Innerhalb der Arbeit im klinischen Sozialdienst der Klinik für ambulante Rehabilitation in Altenburg werden neurologische und orthopädische Rehabilitanden begleitet. Dabei steht in erster Linie deren medizinische und berufliche Rehabilitation im Zentrum der Bemühungen, aber auch die weitergehende Vermittlung nach Beendigung der Rehabilitationsmaßnahme und die gesamte psychosoziale Versorgung der Rehabilitanden spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Im Rahmen der Arbeit des klinischen Sozialdienstes zeigt sich immer wieder, dass nicht nur die Krankheitsverläufe und Genesungsprozesse individuell von Patient zu Patient variieren, sondern auch die Art und Weise, wie die Betroffenen mit ihrer Erkrankung und möglichen Spätfolgen umgehen. Im Hinblick auf die Unterschiede der Erkrankungen in der Orthopädie und Neurologie und den daraus resultierenden Problemfeldern in der sozialarbeiterischen Versorgung der Rehabilitanden, stellte sich daher die Frage, ob es zu einer unterschiedlichen Entwicklung in Bezug auf die Krankheitsverarbeitung und Stressbewältigung zwischen den verschiedenen Erkrankungsarten kommt. Sollte dies der Fall sein, entstehen für Patienten unterschiedlicher Erkrankungsarten auch variierende Interventionsansätze innerhalb der klinischen Sozialarbeit. Betrachtet man die Problemlagen eines Rehabilitanden, der aufgrund einer orthopädischen Diagnose – wie zum Beispiel Kniearthrose und der daraus folgenden Totalendoprothese des Knies, kurz Knie-TEP – die Rehabilitation-Maßnahme absolviert, benötigt dieser möglicherweise allein aufgrund der unterschiedlichen postoperativen Symptomatik der Beeinträchtigungen andere Hilfeansätze als ein Rehabilitand der nach einem mittelschweren bis schweren Schlaganfall, also einer neurologischen Indikation, die Rehabilitation besucht. In der Regel ist bei einer Knie-TEP die postoperative Belastungsfähigkeit des Gelenkes stark eingeschränkt, was mit einer temporär begrenzten starken Immobilität des Patienten einhergeht. Bei einer Apoplexie, also einem Schlaganfall, können die Folgen ungleich gravierender sein: Die einhergehenden Störungen der Sprache, dem Sehen, Probleme im kognitiven Bereich und in den Bewegungsabläufen stellen oft eine starke Beeinträchtigung der Autonomie dar und sind darüber hinaus eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Ansatz
- Thesenfindung
- Neurologischer Krankheitsverlauf am Beispiel Hirninfarkt
- Der orthopädische Krankheitsverlauf am Beispiel einer Arthrose-Erkrankung mit Knie Totalendoprotese
- Methode und Durchführung der Studie
- Methode der Studie
- Zielgruppen und Durchführung der Studie
- Der Fragebogen: Abschnitte im Detail
- Personenbezogene Informationen
- Informationen zur Erkrankung
- Beeinträchtigung im alltäglichen Leben
- Informationen zur persönlichen Krankheitsbewältigung
- Ermittlung der Ansatzpunkte zur Verbesserung der Hilfen
- Teilnehmer-Betrachtung und Thesen-Auswertung
- Teilnehmeranalyse und Vergleich der Bereiche orthopädisch und neurologisch
- Die krankheitsbedingte Stressbelastung ist bei neurologischen Erkrankungen höher als bei orthopädischen
- Die Krankheitsverarbeitung erfolgt durch unterschiedliche Bewältigungsstrategien
- Beide Erkrankungsarten benötigen unterschiedliche Handlungsansätze innerhalb der klinischen Sozialarbeit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von neurologischen und orthopädischen Erkrankungen auf den Alltag der Betroffenen. Ziel der Studie ist es, die individuellen Herausforderungen und Bewältigungsstrategien von Patienten mit diesen Erkrankungen zu analysieren und daraus resultierende Interventionen für die Soziale Arbeit abzuleiten.
- Krankheitsverarbeitung und Stressbewältigung bei neurologischen und orthopädischen Erkrankungen
- Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben
- Individuelle Bewältigungsstrategien
- Interventionen im Bereich der Sozialen Arbeit
- Unterschiede in der Krankheitsverarbeitung zwischen neurologischen und orthopädischen Erkrankungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Im zweiten Kapitel wird der theoretische Ansatz der Arbeit erläutert, wobei die Themenfindung und die Krankheitsverläufe von Hirninfarkt und Knie-TEP im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel widmet sich der Methode und Durchführung der Studie, einschließlich des Fragebogens und seiner Abschnitte.
Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der Studie analysiert und diskutiert. Es werden die Teilnehmergruppen verglichen, die krankheitsbedingte Stressbelastung und die Bewältigungsstrategien der Patienten untersucht. Schließlich werden die Handlungsansätze für die klinische Sozialarbeit aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Neurologische Erkrankungen, orthopädische Erkrankungen, Krankheitsverarbeitung, Stressbewältigung, Rehabilitation, Soziale Arbeit, Interventionen, klinischer Sozialdienst.
- Quote paper
- Ronny Rzodeczko (Author), 2017, Alltägliche krankheitsbedingte Beeinträchtigungen von Patienten mit neurologischen oder orthopädischen Erkrankungen und mögliche Lösungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375267