Das Ziel dieser Arbeit ist es, die in Orlando repräsentierten fluiden Formen von Geschlecht und Gender herauszuarbeiten. Zu Beginn wird daher der theoretische Forschungsstand der Queer Studies mit Fokus auf das Androgyne und fluide Geschlechteridentitäten dargelegt.
Ein Überblick über die Stellung der Frau innerhalb der britischen Gesellschaft über mehrere Epochen hinweg bis in die 1990er Jahre, sowie Erkenntnisse zur Darstellung von Frauen im Film dienen als Grundlage für die Analyse der Performance Swintons. Dabei werden aktuelle Widersprüche innerhalb des Feldes, die sich auch in Orlando wiederfinden, diskutiert und eingeordnet. Anschließend wird versucht ein Zusammenhang zwischen theoretischem Diskurs und narrativer, ästhetischer und stilistischer Darstellungen im Film herzustellen.
Aus Gründen des begrenzten Umfangs wird sich die Analyse insbesondere mit der von Tilda Swinton verkörperten Figur Orlando und den von ihr erlebten und durch sie aufgebrochenen Männlich- und Weiblichkeitsbildern beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie und Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung fluider Geschlechteridentitäten im Film "Orlando" (1992) von Sally Potter, insbesondere Tilda Swintons androgyne Performance. Das Ziel ist die Herausarbeitung der im Film repräsentierten fluiden Geschlechterformen und deren Verhältnis zu theoretischen Diskursen der Queer Studies.
- Fluide Geschlechteridentität und Androgynität
- Darstellung von Frauen in der britischen Gesellschaft
- Performativität von Geschlecht im Film
- Dekonstruktion binärer Geschlechterrollen
- Verhältnis von Theorie und filmischer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der fluiden Geschlechterdarstellung im Film "Orlando" ein. Sie stellt die zentrale Figur Orlando vor, die über vier Jahrhunderte hinweg vom Mann zur Frau wechselt, und beschreibt den Film als eine Auseinandersetzung mit Geschlechterkonstruktionen und -diskriminierungen in der britischen Gesellschaft. Das Zitat "Same person. No difference at all. Just a different sex" aus dem Film wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung der fluiden Geschlechteridentität verwendet. Die Arbeit hat zum Ziel, die im Film dargestellten fluiden Formen von Geschlecht und Gender herauszuarbeiten und einen Zusammenhang zwischen theoretischem Diskurs und filmischer Darstellung herzustellen. Der Fokus liegt auf der von Tilda Swinton verkörperten Figur Orlando und den von ihr erlebten und durch sie aufgebrochenen Männlich- und Weiblichkeitsbildern. Die Einleitung verweist auf die androgynen Rollen Swintons in anderen Filmen, wie "Snowpiercer", um ihre Expertise in der Darstellung von Geschlechtern zu betonen.
2. Theorie und Analyse: Dieses Kapitel erörtert den theoretischen Hintergrund der Arbeit, indem es den Forschungsstand der Queer Studies mit Fokus auf Androgynie und fluide Geschlechteridentitäten darstellt. Es beleuchtet die Entwicklung feministischer Filmtheorien, von der Untersuchung patriarchaler Bildlichkeit bis hin zur poststrukturalistischen Perspektive und der Dekonstruktion von Geschlechterbinaritäten. Die Konzepte von Judith Butler zur Performativität von Geschlecht und die Unterscheidung von "sex" und "gender" werden erläutert. Der Begriff der Androgynie wird im Kontext der Queer Studies als prozesshafte Identität außerhalb binärer Kategorien definiert. Die Konzepte von "nomad science" und "state science" nach Deleuze und Guattari werden eingeführt, um die Veränderbarkeit und Formbarkeit von Geschlechtsidentitäten zu beschreiben. Schließlich wird untersucht, inwieweit "Orlando" bestehende Geschlechtervorstellungen affirmiert, hinterfragt oder durchbricht. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die anschließende Analyse des Films.
Schlüsselwörter
Fluide Geschlechteridentität, Androgynität, Tilda Swinton, Orlando, Sally Potter, Queer Studies, Geschlechterkonstruktionen, Performativität, Geschlechterrollen, Feministische Filmtheorie, Heteronormativität, Britische Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der fluiden Geschlechteridentität in Sally Potters "Orlando"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Darstellung fluider Geschlechteridentitäten im Film "Orlando" (1992) von Sally Potter, insbesondere Tilda Swintons androgyne Performance. Der Fokus liegt auf der Herausarbeitung der im Film repräsentierten fluiden Geschlechterformen und deren Verhältnis zu theoretischen Diskursen der Queer Studies.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: fluide Geschlechteridentität und Androgynität, die Darstellung von Frauen in der britischen Gesellschaft, die Performativität von Geschlecht im Film, die Dekonstruktion binärer Geschlechterrollen und das Verhältnis von Theorie und filmischer Darstellung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus mindestens zwei Kapiteln: einer Einleitung und einem Kapitel zur Theorie und Analyse. Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die Hauptfigur Orlando und den Film vor und skizziert die Forschungsfrage. Das Kapitel "Theorie und Analyse" erörtert den theoretischen Hintergrund, inklusive feministischer Filmtheorien, Queer Studies, der Performativität von Geschlecht nach Judith Butler und den Konzepten von Deleuze und Guattari ("nomad science" und "state science"). Es analysiert, wie "Orlando" bestehende Geschlechtervorstellungen behandelt.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf theoretische Ansätze der Queer Studies, feministischen Filmtheorien (mit Fokus auf die Entwicklung von patriarchaler Bildlichkeit hin zur poststrukturalistischen Perspektive und der Dekonstruktion von Geschlechterbinaritäten), Judtih Butlers Konzept der Performativität von Geschlecht und die Unterscheidung von "sex" und "gender", sowie Konzepte von Deleuze und Guattari ("nomad science" und "state science").
Welche Rolle spielt Tilda Swinton?
Tilda Swintons androgyne Performance als Orlando bildet den zentralen Gegenstand der Analyse. Ihre Expertise in der Darstellung androgyner Rollen in anderen Filmen (z.B. "Snowpiercer") wird ebenfalls erwähnt.
Welches Zitat wird als Ausgangspunkt verwendet?
Das Zitat "Same person. No difference at all. Just a different sex" aus dem Film dient als Ausgangspunkt für die Untersuchung der fluiden Geschlechteridentität.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fluide Geschlechteridentität, Androgynität, Tilda Swinton, Orlando, Sally Potter, Queer Studies, Geschlechterkonstruktionen, Performativität, Geschlechterrollen, Feministische Filmtheorie, Heteronormativität, Britische Gesellschaft.
- Citation du texte
- Vivien Cahn (Auteur), 2017, Fluide Geschlechteridentitäten in Sally Potters "Orlando", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376172