Motive des dystopischen Romans bei Houellebecqs "Unterwerfung"


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2016

17 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhalt

1.Einleitung

2. Begriffs- und Gattungsbestimmung der Dystopie
2.1. Der Begriff Dystopie
2.2. Klassische Motive und Arten der Dystopie
2.3. Funktion der Dystopie

3. Übereinstimmungen und Abweichungen des Romans zur Dystopie
3.1. Handlungsübersicht /(Gattungseinordnung)
3.2. Übereinstimmungen mit dystopischen Merkmalen
3.3. Abweichungen zu dystopischen Merkmalen

4. Schluss

5. Quellenverzeichnis

1.Einleitung

„Es gibt eine ängstliche Seite an mir. Ich nutze diese Tatsache aus, um Angst zu machen. In Wirklichkeit weiß man nicht genau, wovor man Angst hat.“[1]

Diese Aussage traf der französische Schriftsteller Michel Houellebecq in einem Interview mit Silvain Bourmeau über seinen aktuellsten Roman „Unterwerfung in der Zeitung Die Welt.

Er beschreibt in dem Buch die Machtübernahme einer islamischen Partei im Frankreich des Jahres 2022. Der Autor bezeichnet sein Werk selbst als politische Fiktion mit der er durch die Dramatisierung der Ereignisse eine Angst vor den Entwicklungen in Frankreich schüren will.[2] Durch den Roman wurden heftige Reaktionen verschiedener Art ausgelöst.[3]

Aufgrund der Aussage des Autors und den auf das Buch entstanden Reaktionen lässt sich schließen, dass die Thematik des Buches einen empfindsamen Nerv getroffen hat, was die Frage aufwirft, was der Autor mit dem Buch bezwecken will. Um sich dieser Frage teilweise zu nähern soll in der vorliegenden Arbeit darauf eingegangen werden, ob Houellebecq mit Unterwerfung eine Dystopie geschrieben hat, die vor den in ihr beschrieben Entwicklungen warnt. Allein der Titel erweckt den Anschein.

Die Vielzahl der in den letzten Jahren erschienenen literarischen Dystopien lassen darauf schließen, dass es sich dabei um ein Genre mit Aktualität handelt.[4] Dieses Genre zeichnet sich auf verschiedene Art und Weise auf, und lässt sich dennoch immer auf einen gemeinsamen Nenner bringen.[5] Die Fragestellung mit der sich die folgende Arbeit beschäftigt lautet, ob „Unterwerfung“ die Motive einer Dystopie aufzeigt, wie sie sich in prototypischen Werken des Genres bei Huxley und Orwell finden lassen.

Dabei soll zuerst klar gemacht werden, was sich hinter dem Begriff Dystopie verbirgt, welche Motive darin zum Ausdruck kommen und welche Funktion diese Gattung bezweckt. Im weiteren Verlauf der Arbeit soll dann aufgezeigt werden, inwiefern sich dies mit Houellebecs Roman deckt bzw. wo er von einer Dystopie abweicht. Schlussendlich soll ein Fazit getroffen werden, ob das Buch als Dystopie bezeichnet werden kann.

