Die digitale Transformation wird nicht spurlos am Finanzsektor vorbeiziehen. Haupttreiber der technologischen Innovation ist die Blockchain-Technologie, welche den Anspruch hat, das weltweite Finanzsystem zu revolutionieren. Die Kryptowährung Bitcoin, die bislang bekannteste Anwendung der Blockchain, verdeutlicht die ökonomischen Implikationen für das Bankensystem. Zahlungen in Bitcoin erfolgen nahezu in Echtzeit, direkt (Peer-to-Peer), transparent, nachweisbar und fälschungssicher zwischen Sender und Empfänger, gänzlich ohne Bankkonten und zentrale Verrechnungsstellen. Die Zahlungstransaktion wird durch ein dezentrales Transaktionsregister (Ledger) ermöglicht, das aus kryptografisch gesicherten und verifizierten Transaktionsblöcken besteht und allen Parteien zugänglich ist.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain sind jedoch nicht auf Kryptowährungen beschränkt. Grundsätzlich lassen sich sämtliche Finanzgeschäfte direkt, sicher, transparent und effizient über die Blockchain abwickeln. Ethereum, eine Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie, ermöglicht die automatische Abwicklung von Verträgen (Smart Contracts) und die Schaffung von dezentralen autonomen Organisation (DAO) in der Blockchain. Das Geschäftspotential haben findige Start-ups bereits entdeckt und drängen nun als FinTech Unternehmen mit innovativen Finanzdienstleistungen in den Markt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Auftrag
- 1.3 Untersuchungsmethode
- 2 Vermögensverwaltung
- 2.1 Wertschöpfung durch Vermögensvermehrung
- 2.1.1 Finanzintermediäre
- 2.1.2 Vermögensverwaltung und Anlageberatung
- 2.1.3 Anlageziele
- 2.1.4 Standardisierte und individuelle Vermögensverwaltung
- 2.1.5 Institutionelle Anleger
- 2.1.6 Anlageinstrumente
- 2.1.7 Bewertung und Risiken
- 2.1.8 Kosten der Vermögensverwaltung
- 2.1.9 Kundenerwartungen
- 2.1.10 Das Bankkonto als Kundenschnittstelle
- 2.2 Das Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft in Zahlen
- 2.3 Fintech
- 2.4 Schweizer Finanzmarktregulierung
- 2.4.1 Schweizer Finanzmarktaufsicht
- 2.4.2 Finanzdienstleistungsgesetz
- 2.4.3 Gelwäschereigesetz
- 2.4.4 Fintech-Lizenz
- 2.4.5 Unabhängige Vermögensverwalter
- 2.4.6 Selbstregulierung
- 2.5 Internationale Finanzmarktregulierung
- 2.5.1 Europäische Union
- 2.5.2 Vereinigtes Königreich
- 2.5.3 USA
- 2.5.4 Automatischer Informationsaustausch
- 2.6 Datenschutzgesetz
- 2.7 Steuern
- 2.8 Rechtsvergleich
- 2.9 Ausblick
- 3 Blockchain-Technologie
- 3.1 Was ist eine Blockchain?
- 3.2 Verteiltes Hauptbuch
- 3.2.1 Dezentralität
- 3.2.2 Offenheit und Transparenz
- 3.2.3 Unveränderbarkeit und Nachvollziehbarkeit
- 3.2.4 Pseudoanonymität
- 3.2.5 Sicherheit
- 3.3 Wie funktioniert eine Blockchain?
