Dieser Aufsatz erörtert die Entstehung des griechischen Herrscherkultes besonders im Hinblick auf Athen und am Beispiel der Beziehung zu Demetrios Poliorketes, die im athenischen Hymnos Ithyphallikos von 290 v.Chr. kulminierte. Ziel ist es, den Wandel der politischen, sozialen und religiösen Situation zur Zeit der Diadochenmachtkämpfe mit dem Aufkommen des Herrscherkultes zu verknüpfen und anhand dieses Quellenbeispiels zu verdeutlichen, wie sehr die Phase geprägt ist von dem Schwanken zwischen der flexiblen Anpassung an neue Gegebenheiten und dem Festhalten am traditionellen Souveränitätsgedanken.
Im ersten Teil gibt die Arbeit einen Überblick über die politische und geistige Situation im frühhellenistischen Athen und zeigt den vielgestaltigen Wandel auf, der zu dieser Zeit klassische Traditionen ins Wanken brachte. Anschließend wird die Zeit zwischen 307 und 288 v.Chr. näher betrachtet, die durch den Kontakt zu Demetrios Poliorketes (336-283 v.Chr.) geprägt wurde und untersucht, welches neue athenische Selbstverständnis und Herrscherbild sich vor allem in Hinblick auf den Ithyphallikos abzeichnete. Ein Fazit beinhaltet anschließend eine kurze Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und bietet einen Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung griechischer Städtekulte
- Die polis-Mentalität im Wandel: zwischen Anpassung und Kampf um Souveränität
- Religiöse Entwicklungen: Ursachen und Formen des Kultes für Lebende
- Einrichtung eines hellenistischen Städtekultes: Athen und Demetrios Poliorketes
- Politische und kulturelle Entwicklungen in Athen unter der Herrschaft der Antigoniden
- Der Kult für Demetrios: Analyse des „Ithyphallikos“
- Der Hymnos als Beispiel für den Beginn des griechischen Hellenismus
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz untersucht die Entstehung des griechischen Herrscherkultes in Athen und konzentriert sich insbesondere auf die Beziehung zu Demetrios Poliorketes und den athenischen Hymnos „Ithyphallikos“ von 290 v.Chr. Er analysiert die Ursachen, Motivationen und Formen des Städtekultes im Kontext der sich verändernden politischen, sozialen und religiösen Situation zur Zeit der Diadochenmachtkämpfe. Die Arbeit verfolgt dabei die Frage, wie sich die Stadt Athen in dieser Phase zwischen flexibler Anpassung an neue Gegebenheiten und dem Festhalten am traditionellen Souveränitätsgedanken positionierte.
- Die Entwicklung der polis-Mentalität im Wandel von der klassischen Zeit zum Hellenismus
- Die Ursachen und Formen des Kultes für Lebende im antiken Griechenland
- Die Beziehung zwischen Athen und Demetrios Poliorketes
- Die Bedeutung des „Ithyphallikos“ als Beispiel für die Entwicklung des griechischen Hellenismus
- Die Herausforderungen für die Autonomie der poleis im Kontext der Diadochenmachtkämpfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Arbeit dar, indem sie die Bedeutung des Herrscherkultes im Hellenismus hervorhebt und die spezifische Forschungsfrage des Aufsatzes formuliert. Sie skizziert die Ziele und den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Entstehung griechischer Städtekulte im Kontext der sich wandelnden polis-Mentalität. Es untersucht die Herausforderungen, die die klassischen Verfassungsformen durch die zunehmende Instabilität und die Sehnsucht nach einem starken Anführer erlebten. Die Kapitel analysiert die politische und gesellschaftliche Situation in Athen im 5. und 4. Jahrhundert v.Chr., beleuchtet die Auswirkungen der Peloponnesischen Kriege und zeigt die Bedeutung der militärischen Hegemonie von außen auf die Entwicklung des Städtekultes.
Das dritte Kapitel widmet sich der Einrichtung eines hellenistischen Städtekultes in Athen und konzentriert sich auf die Beziehung zu Demetrios Poliorketes. Es analysiert die politischen und kulturellen Entwicklungen in Athen unter der Herrschaft der Antigoniden und untersucht die Herausforderungen, die sich für Athen aus den Machtkämpfen der Diadochen ergaben. Das Kapitel befasst sich insbesondere mit dem Kult für Demetrios und der Analyse des „Ithyphallikos“ als Quelle für die Entwicklung des griechischen Hellenismus.
Schlüsselwörter
Herrscherkult, Städtekult, Hellenismus, Athen, Demetrios Poliorketes, Ithyphallikos, polis-Mentalität, Diadochen, Antigoniden, Machtstrukturen, Kulturwandel, religiöse Entwicklungen, politische Veränderungen, Selbstverständnis der Stadt.
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- Lucia Krug (Autor), 2017, Die Entstehung des griechischen Herrscherkultes. Die Beziehung zu Demetrios Poliorketes im athenischen Hymnos "Ithyphallikos" von 290 v.Chr, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380742