Exekutive Funktionen sind übergeordnete kognitive Kontrollfunktionen und eine Schlüsselfunktion für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern haben. Sie bilden die Grundlage für die Fähigkeit zum logischen Denken und Problemlösen, sowie zur Selbstkontrolle, was sie zu einem wichtigen Faktor für die schulische Leistungsfähigkeit sowie Erfolg im Leben macht. Sich seine Zeit richtig einzuteilen und zu planen, Informationen und Materialien nach Wichtigkeit zu ordnen, das eigene Lernen zu überwachen und Lösungsstrategien in verschiedenen Situationen flexibel anwenden zu können, bestimmt in hohem Maße, wie gut Kinder mit den Anforderungen, die in der Schule und im Erwachsenenleben an sie gestellt werden, zurechtkommen. Die Schuleignung lässt sich anhand der exekutiven Funktionen zuverlässiger Voraussagen als beispielsweise durch die Intelligenz und die exekutiven Funktionen sind während der gesamten Schulzeit für die Lernleistung in Mathematik, Sprache und Naturwissenschaften von entscheidender Bedeutung.
Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten kommen im Allgemeinen mit schlechteren Voraussetzungen wie geringerem Vorwissen, weniger Unterstützung bei Lernschwierigkeiten, geringeren finanziellen Ressourcen und meist auch schlechter entwickelten exekutiven Funktionen in die Schule, als Kinder aus höheren sozialen Schichten. Im Laufe der Schulzeit nimmt der Unterschied in der Ausprägung der exekutiven Funktionen eher zu . Gleichzeitig scheinen die exekutiven Funktionen aber besonders stark von einer Förderung profitieren, je schlechter sie ausgebildet sind. Dieser Befund bietet einen Anhaltspunkt, die schulische Leistungsfähigkeit v. a. von benachteiligten SuS in der Schule im Sinne der Chancengerechtigkeit zu fördern.
Kinder die zu Schulbeginn schlecht ausgebildete exekutive Funktionen aufweisen, fallen außerdem häufig durch mangelnde Konzentration, Impulsivität, negatives und antisoziales Verhalten auf. Sie werden in der Folge häufiger bestraft und bekommen auch schlechtere Noten. Verhaltensauffälligkeiten im Rahmen von ADS und ADHS sind außerdem häufig die Folge besonders beeinträchtigter exekutiver Funktionen und stellen Lehrkräfte vor große Herausforderungen.
Die Hausarbeit zeigt den bestehenden Zusammenhang zwischen exekutiven Funktionen und körperlicher Aktivität auf und stellt beispielhaft Möglichkeiten zur Förderung der exekutiven Funktionen im Sportunterricht vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung Exekutive Funktionen
- Einteilung der Exekutiven Funktionen
- Inhibition
- Arbeitsgedächtnis
- Kognitive Flexibilität
- Entwicklung der exekutiven Funktionen
- Exekutive Funktionen und körperliche Aktivität
- Beispiele zur Förderung exekutiver Funktionen im Sportunterricht
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von körperlicher Aktivität, insbesondere im Sportunterricht, auf die Entwicklung exekutiver Funktionen bei Schülerinnen und Schülern. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Lehrkräfte die positiven Auswirkungen von Sport auf die Förderung von Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität nutzen können. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen exekutiven Funktionen und Schulleistung sowie die Bedeutung dieser Funktionen für den langfristigen Erfolg.
- Definition und Einteilung exekutiver Funktionen
- Entwicklung exekutiver Funktionen im Kindes- und Jugendalter
- Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und exekutiven Funktionen
- Praktische Beispiele zur Förderung exekutiver Funktionen im Sportunterricht
- Bedeutung exekutiver Funktionen für Schulleistung und Lebenserfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der exekutiven Funktionen ein und betont deren Bedeutung für den Lernerfolg und den späteren Lebensweg von Schülerinnen und Schülern. Es wird der Zusammenhang zwischen schwach ausgebildeten exekutiven Funktionen und negativen Folgen wie Schulversagen, Suchterkrankungen und Kriminalität hergestellt. Die Einleitung hebt die besondere Bedeutung der Förderung exekutiver Funktionen, insbesondere bei benachteiligten Kindern, hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die Rolle des Sportunterrichts bei der Förderung dieser Funktionen konzentriert.
Begriffsbestimmung Exekutive Funktionen: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Exekutive Funktionen" als übergeordnete kognitive Kontrollmechanismen, die zielorientiertes und situationsangemessenes Handeln ermöglichen. Es werden die drei zentralen exekutiven Funktionen – Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitive Flexibilität – erläutert und ihre Bedeutung für komplexere Fähigkeiten wie Problemlösen und Impulskontrolle hervorgehoben. Die neurobiologische Grundlage der exekutiven Funktionen im präfrontalen Kortex wird ebenfalls angesprochen.
Einteilung der Exekutiven Funktionen: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die drei Hauptkomponenten exekutiver Funktionen: Inhibition (die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren), Arbeitsgedächtnis (die Fähigkeit, Informationen kurzzeitig zu speichern und zu verarbeiten) und kognitive Flexibilität (die Fähigkeit, sich an wechselnde Anforderungen anzupassen). Für jede Komponente werden Beispiele aus dem schulischen und sportlichen Kontext gegeben, um deren Bedeutung und Funktionsweise zu verdeutlichen. Die Bedeutung des Zusammenspiels dieser drei Funktionen wird betont.
