Inwiefern eignet sich das Märchen als Hörspiel besonders gut für die Förderung der kommunikativen Kompetenz? Wie kann man mit der volkstümlichen Gattung für einen kommunikationsorientierten Fremdsprachenerwerb umgehen? Anhand von "Die Bremer Stadtmusikanten" von den Brüdern Grimm wird aufgezeigt, inwiefern das Märchen als Hörspiel den Bedürfnissen des Fremdsprachenunterrichts Deutsch in einem Land wie Kamerun gerecht werden kann sowie wie damit umgegangen werden kann.
In der Fremdsprachendidaktik findet Anfang der 70er Jahre eine kommunikative Wende statt. Hierbei wird die kommunikative Kompetenz als übergeordnetes Ziel des Fremdsprachenunterrichts erklärt, welche die Lernenden zu situationsangemessener und sachgerechter Kommunikation in der Fremdsprache befähigt. Infolge der Förderung der Kommunikationsfähigkeit erhält – dem kommunikativen Ansatz des Fremdsprachenunterrichts entsprechend – nicht nur die mündliche Sprach-, sondern auch die Hörkompetenz eine wachsende Bedeutung.
Diese funktionalen kommunikativen Kompetenzen sind für den Einzelnen besonders wichtig, um im Hinblick auf eine zunehmende Globalisierung kommunikative Intentionen vermitteln und die der Interaktionspartner verstehen zu können. Da die Entwicklung einerseits der mündlichen Ausdrucksfähigkeit einen Zugewinn an fließender gesprochener Interaktion mit anderen, sowie das Üben der Aussprache beinhaltet und andererseits der Höhrkompetenz die akustische Wahrnehmung und Verarbeitung und das interpretierende Zuhören sowie die komplexe situationsbezogene Verarbeitung des Gehörten zuwege bringt, kann die kommunikative Kompetenz durch die Entwicklung beider Fertigkeiten gefördert zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Märchen und seine Charakteristiken
- 3. Der Kompetenzbereich Hörverstehen
- 4. Das Hörspiel als geeignete Kompetenzförderung im DaF-Unterricht
- 5. Das Märchen und die zu fördernden Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht Deutsch
- 6. „Die Bremer Stadtmusikanten“ im DaF-Unterricht
- 7. Hörkompetenz und Sprechfertigkeit
- 7.1 Hörverstehen
- 7.2 Sprechfertigkeit
- 8. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag untersucht die Eignung von Märchen als Hörspiele zur Förderung der kommunikativen Kompetenz im DaF-Unterricht. Es wird analysiert, wie die volkstümliche Gattung Märchen für einen kommunikationsorientierten Fremdsprachenunterricht genutzt werden kann. Am Beispiel der „Bremer Stadtmusikanten“ wird aufgezeigt, wie diese Methode im Kontext des DaF-Unterrichts in Kamerun eingesetzt werden kann.
- Die Rolle des Märchens im Fremdsprachenunterricht
- Hörverstehen als zentrale Kompetenz im DaF-Unterricht
- Das Hörspiel als effektives Werkzeug zur Kompetenzförderung
- Anwendung des Märchens als Hörspiel im DaF-Unterricht
- Kommunikative Kompetenzentwicklung durch Märchen als Hörspiel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert den Begriff Kompetenz nach Weinert und beschreibt die kommunikative Wende im Fremdsprachenunterricht. Sie betont die wachsende Bedeutung der Hörkompetenz im Kontext der Globalisierung und stellt die Frage nach dem simultanen Üben von Sprechen und Hören. Die Literaturdidaktik wird als mögliche Antwortquelle genannt, mit Schwerpunkt auf der Textauswahl, insbesondere Märchen als Hörspiele. Die zentralen Forschungsfragen des Beitrags werden formuliert: die Eignung von Märchen als Hörspiele zur Kompetenzförderung und der Umgang mit dieser Gattung im DaF-Unterricht, veranschaulicht am Beispiel der „Bremer Stadtmusikanten“ im kamerunischen Kontext.
