Airbus und Boeing, die beiden größten Flugzeughersteller der Welt, setzen im Hinblick auf die Zukunft auf zwei grundlegend unterschiedliche Modelle, auf denen ihre komplette Strategie basiert. Airbus setzt auf das Hub-and Spokes Modell, erwartet also, dass sich Routen mit geringer Nachfrage an einem sog. Hub bündeln, und die angesammelte Passagiermenge von dort aus mit einem großen Flugzeug wie dem A380 zum Ziel Hub geflogen wird. Boeing auf der anderen Seite setzt auf das Point-to Point Modell, glaubt also daran, dass das direkte Verbinden von Routen mit geringerer Nachfrage durch kleineres Fluggerät für die Passagiere und die Fluggesellschaften effizienter sei. In der Vergangenheit wurde auf das Hub-and Spokes Modell gesetzt, da kleine Flugzeuge durch ihre geringe Reichweite und Störanfälligkeit an den Triebwerken nicht in der Lage waren, lange Routen mit geringer Nachfrage zu bedienen. Große Flugzeuge mit der entsprechenden Reichweite mussten zuerst gefüllt werden, weshalb diese nur auf Hub-zu Hub Routen eingesetzt wurden. Der A380 mit einer Kapazität von etwa 550 Passagieren setzt genau auf diese Prämisse. Die neueste Generation von Flugzeugen, die Boeing 787, kann mit nur etwa 250 Passagieren längere Routen als der A380 befliegen, weshalb dieser Flugzeugtyp verstärkt auf neuen Routen mit geringer Nachfrage eingesetzt wird und über 1200 Bestellungen vorweisen kann, während die Produktionsrate des A380 durch fehlende Bestellungen stark gedrosselt werden musste. Der A380 wurde zu spät eingeführt, und zwar in einer Zeit, als sich der Markt bereits am Verschieben war, sodass eine Einstellung des Programms in naher Zukunft denkbar ist. Airbus erkannte diesen Fehler und versucht nun, mit einem Konkurrenzflugzeug zur 787, dem A350, in den stark expandierenden Markt der kleinen, zweistrahligen Flugzeuge einzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Themenerläuterung
- 2 Hub-and Spokes Modell
- 2.1 Regulierung des Luftverkehrs in den USA
- 2.2 Deregulierung und Auswirkungen
- 2.3 Airbus A380
- 3 Ausprägung des Point-to Point-Modells
- 3.1 Neue Flugzeuggeneration mit ETOPS
- 3.2 Boeing 787 Dreamliner
- 3.3 Nachteile des HS-Modells
- 4 Zusammenfassung
- 4.1 Auswertung
- 4.2 Anwendungsbeispiele
- 4.2.1 Anwendungsbeispiel 1 SQ21
- 4.2.2 Anwendungsbeispiel 2 Norwegian Airlines
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieses Textes ist die Analyse des Erfolgs des Point-to-Point Modells im Vergleich zum Hub-and-Spokes Modell im Luftverkehr und die Erklärung des damit verbundenen Erfolgs der Boeing 787 und des Misserfolgs des Airbus A380. Der Text untersucht die strategischen Entscheidungen von Airbus und Boeing und deren Auswirkungen auf den Markt.
- Vergleich des Hub-and-Spokes und des Point-to-Point Modells im Luftverkehr
- Analyse des Erfolgs der Boeing 787 Dreamliner
- Gründe für den Misserfolg des Airbus A380
- Auswirkungen der Deregulierung des Luftverkehrs
- Einfluss neuer Flugzeuggenerationen auf die Marktstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Themenerläuterung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die zentrale Fragestellung: Warum ist der Airbus A380 trotz steigenden Verkehrsaufkommens ein kommerzieller Misserfolg, während die Boeing 787 großen Erfolg verzeichnet? Es werden die beiden gegensätzlichen Strategien von Airbus (Hub-and-Spokes) und Boeing (Point-to-Point) vorgestellt und als Grundlage für die weitere Analyse etabliert. Die Einleitung skizziert den historischen Kontext und die Entwicklungen im Luftverkehr, die zu den unterschiedlichen Strategien geführt haben.
2 Hub-and-Spokes Modell: Dieses Kapitel analysiert das Hub-and-Spokes Modell, auf dem Airbus' Strategie mit dem A380 basiert. Es beleuchtet die Regulierung und Deregulierung des Luftverkehrs in den USA und deren Auswirkungen auf die Entwicklung von Flugverkehrsnetzen. Die Rolle des A380 als Kernstück dieses Modells wird detailliert beschrieben, wobei seine Kapazität und die damit verbundenen Voraussetzungen im Hinblick auf die Auslastung hervorgehoben werden. Der Fokus liegt auf der ursprünglichen Annahme eines weiterhin dominierenden Hub-and-Spokes Systems, die sich im Laufe der Zeit als falsch erwiesen hat.