Entwicklung der exekutiven Funktionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung exekutiver Funktionen über die Lebensspanne, wobei der Fokus auf der Kindheit und Jugend liegt. Es wird der Einfluss sozialer Faktoren auf die Entwicklung der exekutiven Funktionen diskutiert und die besondere Bedeutung der frühkindlichen Förderung hervorgehoben. Die positiven Effekte einer gezielten Förderung, insbesondere bei Kindern mit schwach ausgeprägten exekutiven Funktionen, werden betont.
Exekutive Funktionen und körperliche Aktivität: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Entwicklung exekutiver Funktionen. Es werden wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt, die den positiven Einfluss von Sport und Bewegung auf die Verbesserung von Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität belegen. Der Mechanismus, wie körperliche Aktivität diese Funktionen beeinflusst, wird diskutiert.
Beispiele zur Förderung exekutiver Funktionen im Sportunterricht: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Beispiele, wie Lehrkräfte die exekutiven Funktionen von Schülerinnen und Schülern im Sportunterricht gezielt fördern können. Es werden didaktische Ansätze und methodische Vorgehensweisen beschrieben, die das Training von Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität im sportlichen Kontext ermöglichen. Die Beispiele beziehen sich hauptsächlich auf die Sekundarstufe.
Schlüsselwörter
Exekutive Funktionen, Inhibition, Arbeitsgedächtnis, Kognitive Flexibilität, Sportunterricht, Körperliche Aktivität, Schulleistung, Entwicklung, Förderung, Präfrontaler Kortex, Benachteiligung, Chancengerechtigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss körperlicher Aktivität auf die Entwicklung exekutiver Funktionen
Was ist der Fokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von körperlicher Aktivität, insbesondere im Sportunterricht, auf die Entwicklung exekutiver Funktionen bei Schülerinnen und Schülern. Das Hauptziel ist aufzuzeigen, wie Lehrkräfte die positiven Auswirkungen von Sport auf die Förderung von Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität nutzen können.
Was sind exekutive Funktionen?
Exekutive Funktionen werden als übergeordnete kognitive Kontrollmechanismen definiert, die zielorientiertes und situationsangemessenes Handeln ermöglichen. Die drei zentralen Funktionen sind Inhibition (Impulskontrolle), Arbeitsgedächtnis (kurzzeitige Speicherung und Verarbeitung von Informationen) und kognitive Flexibilität (Anpassung an wechselnde Anforderungen).
Wie werden exekutive Funktionen im Kindes- und Jugendalter entwickelt?
Die Arbeit beschreibt die Entwicklung exekutiver Funktionen über die Lebensspanne, mit Fokus auf Kindheit und Jugend. Der Einfluss sozialer Faktoren wird diskutiert, und die Bedeutung frühkindlicher Förderung wird hervorgehoben. Die positiven Effekte gezielter Förderung, besonders bei Kindern mit schwach ausgeprägten Funktionen, werden betont.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen körperlicher Aktivität und exekutiven Funktionen?
Die Arbeit präsentiert wissenschaftliche Erkenntnisse, die den positiven Einfluss von Sport und Bewegung auf die Verbesserung von Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität belegen. Der Mechanismus, wie körperliche Aktivität diese Funktionen beeinflusst, wird ebenfalls diskutiert.
Wie können exekutive Funktionen im Sportunterricht gefördert werden?
Die Arbeit bietet konkrete Beispiele, wie Lehrkräfte im Sportunterricht die exekutiven Funktionen von Schülerinnen und Schülern gezielt fördern können. Es werden didaktische Ansätze und methodische Vorgehensweisen beschrieben, die das Training der drei Kernfunktionen im sportlichen Kontext ermöglichen (hauptsächlich für die Sekundarstufe).
Welche Bedeutung haben exekutive Funktionen für Schulleistung und Lebenserfolg?
Die Arbeit betont den Zusammenhang zwischen exekutiven Funktionen und Schulleistung sowie deren Bedeutung für den langfristigen Erfolg. Schwache exekutive Funktionen werden mit negativen Folgen wie Schulversagen, Suchterkrankungen und Kriminalität in Verbindung gebracht. Die Förderung, besonders bei benachteiligten Kindern, wird als besonders wichtig hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Begriffsbestimmung Exekutiver Funktionen, Einteilung der Exekutiven Funktionen (mit Unterkapiteln zu Inhibition, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität), Entwicklung der exekutiven Funktionen, Exekutive Funktionen und körperliche Aktivität, Beispiele zur Förderung exekutiver Funktionen im Sportunterricht und Zusammenfassung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Exekutive Funktionen, Inhibition, Arbeitsgedächtnis, Kognitive Flexibilität, Sportunterricht, Körperliche Aktivität, Schulleistung, Entwicklung, Förderung, Präfrontaler Kortex, Benachteiligung, Chancengerechtigkeit.
- Quote paper
- Sebastian Horn (Author), 2017, Förderung exekutiver Funktionen im Sportunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379263