2. Das Märchen und seine Charakteristiken: Dieses Kapitel beleuchtet die Etymologie und Definition des Begriffs „Märchen“. Es wird die historische Entwicklung und Popularität von Märchen, besonders durch die Brüder Grimm, hervorgehoben. Der Inhalt von Märchen wird beschrieben, inklusive typischer Elemente wie Kampf, Aufgabenlösung, Intrigen und Überschreitung des profanen Alltags. Die Charakteristika von Märchenfiguren, ihre fehlende Individualität und die Verwendung typischer Namen, werden analysiert. Die Struktur der Handlung mit ihren markanten Punkten, Aufgaben, und dem prägnanten Lohn oder Strafe, wird ebenfalls erklärt. Die Bedeutung dieser Merkmale für den Fremdsprachenunterricht wird angedeutet.
3. Der Kompetenzbereich Hörverstehen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Kompetenzbereich Hörverstehen im fremdsprachlichen Lernen. Es wird argumentiert, dass Hörverstehen aufgrund seiner Bedeutung für die Alltagskommunikation und seine Rolle in der Entwicklung anderer Kompetenzen, besonders des Sprechens, eine zentrale Rolle spielt. Der Begriff der „Objekt-Kommunikation“ wird eingeführt, um die dialogische und monologische Kommunikation in verschiedenen Kontexten zu beschreiben. Hörverstehen wird als aktiver Konstruktionsprozess beschrieben, der sowohl „bottom-up“ als auch „top-down“ Prozesse beinhaltet.
4. Das Hörspiel als geeignete Kompetenzförderung im DaF-Unterricht: Dieses Kapitel beschreibt Hörspiele als akustische und dramatisierte Inszenierungen von Geschichten mit verteilten Sprecherrollen und Geräuschen. Ihre Eignung für den DaF-Unterricht zur Entwicklung kommunikativer Kompetenz wird hervorgehoben. Die Vorteile von Hörspielen, wie die Möglichkeit des selbstständigen Arbeitens, landeskundliche Bezüge und die Verwendung von paralinguistischen Merkmalen zur Unterstützung des Hörverständnisses, werden diskutiert. Die motivationsfördernde Wirkung und die Bereitstellung von Informationen über Land und Leute werden ebenfalls betont.
5. Das Märchen und die zu fördernden Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht Deutsch: Das Kapitel behandelt die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Märchen im DaF-Unterricht. Es werden die Vorteile von Märchen als Lese-, Hör- und Erzähltexte herausgestellt, welche die Förderung von Leseverstehen, Hörverstehen, Schreiben, Sprechen und sozialer Kompetenz ermöglichen. Die Kapitel erwähnt die Verbesserung von Leseflüssigkeit und -geschwindigkeit durch Lautleseverfahren, sowie die Erweiterung des Wortschatzes und die Verbesserung der Aussprache.
Schlüsselwörter
Märchen, Hörspiel, DaF-Unterricht, Hörverstehen, Sprechfertigkeit, kommunikative Kompetenz, Fremdsprachenlernen, Kompetenzförderung, „Die Bremer Stadtmusikanten“, Literaturdidaktik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Beitrag: Märchen als Hörspiele im DaF-Unterricht
Was ist der Gegenstand dieses Beitrags?
Der Beitrag untersucht die Eignung von Märchen als Hörspiele zur Förderung der kommunikativen Kompetenz im DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache). Konkret wird analysiert, wie die Gattung Märchen für einen kommunikationsorientierten Fremdsprachenunterricht genutzt werden kann, und zwar am Beispiel der „Bremer Stadtmusikanten“ im kamerunischen Kontext.
Welche Kompetenzen stehen im Mittelpunkt?
