Die Formen des „kölschen Genitivs“ sollen in der folgenden Arbeit näher betrachtet und analysiert werden, um die Frage zu klären ob eine Systematik hinter der Nutzung des „Wem-sing Fall“ steckt, oder ob dieser willkürlich eingesetzt wird.
Um Unterschiede in den besitzanzeigenden Konstruktionen des Hochdeutschen und des Dialekts aufzuzeigen, werden zunächst die Kasusfälle Genitiv und Dativ vorgestellt mit dem Schwerpunkt der Zugehörigkeitsanzeige. Auch eine Übersicht über die besitzanzeigenden Formulierungen in der hochdeutschen Umgangssprache werden kurz erläutert, um einen ersten Eindruck zu vermitteln, inwiefern der Dativ genutzt wird, um den Genitiv zu umschreiben. Die Erläuterung über die Entstehung, Entwicklung und Aktualität des kölschen Dialekts leitet daraufhin die Grammatik der Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt ein. Als Grundlage dient die Kurzgrammatik „De kölsche Sproch“ von Alice Tilling-Herrwegen, welche das Ziel verfolgt die Grundzüge und Eigenheiten der kölschen Sprache […] übersichtlich und anschaulich“ darzustellen. Grundlage der Analyse stellt die Dokumentation „Alles Kölsch“ von Christa Bhatt und Markus Lindlar dar. In diesem Korpus wurden spontan erzählte Anekdoten ganz unterschiedlicher Kölner und Kölnerinnen durch Verschriftlichung, Sprachaufnahmen, welche auf CD hinzugefügt wurden, und durch die Darstellung in der Lautschrift Rheinische Dokumenta erfasst. Die anschließende analysierende Darstellung der zugehörigkeitsanzeigenden Konstruktionen im Kölschen beruht auf der Verschriftlichung der 186 Erzählungen. Im Vorfeld wurden die Texte auf dieses Phänomen hin untersucht und ausgewertet um abschließend ein Fazit darüber abgeben zu können ob und wie der „Kölsche, Genitiv“ eingesetzt wird und inwiefern eine Systematik hinter diesem steckt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zugehörigkeitsanzeige in der Standardsprache
- 2.1 Zugehörigkeitsanzeige durch den Genitiv
- 2.2 Zugehörigkeitsanzeige durch den Dativ in der Standardsprache
- 2.3 Zugehörigkeitsanzeige durch den Dativ in der Umgangssprache
- 3. Der kölsche Dialekt
- 3.1 Zugehörigkeitsanzeige im kölschen Dialekt
- 4. Korpusbeschreibung
- 5. Analyse des „kölschen Genitivs\" anhand Erzählungen der Dokumentation „Alles Kölsch\" von Christa Bhatt und Markus Lindlar
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt und vergleicht sie mit der Standardsprache. Ziel ist es, die Systematik oder Willkürlichkeit der Verwendung des „Wem-sing Fall“ zu klären.
- Vergleich der Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt und Hochdeutschen.
- Analyse der Kasusformen (Genitiv und Dativ) zur Besitzanzeige.
- Untersuchung des „kölschen Genitivs“ anhand eines Korpus von Erzählungen.
- Beschreibung der grammatikalischen Besonderheiten des Kölschen Dialekts.
- Klärung der Systematik hinter der Verwendung des „kölschen Genitivs“.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt ein und nennt Beispiele aus der kölschen Musik, die von der standardsprachlichen Form abweichen. Sie benennt die Forschungsfrage nach der Systematik des „Wem-sing Fall“ und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Arbeit wird mit der Analyse der Dokumentation „Alles Kölsch“ von Christa Bhatt und Markus Lindlar begründet, welche einen umfangreichen Korpus an Erzählungen bietet.
2. Zugehörigkeitsanzeige in der Standardsprache: Dieses Kapitel erläutert die vier Kasus der deutschen Grammatik (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) und konzentriert sich auf Genitiv und Dativ im Hinblick auf die Besitzanzeige. Es werden verschiedene Arten von Genitivattributen detailliert beschrieben (possessiver Genitiv, Subjektgenitiv, Genitiv auctoris, Objektgenitiv, Genitiv des Produkts, Genitivus qualitatis, partitiver Genitiv), unter Berücksichtigung ihrer Funktionen und Möglichkeiten des Ersatzes durch Possessivpronomen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der unterschiedlichen grammatischen Möglichkeiten der Besitzanzeige in der Standardsprache als Grundlage für den späteren Vergleich mit dem Kölschen Dialekt.
