In seinem in der Zeitschrift zur Sozialforschung erschienenen Beitrag „Geschichte und Psychologie“ arbeitet Horkheimer das Vermittlungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft heraus. Es geht darum, inwiefern das Individuum einen Stellenwert im geschichtlichen Handeln aufweist, inwieweit es als Akteur „Geschichte schreibt“ und welche (individual-)psychologischen Faktoren die Geschichtstheorie mit bedingen. Zentrale Fragestellung dieser Arbeit ist, von welchen Konzeptionen und Positionen sich Horkheimer abgrenzt und zu welchem Schluss Horkheimer kommt, was genau die Geschichte und die realen historischen Ereignisse begründet.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte und Psychologie
- Kants Geschichtsbegriff
- Heideggers Geschichtsbegriff
- Hegels Geschichtsphilosophie
- Marx' Geschichtsmaterialismus
- Horkheimers Kritik an Marx
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Horkheimers Beitrag „Geschichte und Psychologie“ analysiert das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft im Kontext der Geschichtsphilosophie. Er untersucht, inwiefern das Individuum im historischen Handeln eine Rolle spielt und welche psychologischen Faktoren die Geschichtstheorie beeinflussen.
- Kritik an ahistorischen Geschichtsbegriffen
- Rolle des Individuums im gesellschaftlichen Wandel
- Bedeutung der Psychologie für die Geschichtsforschung
- Analyse der Einflussfaktoren auf die Geschichte
- Vergleich verschiedener philosophischer Positionen
Zusammenfassung der Kapitel
Horkheimer beginnt seine Analyse mit einer Gegenüberstellung der Geschichtsbegriffe von Kant und Heidegger. Er kritisiert beide Philosophen für ihre ahistorische Sichtweise, die die Rolle des Individuums in der Geschichte unterbewertet. Anschließend analysiert er Hegels Geschichtsphilosophie, die die „Macht der Vernunft“ als treibende Kraft der Geschichte begreift. Horkheimer kritisiert Hegels Ansatz als eine Verabsolutierung der Vernunft, die dem Individuum die Möglichkeit zur Partizipation an gesellschaftlichen Veränderungen entzieht. Im Weiteren untersucht er Marx' Geschichtsmaterialismus, der die ökonomischen Verhältnisse als zentrale Triebkraft der Geschichte betrachtet. Horkheimer widerspricht Marx, indem er argumentiert, dass die Rolle des Individuums nicht nur durch ökonomische Verhältnisse bestimmt wird, sondern auch durch psychologische Faktoren. Abschließend entwickelt er seine eigene Position, die die Psychologie als eine Hilfswissenschaft der Geschichte betrachtet und betont, dass die menschlichen Energien und Triebe für gesellschaftliche Entwicklung ursächlich sind.
Schlüsselwörter
Horkheimer beschäftigt sich in seinem Beitrag „Geschichte und Psychologie“ mit den zentralen Themen der Geschichtstheorie, dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, der Rolle der Psychologie in der Geschichtsforschung und den Einflussfaktoren auf die geschichtliche Entwicklung. Dabei greift er auf die Werke wichtiger Denker wie Kant, Heidegger, Hegel, Marx und Freud zurück und analysiert deren Ansätze im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Interpretation der Geschichte.
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- Janos Pletka (Author), 2015, Max Horkheimers "Geschichte und Psychologie". Zum Verhältnis von Individuum und Geschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377405