2. Begriffs- und Gattungsbestimmung der Dystopie

2.1. Der Begriff Dystopie

Der Begriff Dystopie stammt von dem Begriff Utopie ab. Dieses Wort leitet sich von dem Titel des Romans „Utopia“ ab, welchen der Engländer Thomas More 1516 veröffentlichte. In diesem Roman beschrieb er einen idealen Staat. Laut Duden versteht man unter diesem Begriff „Utopia“ daher ein fiktives Land, in dem ein gesellschaftlicher Idealzustand herrscht und sich daraus dann der Begriff der Utopie abgeleitet hat, worunter eine Idee ohne reale Grundlage verstanden werden kann.[6] Der Begriff kann als „Nicht-Ort“ oder „Gut-Ort übersetzt“ werden. Utopie kann nicht nur literarisch aufgefasst werden, sondern auch soziologisch und philosophisch. In dieser Arbeit soll aber nur die Betrachtung der literarischen Utopie stattfinden, da sonst der Rahmen überdehnt werden würde. Der Roman gilt des Weiteren als Begründer der Gattung „Utopie“. In Texten, die dieser Gattung angehören wird die Idee einer idealen Gesellschaft gezeichnet, welche von der wirklich existierenden abweicht. Da die Utopie immer Bezug auf die jeweils real existierende Gesellschaft nimmt, findet stets eine Wandel innerhalb der Gattung statt, der über die Jahrhunderte gesehen vor allem von realgesellschaftlichen Entwicklungen bestimmt wurde.[7] In den Utopien zeigen sich die Vorstellungen und Ängste der Menschen, über die Art des Zusammenlebens, welche sich in einer fiktiven Gesellschaft widerspiegeln.[8] Aufgrund der sich ständig ändernden Gesellschaft sollte der Begriff einer literarischen Utopie nicht zu eng eingegrenzt werden.[9]

Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandelte sich das Genre dahingehend ab, dass anstatt idealer Staaten und Gesellschaften, immer negativere Gesellschaften gezeichnet wurden, und sich so der Begriff der Anti-Utopie bzw. Dystopie herausbildete, der das Gegenteil zu einer Utopie bezeichnen soll. Welcher der Begriffe dabei treffender ist, ist umstritten.[10] Für diese Arbeit soll der Einfachheit halber der Begriff Dystopie verwendet werden, ohne den Unterschied weiter zu hinterfragen, da auch dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde.

Die Gründe für das Aufkommen der Dystopie als Genre sind vielfältig und können vermutlich in den technischen Neuerungen und den gewalttätigen Ereignissen des 20. Jahrhunderts gefunden werden, welche die Ängste vor der Zukunft verstärkt und den Glauben an einen idealen Staat erschüttert haben.[11] Seeber und Booker beschreiben das Entstehen der literarischen Dystopie als Reaktion auf utopische Werke.[12] In dieser literarischen Form wird eine negativere Gesellschaft als die aktuell bestehende gezeichnet bzw. es werden einzelne Strömungen explizit dargestellt.[13] Als Prototyopen des dystopischen Genres gelten u.a. Huxleys „Brave New World“ und Orwells „1984“.[14] Viele weitere Romane bezogen sich auf diese Bücher. Das Genre wandelte sich im Laufe der Zeit. Dystopien weißen auch oft Merkmale anderer Gattungen auf und es wird immer schwerer eindeutig abgrenzbare Merkmale der dystopischen Gattung festzulegen, die konstant bleiben.[15] Pordzik weist darauf hin, dass aufgrund der postmodernen Theoriebildung die Gattung offener geworden ist, was in der Vielfältigkeit des Genres in den 70er und 80ern deutlich wurde, als plurale, ambivalente und hybride Texte totalitäre Gesellschaften in Frage stellten.[16] Die Form der Dystopie hat sich laut Zeißler flexibilisiert, wobei die Themen gleich geblieben sind. Die Dystopie bildet daher einen optimalen Rahmen für die reflexive Beurteilung gesellschaftlicher Vorgänge.[17]

2.2. Klassische Motive und Arten der Dystopie

Es ist also nicht einfach konstante Kriterien herauszuarbeiten, welche das Genre der Dystopie eindeutig beschreiben aufgrund der oben genannten Gründe. Zeißler beschreibt Gattungen als grundsätzlich offene Systeme aus wiederkehrenden und daher charakteristischen Motiven, die aber auch stets einem Wandel unterliegen.[18]

Auch für die Dystopie finden sich solche wiederkehrende und charakteristische Motive, welche im Folgenden betrachtet werden sollen. Hierbei sollen die klassischen Motive, wie sie sich bei den prototypischen Dystopien von Huxley und Orwell finden betrachtet werden, unter der Berücksichtigung, dass sich diese im Laufe der Zeit abgewandelt haben können.

