Nationaleinkommens, auf eine Aufgliederung materieller Güter nach ihrer Verwendung: Verbrauch und Investition.“[11]

Allerdings ist das monatliche Durchschnittseinkommen der sowjetischen Arbeiter und Angestellten seit 1960 kontinuerlich um jährlich 5 % gestiegen. Die sowjetische Regierung sah in den frühen 1970er Jahren eine weitere Steigerung von 20-22 % für die nahe Zukunft vor. Dies äußerte sich insbesondere darin, dass sowjetische Wissenschaftler an die Regierung appellierten, die ohnehin schon überproportional großen Lagerbestände für langlebige Konsumgüter weiter auszubauen.[12] Man war sich dessen bewusst, welch hohe Bargeldbestände in den privaten Haushalten vorhanden waren. In der westeuropäischen Presse war des Öfteren von einer „versteckten Inflation“ die Rede.[13]

3 Sowjetischer Konsum

3.1 Definition des Begriffs Konsum

Der Begriff „Konsum“ (lat. consumere) war über eine lange Zeit wissenschaftlich nicht beziehungsweise schwer definierbar. Im Allgemeinen ist mit Konsum oder Konsumieren „das Kaufen, das Gebrauchen und Verbrauchen/Verzehren von Waren“ gemeint.[14] Hinzu kommen die damit im Zusammenhang stehenden Diskurse, Emotionen, Beziehungen, Rituale und Formen der Geselligkeit und Vergesellschaftung.[15] Dabei konzentriert sich die Konsumforschung traditionell auf ausgewählte Bereiche wie Produktgestaltung, Angebot, Vertrieb und Verkauf sowohl von (verderblichen und langlebigen) Gütern als auch von auf dem Markt verfügbaren Dienstleistungen. Von Relevanz sind hierbei in erster Linie die Zugänglichkeit bestimmter Güter, die Motive, Entscheidungen und Ziele des Kaufens, die Bedeutung des Habens und Verbrauchens bzw. Benutzens der Waren, die Orte, wo der Verbrauch stattfindet, die zeitliche Strukturierung, die Erfüllung von physischen, emotionalen, kulturellen und sozialen Bedürfnissen sowie letztendlich auch die Diskurse über den Konsum als solchen. Das Forschungsfeld des Konsums beziehungsweise der Konsumgeschichte wirkte lange Zeit in seiner Themenmenge eingegrenzt und für den Wissenschaftler überschaubar, zumal sich in vergangener Zeit vornehmlich Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen dem Thema annahmen, was andere wissenschaftliche Disziplinen weitgehend ausschloss.[16] Siegrist stellt fest, dass sich die Konsumforschung heutzutage insofern verändert hat, als dass mehrere verschiedene wissenschaftliche Disziplinen aufeinander treffen und es ermöglichen, den Konsum aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und ständig neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dies wird allein schon an solchen neuwertigen Wortbildungen wie „Konsumkultur“ oder „Konsumgesellschaft“ ersichtlich. Für den US-Amerikaner John Brewer war das Konzept der consumer society besonders prägend, in dem er die historische Vielfalt von Konsumkulturen und Konsumgesellschaften intertemporal, international und interkulturell zu definieren versuchte, wenngleich er schwerpunktmäßig auf die westeuropäische Konsumkultur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert eingeht und dabei die Arbeitsteilung in Landwirtschaft, Industrie und Handel ansprach.

3.2 Konsumideologie

Die Soziologin Ol’ga Gurova von der Universität zu Sankt-Petersburg untersucht den Zeitraum 1917-1980 in der Sowjetunion bezüglich der Konsumentwicklung und teilt diesen in vier unterschiedliche Epochen ein:

1. ca. 1917-1929: Die Epoche der täglichen Askese sowie der Kritik an den prärevolutionären Konsumstrukturen, in der die Dominanz des Philistinismus[17] sowie des „auffälligen Konsums“ an der Tagesordnung war,
2. ca. 1930-1949: Die Epoche, in der die kul’turnost’ deutlicher zur Geltung kam und sich weiterentwickelte, insbesondere bezüglich des Besitzes materieller Güter,
3. ca. 1950-1969: Die Epoche, in der die Immitation westlicher Ware jeglicher Art seitens der sowjetischen Regierung kritisiert und abgelehnt wurde,
4. ab ca. 1970: Die Epoche der „Dematerialisierung“ (razveščestvlenie), die mit jedem Tag zunehmend an Bedeutung gewann.