Der Fokus liegt auf der Hörkompetenz und der Sprechfertigkeit. Der Beitrag beleuchtet, wie Hörspiele im DaF-Unterricht dazu beitragen können, diese Schlüsselkompetenzen zu verbessern. Es wird auch die Entwicklung der allgemeinen kommunikativen Kompetenz thematisiert.
Welche Rolle spielen Märchen im DaF-Unterricht?
Märchen werden als vielseitig einsetzbare Lernmaterialien präsentiert. Sie eignen sich zum Lesen, Hören und Erzählen und fördern somit das Leseverstehen, Hörverstehen, Schreiben, Sprechen und die soziale Kompetenz. Ihre einfache Struktur und die bekannten Handlungsmuster erleichtern den Lernprozess.
Welche Vorteile bieten Hörspiele im DaF-Unterricht?
Hörspiele bieten verschiedene Vorteile: Sie ermöglichen selbstständiges Arbeiten, bieten landeskundliche Bezüge, verwenden paralinguistische Merkmale zur Unterstützung des Hörverständnisses und motivieren die Lernenden. Die akustische und dramatisierte Inszenierung der Geschichte macht das Lernen lebendiger und ansprechender.
Wie wird die Kompetenz „Hörverstehen“ im Beitrag behandelt?
Der Beitrag beschreibt Hörverstehen als einen aktiven Konstruktionsprozess, der sowohl „bottom-up“ als auch „top-down“ Prozesse umfasst. Es wird die Bedeutung des Hörverständnisses für die Alltagskommunikation und seine Rolle in der Entwicklung anderer Kompetenzen hervorgehoben. Der Begriff der „Objekt-Kommunikation“ wird eingeführt, um die verschiedenen Kommunikationsformen zu beschreiben.
Welche Aspekte von Märchen werden analysiert?
Der Beitrag analysiert die Etymologie und Definition des Begriffs „Märchen“, die historische Entwicklung und Popularität, die typischen Elemente von Märchen (Kampf, Aufgabenlösung, Intrigen etc.), die Charakteristika von Märchenfiguren und die Struktur der Handlung. Die Bedeutung dieser Merkmale für den Fremdsprachenunterricht wird erläutert.
Wie wird das Beispiel der „Bremer Stadtmusikanten“ verwendet?
Die „Bremer Stadtmusikanten“ dienen als konkretes Beispiel, um aufzuzeigen, wie Märchen als Hörspiele im DaF-Unterricht, speziell im kamerunischen Kontext, eingesetzt werden können. Der Beitrag demonstriert die praktische Anwendung der theoretischen Konzepte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Beitrag?
Schlüsselwörter sind: Märchen, Hörspiel, DaF-Unterricht, Hörverstehen, Sprechfertigkeit, kommunikative Kompetenz, Fremdsprachenlernen, Kompetenzförderung, „Die Bremer Stadtmusikanten“, Literaturdidaktik.
Welche Kapitel umfasst der Beitrag?
Der Beitrag enthält eine Einleitung, Kapitel über Märchen und ihre Charakteristiken, den Kompetenzbereich Hörverstehen, Hörspiele als Kompetenzförderung, Märchen und förderbare Kompetenzen im DaF-Unterricht, die „Bremer Stadtmusikanten“ im DaF-Unterricht, Hörkompetenz und Sprechfertigkeit, und einen Schluss.
Welche Zielsetzung verfolgt der Beitrag?
Der Beitrag zielt darauf ab, die Eignung von Märchen als Hörspiele zur Förderung der kommunikativen Kompetenz im DaF-Unterricht zu untersuchen und praktische Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Es wird die Rolle von Märchen im Fremdsprachenunterricht und die Bedeutung von Hörverstehen als zentrale Kompetenz betont.
- Quote paper
- Yannick Gnipep-oo (Author), 2017, Märchen als Hörspiel. "Die Bremer Stadtmusikanten" der Brüder Grimm zur Förderung der Kommunikationskompetenz im Sprachunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381017