Da Utopien bzw. Dystopien sich auf die Gesellschaft und den Staat beziehen, ist ein sehr bestimmendes Motiv das Verhältnis zwischen Individuum und Staat. Das Individuum wird dabei oft durch den Protagonisten dargestellt, welcher in dem beschriebenen Staat lebt und an dem das Leben in der gezeichneten Gesellschaft dargelegt wird. Das durch den Protagonisten dargestellte Individuum ist meist ein Intellektueller, welcher zuerst einen Prozess durchläuft, bei dem er die Missstände des Systems zu erkennen beginnt und den Kampf gegen das übermächtige System aufnimmt. Hierbei wird er zu einem Außenseiter, der sich auf die Suche nach seinem eigenem Ich begibt.[19] In der klassischen Dystopie verliert er diesen Kampf und geht daran zugrunde. Zeißler bezeichnet dies als die drei Grundbausteine der klassischen Dystopie.[20] Aus dieser Art der Handlung spricht auch immer ein gewisser Geschichtspessimismus, welche der Dystopie inhärent ist.[21] In ihr zeigen sich unethische Entwicklungen, die zum Niedergang der Zivilisation führen.[22]

Anhand des Protagonisten werden Missstände aufgezeigt, die sich in der beschriebenen Gesellschaft, die von einem autoritären System oder Elite beherrscht wird, auf tun. Individualistisch-bürgerliche Werte werden dabei unterdrückt und durch Überwachung sowie einen Mangel an Privatsphäre zum Ausdruck gebracht. Dabei muss immer beachtet werden, dass es sich hierbei um Werte nach europäisch-westlichen Vorgaben handelt und die Sicherung dieser Werte im Vordergrund steht, um den Standpunkt zu verstehen, von dem aus eine Dystopie bewertet wird.[23] Das Individuum verliert zunehmend an Selbstständigkeit und das menschliche Zusammenleben wird auf ein kontrollierbares System reduziert, das jegliche, vermeintliche Irrationalität der menschlichen Vernunft ausklammert. Legitimiert wird der Herrschaftsanspruch dabei durch eine, religionsähnliche Ideologie, die konsequent durchgesetzt wird und das Abweichen vom idealen Verhalten durch einen Überwachungsapparat kontrolliert wird. Widersetzt sich das Individuum der herrschenden Ordnung, so wird es entweder umerzogen oder sogar getötet. Auch wird oftmals eine Veränderung der Sprache eingeführt, welche das Denken der Individuen beeinflussen soll.

Als zentrales Ereignis, das sich meist gegen Ende der Handlung abspielt gilt ein Gespräch zwischen dem Protagonisten und einem Repräsentanten des autoritären Systems. Der Protagonist erfährt dabei die Ziele des Systems zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Leser mit der fiktiven Welt bereits vertraut gemacht hat. Trotz seiner Stellung als Intellektueller, ist er dabei dem Repräsentanten unterlegen.[24]

Ebenfalls charakteristisch ist, dass vom System nur Emotionen geduldet werden, die das System nicht gefährden.[25] Damit ist oft ein Verbot von Liebe und Intimität gemeint, welches sich auch bei Huxley und Orwell findet.

Es findet sich auch immer eine Zäsur, die meist vor der beschrieben Handlung liegt, zwischen der alten und neuen gesellschaftlichen Ordnung.[26] Durch die neue herrschende Klasse werden andere Werte implementiert, was auch dazu führt, dass Wissenschaft und Technik in eine Richtung gelenkt werden, welche dem System dienlich ist.[27]

Als übergeordnetes Motiv kann man Dystopien darauf reduzieren, dass es um den Konflikt zwischen einem unbesorgten Leben, welches mit der Eingliederung in das System einhergeht und der individuellen Freiheit geht. Der Mensch wird vor die Wahl gestellt auf Eigenverantwortung zu verzichten, und sich der Macht der Herrscher zu fügen und sich von diesen Lenken zu lassen oder sich für ein selbstbestimmtes Leben zu entscheiden. In den Dystopien spiegelt sich daher immer die Angst vor der Rationalisierung und Fremdbestimmung aller Lebensbereiche durch autoritäre Herrscher wieder.[28] Mahler spricht von einem Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Gesellschaftssystemen mit verschiedenen Werten.[29]

