Einleitung
Diese Arbeit widmet sich einem Trauerspiel des 17. Jahrhunderts mit dem Titel „Catharina von Georgien oder Bewährte Beständigkeit“. Es stammt aus der Feder des wohl bekanntesten schlesischen Dramatikers Andreas Gryphius. Am 2. Oktober 1616 im schlesischen Glogau geboren und gestorben am 16. Juli 1664, durchlebte er die Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges sowie die politischen und konfessionellen Auseinandersetzungen dieser Zeit. „Catharina von Georgien“ ist das zweite Trauerspiel in seinem dichterischen Schaffen. Zwar hatte er vermutlich schon seit 1647 daran gearbeitet, doch erstmalig herausgekommen ist es erst 1657. Eine zweite Auflage folgte dann 1663. Bevor Andreas Gryphius 1646 sein erstes Werk („Leo Armenius“) verfasste, gab es in Deutschland noch keine Nationalliteratur wie in einigen Nachbarländern, weshalb er als einer de r ersten Dichter gilt, der sich auf diesem Gebiet einen Schritt nach vorn gewagt hat. Schon als Schüler studierte er eifrig das antike Drama, besonders die Werke des Seneca. Ferner nutzte er auf seinem langen Auslandsaufenthalt die Gelegenheit, sich mit dem Drama der anderen europäischen Länder bekannt zu machen. Auch mit den Märtyrerdram en des Jesuitentheaters kam er in Berührung. Aufgrund seiner ungeheuren Belesenheit besaß er die wesentliche Bildung dieser Epoche. Das angehäufte Wissen und seine umfassenden Erfahrungen verarbeitete Gryphius in seinen deutschsprachigen Tragödien und Lustspielen. Es lag in der Intention des Dichters, dem deutschen Publikum Stücke zu bieten, die dem antiken Drama und dem der Nachbarländer ebenbürtig sein sollten. In Anlehnung an das antike Muster unterteilt er die meisten seiner Dramen in fünf Akte. Außerdem wahrt er die Einheit von Zeit und Handlung, die des Ortes beachtet er oft nicht, wobei die Plätze der Darstellung nicht weit voneinander entfernt sind. Die Handlung seiner Tragödien wird nach griechischem Vorbild von Chören unterbrochen, die er Reien nennt. Den Stücken geht jeweils eine Zusammenfassung des Inhalts voran. In der Rede verwendet der Dichter den für die gesamte Barockzeit maßgebenden Alexandriner.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formen der Bildlichkeit: zentrale Begriffe
- Metapher und Allegorie
- Emblem und Emblemliteratur
- Abgrenzung von Allegorie und Emblem
- Bildlichkeit in Gryphius' Drama „Catharina von Georgien“
- Metaphern
- Licht, Sonne versus Dunkel, Finsternis
- Feuer, Hitze
- Gewitter, Sturm
- Schatten, Dunst, Staub, Rauch
- Allegorien und Embleme
- Personifikation
- Seefahrt
- Das Rosengleichnis
- Das Ikarus-Emblem
- Das Constantin-Emblem
- Emblematische Struktur
- Zweigliedrige Stilfiguren
- Sentenzen
- Abhandlungen und Reien
- Doppeltitel
- Emblem und Allegorie auf der Bühne des barocken Theaters
- Requisiten
- Hinrichtung und Tod Catharinas
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Trauerspiel „Catharina von Georgien“ von Andreas Gryphius im Hinblick auf seine Bildlichkeit und Emblematik. Ziel ist es, die unterschiedlichen Formen der Bildlichkeit im Drama zu beleuchten und ihre Bedeutung und Funktion zu erforschen.
- Die zentrale Rolle der Bildlichkeit im 17. Jahrhundert
- Die Verwendung von Metaphern, Allegorien und Emblemen in „Catharina von Georgien“
- Die Verbindung von sprachlicher und szenischer Bildlichkeit
- Die Funktion von Bildern in der Dramaturgie des Barock
- Die Bedeutung von Emblematik für das Verständnis des Dramas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Drama „Catharina von Georgien“ von Andreas Gryphius ein und stellt den historischen Kontext des Werkes sowie die zentralen Figuren und Konflikte dar. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Bildlichkeit des Dramas, indem sie unterschiedliche Formen der Bildlichkeit wie Metaphern, Allegorien und Embleme analysieren.
Kapitel 1 stellt die zentralen Begriffe „Metapher“, „Allegorie“ und „Emblem“ vor und grenzt diese voneinander ab. Das zweite Kapitel untersucht die Bildlichkeit in „Catharina von Georgien“ und analysiert die Verwendung von Metaphern, Allegorien und Emblemen. Darüber hinaus betrachtet es die emblemhafte Struktur des Dramas und die Verwendung von zweigliedrigen Stilfiguren, Sentenzen, Abhandlungen, Reien und Doppeltiteln.
Kapitel 3 beleuchtet die Verwendung von Emblemen und Allegorien auf der Bühne des barocken Theaters, wobei der Fokus auf Requisiten sowie auf der Hinrichtung und dem Tod Catharinas liegt.
Schlüsselwörter
Bildlichkeit, Emblematik, Drama, Barock, Gryphius, „Catharina von Georgien“, Metapher, Allegorie, Emblem, Sinnbild, Szenografie, Theater, Geschichte, Religion, christlicher Glaube, Standhaftigkeit, Vergänglichkeit, Tod.
- Citar trabajo
- Janine Dahlweid (Autor), 2003, Bild- und Sinnbildlichkeit des Dramas im 17. Jahrhundert. Analyse der Bildlichkeit und Emblematik in "Catharina von Georgien" von Andreas Gryphius, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37530