3. Der kölsche Dialekt: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung, Entwicklung und den aktuellen Stand des Kölschen Dialekts und leitet zur Grammatik der Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen über. Es dient als Brücke zwischen der Beschreibung der Standardsprache und der anschließenden Analyse des Kölschen Dialekts. Es wird auf die „Kurzgrammatik „De kölsche Sproch“ von Alice Tiling-Herrwegen Bezug genommen und die Basis für das Verständnis der spezifischen grammatischen Strukturen des Kölschen Dialekts gelegt.
4. Korpusbeschreibung: Dieses Kapitel beschreibt die Dokumentation „Alles Kölsch“ von Christa Bhatt und Markus Lindlar (1998) als Grundlage der Analyse. Es detailliert die Erhebungsmethode, die Verschriftlichung und Transkription der spontan erzählten Anekdoten verschiedener Kölnerinnen und Kölner, die auf CD beigefügten Sprachaufnahmen und die Verwendung der Rheinischen Dokumenta als Lautschrift. Die Bedeutung dieses Korpus für die Analyse des „kölschen Genitivs“ wird hervorgehoben, wobei die 186 Erzählungen als Datenbasis genannt werden.
5. Analyse des „kölschen Genitivs\" anhand Erzählungen der Dokumentation „Alles Kölsch\" von Christa Bhatt und Markus Lindlar: Dieses Kapitel beschreibt die detaillierte Analyse der 186 Erzählungen aus dem Korpus „Alles Kölsch“, auf die spezifische Verwendung des „kölschen Genitivs“ fokussiert. Es wird die Auswertung der Texte und die darauf basierende Schlussfolgerung bezüglich der Häufigkeit und Systematik der Verwendung des „kölschen Genitivs“ behandelt. Dieses Kapitel ist der Kern der Arbeit und enthält die Ergebnisse der empirischen Untersuchung.
Schlüsselwörter
Kölscher Dialekt, Zugehörigkeitsanzeige, Genitiv, Dativ, Besitzanzeige, „kölscher Genitiv“, „Wem-sing Fall“, Standardsprache, Grammatik, Korpusanalyse, „Alles Kölsch“.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt und vergleicht sie mit der Standardsprache. Der Fokus liegt auf der Klärung der Systematik oder Willkürlichkeit der Verwendung des „Wem-sing Fall“ (kölscher Genitiv).
Welche Aspekte der Zugehörigkeitsanzeige werden untersucht?
Die Arbeit vergleicht die Zugehörigkeitsanzeige im Kölschen Dialekt und Hochdeutschen. Sie analysiert die Kasusformen (Genitiv und Dativ) zur Besitzanzeige und untersucht den „kölschen Genitiv“ anhand eines Korpus von Erzählungen. Die grammatikalischen Besonderheiten des Kölschen Dialekts werden beschrieben, und die Systematik hinter der Verwendung des „kölschen Genitivs“ wird geklärt.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer Korpusanalyse. Der Korpus besteht aus 186 Erzählungen aus der Dokumentation „Alles Kölsch“ von Christa Bhatt und Markus Lindlar (1998). Die Erzählungen wurden transkribiert und auf die Verwendung des „kölschen Genitivs“ hin untersucht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Zugehörigkeitsanzeige in der Standardsprache (mit detaillierter Beschreibung des Genitivs und Dativs), ein Kapitel zum Kölschen Dialekt, ein Kapitel zur Korpusbeschreibung, die Analyse des „kölschen Genitivs“ anhand des Korpus „Alles Kölsch“ und ein Fazit.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Analyse?
Die Analyse des Korpus „Alles Kölsch“ liefert Ergebnisse zur Häufigkeit und Systematik der Verwendung des „kölschen Genitivs“. Die genauen Ergebnisse werden im Kapitel 5 der Arbeit detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kölscher Dialekt, Zugehörigkeitsanzeige, Genitiv, Dativ, Besitzanzeige, „kölscher Genitiv“, „Wem-sing Fall“, Standardsprache, Grammatik, Korpusanalyse, „Alles Kölsch“.
Welche Quelle wird für die Analyse verwendet?
Die Hauptquelle ist die Dokumentation „Alles Kölsch“ von Christa Bhatt und Markus Lindlar (1998), die einen umfangreichen Korpus an spontan erzählten Anekdoten Kölner Bürger beinhaltet. Die Arbeit bezieht sich auch auf die „Kurzgrammatik „De kölsche Sproch“ von Alice Tiling-Herrwegen.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage ist die Klärung der Systematik oder Willkürlichkeit der Verwendung des „Wem-sing Fall“ (kölscher Genitiv) im Kölschen Dialekt im Vergleich zur Standardsprache.
- Citation du texte
- Anna Winkler (Auteur), 2017, Der "Kölsche Genitiv". Die Zugehörigkeitsanzeige im kölschen Dialekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386080