Ausgehend von aktuellen, real-gesellschaftlichen Entwicklungen findet sich bei Dystopien immer ein Erzählmuster, das diese weiterführt und durch verfremdende-satirische Übertreibung eine eventuell realistische Zukunft zeichnet.[30]

Neben den klassischen Motiven finden sich noch andere Arten von Dystopien, die alle einen anderen thematischen Schwerpunkt haben. Zeißler führt hier zum einen die postmoderne Dystopie an, die auf totalisierende Tendenzen verzichtet und durch Pluralität, Offenheit und Ambiguität gekennzeichnet ist. Der Entwurf der Gesellschaft ist verzerrt und auch die Identifikation mit dem Protagonisten nicht mehr unbedingt gegeben ist. Einzelne Aspekte werden in allegorische Parallelräume verlagert oder die Handlung findet nicht mehr allzu weit von der Zukunft entfernt statt, um den Hintergrund der Aktualität zu verstärken.[31]

Des Weiteren finden sich wissenschaftlich-technische Dystopien, da aufgrund des massiven Veränderungspotentials durch diese Felder, diese ideale Ausgangspositionen für Dystopien bilden.[32] Zeißler führt des Weiteren noch postkoloniale Dystopien an, die sich ähnlich wie postmoderne Dystopien verhalten.[33] 1994 spricht Sargent in einem Essay von der kritischen Dystopie. Dieser Begriff mag im ersten Moment redundant erscheinen, wird aber von Sargent dahingehend abgegrenzt, dass es sich um einen Ort handelt, der an und für sich gut ist aber einige Probleme aufweist und als Mischung aus Utopie und Dystopie bezeichnet werden kann.[34] Durch die Extrapolation aktueller Entwicklungen und die Bezugnahme auf die, der Zukunft vorausgegangen Vergangenheit wird dadurch an der realen Gegenwart Kritik geübt. Ein Spannungsfeld entsteht zwischen intertextueller Vergangenheit und Gegenwart und somit zwischen fiktiver und realer Welt, in dem die innerliterarische Welt Bezug auf die Wirklichkeit nimmt. Die Warnfunktion dieser Texte übersteigt die, der traditionelle Dystopie, da das Unausweichliche Eintreten der Zukunft verhindert werden kann.[35] Es kann dabei auch nicht immer zwischen Gut und Böse unterschieden werden. Was bleibt ist ein offenes ambivalentes Ende, das auch immer den Blickwinkel in Betracht zieht, welcher entscheidend ist bei der Frage, ob es sich um eine Utopie oder Dystopie handelt.[36] Unabhängig davon, existieren diese Texte nicht aus einem Selbstzweck sondern sollen, wie viele literarische Werke, auch eine gewisse Funktion auf den Rezipienten ausüben.

