Diese Arbeit möchte die seit mehr als einem Jahrzehnt bestehende europäische und auch nationale Diskussion über die grenzüberschreitende Berücksichtigung sogenannter finaler Verluste beleuchten und dabei für alle Akteure des Spannungsfelds gangbare Wege aufzeigen, wie derartige Interessenkonflikte auf nationaler oder europäischer Ebene für alle Beteiligten zufriedenstellend gelöst werden könnten.
Die fortschreitende Globalisierung macht Auslandsengagements – mittlerweile auch kleiner und mittelständischer Unternehmen – erforderlich. Durch eine grenzüberschreitende Aktivität sieht sich der Steuerpflichtige den Interessen mehrerer Fisken gegenüber. Zudem ist das direkte Steuerrecht anders als das indirekte Steuerrecht auf europäischer Ebene nur spärlich harmonisiert, da Harmonisierungsmaßnahmen durch alle Mitgliedsstaaten einstimmig beschlossen werden müssen und diese mitgliedsstaatliche Einigkeit oft fehlt.
In diesem Spannungsfeld intensivieren sich die konträren Ziele der Akteure: Eröffnen sich für Steuerpflichtige beispielsweise Möglichkeiten zur Nutzung des internationalen Steuergefälles oder besteht zumindest das Ziel, im Ausland entstandene (Anlauf-)Verluste, die dort mangels anderer Gewinne nicht oder nicht zeitnah verrechnet werden können, im Inland nutzbar machen zu können, möchten gerade Hochsteuerländer entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Problematik und Begriff der finalen Verluste
- 3. Finale Verluste nach Rechtsprechung und Verwaltung
- 3.1 EuGH-Rechtsprechung
- 3.1.1 Bedeutsame Judikate des EuGH
- 3.1.2 Würdigung der EuGH-Rechtsprechung
- 3.2 Finanzrechtsprechung
- 3.2.1 Bedeutsame Judikate der Finanzrechtsprechung
- 3.2.2 Würdigung der Finanzrechtsprechung
- 3.3 Auffassung von Finanzverwaltung und Bundesregierung
- 3.3.1 Stellungnahmen
- 3.3.2 Würdigung der Auffassung der Finanzverwaltung
- 3.1 EuGH-Rechtsprechung
- 4. Ableitung von Finalitätskriterien
- 4.1 Vorbemerkungen
- 4.2 Ausschlussgründe der Finalität
- 4.3 Verfahrensrechtliche Fragestellungen
- 4.4 Finale Verluste bei der Gewerbesteuer
- 4.5 Anwendbarkeit bei Personengesellschaften
- 5. Abgeleitete Reformüberlegungen
- 5.1 Nationale und europäische Entwicklungen
- 5.2 Gruppenbesteuerung nach österreichischem Vorbild
- 5.3 Rückkehr zu einer Nachversteuerungsregelung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Problematik finaler Verluste im Steuerrecht. Ziel ist es, die Rechtslage anhand der Rechtsprechung des EuGH, der Finanzgerichte und der Finanzverwaltung zu analysieren und daraus Kriterien für die Finalität von Verlusten abzuleiten. Die Arbeit beleuchtet auch mögliche Reformansätze.
- Definition und Abgrenzung finaler Verluste
- Analyse der Rechtsprechung des EuGH und der deutschen Finanzgerichte
- Bewertung der Positionen der Finanzverwaltung und der Bundesregierung
- Ableitung von Kriterien für die Feststellung der Finalität von Verlusten
- Diskussion von Reformmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der finalen Verluste ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie benennt die zentrale Forschungsfrage und die Methodik der Untersuchung.
2. Problematik und Begriff der finalen Verluste: Dieses Kapitel definiert den Begriff der finalen Verluste und beleuchtet die damit verbundenen steuerlichen Probleme. Es werden verschiedene Szenarien dargestellt, in denen finale Verluste auftreten können, und die Herausforderungen bei deren steuerlicher Behandlung erläutert. Die Kapitel legt die Grundlage für die darauf folgenden Kapitel.
3. Finale Verluste nach Rechtsprechung und Verwaltung: Dieses Kapitel analysiert die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und der deutschen Finanzgerichte zum Thema finale Verluste. Es werden relevante Urteile detailliert dargestellt und deren Bedeutung für die Praxis erläutert. Die unterschiedlichen Auffassungen der Finanzverwaltung und der Bundesregierung werden kritisch gewürdigt und miteinander verglichen. Die verschiedenen Ansätze werden im Kontext des europäischen Rechts und der nationalen Steuergesetzgebung betrachtet, was die Komplexität des Themas hervorhebt.