Daran wird deutlich, wie sich mit den politischen, kulturellen und ökonomische Strukturen auch die Konsumideologie in der Sowjetunion veränderte.[18] Der Begriff Ideologie geht auf die beiden deutschen Vordenker Karl Marx und Friedrich Engels zurück und beschreibt eine Sammlung von Ideen und Traditionen, die eine Gesellschaft befördern sollen.[19] Die sowjetische Konsumideologie der 1920er Jahre ging zunächst mit der „Lebensgestaltung“ (žiznestroenie) einher. Karls Marx’ Konsumideologie war eine, die die Zuneigung zwischen den Menschen bevorzugte und als Gegensatz zum Kapitalismus gelten sollte, der vermeintlich lediglich die Zuneigung zwischen Mensch und materiellem Gut zum Ziel hatte.[20] Vielmehr gilt es, dass der Mensch frei von jeglichen materiellen Gütern sei. Am Beispiel der Kleidung erklärt Marx, dass diese lediglich funktionstüchtig zu sein und ihren vorgesehenen Zweck zu erfüllen habe, weswegen Gurova diese Epoche als die der Askese und der Kritik an den prärevolutionären Konsumstrukturen definiert. Auch kritisierte man die Funktion materieller Güter als Statussymbol sowie ihren Zweck, das Prestige ihres Besitzers preiszugeben. In den 1920er Jahren wurden Frauen – insbesondere die der Arbeiterklasse - , die großen Wert auf Mode legten und damalige sowjetische Modemacher wie Aleksandra Ekster, Ljubov’ Popova oder Varvara Stepanova als ihre Vorbilder sahen, von ihren Mitmenschen verachtet. Der einzige Typ von Schönheit, der in den 1920er Jahren in der Sowjetunion akzeptiert wurde, war natürliche Schönheit, während die Mode lediglich als „künstliche Schönheit“ degradiert wurde.[21] Diese Ideologie änderte sich beachtlich mit dem Beginn der 1930er Jahre. Im Stalinismus sollte das gesamte sowjetische Volk mit Luxusgütern und Wohlstand versorgt werden, um als Belohnung dem Staat zu dienen, was die Vereinbarungen eines „großen Vertrages“ (bol’šoj kontrakt) oder auch „geheimen Vertrages“ (tajnyj kontrakt) zwischen der Regierung und der sowjetischen Mittelklasse waren. Die drei wichtigsten Merkmale der Konsumideologie im Stalinismus waren Gleichheit, Fülle und kulturelles Leben, was allerdings gleichzeitig einer Illusion gleichkam, da viele Güter zwar auf der Titelseite vieler Zeitungen und Zeitschriften abgebildet wurden, im wahren Leben jedoch häufig nicht erwerblich waren. Was eine entscheidende Rolle spielte, war nicht der Gegenstand als solcher, sondern die Einstellung, die sein Besitzer zu ihm hatte, was die These bestätigt, dass die Emotionen und Beziehungen des Konsumenten ebenfalls ausschlaggebend sind (Vgl. 3.1). Während in den 1920er Jahren das Thema Mode an sich mit kritischer Distanz behandelt wurde, berichteten sowjetische Zeitschriften der 1930er Jahre zunehmend positiver über die aktuellen Modeerscheinungen.[22] Zum ersten Mal zeichnete sich zudem die Tendenz ab, eine eigene sowjetische Mode zu kreieren. Mit dem Ende des Stalinismus änderte sich im Laufe der 1950er Jahre die Konsumideologie in der Sowjetunion insofern, als dass sich die kulturellen Kontakte mit dem Westen verstärkten. Westeuropäer und Nordamerikaner bekamen die Möglichkeit, in die Sowjetunion zu reisen, um sich mit den sowjetischen Bürgern gegenseitig kulturell auszutauschen, so etwa 1959 bei der Küchendebatte (engl. kitchen debate, russ. kuchonnye debaty)[23] in Moskau. Der Konsum und Besitz vieler Güter war plötzlich nicht mehr anrüchig, was das krasse Gegenteil beispielsweise der 1920er Jahre widerspiegelt. Diese Epoche wird des Öfteren als die des „sowjetischen Geschmacks“ (sovetskij vkus) bezeichnet, denn die Kleidung oder die Inneneinrichtung der eigenen Wohnung sollten nicht nur eine pragmatische Rolle der Funktionalität und Nützlichkeit erfüllen, sondern die Kultiviertheit und Vertrautheit der Bürger mit der umfangreichen Warenauswahl symbolisieren.[24] Mit dieser Entwicklung begann gleichzeitig der ideologische Konkurrenzkampf mit Nordamerika. Die späten 1960er und die 1970er Jahre waren zu Zeiten Brežnevs vom sogenannten „kleinen Vertrag“ (malyj kontrakt)[25] mit der sowjetischen Mittelklasse geprägt, der das Ziel verfolgte, den stetig steigenden Konsum und die zwischenmenschlichen Beziehungen nach Karl Marx auf eine ausgewogene Basis zu bringen. Im Falle des Konsums in der Sowjetunion kann Ideologie als System von Konzepten, Ideen, Mythen und Leitbildern verstanden werden, die von den Menschen geschätzt wurden.[26]