2.3. Funktion der Dystopie

Als prägnanteste Funktion eines dystopischen Textes ist die Kritik an der realen Gesellschaft zu nennen. Durch diese Kritik soll auf Missstände aufmerksam gemacht werden, die sich in der Zukunft als Gefahr für das friedliche Zusammenleben erweisen können, da sie zu negativen Entwicklungen führen. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung von totalitären Systemen, sondern auch um die mentale Einstellung die dazu führt. Die Dystopie greift auf parodistische Art die Entwürfe einer Utopie auf, um diese schlussendlich anders zu werten.[37] Der Rezipient soll durch die Dystopie auf seine eigene Welt schauen und die dystopischen Tendenzen und Zustände in ihr entdecken.[38] Der Dystopie ist also eine Warnfunktion inhärent, die den Leser aufmerksam machen und ihn zum Handeln bewegen soll. Dabei ist es laut Swododa egal, ob eine bessere Welt erreicht, oder eine schlechtere verhindert werden soll. Entscheidend ist die Aufforderung für eine bessere und gerechtere Welt einzutreten.[39] Durch einen Protagonisten, der noch die „vor-dystopische“ Zeit erlebt hat, soll eine Brücke hin zu einer intakteren Welt geschlagen werden, die verdeutlicht, welche negativen Entwicklungen stattgefunden haben.[40] Die Warnfunktion stellt zugleich auch ein Zeichen dar, dass es immer noch Hoffnung gibt und es möglich Handlung zu ergreifen, um negative Entwicklungen aufzuhalten.[41] Laut Sargent liegt in der Warnfunktion auch der Vorteil gegenüber der Utopie, da diese nicht zeigen, wie sich die Gesellschaft in dieser Form entwickelt.[42] Der Entwurf einer Dystopie hingegen dient als warnender Beweis realer Hypothesen.[43] Booker sieht in der Dystopie den Inbegriff der Sozialkritik, da durch die Fiktion zum einen jegliche Art von Missständen dargelegt werden kann und zum anderen verschiedene Formen des Zusammenlebens ausgelotet werden können.[44]

Nicht nur vor der Entwicklung der Gesellschaft soll gewarnt werden, sondern auch die Selbstentfremdung des Menschen spielt eine wichtige Rolle. Diese geschieht in einem Wohlstand, welcher das Individuum blind macht gegenüber autoritären Gedanken, dem Verlust liberaler Werte, sowie mit einer unkritischen Einstellung gegenüber Wissenschaft und Technik einhergeht.[45]

Zeißler weist daraufhin, dass die Warnfunktion in der postmodernen Dystopie nicht mehr so stark ausgeprägt ist. Es wird eine Welt beschrieben, die aus Teilen der Realität, Gegenwart und Vergangenheit besteht und zu kryptisch ist, um eine direkte Warnung auszusprechen. Dem Rezipienten wird dabei die Deutung des Sinns überlassen.[46]

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Leser durch eine Dystopie vor einer möglichen dunklen Zukunft gewarnt werden soll, die ihn zur Reflektion über seine eigenen, realen Lebensumstände animiert. Dadurch kann auch der Wunsch nach einer besseren Welt, wie er in Utopien gezeichnet wird ausgedrückt werden.[47]

3. Übereinstimmungen und Abweichungen des Romans zur Dystopie

3.1. Handlungsübersicht /(Gattungseinordnung)

Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, mit einzelnen angedeuteten Kapiteln und wird aus der Sicht eines autodiegetischen Ich-Erzählers dargestellt. Es handelt sich dabei um François, der als Literaturwissenschaftler an der Universität Paris III - Sorbonne im Frankreich des Jahres 2022 lehrt. Im ersten Teil wird kurz auf seinen Werdegang eingegangen, bis dieser in der Gegenwart des Buches Mitte Vierzig und Professor an der Universität ist. François' Hauptgebiet ist der französische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans, zu dem immer wieder Parallelen gezogen werden. Charakteristisch für François ist sein ausgeprägtes Trinkverhalten und das schwierige Verhältnis zu Frauen, welches sich meist in kurzen einjährigen Beziehungen zu Studentinnen äußert und ihn nicht wirklich zufriedenstellt. Zum Ende des ersten Teils bemüht er sich wieder die Beziehung zu seiner Ex-Freundin Myriam herzustellen, um das bevorstehende Ende seines Liebeslebens hinauszuzögern. Myriam ist jüdischer Herkunft und studiert an der Universität.[48] Das Ende des ersten Teils und Beginn des zweiten Teils deuten auf den privaten Tiefpunkt des Protagonisten hin. Er vergleicht sich hier erstmals selbst mit Huysmans, der eine Konversion zum Katholizismus durchlaufen hat, was im späteren Verlauf des Buches noch von Bedeutung sein wird.[49] Ebenfalls wird die Partei "Bruderschaft der Muslime" vorgestellt, welche auch noch von Bedeutung sein wird, da Präsidentschaftswahlen in Frankreich anstehen.[50]

[...]