3 Ausprägung des Point-to Point-Modells: Hier wird das Point-to-Point Modell, die strategische Grundlage von Boeing, untersucht. Besonders die Entwicklung der neuen Flugzeuggeneration mit ETOPS (Extended Range Twin Engine Operational Performance Standards) und die Eigenschaften der Boeing 787 Dreamliner stehen im Mittelpunkt. Die Analyse verdeutlicht die Vorteile des Point-to-Point Modells hinsichtlich Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Vergleich zum Hub-and-Spokes Modell. Die Nachteile des Hub-and-Spokes Modells im Kontext des veränderten Marktes werden beleuchtet, um den Erfolg der Boeing 787 im Vergleich zum A380 zu erklären.
Schlüsselwörter
Airbus A380, Boeing 787 Dreamliner, Hub-and-Spokes Modell, Point-to-Point Modell, Luftverkehr, Deregulierung, ETOPS, Flugzeugstrategie, Marktstrategie, Flugzeugproduktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Analyse des Erfolgs des Point-to-Point Modells im Vergleich zum Hub-and-Spokes Modell im Luftverkehr
Was ist das Thema des Textes?
Der Text analysiert den Erfolg des Point-to-Point-Modells im Vergleich zum Hub-and-Spokes-Modell im Luftverkehr. Im Mittelpunkt stehen der Erfolg der Boeing 787 und der Misserfolg des Airbus A380 als Beispiele für diese gegensätzlichen Strategien.
Welche Modelle werden verglichen?
Der Text vergleicht das Hub-and-Spokes-Modell (mit dem Airbus A380 als Beispiel) und das Point-to-Point-Modell (mit der Boeing 787 als Beispiel). Es wird untersucht, wie diese unterschiedlichen Strategien die jeweiligen Erfolge und Misserfolge beeinflusst haben.
Was ist das Hub-and-Spokes Modell?
Das Hub-and-Spokes-Modell basiert auf großen Drehkreuzen (Hubs), von denen aus Flüge zu kleineren Flughäfen (Spokes) abgewickelt werden. Der Airbus A380 wurde als Flugzeug für diese großen Drehkreuze konzipiert.
Was ist das Point-to-Point Modell?
Das Point-to-Point-Modell zeichnet sich durch Direktflüge zwischen verschiedenen Flughäfen aus, ohne den Umweg über ein großes Drehkreuz. Die Boeing 787 ist ein Beispiel für ein Flugzeug, das für dieses Modell konzipiert wurde.
Welche Rolle spielt die Deregulierung des Luftverkehrs?
Die Deregulierung des Luftverkehrs, insbesondere in den USA, hat die Entwicklung der Flugverkehrsnetze und damit auch die Wahl zwischen dem Hub-and-Spokes und dem Point-to-Point Modell beeinflusst. Der Text untersucht die Auswirkungen der Deregulierung auf beide Modelle.
Welche Bedeutung hat die Boeing 787 Dreamliner?
Die Boeing 787 Dreamliner dient als erfolgreiches Beispiel für das Point-to-Point-Modell. Der Text analysiert die Eigenschaften und Vorteile der 787, die zu ihrem Erfolg beigetragen haben.
Warum war der Airbus A380 ein Misserfolg?
Der Text untersucht die Gründe für den kommerziellen Misserfolg des Airbus A380 im Kontext des sich verändernden Marktes und der zunehmenden Beliebtheit des Point-to-Point-Modells. Die hohe Kapazität des A380 erwies sich im Vergleich zur Flexibilität der 787 als Nachteil.
Welche weiteren Faktoren werden betrachtet?
Neben den beiden Modellen und den Flugzeugen werden auch die strategischen Entscheidungen von Airbus und Boeing, der Einfluss neuer Flugzeuggenerationen (ETOPS) und die Auswirkungen auf die Marktstrategie analysiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Airbus A380, Boeing 787 Dreamliner, Hub-and-Spokes Modell, Point-to-Point Modell, Luftverkehr, Deregulierung, ETOPS, Flugzeugstrategie, Marktstrategie, Flugzeugproduktion.
Wo finde ich eine detailliertere Zusammenfassung der Kapitel?
Der Text enthält detaillierte Zusammenfassungen für jedes Kapitel: Einleitung, Hub-and-Spokes Modell, Point-to-Point Modell und Zusammenfassung.
- Citation du texte
- Lucas Schweiff (Auteur), 2016, Wieso verkauft sich der Airbus A380 trotz steigendem Luftverkehrsaufkommen nicht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382660