Risiken und Hedging. Zinsabsicherungsinstrumente und Umgang mit der Niedrigzinsphase


Hausarbeit, 2014

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Sperrvermerk

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Bankrisiken

3. Hedging

4. Zinsabsicherungsinstrumente
4.1 Zinsswap
4.2 Zinsfuture
4.3 Zinscap und Zinsfloor
4.4 Optionen auf Zinswaps (Swaption)

5. Umgang mit der Niedrigzinsphase
5.1 Auswirkungen auf Kreditinstitute
5.2 Niedrigzinsmanagement

6. Schlusswort

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Grafische Darstellung eines Zinsswapgeschäfts

Abbildung 2: Darstellung Gewinn-/ Verlustprofil Zinsfuture Longposition

Abbildung 3: Darstellung Gewinn-/ Verlustprofil Zinsfuture Shortposition

1. Einleitung

Rentabilität, Liquidität und Sicherheit sind weitläufig bekannt als die drei Ecken des Magischen Dreiecks der Vermögensanlage1. Diese drei Parameter dienen aber nicht nur als Entscheidungsgrundlage für Vermögensanlagen von Privatpersonen oder Firmen. So haben sie ebenfalls großen Anteil an der Bestimmung der Geschäftspolitik von Kreditinstituten. Finanzanlagen mit hohen Renditechancen sind i.d.R. in gleichem Maße mit hohen Verlustrisiken behaftet. Die Rendite und die Sicherheit stehen somit z.B. konträr zueinander2. Die Möglichkeit alle Ziele gleich zu gewichten ist nicht gegeben. Wie in allen Unternehmen spielt die Rentabilität auch für Banken als Maßstab für Erfolg eine große Rolle. In den Vergangenen Jahren ist zu beobachten, dass die Europäische Zentralbank seit der Finanzkrise 2008 den Leitzins in der Eurozone stetig senkt. Anfang September 2014 wurde das historische Tief von 0,05% erreicht3. Diese Niedrigzinspolitik stellt Kreditinstitute vor besondere Herausforderungen. Banken müssen sowohl die Kundennachfrage nach derzeit günstigen Krediten als auch nach rentablen Anlagemöglichkeiten bedienen. Gleichzeitig strebt das Institut selbst einen profitablen Wirtschaftszeitraum an, ohne sich dabei zu großen Risiken aussetzen zu wollen. Wie geht ein Kreditinstitut mit der aktuellen Niedrigzinsphase um und welche Instrumente gibt es zur Absicherung gegen das kontinuierlich bestehende Zinsänderungsrisiko4 ?

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Zinsabsicherungsinstrumenten, die einer Bank zur Verfügung stehen und dem Umgang dieser Finanzunternehmen mit der gegenwärtigen Niedrigzinsphase. Im ersten Kapitel werden die Risiken, denen Banken ausgesetzt sind definiert und insbesondere das Zinsänderungsrisiko erläutert. Der Begriff des Hedgings wird definiert. Anschließend wird ein Überblick über die wichtigsten Zinsabsicherungsinstrumente gegeben sowie deren Funktionsweise erklärt und z.T. illustriert. Es folgt eine Darstellung der Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf Banken und deren Umgang mit diesen Bedingungen. Abschließend bildet das letzte Kapitel eine Zusammenfassung der Ergebnisse ergänzt um einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Rahmen der Seminararbeit behandelten Themen.

2. Bankrisiken

Ein Kreditinstitut ist verschiedenen Risiken ausgesetzt. Dabei lassen sich vier Risikokategorien unterscheiden. Das Kreditrisiko besteht darin, dass Kreditnehmer ihre Verbindlichkeiten nicht termingerecht oder gar nicht zurückzahlen können. Verluste durch das Versagen von internen Verfahren, Systemen oder Menschen und auch die Gefahr Verluste durch externe Ereignisse zu erleiden finden sich in der Kategorie des operationellen Risikos wieder. Das Liquiditätsrisiko als dritte Kategorie beschreibt die Gefahr, das eine Bank seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr uneingeschränkt nachkommen kann. In die letzte Risikokategorie, dem Marktpreisrisiko, lässt sich das, in dieser Ausarbeitung thematisierte, Zinsänderungsrisiko eingruppieren5. Ein Zinsänderungsrisiko kann für eine Bank verschiedene Quellen haben. Veränderungen der Zinsstruktur, Veränderungen der Volatilität der Zinsen und auch der Zeitablauf selbst bergen die Gefahren für ein Institut6. Bei den aktuell historisch niedrigen Zinsen und bei der gegeben normalen Zinsstrukturkurve, das heißt, wenn die kurzfristigen Zinsen niedriger sind als die langfristigen7, gilt es der sog. Fristentransformation ein besonderes Augenmerk zu schenken. Dabei versucht die Bank aus Zinsdifferenzen bei der Aufnahme von kurzfristigen Geldern und der langfristigen Anlage zusätzliche Erträge zu erzielen8. In Bezug auf einen möglichen, zukünftigen Zinsanstieg besteht die Gefahr, dass die kurzfristigen Passivgeschäfte höhere Zinskosten für das Bankhaus bedeuten, während der Zinsertrag aus den langfristig angelegten Geldern oder auch langfristig, zu günstigen Konditionen vergebenen Krediten nicht steigt. Die Zinsspanne wird dadurch geringer und auch die Rentabilität des Unternehmens sinkt bei kleiner werdenden Margen.