3.2.1 Staat und Konsum in der Zentralverwaltungswirtschaft

Der Historiker Stephan Merl von der Universität Bielefeld zieht einen Vergleich zwischen der Sowjetunion und anderen ehemaligen sozialistischen Staaten wie der DDR, der Tschechoslovakei, Polen und Ungarn und stellt fest, dass all diese Staaten eher selten mit dem Stichwort Konsum assoziiert werden. Vielmehr sind sie von dem Klischee behaftet, wirtschaftlich und industriell extrem schwach entwickelt und von einer dauerhaften Lebensmittelknappheit gekennzeichnet zu sein, wenngleich Osteuropa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine mit Entwicklungsländern vergleichbare Revolution erlebte. Die kommunistischen Parteien waren auf eine Verbesserung des privaten und öffentlichen Konsums angewiesen, um weiterhin bestehen zu können.[27] Die osteuropäischen Volkswirtschaften hatten zunächst eine starke Tendenz zur Verstaatlichung von Industrie, Handel und Banken, während sich der sowjetische Konsum in erster Linie dadurch kennzeichnete, dass er nicht an das Wirtschaftswachstum, sondern an die Politik gebunden war.[28] Merl nennt dies als denkbare Ursache dafür, dass der Kommunismus zusammenbrach und sich bis heute in keinem Staat – bis auf Kuba und Nordkorea – dauerhaft halten konnte. Dabei teilt er die Konsumgeschichte der Sowjetunion – im Gegensatz zu Gurova – in zwei Etappen ein: 1928-1953 die Etappe des erzwungenen Konsumverzichts und des Terrors und die Etappe nach Stalins Tod 1953 bis 1989, in der sich wieder ein weitgehender Konsumanstieg abzeichnete.[29]

[...]


[1] Ostpolen und die baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen).

[2] Darunter fielen Albanien (1948-1961), Bulgarien, die DDR, Polen, Rumänien, die Tschechoslovakei und Ungarn.

[3] Vgl. Altrichter, 2001, S. 115ff.

[4] Kommunistische Partei der Sowjetunion (russ. Kommunističeskaja partija Sojetskogo Sojuza).

[5] Vgl. Altrichter, 2001, S. 131ff.

[6] Vgl. Altrichter, 2001, S. 151ff.

[7] Der letzte Plan wurde zuvor vom sowjetischen Ministerpräsidenten Aleksej Nikolaevič Kossygin ausgearbeitet.

[8] Vgl. Leptin: „Der neue Fünfjahresplan der Sowjetunion“ In: Löwenthal & Vogel, 1972, S. 112ff.

[9] Ebenda.

[10] Vgl. Machowski: „Die Außenwirtschaft der UdSSR im Fünfjahresplan 1971-1975“ In: Löwenthal & Vogel, 1972, S. 124ff.

[11] Vgl. Löwenthal & Vogel, 1972, S. 129

[12] Es zeichnete sich weiterhin ein Unterschied zwischen Stadt- und Landbevölkerung ab, der jedoch zunehmend verringert wurde.

[13] Vgl. Löwenthal & Vogel, 1972, S. 128ff.

[14] Vgl. Siegrist In: Siegrist, Kaelble & Kocka, 1997, S. 16ff.

[15] Soweit nicht anders vorgemerkt, beziehen sich die nachfolgenden Aussagen alle auf Siegrist, Kaelble & Kocka, 1997.

[16] Für die vorliegende Seminararbeit ist in hohem Maße der kulturwissenschaftliche, politische und historische Aspekt von Bedeutung.

[17] Der Begriff Philistinismus leitet sich von der Bezeichnung Philister ab, die in abwertender Weise jemanden beschreibt, der die Avantgarde-Kunst verachtet und diese nicht zu schätzen weiß.

[18] Vgl. Gurova, 2005, S. 91f.

[19] Vgl. Marx & Engels In: Gurova, 2005, S. 91f.

[20] Ebenda.

[21] Vgl. Gurova, 2005, S. 93f.

[22] Ebenda.

[23] Bei der Küchendebatte handelt es sich um eine Debatte zwischen Nikita Chruščëv und dem US-amerikanischen Politiker Richard Nixon, die 1959 vor einer ausgestellten Küche stattfand, in der die Vor- und Nachteile des Kapitalismus und Kommunismus erörtert wurden.

[24] Vgl. Gurova, 2005, S. 95

[25] Die Bezeichnung entstand analog zum „großen Vertrag“ mit der sowjetischen Mittelklasse zu Zeiten Stalins.

[26] Vgl. Gurova, 2005, S. 95.

[27] Vgl. Merl, 1992 In: Siegrist, Kaelble & Kocka, 1997, S. 206ff.

[28] Vgl. Merl, 1992 In: Siegrist, Kaelble & Kocka, 1997, S. 232.

[29] Dies bezieht sich nicht nur auf die Sowjetunion, sondern auch auf andere sozialistische Staaten wie die DDR, die Tschechoslovakei, Polen oder Ungarn.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Konsum und Gender in der Sowjetunion
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Lotman-Institut)
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
17
Katalognummer
V375231
ISBN (eBook)
9783668525672
ISBN (Buch)
9783668525689
Dateigröße
586 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Konsum, Gender, Sowjetunion
Arbeit zitieren
Michal Perlinski (Autor:in), 2014, Konsum und Gender in der Sowjetunion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375231

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