- 3.3.1 Kryptographische Verfahren
- 3.3.2 Blockbildung
- 3.3.3 Transaktionsanweisungen
- 3.3.4 Double-Spending-Problem
- 3.3.5 Zugangskontrolle
- 3.3.6 Konsens
- 3.3.7 Proof-of-Work
- 3.3.8 Mining
- 3.3.9 Proof-of-Stake
- 3.3.10 Multi-Signatur
- 3.4 Blockchain-Plattformen
- 3.4.1 Bitcoin
- 3.4.2 Ethereum
- 3.4.3 Hyperledger
- 3.4.4 Ripple
- 3.5 Kryptowährungen
- 3.6 Wallet
- 3.7 Smart Contract
- 3.8 Das Vertrauensprotokoll
- 3.9 Maturität der Blockchain-Technologie
- 4 Blockchain-Anwendungen in der Vermögensverwaltung
- 4.1 Anwendungsfelder
- 4.2 Verteilte Vermögensverwaltungsplattform
- 4.3 Anwendungsbeispiele
- 4.3.1 Kryptobörse
- 4.3.2 Krypto-Fonds
- 4.3.3 Blockchain-basierte Bank
- 4.3.4 Sachanlagen
- 4.3.5 Equity Token
- 4.4 Initial Coin Offerings
- 4.4.1 Whitepaper
- 4.4.2 Finanzierung über Stiftungen
- 4.4.3 Token Sale
- 4.4.4 Liquider Kapitalmarkt zur Start-up-Finanzierung
- 4.4.5 Rechtliche Einordnung von Token
- 4.4.6 Regulierungswelle
- 4.4.7 Blockchain Policy Initiative
- 4.4.8 Blockchain Crypto Property
- 4.4.9 Schlussfolgerungen
- 5 Dezentrales Vermögensverwaltungsmodell
- 5.1 Modellierung
- 5.1.1 Definition
- 5.1.2 Abgrenzungen
- 5.1.3 Elemente
- 5.1.4 Identitäten-Blockchain
- 5.2 Dezentrale Vermögensverwaltung
- 5.2.1 Digitale Prozesse und Kanäle
- 5.2.2 Modulare Finanzdienstleistungen
- 5.2.3 Indirekte Dienstleistungen
- 5.2.4 Regtech
- 5.2.5 Fazit
- 6 Digitale Transformation der Vermögensverwaltung
- 6.1 Wettbewerb um die digitale Kundenschnittstelle
- 6.1.1 Marktstruktur
- 6.1.2 Wettbewerbsanalyse
- 6.2 Treiber der digitalen Transformation
- 6.2.1 Blockchain als Werttreiber
- 6.2.2 Verändertes Kundenverhalten
- 6.2.3 Gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen
- 6.2.4 Transformationspotential der öffentlichen Blockchain
- 6.3 Opportunität für den Schweizer Finanzplatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit zielt darauf ab, einen strategischen Bezugsrahmen für die digitale Transformation des Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäfts durch die Blockchain-Technologie zu erstellen. Der Bezugsrahmen soll Marktteilnehmern einen konzeptionellen Überblick über eine offene, Blockchain-basierte Vermögensverwaltungsplattform liefern. Die Analyse der Ursachen-Wirkungszusammenhänge soll Handlungsfelder identifizieren und strategische Optionen aufzeigen.
- Einfluss der Blockchain-Technologie auf das Wertschöpfungssystem der Vermögensverwaltung
- Relevante Wettbewerbsfaktoren einer Blockchain-basierten Vermögensverwaltungsplattform
- Notwendige rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen zur Unterstützung der digitalen Transformation
- Entwicklung eines Modells für eine dezentrale Vermögensverwaltung
- Opportunitäten und Herausforderungen für den Schweizer Finanzplatz im Kontext der Blockchain-Technologie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Ausgangslage der Arbeit vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise und dem Aufkommen der Blockchain-Technologie. Sie definiert den Forschungsauftrag, der darin besteht, einen strategischen Bezugsrahmen für die digitale Transformation des Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäfts durch Blockchain zu schaffen. Die angewandte Untersuchungsmethode, die auf einer Ursachen-Wirkungsanalyse und Expertengesprächen basiert, wird erläutert.
2 Vermögensverwaltung: Dieses Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über die Vermögensverwaltung, einschließlich ihrer Wertschöpfungsprozesse, der beteiligten Akteure (Finanzintermediäre, Vermögensverwalter, Anleger), der verschiedenen Anlageziele (Rendite, Sicherheit, Liquidität), und der unterschiedlichen Formen der Vermögensverwaltung (standardisiert, individuell, Wealth Management). Es analysiert das Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft im Detail, beleuchtet den Einfluss von Fintech und diskutiert ausführlich die Schweizer und internationale Finanzmarktregulierung, einschließlich des Datenschutzes und der Steuergesetzgebung. Der Ausblick skizziert Herausforderungen für Schweizer Vermögensverwalter.
3 Blockchain-Technologie: Dieses Kapitel liefert ein detailliertes technisches Verständnis der Blockchain-Technologie. Es erklärt das zugrundeliegende Konzept des verteilten Hauptbuchs, beschreibt seine wichtigsten Eigenschaften (Dezentralität, Transparenz, Unveränderlichkeit, Pseudoanonymität, Sicherheit) und detailliert die Funktionsweise, einschließlich der kryptographischen Verfahren (SHA-256, digitale Signaturen, Hash-Baum), der Blockbildung, des Konsensmechanismus (Proof-of-Work, Proof-of-Stake), und der Rolle von Mining und Forks. Es werden verschiedene Blockchain-Plattformen (Bitcoin, Ethereum, Hyperledger, Ripple) und Kryptowährungen vorgestellt, sowie die Funktionsweise von Wallets und Smart Contracts erklärt.
4 Blockchain-Anwendungen in der Vermögensverwaltung: Dieses Kapitel untersucht die Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain im Bereich der Vermögensverwaltung. Es beschreibt die grundsätzlichen Anwendungsfelder (Dokumentation, Registrierung, Transaktionen) und analysiert Anwendungsbeispiele wie Kryptobörsen, Krypto-Fonds, Blockchain-basierte Banken, die Tokenisierung von Sachanlagen und Equity Token. Ein ausführlicher Abschnitt widmet sich den Initial Coin Offerings (ICOs), ihrer Funktionsweise, den rechtlichen Herausforderungen und den unterschiedlichen Regulierungsansätzen weltweit.