4. Ableitung von Finalitätskriterien: Basierend auf der Analyse der Rechtsprechung und der Verwaltungsauffassung in Kapitel 3 werden in diesem Kapitel Kriterien zur Bestimmung der Finalität von Verlusten abgeleitet. Es wird zwischen rechtlichen und tatsächlichen Gründen für den Ausschluss der Finalität unterschieden. Dabei werden konkrete Beispiele und Fallkonstellationen herangezogen, um die Anwendbarkeit der entwickelten Kriterien zu veranschaulichen. Die Abgrenzung der verschiedenen Kriterien und deren praktische Anwendung werden detailliert diskutiert.
5. Abgeleitete Reformüberlegungen: Dieses Kapitel befasst sich mit möglichen Reformansätzen zur Behandlung finaler Verluste. Es werden nationale und europäische Entwicklungen berücksichtigt und alternative Regelungsmodelle diskutiert, z.B. die Gruppenbesteuerung nach österreichischem Vorbild oder die Rückkehr zu einer Nachversteuerungsregelung. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Reformvorschläge werden abgewogen und ihre Auswirkungen auf die Steuergerechtigkeit und die Wirtschaftlichkeit bewertet.
Schlüsselwörter
Finale Verluste, Steuerrecht, EuGH-Rechtsprechung, Finanzgerichtsbarkeit, Finanzverwaltung, Finalitätskriterien, Steuergestaltung, Gruppenbesteuerung, Nachversteuerung, Reformvorschläge, europäisches Steuerrecht, deutsches Steuerrecht.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Finale Verluste im Steuerrecht
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich umfassend mit der Problematik finaler Verluste im Steuerrecht. Sie analysiert die Rechtslage auf Grundlage der Rechtsprechung des EuGH, der Finanzgerichte und der Finanzverwaltung und leitet daraus Kriterien für die Finalität von Verlusten ab. Zusätzlich werden mögliche Reformansätze diskutiert.
Welche Quellen werden in der Arbeit herangezogen?
Die Arbeit stützt sich auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), der deutschen Finanzgerichte, sowie auf die Stellungnahmen der Finanzverwaltung und der Bundesregierung. Nationale und europäische Entwicklungen im Steuerrecht werden ebenfalls berücksichtigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Problematik und Begriff der finalen Verluste, Finale Verluste nach Rechtsprechung und Verwaltung (inkl. EuGH-Rechtsprechung, Finanzrechtsprechung und der Auffassung von Finanzverwaltung und Bundesregierung), Ableitung von Finalitätskriterien, Abgeleitete Reformüberlegungen und Fazit. Jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf und trägt zur umfassenden Analyse bei.
Welche konkreten Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Definition und Abgrenzung finaler Verluste, Analyse der Rechtsprechung des EuGH und der deutschen Finanzgerichte, Bewertung der Positionen der Finanzverwaltung und der Bundesregierung, Ableitung von Kriterien zur Feststellung der Finalität von Verlusten und Diskussion von Reformmöglichkeiten (z.B. Gruppenbesteuerung nach österreichischem Vorbild oder Rückkehr zu einer Nachversteuerungsregelung).
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Rechtslage zu finalen Verlusten im Steuerrecht umfassend zu analysieren, Kriterien für die Bestimmung der Finalität von Verlusten abzuleiten und mögliche Reformansätze zu diskutieren. Das übergeordnete Ziel ist es, einen Beitrag zum besseren Verständnis und zur Optimierung der steuerlichen Behandlung finaler Verluste zu leisten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Finale Verluste, Steuerrecht, EuGH-Rechtsprechung, Finanzgerichtsbarkeit, Finanzverwaltung, Finalitätskriterien, Steuergestaltung, Gruppenbesteuerung, Nachversteuerung, Reformvorschläge, europäisches Steuerrecht, deutsches Steuerrecht.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen für jedes der sechs Kapitel, die jeweils die zentralen Inhalte und Ergebnisse des jeweiligen Kapitels kurz und prägnant zusammenfassen. Diese Zusammenfassungen dienen dem schnellen Überblick über den Inhalt der Arbeit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Steuerberater, Rechtsanwälte, Wissenschaftler und alle, die sich mit dem Thema finale Verluste im Steuerrecht auseinandersetzen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die Rechtslage und mögliche Reformansätze.
Gibt es einen Inhaltsverzeichnis?
Ja, die Arbeit enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, das alle Kapitel und Unterkapitel mit ihren jeweiligen Überschriften auflistet. Dies ermöglicht eine einfache Navigation durch den Text.
- Arbeit zitieren
- Christian Baltes (Autor:in), 2016, Finale Verluste. Diskussion über steuerrechtliche Aspekte in Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376046