Digitale Musikformate (wie z. B. MP3 und WAV) ermöglichen uns heute das perfekt wiederholbare Hörerlebnis. Jede Wiedergabe eines Songs klingt gleich. Es handelt sich um festgelegte Daten; um lineare Musik. Bedenkt man wie lange schon daran gearbeitet wird Musik zu konservieren, und wie wenig Entwicklung in diese Richtung noch statt finden kann, liegt nahe, dass bald etwas Neues kommen könnte. Nach dem Ausfeilen des perfekt reproduzierbaren Musikmediums, das jedem Menschen die absolut gleiche Musik liefert, könnte die Zukunft etwas anderes bringen – Musik, die beim Abspielen lebendig ist.
Non-linear Music ist hier das Stichwort. Sie ermöglicht Variationen des selben Songs bei erneuter Wiedergabe. Dabei kann es sich z. B. um on-the-fly von einem Computer beeinflusste Melodien handeln, oder um vom Künstler vorbereitete Stems, die bei jedem Abspielen der Datei neu kombiniert werden.
So weit die Theorie. Praktisch gesehen gibt es momentan keine unkomplizierte Möglichkeit, non-lineare Titel zu produzieren. Zwar bieten DAWs wie Ableton non-lineare Werkzeuge, doch kann man diese nur während der Musikkomposition und innerhalb des Projektes nutzen. Sobald man Titel in ein konsumierbares Musikformat exportieren will, muss man sich für eine einzige Variante des Materials entscheiden.
Forschungsgegenstand dieser Arbeit ist die Stimmung von Künstlern in Bezug auf Non-linear Music, wobei es um den Bereich der elektronischen Musik geht. Es soll herausgefunden werden, ob sie bereits Kontakt mit generativen Musiksystemen hatten und wie sie Vorstellungen in Hinsicht auf ein non-lineares Endformat bewerten würden. Arbeiten sie bereits mit Random-Plug-Ins? Wenn ja, aus welchen Gründen oder weshalb nicht? Verfügen sie bereits über Erfahrung in der Anwendung von zufallsgesteuerten Audio-Elementen bei Live-Auftritten? Glauben sie neue Optionen nutzen zu wollen, die das Exportieren ihrer Songs mit in der Datei enthaltenen Variationen ermöglichen würden? Hierbei wird sich vor allem an die Idee von stembasierten Produktionen herangetastet. Diese könnten durch ein im Hintergrund liegendes generatives System während des Abspielens immer wieder neue Varianten eines Songs kreieren.
Zusammengefasst soll die Stimmung von Künstlern behandelt werden, die eine eher positive oder negative Tendenz in Bezug auf non-lineare Musikproduktion aufweist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Themenwahl
- Zentrale Fragestellung und Ziele
- Industrierelevanz
- Grundlagen
- Non-linear Music
- Definition
- Musikgeschichtlicher Hintergrund
- Anwendung und Vorkommen heute
- Abgrenzung
- Methodik
- Qualitative Forschung
- Gegenüberstellung
- Experteninterviews
- Vorbereitung der Datengenerierung
- Samplingverfahren
- Leitfadenkonstruktion
- Dokumentation der Daten
- Methodik der Datenauswertung
- Durchführung
- Auswahlverfahren der Experten
- Experten
- Aufbau der Interviewfragen
- Interviewdurchführung
- Auswertung
- Ergebnisse der Interviews
- Interview A: Philipp Kempnich (B1)
- Interview B: Philipp Wolf (B2)
- Interview C: Felix Wagner (B3)
- Interview D: Asa Carson (B4)
- Abschließende Ergebnisse
- Positive Resonanz
- Negative Resonanz
- Zusammenfassung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Haltung von Künstlern im Bereich der elektronischen Musik gegenüber Non-linear Music. Ziel ist es, die Akzeptanz und das Potenzial dieser neuen Musikform zu erforschen und die Relevanz für die Musikproduktion der Zukunft zu beleuchten.
- Definition und Charakteristika von Non-linear Music
- Potenziale und Herausforderungen von Non-linear Music für Künstler
- Einschätzung von Non-linear Music durch Künstler der elektronischen Musik
- Bedeutung von Non-linear Music für die Entwicklung der Musikproduktion
- Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von Non-linear Music
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt die Thematik der Arbeit dar, beleuchtet die Bedeutung von Non-linear Music im Kontext der Musikgeschichte und stellt die zentrale Fragestellung und die Forschungsziele vor.
Das Kapitel "Grundlagen" definiert Non-linear Music, beleuchtet ihren historischen Hintergrund, ihre Anwendungen und das heutige Vorkommen und grenzt sie von anderen Musikformen ab.
Das Kapitel "Methodik" beschreibt die angewandte qualitative Forschungsmethode, die Experteninterviews als Datenerhebungsmethode und die Vorgehensweise bei der Datengenerierung und -auswertung.
Das Kapitel "Durchführung" erläutert die Auswahl der Experten, den Aufbau der Interviewfragen und die Durchführung der Interviews.
Das Kapitel "Auswertung" präsentiert die Ergebnisse der Interviews, analysiert die Antworten der Experten und fasst die positiven und negativen Aspekte von Non-linear Music zusammen.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Non-linear Music, elektronische Musik, kreative Möglichkeiten, generative Musiksysteme, Experteninterviews, digitale Musikproduktion, Zukunft der Musik, Stembasierte Produktionen, Random-Plug-Ins, Live-Auftritte.
- Citation du texte
- Yenny Kunjappu (Auteur), 2016, Das Potenzial von Non-linear Music aus Sicht erfolgreicher Künstler des elektronischen Genres, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377333