Nachhilfeinstitute, die Kurse zum "Lernen lernen" anbieten, schießen wie Pilze aus dem Boden, gerade lernschwache Schüler oder Kinder mit Teilleistungsstörungen erhoffen sich hier Hilfe, ihr Lernen effektiver und erfolgreicher zu gestalten. Die Lesekompetenz gilt als Garantieschein für den Schulerfolg, gute Leser, sind meist auch gute Lerner. Bei der Lesekompetenz kommen Fähigkeiten zum Tragen, die auch beim selbstgesteuerten Lernen eine entscheidende Rolle spielen: motivationale Strategien sind ebenso entscheidend wie kognitive, metakognitive und selbstregulative Strategien.
Doch dies stellt Kinder mit Leseschwierigkeiten oft vor unüberwindbare Hürden. Nehmen wir zum Beispiel einen Schüler mit einer Leserechtschreibschwäche. Im Unterricht macht er ständig die Erfahrung, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, oft hat er Schwierigkeiten die Aufgabenstellung zu erfassen, zu verstehen und umzusetzen. Er hinkt seinen Klassenkameraden im Tempo hinterher und in Diktaten wimmelt es von rot markierten Rechtschreibfehlern.
Oft haben Kinder mit einer Leserechtschreibschwäche ein negatives Selbstkonzept und fühlen sich nicht selbstwirksam, d.h. sie konnten bislang nicht die Erfahrung machen, durch eigenes Lernen Erfolge zu erzielen, denn wie sehr sie sich auch mühen, die anderen sind immer schneller und besser. Auch wenn sie in der außerschulischen Förderung Fortschritte erzielen, können sie dieses positive Gefühl meist nicht in den Unterricht transportieren, denn trotz aller Erfolge geht die Schere zu ihren Klassenkameraden immer weiter auseinander.
Dies sind nur einige Beobachtungen persönlicher Erfahrungen, aber dennoch stellt sich die Frage, wie man Schülern, die die Lust am Lernen und in diesem Fall am Lesen als Basiskompetenz für alle anderen Fächer verloren haben, mit dem Konzept des selbstgesteuerten Lernens helfen könnte. Könnte vielleicht gerade diese Form des Lernens eine passende Methode sein, um ihr beschädigtes Selbstbild positiv zu stärken, ihre Motivation zu fördern und das Lesen zu trainieren?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung:
- 2. Selbstgesteuert lernen – was bedeutet das?
- 2.1. Lernstrategien – kognitive Strategien
- 2.1.1. Lesestrategien
- 2.2. Metakognition
- 2.3. Metakognition im Leseprozess
- 2.4. Motivation:
- 2.4.1. Lesemotivation:
- 2.5. Volition/ /Selbstwirksamkeit/Selbstkonzept:
- 3. Was ist Lesekompetenz?
- 3.1. Was soll gefördert werden?
- 4. Wir werden Textdetektive:
- 4.1. Das Programm
- 4.2. Aufbau und Durchführung
- 4.3. Kritik und Evaluation:
- 5.Fazit:
- 6. Literaturangaben:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept des selbstgesteuerten Lernens im Kontext der Leseförderung. Sie analysiert die Möglichkeiten und Grenzen dieser Lernform, insbesondere für schwächere Schüler mit Leseschwierigkeiten.
- Definition und Bestandteile des selbstgesteuerten Lernens
- Rolle von Lernstrategien, Metakognition und Motivation im Leseprozess
- Das Förderprogramm „Wir werden Textdetektive“ als Beispiel für selbstgesteuertes Lernen in der Leseförderung
- Bewertung des selbstgesteuerten Lernens für die Steigerung der Lesekompetenz, insbesondere bei schwächeren Schülern
- Herausforderungen und Potenziale des selbstgesteuerten Lernens in der Leseförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des selbstgesteuerten Lernens in der Leseförderung ein und stellt die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten von lernschwachen Schülern dar. Kapitel 2 definiert den Begriff des selbstgesteuerten Lernens und beschreibt die verschiedenen Teilkompetenzen, die für einen erfolgreichen Lernprozess notwendig sind. Kapitel 3 beleuchtet den Begriff der Lesekompetenz und die Aspekte, die in diesem Zusammenhang gefördert werden sollten. Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Förderprogramm „Wir werden Textdetektive“ und analysiert dessen Aufbau und Durchführung. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab, das die Bedeutung des selbstgesteuerten Lernens für die Leseförderung und die spezifischen Herausforderungen für schwächere Schüler beleuchtet.
Schlüsselwörter
Selbstgesteuertes Lernen, Leseförderung, Lesekompetenz, Lernstrategien, Metakognition, Motivation, Lesemotivation, Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept, Förderprogramm, „Wir werden Textdetektive“, schwache Schüler, Leserechtschreibschwäche.
- Quote paper
- Britta Warmuth (Author), 2009, Selbstgesteuertes Lernen in der Leseförderung. Möglichkeiten und Grenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386159