[1] Houellebecq, M. (2015), https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article135972657/Eine-islamische-Partei-ist-eigentlich-zwingend.html Stand (07.10.2016)

[2] Vgl. Bourmeau, S. (2015), https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article135972657/Eine-islamische-Partei-ist-eigentlich-zwingend.html Stand (07.10.2016)

[3] Vgl. Altwegg, J. (2015) http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/buecher-der-woche/houellebecqs-roman-unterwerfung-ist-eine-falle-13352807.html (Stand 08.10.2016)

[4] Vgl. Zeißler, E. (2008), S.223

[5] Vgl. Sargent, L.T. (1994), S.2

[6] Vgl. Duden (2016), http://www.duden.de/rechtschreibung/Utopia ; http://www.duden.de/rechtschreibung/Utopie (Stand 31.08.2016)

[7] Vgl. Zeißler, E. (2008), S.15

[8] Vgl. Sargent, L.T. (1994), S.3

[9] Vgl. Seeber, H.U. (1970), S.16

[10] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 11. Für nähere Erläuterungen zur Abgrenzung der Begriffe sei auf die wissenschaftliche Diskussion verwiesen..

[11] Vgl. Moylan, T. (2000), S.111-203 ; Sargent, L.T. (1994), S.26

[12] Vgl. Seeber, H.U. (1971), S.150,; Booker, M.K. (1994), S.3

[13] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 17

[14] Vgl. Ebenda, (2008), S.24ff

[15] Vgl. Ebenda , S.22f

[16] Vgl. Pordzik, R. (2002), S.9

[17] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 217ff

[18] Vgl. Ebenda, (2008), S. 22

[19] Vgl. Ebenda, S.51

[20] Vgl. Ebenda, S.30

[21] Vgl. Layh, S. (2014), S.170

[22] Vgl. Booker, M.K. (1994), S.6

[23] Vgl. Mahler (2002), S.31

[24] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 29 und S.34

[25] Vgl. Layh, S. (2014), S.162

[26] Vgl. Zeißler,E.. (2008), S.36f

[27] Vgl. Ebenda, S. 46ff

[28] Vgl. Ebenda S. 33f

[29] Vgl. Mahler (2002), S.31

[30] Vgl. Layh, S. (2014), S.158

[31] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 223f

[32] Vgl. Ebenda S.97ff

[33] Vgl. Ebenda S.125

[34] Vgl. Sargent, L.T. (1994) S.7f

[35] Vgl. Layh, S. (2014), S.177

[36] Vgl. Sargent, L.T. (1994), S.12

[37] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 30ff

[38] Vgl. Ferns, C. (1999), S.109

[39] Vgl. Swododa, H. (1972), S. 47f

[40] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 27

[41] Vgl. Sargent, L.T. (1994) S.26

[42] Vgl. Ebenda, S.8

[43] Vgl. Pordzik, R. (2002), S. 40

[44] Vgl. Booker, M.K. (1994), S.3

[45] Vgl. Zeißler, E. (2008), S.220

[46] Vgl. Zeißler, E. (2008), S. 59ff

[47] Vgl. Layh, S. (2014), S.159

[48] Vgl. Houellebec, M. (2015), S.8ff

[49] Vgl. Ebenda, S.41f

[50] Vgl. Ebenda, S.44

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Motive des dystopischen Romans bei Houellebecqs "Unterwerfung"
Université
University of Constance
Cours
Religion und Literatur
Note
1,3
Auteur
Année
2016
Pages
17
N° de catalogue
V380997
ISBN (ebook)
9783668579088
ISBN (Livre)
9783668579095
Taille d'un fichier
526 KB
Langue
allemand
Mots clés
Houellebecq, Unterwerfung, Dystopie, Religion, Islam, Literatur, Germanistik, Neuere Deutsche Literatur, Frankreich, Utopie, Michel
Citation du texte
Daniel Balle (Auteur), 2016, Motive des dystopischen Romans bei Houellebecqs "Unterwerfung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380997

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