5 Dezentrales Vermögensverwaltungsmodell: Dieses Kapitel präsentiert ein Modell für eine dezentrale Vermögensverwaltung basierend auf einer offenen Blockchain-Plattform. Es definiert das Modell, grenzt es von traditionellen Ansätzen ab, und beschreibt seine zentralen Elemente (Wallets, Token, Smart Contracts, digitale Identität). Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle einer Identitäten-Blockchain zur Gewährleistung von Sicherheit und Compliance. Das Kapitel beschreibt digitale Prozesse und Kanäle, modulare Finanzdienstleistungen und die Integration indirekter Dienstleistungen (Notariat, Treuhand).
Schlüsselwörter
Dezentrale Vermögensverwaltung, Blockchain, Kryptowährungen, Token, Smart Contracts, Fintech, Finanzmarktregulierung, digitale Transformation, Schweizer Finanzplatz, ICOs, Regtech, Identitäten-Blockchain, Vertrauensprotokoll, Wallets, Dezentralisierung, Digitalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: "Dezentrale Vermögensverwaltung durch Blockchain-Technologie"
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die strategischen Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf die digitale Transformation des Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäfts. Sie entwickelt einen konzeptionellen Bezugsrahmen für eine offene, Blockchain-basierte Vermögensverwaltungsplattform und analysiert die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt umfassend die Vermögensverwaltung im Schweizer Kontext, die Blockchain-Technologie (inklusive Kryptowährungen, Smart Contracts und verschiedener Plattformen), die Anwendung der Blockchain in der Vermögensverwaltung (z.B. ICOs, Krypto-Fonds), die Modellierung eines dezentralen Vermögensverwaltungsmodells und die Analyse der relevanten rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Vermögensverwaltung (mit Fokus auf den Schweizer Markt und die Regulierung), Blockchain-Technologie (technische Grundlagen und Funktionsweise), Blockchain-Anwendungen in der Vermögensverwaltung, Dezentrales Vermögensverwaltungsmodell und Digitale Transformation der Vermögensverwaltung. Jedes Kapitel umfasst detaillierte Unterabschnitte, die die einzelnen Aspekte umfassend beleuchten.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer Ursachen-Wirkungsanalyse und Expertengesprächen. Sie kombiniert theoretische Grundlagen mit praktischen Anwendungsbeispielen und analysiert die komplexen Wechselwirkungen zwischen Technologie, Regulierung und Marktstrukturen.
Welche konkreten Ergebnisse liefert die Arbeit?
Die Arbeit liefert einen strategischen Bezugsrahmen für die digitale Transformation der Schweizer Vermögensverwaltung durch Blockchain. Sie identifiziert Handlungsfelder, zeigt strategische Optionen auf und entwickelt ein Modell für eine dezentrale Vermögensverwaltungsplattform. Zusätzlich werden die relevanten rechtlichen und regulatorischen Aspekte beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Dezentrale Vermögensverwaltung, Blockchain, Kryptowährungen, Token, Smart Contracts, Fintech, Finanzmarktregulierung, digitale Transformation, Schweizer Finanzplatz, ICOs, Regtech, Identitäten-Blockchain, Vertrauensprotokoll, Wallets, Dezentralisierung, Digitalisierung.
Welche Kapitel werden im Detail behandelt?
Kapitel 1 (Einleitung) legt den Fokus auf die Ausgangslage, den Forschungsauftrag und die Methode. Kapitel 2 (Vermögensverwaltung) bietet einen Überblick über den Schweizer Markt, die Regulierung und den Einfluss von Fintech. Kapitel 3 (Blockchain-Technologie) erklärt die technischen Grundlagen. Kapitel 4 (Blockchain-Anwendungen) analysiert Anwendungsmöglichkeiten wie ICOs und Krypto-Fonds. Kapitel 5 (Dezentrales Modell) präsentiert ein neuartiges Modell für die Vermögensverwaltung. Kapitel 6 (Digitale Transformation) untersucht die Chancen und Herausforderungen für den Schweizer Finanzplatz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Marktteilnehmer im Finanzsektor, insbesondere Vermögensverwalter, Banken, Fintech-Unternehmen und Regulierungsbehörden, die sich mit der digitalen Transformation und den Möglichkeiten der Blockchain-Technologie im Bereich der Vermögensverwaltung auseinandersetzen. Sie ist auch für Wissenschaftler und Studierende im Bereich Finanzen und Technologie von Interesse.
Wo finde ich weitere Informationen?
(Hier könnte ein Link zum vollständigen Dokument eingefügt werden)
- Quote paper
- Oliver Ruekgauer (Author), 2017, Dezentrale Vermögensverwaltung in der Blockchain, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386047