3. Hedging

Die Absicherung von Finanzgeschäften lässt sich durch Derivate9 darstellen. Finanzderivate werden sowohl zu Hedging-Zwecken genutzt, als auch aus Spekulationsmotiven10. Im Rahmen dieser Seminararbeit steht das Absicherungsmotiv im Vordergrund. Die in einem Grundgeschäft innewohnenden Risiken, wie z.B. dem Zinsrisiko, sollen über das Hedging durch Gewinne im derivativen Geschäft kompensiert werden11. Zur Absicherung des Zinsrisikos werden u.a. Instrumente wie Zinsswaps, Zinsfutures, Caps, Floors oder auch Optionen auf Zinsswaps sog. Swaptions genutzt12.

6. Schlusswort

In der vorliegenden Ausarbeitung wurde auf die Risiken, die für Kreditinstitute herrschen eingegangen. Der Schwerpunkt lag in dieser Arbeit auf dem Zinsänderungs- risiko. Mit der Erläuterung einiger, ausgewählter Zinsabsicherungsinstrumente wurde ein Einblick in die Vielfalt und Komplexität der verfügbaren Finanzderivate, derer sich eine Bank bedienen kann aufgezeigt. Nachfolgend wurden die Auswirkungen der aktuellen Niedrigzinsphase auf Finanzinstitute dargestellt und, begleitet durch einen Quartalsbericht der Commerzbank AG, Umgangsmöglichkeiten mit der Situation aufgezeigt.

Die Seminararbeit stellt heraus, dass die Niedrigzinspolitik der EZB folgenschwere Risiken für Banken mit sich bringt. Besonders einlagenlastige Institute, wie viele Volksbanken oder Sparkassen, haben mit der expansiven Geldpolitik der Notenbank zu kämpfen, da die Fristigkeiten der Kundengelder kurz sind und mögliche, zukünftige Zinsanstiege die Ertragskraft der Häuser angreifen kann. Geprägt wird diese Situation von der Unsicherheit aller Parteien in Bezug auf die kommenden Zinsentscheidungen der EZB. Eine Entscheidung über Vermögensanlagen zu treffen fällt zunehmend schwerer, da der Zeitverlauf das Zinsänderungsrisiko beeinflusst. Die Instrumente dieses Zinsrisikos zu hedgen sind vielfältig und bieten den Banken Alternativen im Umgang mit Zinssituation. MaRisk und z.B. die Eigenmittelunterlegungsvorschriften nach Basel III beschränken allerdings in diesem Entscheidungsprozess. Dabei wird deutlich, dass die Fristentransformation, bei aktueller Zinsstruktur, ein adäquates Mittel ist, um bei geringen Zinsmargen zusätzliche Erträge zu erzielen und die schwindende Zinsspanne zu glätten. Alle Optionen zur Bewältigung der Zinssituation bergen jedoch Risiken, die überschaubar bis unbegrenzt sind. Trotz gegebener Werkzeuge bleibt die Niedrigzinsphase also riskant und bedarf eines konsequenten und konzentrierten Risikomanagments.

Aktuellste Ergebnisse des Bankenstresstestes31 zeigen, dass viele Banken den Witterungsverhältnissen der Bankenlandschaft, trotz zunehmender Anforderungen standhalten. Doch bzgl. der zukünftigen Entwicklung bleiben viele Fragen offen, da die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank ungewiss bleiben und einen erheblichen Anteil an den Herausforderungen für Banken im heutigen Umfeld haben.

[...]


1 Vgl. Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren (2008), Bank-Verlag Medien GmbH, Köln 2008, S.10.

2 Vgl. Grill, Perczynski (2010): Wirtschaftslehre des Kreditwesens, 44. Aufl., Troisdorf 2010.

3 Vgl. http://www.tagesschau.de - Screenshot 1.

4 Vgl. Grill, Perczynski (2010): Wirtschaftslehre des Kreditwesens, 44. Aufl., Troisdorf 2010, S.533.

5 Vgl. Grill, Perczynski (2010): Wirtschaftslehre des Kreditwesens, 44. Aufl., Troisdorf 2010, S. 532 f..

6 Vgl. Basisinformationen über Finanzderivate (2008), Bank-Verlag Medien GmbH, Köln 2008, S.123.

7 Vgl. http://www.treasuryworld.de - Screenshot 2.

8 Vgl. Decker, Schmelz (2011): Kompaktwissen Rechnungswesen und Steuerung für Bankkaufleute, 10. Aufl., Köln 2011, S.218f..

9 Vgl. http://www.wirtschaftslexikon.gabler.de - Screenshot 3&4.

10 Vgl. Basisinformationen über Finanzderivate (2008), Bank-Verlag Medien GmbH, Köln 2008, S.9.

11 Vgl. Duden (2010): Finanzmarktwörterbuch, Bibliografisches Institut & F. A.Brockhaus AG, Mannheim 2010, S.49.

12 Vgl. Basisinformationen über Finanzderivate (2008), Bank-Verlag Medien GmbH, Köln 2008, S.14.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Risiken und Hedging. Zinsabsicherungsinstrumente und Umgang mit der Niedrigzinsphase
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Dortmund früher Fachhochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
14
Katalognummer
V376927
ISBN (eBook)
9783668548565
ISBN (Buch)
9783668548572
Dateigröße
1000 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bank, Hedge, Hedging, Zinsen, Niedrigzinsphase, Zinsabsicherung, Instrumente, Swap, Cap, Floor, Future, Optionen, Swaption
Arbeit zitieren
Markus Dühlmann (Autor:in), 2014, Risiken und Hedging. Zinsabsicherungsinstrumente und Umgang mit der Niedrigzinsphase, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376927

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